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Der “kleine Bruder”

Vorweg: Ich lasse mich hier nicht zu den technischen Daten und Features aus. Wer dazu was wissen möchte, kann sich das ja auf den einschlägigen Sites oder bei Apple selber ansehen. Mir geht es um meine Eindrücke vom SE 2020 und um die Erfahrungen im täglichen Gebrauch.

 

Erscheinung/Äußeres/Erster Eindruck

Das iPhone SE 2020 kommt in einer eleganten Box, Apple-typisch mit leichten Understatement. Das „Apfel-Logo“, der Schriftzug iPhone an den Seiten und ein Abbild des Phone auf dem Deckel wecken Neugier und Vorfreude auf das Gerät.

Erster Eindruck

Beim Unboxing wird der erwartungsvolle Nutzer nicht enttäuscht. Das kleine, edle iPhone im Alukörper mit Ganzglassfronten entspricht voll den Erwartungen an Qualität und Design, und macht schon einiges her.

Mit dabei das passende Ladegerät, praktisch als USB-Kabel mit passendem Stromadapter ausgeführt. Was mir daran gefällt ist, dass das Ladegerät auch für die anderen iPhones genutzt werden kann, also der Ladestecker zwischen den einzelnen Modellen gleich ist. Wer mehrere iPhone in Nutzung hat, braucht so nicht immer das passende Kabel suchen, sondern nimmt das nächste, was zu Hand ist. Man kann auch eines der Ladekabel auf Arbeit oder im Büro aufbewahren und hat so immer die Möglichkeit zum Laden, wenn es notwendig wird. Für den Lightning-Anschluss gibt es auch günstige Adapter, mit denen man andere Anschlüsse kompatibel machen kann.

Unboxing

Ebenfalls mit dabei und sehr praktisch – das kleine Tool für das Öffnen des SIM-Card-Slots. Dieser befindet sich sehr unauffällig an der rechten Seite und verrät sich nur durch das kleine Loch, durch das mit dem Tool der Slot geöffnet wird.

Das flache, überall abgerundete Gehäuse wirkt insgesamt sehr edel. Die Bedientasten erheben sich nur unmerklich über die Einfassung und wirken dadurch nicht störend, sondern integrieren sich völlig in die „Erscheinung“. Der Alubody (in meinem Fall in schwarz) mit den vollflächigen Glasfronten trägt sein Übrigens zur Eleganz des Phone bei. Hässliche Schmieren und Abdrücke sind (fast) nicht zu erkennen.

 

Und stabil ist das Kleine auch. Den, eher unfreiwilligen, Sturztest über drei Etagen überstand das iPhone SE ohne Schaden oder einen Kratzer. Das Glas ist also stabil genug, unter „normalen“ Gebrauchsbedingungen die wohlbekannte Spider-App zu vermeiden.

 

Nutzung/Performance

Das „Kleine“ begeistert vom ersten Anschalten an. Intuitiv und leicht verständlich läuft die Erstinstallation, ein Handbuch braucht man dafür nicht. Sehr angenehm und praktisch – während der Erstinbetriebnahme lassen sich die Einstellungen und Daten eines bisher genutzten Smartphone (sofern (noch) vorhanden) einfach auf das neue Phone übertragen. Man hat dann quasi einen Klon. Danach kann man das alte Handy getrost löschen und weggeben. Man macht quasi mit dem neuen iPhone einfach da weiter, wo man mit dem alten Gerät aufgehört hat. Sehr praktisch und nutzerfreundlich.

Konfigurieren oder Klonen?

 

Das Phone ist durch einen Fingerprintsensor vor Mißbrauch geschützt. Dieser wird bei der Installation gleich mit eingerichtet. Auch hier läuft das Ganze intuitiv und leicht verständlich. Es empfiehlt sich, gleich einen zweiten Fingerabdruck zu hinterlegen, am Besten Daumen und Zeigefinger, weil diese am häufigsten zur Betätigung des Home-Button, hinter dem der Abdruckscanner sitzt, genutzt werden. Praktisch ist diese Form des Entsperren vor allem gerade jetzt in Zeiten von Corona und Mund-Nase-Bedeckungen. Das Entsperren mit Fingeradruck funktioniert immer, unabhängig davon, ob ich Maske trage oder nicht.

Der Home-Button ist allerdings schuld daran, dass das Display des Phone etwas kleiner ausfällt. Randlosbildschirm sucht man hier vergebens, am unteren und oberen Ende des Gerätes ist das Display von einem etwa eineinhalb Zentimeter breitem Streifen eingerahmt. Von den gerätefüllenden Displays der „Großen“ verwöhnt ist dies erst einmal gewöhnungsbedürftig. Zusammen mit der etwas kleineren Bauweise des SE begrenzt das natürlich die Displaygröße enorm.

 

Der Home-Button dient auch (wieder) dem Ausschalten der Apps. Im ersten Moment praktisch. Allerdings sind die Apps quasi nur „stumm geschaltet“, im Hintergrund aber immer noch offen und auch aktiv. Um zu vermeiden, dass sie weiter Power verbrauchen, müssen diese wie sonst auch üblich erst komplett geschlossen werden. Das gelingt zwar durch Doppelklick auf den Home-Button, beendet werden sie dann aber erst durch Swipen nach oben. Diesen Umweg hätte man sich sparen können, wenn man gleich die Möglichkeit des Beenden, und zwar des endgültigen Beenden, durch Swipen aus der aktiven App eingebaut hätte.

 

Da sind wir auch schon beim Verbrauch und damit der Ausdauer des Smartphone bzw. seines Akkus. Vollständig geladen ist das Gerät in etwa 4 Stunden. Schon mal nicht schlecht, aber eher Standard als herasusragende Eigenschaft. Das Laden am Feierabend oder über Nacht reicht damit allemal aus, das Gerät am nächsten Tag wieder voll in Gebrauch zu nehmen. Bei moderatem Gebrauch hält das SE dann auch etwa 3 Tage durch, bevor ihm der Saft ausgeht. Bei normaler bzw. durchschnittlicher Nutzung ist ein erneutes Laden allerdings bereits nach zwei Tagen fällig. Bei häufigem, starkem oder ausdauerndem Gebrauch hält „der Kleine“ allenfalls einen Tag durch. Das nenne ich „etwas schwach auf der Brust“. Ladezeit und Durchhaltevermögen damit eher im unteren Bereich einer möglichen Bewertungsskala. Und von der Konkurrenz und den großen Geschwistern wissen wir – das geht besser.

 

Wo der Kleine ohne Abstriche konkurrenzfähig ist, sind Sprachqualität und Schärfe der mit ihm geknippsten Bilder. Telefonieren geht mit ihm wie mit den Großen, es stört kein Rauschen oder dergleichen. Und die Bilder sind trotz nur einer Kamera dank des verwendeten Sensor gestochen scharf. Und mit den hauseigenen Einstellungen und Tools läßt sich jedes Foto so beeinflussen, dass es wirkt, wie mit einer Profikamera geschossen. Beim Bilder-Betrachten, Video-Anschauen und Surfen im Netz mit dem SE konnte ich keine Abstriche entdecken.

Der „Kleine“ ist also, abgesehen von Displaygröße, (wieder) gewöhnungsbedürftiger Bedienung über Home-Button und eher schwachem Akku seinen Geschwistern (fast) ebenbürtig. Und eine Schwachstelle hat er mit diesen gemeinsam. Der Speicher des Gerätes läßt sich nicht erweitern, und auch Dual- oder Multi-SIM-fähig ist „der Kleine“ nicht.

 

Wir zwei hatten eine zeitlang Spaß beim gemeinsamen Spielen. Dann merkte ich jedoch, es ist nicht das Gleiche, meine Gewohnheiten und Ansprüche an ein Smartphone und die Performance des SE zu verschieden. Dann spiel ich doch lieber wieder mit den Großen.

 

Fazit

Wie das bei Geschwistern so ist – die Kleinen wollen bei den Großen mitspielen. Grundsätzlich haben sie auch die selben Spielzeuge zur Verfügung. Aber oft können sie dann mit den Großen nicht ganz mithalten.Sie sind nicht so ausdauernd und machen schneller schlapp. Das auffälligste Manko ist jedoch die fehlende Größe.

Das „kleine“ SE 2020 ist somit grundsätzlich ein möglicher Spielpartner der anderen Hochklasse-Phones. Bei der Größe, insbesondere des Displays, und bei der Nutzungsdauer des Akkus muss der Nutzer aber Abstriche machen. Damit ist es eher ein Zweit- oder Ersatzgerät oder als Einsteigermodell geeignet. Wenn der übliche Preis für das Produkt aus Cupertino nicht wäre. Da bieten die Mitbewerber gleichwertige Geräte für Zweit-, Kinder-, Ersatz-Phone und Co. dann doch günstiger an und stellen „den Kleinen“ als Zuschauer vom Spielfeld. Wie im echten Leben.

 

Tiitelbild by @Torsten Dettlaff

Schöner, gelungener Vergleich mit dem kleinen Bruder. Vielen Dank.

Du schreibst Bei moderatem Gebrauch hält das SE dann auch etwa 3 Tage durch. Das erstaunt mich wirklich. Welche Apps und wie hast du das Phone denn genutzt?

 


Vielen Dank @Paulezwo für dienen ersten Testbericht hier in der Community. :clap:

Mir geht es ähnlich wie dir, man hat sich mittlerweile an die großen Displays so gewöhnt, dass man diese irgendwie vermisst, sobald man ein kleineres Smartphone nutzt oder?

Dass das Gerät einen unfreiwilligen Sturztest ohne Schaden überstanden hat, stimmt mich wirklich glücklich. :sweat_smile:

Die Frage ist, wie hast du das ganze über drei Etagen hingekriegt?

 

LG Steffen


Servus @o2_Ines ! Das SE hab ich hauptsächlich tatsächlich für das genutzt, wozu es geschaffen wurde - als Phone. D.h. Telefonie und “Kontaktpflege” bzw. Nachrichten-Austausch per WA. Lediglich eine “Casino-App” war noch etwa alle 2 Stunden beteiligt, um hier die Bonus-Chips einzukassieren. Wie also angesprochen, eher eine moderate Nutzung. Was meiner Meinung nach dazu beigetragen hat, dass das SE so länger durchhielt, war meine Angewohnheit, nicht genutzte bzw. inaktive Apps rigoros zu beenden. Das mach ich auch bei meinem Stamm-Phone so. Nachdem ich auch für das SE den Dreh raus hatte, wie man die im Hintergrund noch laufenden Apps aufruft und beendet, habe ich das permanent umgesetzt. Ist auch für das SE recht einfach. Doppelklick auf den Home-Button und dann die App nach oben swipen  - Voilá, das Phone nutzt den Akku nur für die wirklich wichtigen Dinge 😎


Hallo @o2_Steffen !

Wie im Testbericht beschrieben, war dieser Test eher unfreiwillig. GsD hat das Kleine den auch heil überstanden 🤞 Das kommt davon, wenn man das Phone nicht “absturzsicher” im Obergeschoß an der Treppe ablegt und es sich bei einem kleinen Stoß selbständig macht. Die Bauweise der Treppe (offene Stufen), eine durchgehende Fensterfront mit Jalousie und die Flugbahn des einmal beschleunigten SE taten ihr Übriges, damit das iPhone im Keller landete. Frag mich nicht, wieviele Schutzengel 🧚‍♂️ oder Versicherungsfachleute ihre Hände über (oder wohl unter) das Phone hielten, damit es das so vollkommen unbeschadet überstanden hat. Spricht wohl aber auch für die Qualität des Gehäuses und des verbauten Glases! 😉


@Paulezwomanchmal brrauch man einfach nur etwas Glück. :raised_hands:

Welches Smartphone wäre aktuell für dich das interessanteste als Testgerät?

 


Servus Steffen!

Könnte mich momentan nicht wirklich entscheiden, welches Phone interessant ist. Entweder ist die Kamera gut, oder das Display, oder, oder, oder… Interessant wäre aber tatsächlich das Fold, wobei ich nicht glaube, das mich dieses Konzept überzeugen könnte… 😉


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