Der Erste Eindruck:
Da steht er nun, der kleine dezente Karton und ich genieße die Vorfreude.
Schwarz und glänzend liegt sie nun vor mir und ich kann der Versuchung nicht wiederstehen, sie sofort einzuschalten. Nix passiert. Klar, erstmal laden.
Hier offenbart sich schon das nächste Highlight. Geladen wird die Gear S über eine Ladeschale mit integriertem Akku.
Ich kann also die Ladeschale am Netz lassen, wenn die Gear gleich aufgeladen ist.
Damit kann ich dann die Gear bei Bedarf wieder aufladen, ohne noch ein Ladegerät am Nachttisch zu verbauen.
Vor den Genuss haben die Entwickler die Installation gesetzt. Zunächst werde ich aufgefordert “Samsung Gear” zu installieren. Gleichzeitig werden entsprechende Apps installiert. Unter anderem “S Health”, welches unter “normalen” Umständen nicht im Play-Store zu finden ist.
Nach kurzer Zeit ist die Gear einsatzbereit und der Test kann beginnen.
Ich werde in diesem Bericht darauf verzichten, auf technische Details einzugehen, da man diese zur Genüge überall nachlesen kann. Hier soll es um die Nutzung/Nutzbarkeit gehen.
Die Optik:
Das Anpassen des Armbandes geht simpel,der Verschluss ist leichtgängig, aber fest. Kaum am Handgelenk, erinnere ich mich daran, wie ich damals mein Note2 aus der Verpackung nahm. “Oha, ganz schön groß!”. Doch man gewöhnt sich recht schnell daran. Bei sehr dünnen Handgelenken könnte die Uhr schnell albern wirken.
Trotz Plastikarmband wirkt die Uhr stilvoll und elegant. Sowohl zum Anzug, als auch zur Lederjacke passt sie hervorragend. Entgegen jeder Erwartung wirkt die Gear tatsächlich dezent. Kaum einem fällt mein neues Spielzeug in den ersten Tagen auf.
Die wählbaren “Watchfaces” sind durchaus ausreichend. Von klassisch bis modern sind einige Ziffernblätter vorinstalliert. Wem das nicht reicht, findet eine riesige Auswahl im Netz.
Durch die Sensoren schaltet sich das Display bei der normalen “Ich guck mal auf die Uhr - Geste” ein und passt sich automatisch dem Umgebungslicht an. Folgt nun keine Interaktion mit der Uhr geht das Display wieder aus.
Telefonieren (nur mit der Gear):
Es ist total einfach: Schiebe Deine (Nano) Sim-Karte in die Uhr und du hast ein kleines Telefon am Handgelenk. ABER:
Nur echte Knight-Rider, oder Dick-Tracy Fans, werden es zu schätzen wissen, dass man mit sich mit seinem Gesprächspartner über eine Uhr unterhält, während der eingebaute Lautsprecher, die Stimme des Angerufenen laut und blechern von sich gibt.
Die Verwendung Bluetooth Headsets ist möglich, allerdings setzt Samsung hier auf eigene Produkte. Keins meiner Headsets (Sony und “noName”) wird erkannt.
Die Kontaktauswahl erfolgt wie am klassischen Smartphone und läuft spielend einfach.
Telefonieren mit Gear und Smartphone:
Mein Note2 liegt mit geschlossenem Cover neben mir. Lautlos. Ein dezentes, aber deutliches vibrieren am Handgelenk teilt mir einen eingehenden Anruf mit. Das Display der Gear bietet mir die Möglichkeit, im klassischen Android-Stil, das Gespräch anzunehmen oder abzulehnen.
“Coole Sache!”, denke ich und nehme das Gespräch auf dem Display der Gear an, da ich mir das Öffnen des Covers sparen will. Pustekuchen! Wieder bin ich im Knight-Rider Modus und während ich mir mein Smartphone ans Ohr halte, plärrt die Stimme des Anrufers aus dem Handgelenk…
Zwar bietet mir die Gear nach der Annahme des Gespräches an, den Button “Gespräch am Smartphone weiterführen” an, aber diese Lösung finde ich unglücklich.
Es bleibt mir nur die Möglichkeit, beim Blick auf die Gear zu entscheiden, will ich Ablehnen, oder nehme ich das Gespräch, gleich direkt am Smartphone an.
Fitness-Funktionen:
Vorinstalliert sind Nike+ und S-Health. Runtastic, etc findet Ihr im Store. Nike+ ist mein Favorit, daher beschränke ich mich darauf:
Kurz und knapp: Die App tut was sie soll. Ich kann mir auch Musik, welche ich mir vorher auf die Gear geladen habe, beim Laufen anhören, aber wieder nur mittels eines kompatiblen Headsets. Alle anderen müssen den Wald, Strand oder sonstige Laufstrecke mit der Musik aus dem Lautsprecher beschallen, oder wieder auf die Telefon-Kombi zurückgreifen.
Benachrichtigungen:
Über die Smartphone App “Samsung Gear” könnt Ihr einstellen, welche Benachrichtigungen Ihr erhalten wollt. Das ist praktisch, da Emails, Whatsapp Chats und SMS sehr schön und auf Wunsch auch mit Bildern (Whatsapp) angezeigt werden. Emails werden nur im Textformat dargestellt. Zwar kann man auf SMS und Emails auch direkt auf der Uhr antworten, aber die kleine Tastatur führt zu so vielen Schreibfehlern, dass man auch gleich das Smartphone aus der Tasche holen kann.
Ja, auch Threema-Nachrichten lassen sich anzeigen. Diese Funktion hab ich allerdings gleich nach dem Test wieder deaktiviert, da die Worte Bluetooth und Sicherheit bekanntermaßen nicht Hand in Hand gehen.
Navigation:
Hier wird man zum Nutzen von “Here” aus dem Hause Nokia gezwungen. Machen wir es kurz:
Es funktioniert super. Wer allerdings andere Navigationssysteme bevorzugt, guckt in die Röhre.
eTickets:
Klappt nicht, denn es gibt keine Apps dafür. Selbst als Email-Anhang wird es nicht erkannt/dargestellt. Schade.
Akku:
Ganz großes Tennis! 2,5 Tage machte der Akku bei mäßiger Benutzung mit. Der einzige Verlierer, war mein Smartphone Akku. Eine ständige Bluetooth-Verbindung saugt den Akku so schnell leer, dass man sich (auch als Note-Besitzer) wieder daran gewöhnen muss, immer ein Ladekabel mitzuschleppen. Neuere Modelle mögen da länger durchhalten. Einen Haken hab ich dann aber doch noch gefunden: Der Zeitraum zwischen der Meldung “Ladegerät anschließen” und dem Abschalten der Gear, beträgt ca. 5-10 Minuten. Da dürfte gerne etwas mehr Spielraum eingeräumt werden.
Fazit:
Die Gear S ist ein nettes Feature für Leute mit großen Handgelenken und gut gepolsterten Geldbörsen. Die Bedienung ist top, der Akku hält ewig und das Design geht auch klar.
Aber: Ob diese “Uhr” einen solchen Preis rechtfertigt, bleibt dem Anwender überlassen.
Ich persönlich finde, dass man für weniger Geld stilvollere und funktionalere Smartwatches findet.
Solltet Ihr noch spezifische Fragen haben, meldet Euch.
Herzlichen Dank nochmal für die Test-Möglichkeit.
R.
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Hi keinUpdate,
toller Testbericht
Ich habe diesen mal separat verschoben, so dass er nicht in dem Verleihthread untergeht.
Gruß,
Marc
toller Testbericht
Ich habe diesen mal separat verschoben, so dass er nicht in dem Verleihthread untergeht.
Gruß,
Marc
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