Wenn mich Programme in den letzten Jahren etwas gelehrt haben, dann, dass sie mich hassen. Sie bauen bei der Installation kleinere Fallstricke ein, tun anschließend so, als würden sie laufen, um mir nach dem nächsten Update unmissverständlich klar zu machen, dass nun alles anders ist und ich den ganzen Mist nochmal machen darf. Und wenn es Hochwürden gestattet, dann sind es nur Kleinigkeiten die ich verändern muss, wodurch ich dann zwei bekannte und 80 unbekannte Anwendungen außer Gefecht setze. Mal sehen, wie es mit mirr.OS läuft.
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Spielend einfach
Mir sind drei Programme über den Weg gelaufen. Und starten werden wir mit mirr.OS, welches wir hier herunterladen können und als ein 2 GB großes ZIP-Archiv auf unserem Computer landet. Nachdem wir es entpackt haben, steht uns ein 4 GB großes Image zur Verfügung, welches wir in unserem Falle mit dem Tool „Win32 Disk Imager“ auf die microSD bringen.
Nachdem das geschafft ist, können wir die Karte auch schon in den Raspberry Pi einlegen und den Strom anschließen, damit die Kiste startet.
Wir kennen sicherlich alle diese ganzen Versprechen:
„Diese Software ist spielend einfach zu installieren und fügt sich am Ende nahtlos in deinen Alltag ein.“
In der Regel müsste es aber so lauten:
„Diese Software wird dich brechen. Und solltest du es dennoch schaffen, am Ende eine fertige Installation vorweisen zu können, wirst du dich umschauen und dich fragen, wann dieser Tornado deine Wohnung verwüstet hat, obwohl du es gewesen bist, der die Tastatur in die Wand gerammt und den Monitor ins Aquarium gefeuert hat.“
Tja … was soll ich also zu mirr.OS sagen? Verdammt. Es ist SPIELEND EINFACH!
Schritt 1: Karte einlegen und den Pi starten. Es dauert dann ca. 30 Sekunden bis das System hochgefahren ist und uns einen QR-Code präsentiert, über den wir das Wlan-Kennwort für den im Hintergrund gestarteten Hotspot auslesen können. Alternativ können wir aber natürlich auch einfach manuell nach den Hotspot suchen und uns mit diesem Verbinden. Für die Einwahl, können wir den PC oder das Handy nutzen. Es kommt auf das Gleiche hinaus, denn das Programm möchte einfach nur ein paar Infos von uns haben, um sich anschließend mit dem heimischen Wlan verbinden zu können.
Schritt 2: Nun können wir den Hotspot wieder verlassen und uns auf die in der Mail verlinkte Seite begeben. Und schon sind wir in der Konfigurationsübersicht. Dort können wir vorinstallierte Apps konfigurieren oder neue hinzufügen. Klicken wir also auf das Pluszeichen, können wir auf die Übersichtsseite gelangen und uns die verfügbaren Anwendungen anschauen. Diese laden wir dann auf unseren PC und klicken anschließend wieder auf das Plus und können dann die Datei auswählen. Die wird dann im anschluss hochgeladen und steht sofort zur Verfügung. Ein Klick auf den Stift lohnt sich jedoch immer, da man die Konfiguration dann noch an seine Bedrüfnisse anpassen kann.
Schritt 3: Kopf schütteln und es als Frechheit empfinden, dass man dem Nutzer so ein einfaches Programm zum Download anbietet. Hätte man mir doch gleich sagen können, dass man mich für unfähig hält.
Schritt 4: Fertig. Jede Änderung die wir übernehmen, wird auch direkt am Spiegel angezeigt. Es bedarf keiner Programmierung.
Einziges Manko wird am Ende die Auswahl der verfügbaren Module sein. Zumindest für mich. Auch scheint nach einer gewissen Anzahl von hinzugefügten Erweiterungen Schluss zu sein. Ok, logisch betrachtet hat so ein Display natürlich auch nicht eine ewig große Anzeigefläche zur Verfügung. Dennoch fände ich es schön, wenn es vielleicht noch einen „Experten-Modus“ gäbe, mit dem man ganz viel falsch und kaputt machen kann.
Und mal ganz objektiv betrachtet, reichen die vorhandenen Module absolut aus.
Da ich das Ganze aber nicht objektiv betrachte, ist mirr.OS zwar total einfach zu installieren und zu konfigurieren, aber wenn es jeder kann, dann will ich es nicht.
Also geht’s beim nächsten Mal zu MagicMirror². Bin gespannt, ob das endlich das Stück Programmcode sein wird, welches mich fertig machen will.
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