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Gender-Anrede


Benutzerebene 4

Liebes o2-Team,

 

in meiner letzten Abrechnung wurde ich als “Liebe:r o2 Kund:in” angeredet. Ich weiß allerdings nicht, was ein “Kund” sein soll und habe auch sonst keine Ahnung, wie man diese Hieroglyphen aussprechen oder lesen soll. Im Übrigen glaube ich, dass 99,9 % Ihrer Kunden sich sicher sind, welchem Geschlecht sie angehören und durch so einen Schwachsinn - wie ich - nur genervt sind.

Wäre es möglich, mich wieder in korrekter deutscher Sprache anzureden? Dafür sollte dann auch noch ein Bindestrich zwischen “o2” und “Kunde” eingefügt werden.

 

Mit freundlichen Grüßen 

Edit o2_Mate: von o2 Mobilfunk ins Digitale Wohnzimmer verschoben.

o2_Matea vor 1 Jahr

Hallo in die Runde, 
hier wird ja noch immer fleißig diskutiert 😊
In der eins-zu-eins-Kommunikation ist unsere liebste Lösung die direkte Ansprache (siehe Rechnung),
leider ist dies nicht bei allen Kommunikationsmitteln sofort umsetzbar, deshalb in der Benachrichtigung teilweise "Lieber Kund:in".
Zur gewählten Form wurde ja bereits ausgiebig diskutiert und wir sind hier gemeinsam viele alternative Anreden durchgegangen. 
Viele sinnvolle Bemerkungen, Kritikpunkte und Ideen wurden aus diesem Thread gesammelt und liegen intern vor.
Dass, das Gender-Thema emotional geladen ist, haben wir bereits festgestellt. Es wurde auch die Art und Weise der Gesprächsführung in den sozialen Medien erwähnt,
die fern von konstruktiver Kritik, aus verbalen Ausraster und direkter oder indirekter Anschuldigungen bestehen. Manche Kommentare hier bedienen sich einer solchen Gesprächskultur.
Unterstellungen wie z.B. „Fanatiker“ sind diffamierend und verstoßen gegen unsere Netiquette!
Abgesehen davon, lenken sie nur von dem tatsächlichen Austausch ab!
Für den weiteren Verlauf:
Formuliert euren Standpunkt bitte sachlich, gerne kritisch und bleibt dabei respektvoll! Versucht Wiederholungen zu vermeiden um den Thread hier übersichtlich zu halten. 
Ihr seid herzlich eingeladen, konstruktive Kritik, Gedanken und Ideen zu äußern. Allerdings unter Wahrung unserer o2 Community Netiqutte!
Habt einen schönen Tag und viele Grüße, Matea

 

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141 Antworten

Benutzerebene 7
Abzeichen +7

Für dich wird man sicherlich nicht das Rechnungssystem umstellen Ja, sowas ist nervig, aber am besten einfach kopfschüttelnd ignorieren. Die Rechnung hat und braucht auch keine Abrede, du meinst also vermutlich die Benachrichtigung.

Für eine Grundsatzdiskussion zum Gendern wäre hier der falsche Ort.

Für eine Grundsatzdiskussion zum Gendern wäre hier der falsche Ort.

Warum der falsche Ort?

Die Community ist doch so offen und hier werden die vielfältigsten Themen diskutiert, warum dann nicht auch das Gendern?

 

Das Thema sollte am besten ins digitale Wohnzimmer verschoben werden…

 

Zum Thema:

Ich bin ebenfalls der Meinung, das aktuelle Regelwerk der deutschen Rechtschreibung sollte beachtet und respektiert werden.

 

Hier 

https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfdr_PM_2021-03-26_Geschlechtergerechte_Schreibung.pdf mal dazu die Stellungnahme des Rates für deutsche Rechtschreibung vom März 2021.

Benutzerebene 7
Abzeichen +7

Für eine Grundsatzdiskussion zum Gendern wäre hier der falsche Ort.

Warum der falsche Ort?

...

Das Thema sollte am besten ins digitale Wohnzimmer verschoben werden…

Ja, das meinte ich! Natürlich kann man ggf. darüber diskutieren. Das Thema ist in diesem Bereich allerdings nicht richtig aufgehoben, wenn es über die persönliche Anregung des TEs zu seiner Rechnungsbenachrichtigung hinausgeht.

Benutzerebene 4

Für dich wird man sicherlich nicht das Rechnungssystem umstellen Ja, sowas ist nervig, aber am besten einfach kopfschüttelnd ignorieren. Die Rechnung hat und braucht auch keine Abrede, du meinst also vermutlich die Benachrichtigung.

Für eine Grundsatzdiskussion zum Gendern wäre hier der falsche Ort.

 

Kopfschütteln und ignorieren finde ich offen gesagt die falsche Lösung, wenn eine winzige Minderheit der Mehrheit ihre Meinung aufdrückt. Wenn der Post anderswo hingehört, darf er gerne verschoben werden.

Benutzerebene 3

Ich bin Autist und für mich ist das im höchsten Maße irritierend und ich empfinde es zudem auch als unverschämt wie man als Schwerbehinderter immer mehr von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen wird. Was muss ich tun damit die schriftliche Kommunikation zukünftig nur noch englischsprachig stattfindet?

Benutzerebene 4

Ich freue mich sehr über diesen Beitrag. Ich hätte genau das selbe geschrieben. Mich stört das so sehr, dass ich soeben meinen Vertrag schriftlich gekündigt habe. Natürlich kann man zum gendern stehen wie man möchte. Ich persönlich möchte aber auf keinen Fall solche Unternehmen unterstützen. Da suche ich mir lieber einen Anbieter wo der Kunde noch König ist und nicht der Kund.…

 

Mir ist durchaus bewusst, dass ich damit nichts ausrichten kann, trotzdem ist es mir persönlich sehr wichtig wo es nur geht ein Zeichen gegen das gendern zu setzen. Die eigene Brieftasche ist vielleicht das was ein Unternehmen am besten versteht. 

 

 

 

Mich stört das so sehr, dass ich soeben meinen Vertrag schriftlich gekündigt habe.

Hallo,

hast du das in der Kündigung als Grund angegeben? o2 möchte gerne wissen, was der Anlass einer Kündigung ist.

LG

Benutzerebene 4

Mich stört das so sehr, dass ich soeben meinen Vertrag schriftlich gekündigt habe.

Hallo,

hast du das in der Kündigung als Grund angegeben? o2 möchte gerne wissen, was der Anlass einer Kündigung ist.

LG

Moin,

Ja das habe ich in meiner schriftlichen Kündigung mit angegeben. Keine Ahnung ob sich o2 wirklich dafür interessiert und auswertet ob es am gendern liegt. Am Ende der Vertragslaufzeit rechne ich eh mit einem Anruf. Dann werde ich den Damen und Herren gerne auch nochmal meine Sicht zum gendern mündlich mitteilen. 

Benutzerebene 7
Abzeichen +7

Die Person, die dich wegen einer Verlängerung anruft wird sich eher nicht dafür interessieren Wenn es dich wirklich stört, wäre es sinnvoller, dich schriftlich an Telefonica zu wenden, denn schließlich handelt es sich um eine nicht unüberlegte Unternehmensentscheidung des Konzerns. Ich denke zwar nicht, dass insgesamt viele Kunden deswegen kündigen werden, aber nur so erfährt das Unternehmen wenigstens, dass es doch ein paar Leute gibt, die das soweit stört, dass sie bereit sind, ihre Verträge nicht zu verlängern. Das geht natürlich solange es genügend andere Anbieter gibt, die das Gendern nicht übernehmen.

Ich finde es zwar auch lächerlich, aber kündigen würde ich deswegen nicht. Es gibt z.B. auch Leute, die mögen es nicht, von Vertragspartnern in E-Mails mit dem Vornamen bzw. mit du angesprochen zu werden (warum auch immer, ist mir persönlich egal) und auch deswegen sogar mit Kündigung gedroht haben. Geändert hat das aber nichts.

Benutzerebene 7

Hallo @Simon16051993 ,
herzlich Willkommen in der Community
Schön, dass du deine persönliche Meinung zur genderneutralen Sprache mit uns teilst. 
Sächsin hat es bereits erwähnt. Solche spannenden Themen, die nicht unmittelbar mit Service-Fragen verbunden sind, zum Plaudern und einem freundlichen Austausch einladen, sind am besten im Wohnzimmer aufgehoben.
Wir bitten darum, nicht mit gefühlten oder geglaubten Zahlen und Daten zu argumentieren. Die Frage der Statistik ist sehr spannend, wenn ein Interesse besteht, kann ich gerne fragen ob diesbezüglich Statistiken erhoben werden.
Umstellungen und Veränderungen in der Gesellschaft sind und wurden schon immer mit Skepsis aufgenommen. Ja, die Schreib- und Sprechweise mag uns noch als ungewohnt oder komplizierter erscheinen.
Auch für uns in der Community führt es zum Umdenken und zur Umstellung Aber warum sich über Begrifflichkeiten bzw. über winzige * : aufregen, die lediglich darauf aus sind, Alle Gesellschaftsmitglieder mit einzubeziehen?
Letztendlich geht es nur darum eine Anrede zu finden, die ALLE Kund:innen inkludiert. 
Wenn noch Bedarf eines Austausches bestehet, seid ihr herzlich eingeladen im Wohnzimmer diesbezüglich ein neues Thema zu eröffnen.
Viele Grüße, Matea

Benutzerebene 7

Hallo @Lint ,
vielen Dank für deinen Kommentar und toll dass du eine andere Sichtweise mit einbringst. Ich muss gestehen, dass ich mich mit Autismus und dessen Spektren kaum auskenne.
Du schriebst:

 für mich ist das im höchsten Maße irritierend und ich empfinde es zudem auch als unverschämt wie man als Schwerbehinderter immer mehr von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen wird

Inwiefern ist es denn für dich irritierend oder wann bzw. inwiefern fühlst dich durch das (Gendern oder generell?) ausgeschlossen?
Wie bereits geschrieben, ist uns Inklusion sehr wichtig und wenn wir hier neue Impulse erhalten andere Lebensrealitäten mit einzubeziehen, nehmen wir es gerne auf und geben es weiter.
Wenn dir meine Frage zu übergriffig erscheint oder die Antwort zu persönlich ist, um dies öffentlich zu beantworten, finden wir bestimmt einen anderen Weg uns per PN auszutauschen😊
Viele Grüße, Matea

Benutzerebene 4

Hallo matea, 

Das Ziel ALLE anzusprechen wird ja durch diesen thread eindeutig widerlegt. Es fühlen sich eben nicht alle angesprochen und einige fühlen sich dadurch sogar ausgeschlossen. Von daher mag der Ansatz ja gut sein, wenn ALLE angesprochen werden sollen. Diese selbst erstellten und ungültigen Abwandlungen der deutschen Sprache sind dort aber nicht wirklich hilfreich. Deine Antwort zeigt ja aber schon dass es auch wenig bringen würde sich dort an Telefonica zu wenden und sich darüber zu beschweren, denn es soll ja entsprechend durchgezogen werden und ab sofort gegendert werden. Daher halte ich meinen eingeschlagenen weg mit der Kündigung für richtig und einzigen weg seine Stimme gegen das gendern zu erheben. Die Stimme der Brieftasche 

 

@o2_Matea

hi, verschiebe den Beitrag doch gerne ins Wohnzimmer.

Dann kann dort weiter diskutiert werden.

 

@Iceroot

hi, was wäre denn dein Wünsch für eine Anrede?

Ich habe auch noch keine richtig zufriedenstellende Anrede für alle gesehen.

so etwas  wie:

Guten Tag Vorname Nachname ,

Sehr geehrte Kunde und Kundin,

oder KundIn

 

finde ich auch nicht toll.

Aber wenn gendern  für Begriffe wie “Kunde” gesellschaftlich gefordert/

gewünscht wird, braucht es eben neue Ideen.

 

Sprache entwickelt sich und der Duden wird angepasst und nicht umgekehrt.

Sonst würden wir immernoch  Thür und Thor schreiben.

 

Wobei ich mich auch frage, wie es mit Diversen Menschen aussieht,

Diese werden ja mit den genannten Beispielen auch nicht inkludiert.

 

also wer Ideen hat gerne melden,  ich bin neugierig.

 

Da mir die Anrede eines Konzern herzlich egal ist,

würde ich nicht kündigen.

mfg

 

Benutzerebene 4

@fritz04 die lösung ist ganz einfach.

Es geht hier um eine persönliche Mail gerichtet an mich. In habe in meinen Kontaktdaten eine bestimme Anrede ausgewählt. Entweder Herr oder Frau. Somit erwarte ich dass Mails welche persönlich an mich gerichtet sind genau diese Anrede verwenden.

 

Sollte man nun es allen recht machen wollen wird der Stammdatensatz um eine Anrede erweitert und wenn jemand diese Anrede auswählt dann wird halt Kund:in verwendet. Hat jemand Frau ausgewählt wird daraus Kundin usw.

 

Ich verstehe einfach nicht warum mal einen radikalen Schlag machen muss und jetzt ALLE mit kund:in anspricht.

Es geht in diesem thread ja auch speziell um genau diese Mail die persönlich an die Kunden geschickt wird.

 

Einfache Lösung was schon seit Jahrzehnten funktioniert (Stichwort Serienbrief) aber da heute ja alles ganz besonders woke sein muss kommt dann sowas wie kund*in an alle dabei rum... 

Benutzerebene 7

Hallo @Iceroot,
danke für deine schnelle Antwort 😊 
Mir ist bewusst, dass das Thema sehr emotional geführt wird und ich kenne und kann die Vor- und Nachteile der Debatte um geschlechtergerechter Sprache nachvollziehen.
Dass es umständlich ist oder den Lesefluss beeinflusst, weil noch ungewohnt, kann ich z.B. absolut nachvollziehen.
Jedoch wurde sich hier sehr bemüht eine Anrede zu wählen, die nicht ausgrenzt und über dem weiblichen und männlichen Geschlecht hinaus alle anderen Identitäten mit einbezieht.
Sie meint tatsächlich ALLE. Wenn du dich aber ganz persönlich nicht unter den vielen Optionen, die diese Anrede bietet angesprochen fühlst, ist es völlig in Ordnung.
Deine Meinung ist uns sehr wichtig, sonst wären ich ja gar nicht auf die Debatte eingegangen.
Sie wird garantiert auch weitergegeben. Die Entscheidungsmacht liegt nicht bei mir als Moderatorin dieser Community😊 Ich kann nur unterstreichen, dass die Intension der Anrede Inklusion ist.
Wenn du dich durch die breitgefächerte Anrede nicht angesprochen fühlst, bedauere ich es sehr. Gleichzeitig respektiere ich deine Meinung und auch deine Entscheidung zu kündigen.
Dir also, vielen Dank für deinen Beitrag in der Community. und die Denkanstöße.
Viele Grüße, Matea
 

Sollte man nun es allen recht machen wollen wird der Stammdatensatz um eine Anrede erweitert und wenn jemand diese Anrede auswählt dann wird halt Kund:in verwendet. Hat jemand Frau ausgewählt wird daraus Kundin usw.

 

@Iceroot 

das wird früher oder später wohl noch kommen, (hoffe ich).

O2 hat es ja noch nicht mal geschafft die entsprechenden Bestellung-

Formulare  anzupassen.

 

Benutzerebene 7

Hallo @fritz04,
eine super Idee nach alternativen Anreden zu fragen 
Wir waren noch am Überleben, ob wir den Thread ins Wohnzimmer verschieben sollen oder nicht.
Aber da tatsächlich noch Bedarf besteht, nutze ich deine Antwort als “GO”! 
Sorry @o2_Kurt l

Na, * ?
Hallo ____?
Sehr geehrte Alle?

 

hi, was wäre denn dein Wünsch für eine Anrede?


Nutzt die Kommentarzeile und tobt euch aus. Wir freuen uns über Alternative Anreden.
Bleibt bitte freundlich

Grüße, Matea

Benutzerebene 3

Ich muss gestehen, dass ich mich mit Autismus und dessen Spektren kaum auskenne.
(…)

Inwiefern ist es denn für dich irritierend oder wann bzw. inwiefern fühlst dich durch das (Gendern oder generell?) ausgeschlossen?
Wie bereits geschrieben, ist uns Inklusion sehr wichtig und wenn wir hier neue Impulse erhalten andere Lebensrealitäten mit einzubeziehen, nehmen wir es gerne auf und geben es weiter.

Da kann ich gerne was zu erzählen… 

die Informationsverarbeitung in Gehirnen von Autisten funktioniert grundsätzlich anders als bei neurotypischen Menschen. Meine persönliche Erfahrung deckt sich auch mit vielem was ich in Autismus-Selbsthilfegruppen gehört habe.

1. Autisten reagieren grundsätzlich sehr stark auf Muster.

2. Autisten brauchen Eindeutigkeit. Diese geht verloren wenn mitten im Wort Satztrennzeichen vorkommen, gefolgt von einem Wort das auch genausogut das Gegenteil von „außen“ sein könnte

3. ​​​​​​​Autisten haben es sowieso schon aufgrund von Defiziten in den sozialen Interaktionsmöglichkeiten viel schwerer, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Nicht wenige haben richtige Ausgrenzungstraumata und schwere Mobbingerfahrungen hinter sich.

ich kann nicht für alle sprechen, Autismus ist ja ein Spektrum, aber ich kann versprechen dass es nicht nur mir so geht dass ich gegenderte Texte nicht sinnentnehmend lesen kann. Bei jedem Zeichen was da nicht hingehört, bei jeder unnötigen Mehrdeutigkeit muss ich mich erstmal mit dem einen Wort befassen und nach dem Ausschlussverfahren alle Möglichkeiten ausschließen die nicht zielführend sind. Das führte zum einen dazu, dass ich den Satz noch einmal lesen muss, weil das einfach ein gewaltiger kognitiver Overhead ist und ich bis dahin vergessen habe was davor kam, zum anderen bin ich mental sehr schnell erschöpft.

Es ist als würdet Ihr eine Geheimsprache entwickeln, die von uns nur unter größter Anstrengung dechiffrierbar ist. Es ist nichts anderes als Ausgrenzung, wenn Texte dadurch nicht mehr zugänglich sind. Bei einigen aus meinen Selbsthilfegruppen führt das zur Triggerung von Ausgrenzungstraumata, in vereinzelten Fällen folgt als Reaktion darauf Dissoziation. Dies dann auch noch als inklusive Sprache zu bezeichnen ist eine Verspottung höchsten Maßes.

Dass sich dieses in der Schriftsprache zunehmend durchsetzt verstärkt immer mehr das alltägliche Ausgrenzungsgefühl und die Welt wird zunehmend als bedrohlich empfunden. Durch hilfreichen Input in den Selbsthilfegruppen habe ich schon Strategien entwickelt, dem aus dem Weg zu gehen. Ich meide mittlerweile deutschsprachige Printmedien komplett. Zum Glück spreche ich gutes Englisch, dort wurden die feminisierten Wörter schon vor Jahrzehnten komplett aus der Sprache entfernt und es gibt nur noch „ein Wort für alle“. Früher hat es sich für manchen noch komisch angefühlt dass von „Prime Minister Margaret Thatcher“ gesprochen wurde und nicht von „Prime Ministress“, heute fällt es niemandem mehr auf. Die sind einfach den richtigen Weg gegangen, die Deutschen machen genau das Gegenteil davon.

Für deutschsprachige Websites benutze ich das Browser-Plugin „Binnen-I be gone“, aber es hält Gendersprech nicht aus meinem Mailpostfach fern, und an der Stelle kommt Ihr ins Spiel.

Ich finde es gut, dass von Eurer Seite aus nachgehakt wird, das ist nicht selbstverständlich. Gerade in sozialen Netzwerken wird man ja für Kritik an Gendersprech direkt pauschal in die rechte Ecke gedrängt, dabei hat es in erster Linie medizinische Gründe. Zumal ich nach jahrelangen erfolglosen Versuchen der Tolerierung zunehmend nur noch gereizt reagiere wenn ich mit Gendersprache in meinem höchstpersönlichen Bereich, und dazu zähle ich auch mein Mailpostfach, konfrontiert werde. 
 

Insofern hoffe ich, dass es bei diesem einmaligen Vorfall bleibt, ansonsten bliebe mir nur noch die Kündigung falls es nicht möglich sein sollte, meinen Vertrag so umzustellen dass schriftliche Kommunikation grundsätzlich nur noch auf Englisch oder halt im barrierefreien Deutsch erfolgt.

@Lint 

hallo Lint,

Danke für deine erklärenden Worte.

Ich muss zugeben,  dass mir dieser Aspekt neu ist und ich mir dazu nie Gedanken gemacht habe.

Ich finde es sehr hilfreich das du deine Sicht der Dinge und deine Wahrnehmung hier schreibst.

 

Nur dann kann ich lernen,  wie es dir damit geht.

Bitte ziehen dich nicht aus den sozialen Medien zurück.

Auch wenn es für dich Frustrationen bedeutet.

Unwissenheit ist schwierig zu vermeiden, wenn ich nicht lernen kann,

bzw. dein Anliegen nicht kenne.

alles Gute

Benutzerebene 5

Mich stören an der Debatte zum Für und Wider des Genderns vor allem 2 Aspekte: 

1. Der Absolutionsanspruch, ab sofort und ausschließlich nur noch GENDERSCHREIB zu verwenden.

Geht es nur mir so oder erinnert das sonst noch jemanden irgendwie an den Roman "1984" und dem dort beschriebenen "NEUSPRECH"?

2. Selbst die Genderbefürworter können sich nicht auf eine einheitliche Regelung der neuen Schreibweise einigen. Da wird dann munter durcheinander ge-sternt, ge-ixt und was für Neuerungen es sonst noch gibt. Dies vergrößert für mich den Zweifel an der Notwendigkeit des Ganzen. Im Gegenteil, der Eindruck, daß es dabei nur um Profilierung einzelner geht, verstärkt sich bei mir immer mehr.

Benutzerebene 3

 

Bitte ziehen dich nicht aus den sozialen Medien zurück.

Auch wenn es für dich Frustrationen bedeutet.

Das habe ich schon längst. Gegen den wütenden Internet-Mob auf Facebook und Instagram der auf alles draufhaut was eine abweichende Meinung hat komme ich einfach nicht gegen an. Ein zivilisierter Austausch von Argumenten und Gegenargumenten ist dort einfach nicht mehr möglich, dort geht es nur noch darum die Gegenseite zu entmenschlichen und einzuschüchtern, und das führt dann auch teilweise dazu dass offen Gewaltdrohungen ausgesprochen werden und spätestens da bin ich raus.

 

Wenn Dir das liegt, darfst du mich gerne zitieren. dazu empfehle ich auch noch folgenden Blogbeitrag: https://verkopftundverzopft.wordpress.com/2021/06/11/autismus-gendern-inkludierende-und-exkludierende-sprache-und-barrierefreiheit/


Falls Du Dich generell in diese neue gesellschaftliche Entwicklung einlesen willst, denn alles was gesellschaftspolitisch in Amerika passiert schwappt früher oder später hier rüber, empfehle ich Dir das Buch „Woke Racism - How a new religion has betrayed black America” von John McWhorther.

 

Benutzerebene 7

Hallo in die Runde,
hier ist ja über das Wochenende ein toller Austausch entstanden
@Lint vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, uns so ausführlich über die Aufnahme geschlechtergerechter Sprache für Autisten (Spektren) zu informieren. Es entstehen immer Herausforderungen, wenn man versucht Bedürfnisse aller Menschen zu berücksichtigen. Ein rücksichtsvolle Austausch kann da hilfreich sein. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwierig es ist diesen “Diskurs” in den sozialen Medien zu führen. Intern geben wir uns sehr viel Mühe alle Kundengruppen zu berücksichtigen. Wie nun genau eine technische Umsetzung im gesetzlichen Rahmen aussehen soll, kann ich leider nicht sagen. Ich werde aber als Input eure Bedenken und Ideen weitergeben.
@Iceroot, ich kann den Kern deiner Aussage: Den Wunsch eine persönlichen Anrede gut nachvollziehen und gebe auch dies gerne weiter. Die Idee mit Kund:innen war tatsächlich, sich auf einen Begriff zu beziehen, der alle anspricht. Dass du die Anrede nicht angemessen findest, haben wir verstanden. Im schriftlichen Austausch ist es nicht immer leicht, über das typische Gender-Bashing hinaus das tatsächliche Anliegen herauszulesen. Aber du wurdest gehört 

All eure Ideen und Anliegen sind angekommen und landen als Feedback beim zuständigen Team. Als positive Entwicklung und Best-Practice-Beispiel dafür, wie Lebensrealitäten und ihre Bedürfnisse bei uns ihre Berücksichtigung finden können, ist unser Kundenservice in Gebärden- und Schriftsprache “Tess- o2 Service in Gebärdensprache”. Voraussetzung für diesen Prozess ist ein Austausch und die Öffnung für die Belange unterrepräsentierter Gruppen. Was die einen als ‘woke’ schimpfen, bedeutet für andere gesellschaftliche Teilhabe. 

Danke für euer Feedback und habt einen tollen Start in die Woche! 

@o2_Matea 

danke lieber Mitmensch. 😉

Benutzerebene 2

Hallo zusammen, warum wird Menschen, die nicht gendern, direkt oder indirekt unterstellt nicht alle anzusprechen und einzelne Gruppen auszuschließen. Das ist nicht nur falsch, sondern auch unfair.

Benutzerebene 3

Hallo @Iceroot,
danke für deine schnelle Antwort  
Mir ist bewusst, dass das Thema sehr emotional geführt wird und ich kenne und kann die Vor- und Nachteile der Debatte um geschlechtergerechter Sprache nachvollziehen.
Dass es umständlich ist oder den Lesefluss beeinflusst, weil noch ungewohnt, kann ich z.B. absolut nachvollziehen.
Jedoch wurde sich hier sehr bemüht eine Anrede zu wählen, die nicht ausgrenzt und über dem weiblichen und männlichen Geschlecht hinaus alle anderen Identitäten mit einbezieht.
Sie meint tatsächlich ALLE. Wenn du dich aber ganz persönlich nicht unter den vielen Optionen, die diese Anrede bietet angesprochen fühlst, ist es völlig in Ordnung.
Deine Meinung ist uns sehr wichtig, sonst wären ich ja gar nicht auf die Debatte eingegangen.
Sie wird garantiert auch weitergegeben. Die Entscheidungsmacht liegt nicht bei mir als Moderatorin dieser Community Ich kann nur unterstreichen, dass die Intension der Anrede Inklusion ist.
Wenn du dich durch die breitgefächerte Anrede nicht angesprochen fühlst, bedauere ich es sehr. Gleichzeitig respektiere ich deine Meinung und auch deine Entscheidung zu kündigen.
Dir also, vielen Dank für deinen Beitrag in der Community. und die Denkanstöße.
Viele Grüße, Matea
 

Hal#lo Ma:te*a,

 

warum fängt jetzt auch noch o2 mit dem ideologisch motivierten sinnfreien Auskippen von Satzzeichen über Substantive, Adjektive usw. (inklusive verbaler Stotterlücke) an? Sind im o2-Marketing die Lizenzen für Rechtschreibprogramme weggespart worden?

Diese Art von “Rechtschreibung” (ja die Anführungszeichen sind bewusst gesetzt) kann nur von Menschen kommen, die sich nicht wirklich mit Linguistik beschäftigt haben aber mit einer Weltverbesserungs-Attitüde meinen, anderen ihre schnelle Lösung des Problems aufdrängen zu müssen bzw. zu können. Eine wirkliche reflektiverte Auseinandersetzung des Wunsches nach mehr Inklusion (dem ich gegenüber ja völlig offen stehe) und dem sprachlich sinnvollsten Weg der Anpassung der Sprache kann ich so nicht erkennen. Diese Fähigkeit zur Differenzierung vermisse ich bei den allermeisten *- und :-Verfechtenden (mit oder ohne Degen? ).

Schneller Aktionismus ist selten die Lösung von Problemen (seh ich ja leider oft genug im beruflichen Alltag)

  • Leseprogramme für Blinde stolpern über unerwartete Satzzeichen in Wörtern.
  • Menschen aus dem Asberger-/Autismus-Spektrum verlieren bekannte Strukturen.
  • Über die verloren gehende Ästhetik der Sprache reden wir lieber erst gar nicht.
  • ...

Und Fun fact am Rande: etwa zum Problem, dass es zum dritten Geschlecht noch keine adäquate Ergänzung zur binären Beschreibung (er/sie/??, Herr/Frau/??, etc.) in der Sprache, höre ich noch keinen Vorschlag aus der “Gendersprech-Szene”  - nur dieses nachgeplapperte Stakkato mit * und : aus jeder Ecke, die vermeintlich “fortschrittlich” sein will.

 

Am Entlarvendsten dieser Unreflektiertheit ist ja die Uneinigkeit in der Szene, ob jetzt Gender:sternchen oder Gender*doppelpunkt das Richtige sei. Wenn ich demnächst in der Kommunikation mit o2 falsche Rechtschreibung nehmen muss, dann wähle ich lieber §, $, % oder #. Oder ich nehm gleich reguläre Ausdrücke - von da kommt ja auch das Sternzeichen ;-)

 

Ich werde auch überdenken, ob ich trotz just gewährtem Treuerabatt solche bedenklichen Tendenzen weiter fördern möchte.

 

Bitte ebenfalls einen Strich:in für ein§en weitere#n o2-Kund? auf der negativen Feedbackliste machen.

 

Für alle passiv:en “Gender-Rechtschreibung”-Ablehner (m/w/x) ein Tipp zum Schluss:

Dieses Plugin im Browser rasch eingebunden und viele Webseiten von diesen “Weltverbesserern” lassen sich gleich wieder viel leichter und kürzer lesen.

 

Spuren von Ironie, Satire oder Sarkasmus können gern behalten werden.

 

Konstruktiver Schlussgedanke an o2: schreibt doch einfach “Guten Tag/Hallo Max Mustermann” in die nächsten Rechnungen und Kundenkommunikationen. Das ist neutral, klingt noch hipp-genügend modern und die liebe Seele vieler Mitmenschen hätte ihre Ruh’. Oder so richtig kundenorientiert lasst doch einfach in “Mein O2” jeden selbst auswählen, welche Anrede gewünscht ist (Herr / Frau / neutral / nix).

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