Vielen Dank für die „gut gemeinten“ Ratschläge. „Gut gemeint“ ist aber bekanntlich das Gegenteil von „Gut“.
Das Problem ist seit Freitag Abend gelöst. Es lag allerdings nicht an der vorgeblich „exotischen“ Hardware oder der angeblich nicht passenden Schnittstellenkonfiguration, sondern allein an der zugegebenermaßen etwas älteren Fritzbox (7940 mit OS 7.60), deren Prozessor von einem 1000 MB-LAN offenbar an seine Grenzen gebracht wird.
Lösung:
Im externen Router sollte der DNS-Server von O2 explizit eingetragen werden. also die IP-Adressen 62.109.121.1 und 62.109.121.2, die @blablup dankenswerterweise genannt hatte. Die Eintragung im Router „Automatisch“ reicht der Fritzbox offenbar nicht. In der Fritzbox selbst muß wohl auch zwingend der DNS-Server eingetragen werden. Zudem muß die Fritzbox eine feste IP-Adresse erhalten. Bei meinem UCG Ultra kann man dies problemlos in der Managementoberfläche machen.
Zur Eintragung der Daten in der Fritzbox gelangt man wie folgt:
In Internet -> Zugangsdaten ->“Anschluss an externes Modem oder Router“ einstellen. In Betriebsart „Vorhandene Internetverbindung mitbenutzen (WLAN Mesh / IP-Client-Modus)“ aktivieren. Das Ist die Standardeinstellung beim Einsatz eines externen Routers, damit die Fritzbox in das Internet eingebunden werden kann.
Alsdann den Link „Verbindungseinstellungen ändern“ anklicken.
In der Fenstererweiterung ist als Standard „IP-Adresse automatisch über DHCP beziehen“ aktiviert. Dies ändert man und aktiviert die Zeile „IP Adresse manuell festlegen“. Die vorher angegrauten Eintragungsfelder werden nunmehr aktiviert, und die notwendigen Daten lassen sich eintragen. In das Feld „IP-Adresse“ kommt die feste IP Adresse der Fritzbox mit der zugehörigen Subnetzmaske, bei mir 255.255.255.1. Im Feld „Standard-Gateway“ wird die IP Adresse des Geräts nach dem Modem eingetragen, bei mir die des UCG Ultra, danach noch die beiden Adressen des O2-DNS-Servers.
Mit „Übernehmen“ speichert man diese Daten ab.
Danach öffnet man die Registerkarte „DNS-Server“, deaktiviert den Eintrag „Vom Internetanbieter zugewiesene DNSv4-Server verwenden (empfohlen)“ und aktiviert die Zeile „Andere DNSv4-Server verwenden“. Erscheinen dann die zuvor eingetragenen DNS-Server, hat man Glück gehabt, ansonsten muß man die beiden DNS-Adressen noch einmal erneut eintragen. Wenn man das ganze übernommen, die Fritzbox neu gestartet und die Einträge alle (!) noch einmal kontrolliert hat, kann man die übermittelten SIP-Daten für die gebuchten Telefonnummern eintragen. Dies funktioniert entgegen meines früheren Posts und entgegen einer Auskunft von AVM auch mit der Voreinstellung „O2“, bedarf aber sehr viel Sorgfalt und einige Zeit, damit die Fritzbox „atmen“ kann. Copy und paste ist ihr häufig zu schnell.
Das Problem bei mir lag vor allem daran, daß sich meine Fritzbox sehr „zäh“ bei der Übernahme der eingetragenen Daten verhielt. Die Daten erscheinen zwar beim Eintragen auf dem Bildschirm in den jeweiligen Feldern. Es scheint jedoch einiges zu dauern, bis daß sie auch tatsächlich in den Speicher der Fritzbox geschrieben werden. Die Oberfläche der Friitzbox habe ich am PVC über das Netz bedient. Es hat etwas gedauert, bis daß ich bemerkte, daß nach einem Neustart der Box die Einträge zuvor nur unvollständig und damit fehlerhaft übernommen worden waren. Vermutlich habe ich immer wieder zu schnell die Registerkarten und Untermenüs gewechselt, ohne der Box genügend Zeit zu lassen. Deshalb auch der Hinweis, die eingetragenen Daten immer wieder auch nach Neustart zu kontrollieren. Daß meine Fritzbox einen elektrischen oder elektronischen Defekt hat, möchte ich ausschließen, da sie ansonsten – auch jetzt wieder – zuverlässig und stabil läuft und auch in der Diagnose und in den Ereignisprotokollen keinerlei Fehler anzeigt.
In Summe:
Hilfreich waren nur die Hinweise von @Klaus_VoIP und zuletzt von @o2_Lars auf den dezidierten O2-DNS-Server. Dank hierfür. Warum dies so ist, ob ein O2-Anschluß immer diesen DNS-Server benötigt oder nur für die Ersteinrichtung, wäre vielleicht einmal einer kurzen Erörterung wert.
Nicht akzeptabel ist jedoch der Vorschlag, das eigene Netz zu deaktivieren und die Fritzbox separat einzurichten. Ein solcher Vorschlag ist ausgesprochen fahrlässi, wenn der Fehler nicht zweifelsfrei Im Gatway liegt. Auch hat nicht jeder die Möglichkeit, einen solchen Laboraufbau durchzuführen. Zudem zeigt schon eine simple Fehleranalyse nach dem Ausschlußverfahren, daß der Fehler nicht in der „exotischen Hardware“ liegen konnte, weil der Internetanschluß nahc Eingabe der Anmeldedaten auf Anhieb und ohne Änderung im Gateway mit den vereinbarten Geschwindigkeiten funktionierte.
Geradezu belustigend sind die Reaktionen zu meiner Kritik des grottenschlechten Services von O2. Offenbar haben die Verfasser die euphemistische und peinlichen Eigenwerbung von O2, der man selbst dann ausgesetzt ist, wenn sich ein Mitarbeiter der Hotline am Telefon meldet, so sehr verinnerlicht, daß sie selbst leise Kritik hieran nicht ertragen.
Wenn zwar aufgrund einer Störmeldung ein Serviceticket eingerichtet wird, aber keine Möglichkeit besteht, etwas über das Ergebnis zu erfahren, so ist dies nichts, was man als „hervorragenden Service“ bezeichnen könnte. Ich bin insgesamt sechs Tage ohne Telefon gewesen und habe während dieser Zeit ungezählte Stunden am Mobilgerät und in den verschiedenen Warteschleifen zugebracht. Die Seite mit den alternativen Kontaktmöglichkeiten war regelmäßig nicht erreichbar. Am Freitag bin ich wiederum nach mehr als einer halben Stunde Wartezeit endlich an einen Mitarbeiter geraten, der bereit und in der Lage war, mir eine Information über das Ergebnis des Servicetickets zu geben, nämlich daß man die Leitung geprüft habe und sie in Ordnung sei und sich im übrigen um Fremdgerät nicht kümmere. Diese Information hätte ich bei der Telekom schon am ersten Tag automatisch und ohne Nachfrage erhalten. Es mag zwar nicht nur bei Telekom und O2 zum Geschäftsmodell zu gehören, sich „nicht um Fremdgeräte“ zu kümmern. Diese Defizite werden bei der Telekom jedoch durch eine hervorragende Communityunterstützung ausgeglichen, die diese Namen auch verdient und bei der man meistens innerhalb von Stunden kompetent und zuverlässig Hilfe erhält oder findet. Die hiesige Community hat mit der Einrichtung bei der Telekom allenfalls den Namen gemein.
Nichts für Ungut.