Erfahrungen als jahrelanger Nutzer (Nutzerin) von Samsung Smartphones
Ich als Schreiber nutze seit einigen Jahren Pixel Smartphones. Meine Frau, die einen Nachfolger für Ihr Samsung S22 Ultra sucht, hatte hier daher die Möglichkeit das Pixel 9 Pro in Ihrem Alltag zu nutzen, um einen Vergleich zu haben. Daher wird das hier kein typisches Review (von denen gibt es ja schon ein paar hier), sondern ein wie schlägt sich eine Samsung Nutzerin mit dem Gerät und kann es überzeugen für einen Wechsel. Beide Geräte sind parallel genutzt worden. Hier sind unsere Eindrücke nach der Testphase:
Das Pixel 9 Pro wirkt sehr wertig verarbeitet und das Design mit den abgerundeten, flachen Kanten ist auf den ersten Blick ansprechend. Im Vergleich zum S22 Ultra, dass meine Frau derzeit benutzt, ist es merklich kleiner und kompakter. Dies war anfangs gewöhnungsbedürftig, liegt aber auf Dauer angenehmer in der Hand und lässt sich besser einhändig bedienen. Ohne Schutzhülle fühlte sich das Pixel 9 Pro etwas rutschig an. Für den Testzeitraum haben wir daher ein Silikoncase und ein Schutzglas verwendet, was die Griffigkeit deutlich verbesserte, und das Display schützte. Das war uns wichtig da meine Frau in einem Kindergarten arbeitet und zwischendurch für Fotodokumentationen und Elterntelefonate ein Handy nutzt.
Die Einrichtung des Pixel 9 Pro verlief pixel-typisch elegant und fast reibungslos. Android ist in Reinform halt übersichtlich und intuitiv. Einziger Wermutstropfen bleibt, dass Google es immer noch nicht geschafft hat, die Passwörter von Apps bei der Datenübertragung mitzunehmen. Je nach App müssen diese neu eingerichtet werden, was etwas zeitaufwendig sein kann, vor allem wenn man wie meine Frau die Passwörter nicht immer irgendwo hinterlegt oder speichert. Der Umstieg von Samsung auf das Pixel ist bedienungstechnisch einfacher als umgekehrt. Viele grundlegende Bedienelemente sind ähnlich, sodass die Umgewöhnung leichtfällt. Andere Menüs sind logischer aufgebaut als bei Samsung. Der Fingerabdrucksensor hat allerdings im Test nicht so gut funktioniert. Es könnte aber auch an dem verwendeten Schutzglas (Marke Megaphonic) gelegen haben. Ich hatte es vorher nicht getestet, sondern eingerichtet, als es drauf war. Nachts, also im Dunkeln, funktionierte er schlechter als tagsüber. Allerdings ist der vom S22 Ultra auch nicht perfekt. Da funktioniert der vom Pixel 7 Pro erheblich zuverlässiger.
Das Display des Pixel 9 Pro beeindruckt mit einer sehr schönen, klaren Darstellung. Die Farben wirken natürlich und sind nicht übertrieben grell, was angenehm für die Augen und „fürs Auge“ ist. Es erreicht eine hohe maximale Helligkeit, was bei hellem Umgebungslicht, vor allem bei Sonneneinstrahlung für eine gute Ablesbarkeit sorgte. Im Dunkeln dimmte sich das Display auf eine angenehme Helligkeit runter.
Die Fotos des Pixel 9 Pro waren dem Samsung S22 Ultra bei den Fototests meiner Frau in allen Bereichen überlegen. Die Farben wirken realitätsnäher und natürlicher. Während Samsung teilweise zu übersättigten Farben neigt, bildet das Pixel 9 Pro Farben authentischer ab. Innenaufnahmen des S22 Ultra wirken manchmal etwas fahl, während das Pixel 9 Pro hier erheblich bessere Ergebnisse (dank HDR) liefert. Das Samsung Galaxy S22 Ultra punktet zwar mit extremen Zoom-Funktionen bis zu 100x, aber Bildergebnisse jenseits des 30x Zooms sind kaum noch brauchbar. Das Pixel 9 Pro bietet hier einen realistischeren 30x Zoom. Allerdings nutzt meine Frau seltenst so einen Zoom. Der kommt höchstens im Urlaub mal zum Tragen. Da 99% der fotografierten Motive meiner Frau unsere Tochter ist, gibt hier für das Review keine Fotos. Allerdings war Sie von den Fotos mehr als begeistert. Allein, dass ist, wenn man viele Fotos mit dem Handy macht der Kaufgrund schlechthin.
Die KI-Funktionen des Pixel 9 Pro sind interessant, aber im Alltag nicht immer unbedingt notwendig. Die Foto-Bearbeitungsfunktion, mit der man Inhalte in Fotos austauschen kann (Magischer Editor), ist ein nettes Gimmick und funktioniert beeindruckend gut. Ein "Must-Have" ist es (für meine Frau) aber nicht. Circle to Search kannte Sie schon vom Samsung. Sie macht allerdings viele Screenshots, daher wäre Pixel Screenshots, sofern es in Deutschland schon angeboten worden wäre, bestimmt interessant gewesen. Als Samsung-Nutzer vermisst man einige gewohnte Features, wie z.B. die praktische Screenshot-Funktion per Handbewegung. Da ist die Variante über die Tasten etwas umständlich. DoubleTap für einen Screenshot hat bei ihr oft zu ungewollten Screenshots geführt.
Das Google Pixel 9 Pro ist ein starkes Smartphone mit besonderen Stärken bei der Kameraqualität und einer angenehmen, „kompakten“ Größe. Für Nutzer, die Wert auf natürliche Farben legen, ist es eine ausgezeichnete Wahl. Samsung-Umsteiger finden sich schnell zurecht, müssen aber auf einige gewohnte Features verzichten. Die Akkulaufzeit ist Pixeltypisch sehr lang. Man kommt locker in den nächsten Tag rein, bis zum Abend. Der Standby Verbrauch ist lächerlich gering. Ob es für meine Frau zum Umstieg reicht, bleibt abzuwarten, ich persönlich habe das 9er übersprungen, weil ich eigentlich auf das Pixel 10 warte. Dennoch hat das Pixel 9 Pro definitiv positive Eindrücke hinterlassen.
Vor- und Nachteile zusammengefasst (resultierend aus dem Test)
Vorteile
- Kamera: Überlegene Bildqualität, realitätsnahe Farben, exzellente Details.
- Kompaktes Design: Handlich und leicht, ideal für die einhändige Bedienung.
- Display: Klar, hell und farbgenau, gute Ablesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen.
- Software: Reines Android (mit schnellen Updates), intuitive Bedienung.
- KI-Funktionen: Nützliche Tools wie der magische Editor und Circle to Search.
- Akkulaufzeit: Zuverlässige Leistung, die in der Regel bei normaler Nutzung gut 2 Tage reicht.
Nachteile
- Fingerabdrucksensor: Funktioniert nicht immer zuverlässig, besonders mit Schutzglas.
- Einige fehlende Features: Kein erweiterbarer Speicher.
- Preis: Im Vergleich zu anderen Flaggschiff-Smartphones (anderer Marken) relativ teuer.
- Design: Ohne Hülle etwas rutschig
Google Pixel Watch 3 – Smartwatch mit "Haben-Wollen-Faktor"
Ich hatte mich gefreut die Pixel Watch 3 testen zu können, aber da das mitgelieferte Armband für mich leider zu kurz war konnte ich die Uhr nicht selbst testen. Daher musste in diesem Fall auch meine Frau herhalten. Sie trägt aktuell sonst die Galaxy Watch 4. Wir haben die Pixel Watch für den Test nur mit dem Samsung S22 Ultra synchronisiert. Hier sind ihre Eindrücke.
Das Design der Pixel Watch 3 gefällt meiner Frau sehr gut. Die Uhr wirkt modern und trotz ihrer Größe elegant. Die 45mm Größe ist optimal und angenehm zu tragen. Besonders beim Lesen von Nachrichten ist die Größe ein Pluspunkt. Das Display überzeugt mit einer guten Helligkeit, sodass es auch bei direktem Sonnenlicht gut ablesbar ist.
Die Bedienung der Pixel Watch 3 ist Android Wear typisch relativ einfach und intuitiv. Bei einigen Anwendungszwecken ist die Fitbit-App erforderlich. Die Ersteinrichtung der Fitbit-App empfanden wir als etwas umständlich und weniger nutzerfreundlich. Wir wollten die EKG-Funktion nutzen, die aber nur in Kombination mit der Fit Bit App funktioniert. Beim Einrichten kam es mir so vor das ich mehrere Kühlschränke gekauft habe, so viele seitenweise Texte zum Lesen und Bestätigen. Ein Einfaches anmelden über den Google-Account mit optionalen lesen der AGBs hätte meiner Meinung nach gereicht. Aber allein, dass man die App auf dem Smartphone dafür installieren muss, ist nachteilig. So gewinnt man keine Nutzer. Da es so nervig war haben wir uns die App auch nicht mehr weiter angeschaut.
Da bei meiner Frau die Gesundheitsdatenmessung einen großen Stellewert hat, geht hier ein großes Plus ist die permanente Messung der Herzfrequenz, die praktischerweise auf dem Always-On-Display angezeigt werden. Ein EKG zu erstellen ist auch möglich. Ein kleines Minus ist das Fehlen einer Blutdruckmessfunktion, die Samsung Uhren bereits seit der Galaxy Watch 4 bieten. Diese Funktion wäre eine sinnvolle Ergänzung gewesen und hätte die Pixel Watch 3 noch attraktiver gemacht. Vielleicht kommt das noch bei einer der nächsten Uhren und dann mit einem besseren kalibrieren als der Galaxy Watch.
Zur Akkulaufzeit kann ich nicht viel sagen, da meine Frau Ihre Uhr abends immer geladen hat, auch wenn mehr als genug Akkukapazität vorhanden war.
Die Google Pixel Watch 3 hat bei meiner Frau einen klaren "Haben-Wollen-Effekt" ausgelöst. Das ansprechende Design, das helle Display, die einfache Bedienung und die Gesundheits-Funktionen überzeugen auf ganzer Linie, auch wenn die Blutdruckmessung leider nicht vorhanden ist. Dennoch ist die Pixel Watch 3 eine ausgezeichnete Smartwatch, die ich wohl oder übel bald anschaffen muss.
Vor- und Nachteile zusammengefasst
Vorteile
- Design: Modern, elegant und ansprechend.
- Display: Hell, klar und gut ablesbar.
- Gesundheitsfunktionen: Umfassende Messungen, EKG-Funktion.
- Bedienung: Einfach und intuitiv, typisch für Android Wear.
- Tragekomfort: Angenehm zu tragen, auch über längere Zeiträume.
- Smartwatch-Funktionen: Reibungslose Integration mit dem Smartphone
Nachteile
- Fitbit-App: Ersteinrichtung etwas umständlich.
- Fehlende Blutdruckmessung: Ein wichtiges Gesundheitsfeature fehlt.
- Preis: Im oberen Preissegment für Smartwatches.
- Armband: Für manche Nutzer ist das mitgelieferte Armband möglicherweise zu kurz.
Fazit: Der Pixel-Kosmos hat meine Frau positiv überrascht. Ob es für einen kompletten Systemwechsel reicht, wird die Zeit zeigen. Das Pixel 9 Pro und die Pixel Watch 3 haben aber definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen und machen neugierig auf die Zukunft von Google Pixel.