Smart Home: Die Suche nach einem System (Teil 2)
Im ersten Teil haben wir uns angeschaut, was dieses smarte zu Hause eigentlich ist.
Nun schauen wir uns an, was wir bedenken sollten, wenn wir unser zu Hause intelligent machen wollen? Denn nur weil wir einen Amazon Echo im Regal stehen haben, heißt das nicht, dass die Bude uns nun von alleine die Fliesen wischt. Aktuell frisst die "Dose" mit integrierten Lautsprecher hauptsächlich Strom. Und nebenbei spielt das Ding auch noch etwas Musik.
Wir brauchen also mehr. Aber womit fangen wir an?
Was will ich und was brauche ich?
Wenn man sich entschieden hat sein zu Hause „intelligent“ zu machen, dann sollte man sich überlegen, was man eigentlich genau will.
Will ich es einfach haben oder bin ich bereit mich auch mit komplexeren Dingen zu beschäftigen? Will ich einfach nur die Temperatur steuern oder will ich, dass sich diese selbst steuert?
Will ich das Licht nur ein- und ausschalten oder will ich, dass sich das Licht meiner Stimmung, dem TV-Programm oder dem Wetter anpasst?
Ich zum Beispiel bin jemand, der es so komplex wie möglich haben will. Ich weiß aber auch, dass ich dann jedes Mal, nachdem ich diverse Tutorials gesehen habe, am liebsten alles wieder abbauen möchte.
Grundsätzlich sollten wir klein anfangen. Es braucht nicht sofort den Kühlschrank, den ich mit meinem Kalender und dem REWE-Lieferdienst verknüpfe. Denn am Ende kann ich innerhalb eines Tages ein Smart Home eingerichtet haben.
https://Dazu kaufe ich mir irgendwelche Lampen, die ich per App steuern kann, kaufe mir Stellantriebe für die Heizung, welche ebenfalls per App angesteuert werden, dann vielleicht noch eine Fernbedienung, die auch über eine App verfügt, pflastere mich mit Steckdosen zu und ehe ich mich versehe, habe ich ca. 20 Apps auf meinem Handy, mit denen ich meine Bude in das Chaos stürzen kann. Aber hey … schon mal cool. Nicht sehr smart, aber irre cool, wenn du das Wohnzimmer aufheizt, obwohl es eigentlich das Badezimmer sein soll, denn
im Wohnzimmer hast du das Fenster auf. Im Winter.
Was sagt uns das alles? Genau, wir brauchen eine Zentrale, was auf Grundlage unserer Entscheidungen und unserer Einstellungen, Aktionen durchführt.
Ein richtig selbstlernendes System ist mir bisher nicht bekannt. Es gibt zwar Hersteller, die damit werben, dass es sich an unser Leben anpasst und aus unseren Gewohnheiten lernt, doch wird die Lernkurve hier nicht exponentiell ansteigen, nur weil wir jeden Tag um die gleiche Uhrzeit die Zeitung auf dem Klo lesen. Aber vielleicht sind wir irgendwann soweit, dass sich dann jeden Tag um 12:30 Uhr das Licht im Badezimmer erhellt, sich die Klobrille öffnet und Europe den Song „Final Countdown“ durch die Boxen bläst.
(Erinnerung an mich: Final Countdown auf der Toilette abspielen)
Wir brauchen am Ende des Tages also ein System, was uns die Arbeit abnimmt. Dass geht aber erst, nachdem wir Arbeit in das System investiert haben. Und wir brauchen ein zukunftssicheres System. Es nützt uns nichts, wenn wir eine Basis zu Hause stehen haben, die in drei Monaten nur noch als Briefbeschwerer dient, weil der Anbieter keinen Bock mehr auf sein Produkt hat und den Support bzw. die Weiterentwicklung stoppt.
Wahrscheinlich beinhaltet die Suche nach dem passenden System die schwierigste Entscheidung. Nehme ich ein fertiges System, was mich aber eventuell in meinen Aktionen oder in der Auswahl der zu steuernden Geräte limitiert oder nehme ich ein Projekt, welches kostenlos ist und von einer großen Community immer weiter verbessert wird, was aber mehr von mir abverlangt, wenn es um die Einrichtung geht, dafür die Möglichkeiten und die Anzahl der unterstützten Geräte aber enorm ist?
Ich habe mich damals für das Projekt FHEM entschieden. Und ich kann euch sagen, dass ich keinen Durchblick hatte.
Es gibt aber noch andere Möglichkeiten. Wenn man sich für eine kostenlose Variante entscheidet, sollte man darauf achten, dass es eine starke Community besitzt. Denn nur die schafft es am Ende, dass das Projekt weiterlebt.
Mir sind hierbei hauptsächlich FHEM und OpenHAB bekannt. Letzteres habe ich jedoch bislang nicht genutzt. Wenn ihr noch weitere kennt, dann gerne in die Kommentare.
Wer aber keine Muße hat, erst ein System zu installieren und sich eventuell Hardware zu kaufen, die noch zusammengebaut werden muss, der sollte auf ein fertiges System setzen. Inzwischen ist die Auswahl auch gar nicht mehr so klein.
Hier mal eine kleine Übersicht:
Innogy
Devolo
Fibaro
Homematic
Loxone
Wie gut oder schlecht die aufgelisteten Systeme sind, kann ich nicht beruteilen. Alle werden ihre Stärken und Schwächen haben. Sobald ich eines davon getestet habe, werde ich gerne berichten.
Bevor man sich aber anhand des Preises und der Optik entscheidet, bei eines dieser Systeme einzusteigen, sollte man sich die Preise der weiteren Geräte anschauen. Auch wenn die jeweilige Zentrale durch eine geniale Optik zu überzeugen weiß und das Handling vermeintlich einfach zu sein scheint, kann es ordentlich ins Geld gehen, wenn man sein Heim weiter ausstatten möchte.
Ich finde zum Beispiel die Geräte von Netatmo optisch sehr interessant. Schaue ich mir dann jedoch den Preisunterschied an, der bei einigen Vergleichen durchaus mal 30 Euro beträgt, es aber keinen funktionellen Unterschied gibt, dann verzichte ich auf diese Produktpalette.
Mir ist schon klar, dass man keinen zurechtgeschnitzten Backstein mit einem kleinen Taschenrechnerdisplay an seine Wand nageln will, was dann total schrottig aussieht, nur weil die Funktion smart und günstig ist.
Jedoch sollte man beachten, dass es häufig nicht damit getan ist, sich nur ein Gerät zu kaufen. Schnell lernt man die Vorzüge kennen. Dann will man weiter aufrüsten. Und das kann schnell ins Geld gehen.
Was brauchen wir also noch? Das schauen wir uns beim nächsten Mal an.
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