Kündigung endet in einer miesen Geschichte

Nach knapp 4-5 Jahren bei Alice/o2 entscheide ich mich am 4. Oktober 2013 den Anbieter zu wechseln. Beim neuen Anbieter würde ich doppelte Geschwindigkeit (32000) und ca 5€ weniger an Grundgebühren bezahlen. Da ich einen Vertrag auf Monatsbasis bei o2 habe, ist die Kündigung schnell online eingereicht. Nicht ganz, ich werde gebeten diese telefonisch zu bestätigen.

 

Beim Anruf werde ich gefragt warum ich Anbieter wechseln möchte, ich nenne die zwei wesentlichen Gründe: mehr Speed, weniger Kosten. Der o2-Mitarbeite sagt, er kann das alles toppen. Kostenmässig wird alles so bleiben wie es ist, es wird sogar einen 5€ Rabatt auf Grundgebühr geben, wodurch ich am Ende das gleiche bezahlen werde wie beim zukünftigen Anbieter UND ich bekomme 50000 Speed statt 16000 wie bisher (bzw 32000 beim zukünftigen Anbieter) . Auch muss ich die „Umstellungsgebühren“ in Höhe von 49,99€ und Versandkosten in Höhe von 9,99€ nicht bezahlen. Kurz gesagt, ich kriege im Vergleich zu vorher ca 3 Mal schnellere Leitung, zahle 5€ weniger im Monat, Nummer bleibt und ich muss den ganzen Stress mit dem Anbieterwechsel nicht durchmachen.

Als „Nachteil“ wird mir mitgeteilt, dass es nun ein 24-Monate Vertrag sein wird und dass es anstatt 3 Rufnummern nur eine geben wird. Ansonsten ändert sich beim gleichen Nutzungsverhalten nichts.

 

Verschmerzbare Nachteile, Kündigung wieder zurückgezogen. Prompt kommt auch eine Bestätigung per Mail, wo nochmal darauf hingewiesen wird, dass die „Umstellungsgebühren“ erlassen werden und die Vertragslaufzeit 24 Monate ist. Schon bald wird auch der Umstellungstermin genannt, der 25.10.2013, also 3 Wochen insgesamt.

 

Neuer Router kommt bereits einige Tage vorher, Techniker ist nicht notwendig, am 25.10. alles ist angeschlossen und läuft einwandfrei. Soweit alles wie gewünscht.

 

Erste Rechnung kommt am 6. November 2013. Auf dieser tauchen plötzlich 49,99€ + 9,99€ auf. Ansonsten ist die Rechnungssumme ca 5€ geringer als sonst, so soll es auch sein. Fehler kann passieren, ein Anruf bei o2 zieht sich etwas in die Länge, da die Mitarbeiterin nichts finden kann, was darauf hindeutet, dass mir die Gebühren erlassen werden sollten. Nachdem ich mehrmals auf das „Kündigungs“-Telefongespräch und vor allem die Bestätigungsmail hingewiesen und vorgelesen habe, taucht diese nun doch im System auf. Ich habe sehr wohl Recht und man entschuldige sich. Die 49,99€ + 9,99€ werden bei der nächsten Rechnung selbstverständlich gutgeschrieben.

 

Im Dezember kommt keine Rechnung. Ich gehe davon aus, dass es daran liegt, dass ich ca 60€ Guthaben haben sollte und bei üblichen ~29€ (Grundgebühr + Festnetzanrufe) im Monat ich noch nicht im Soll bin.

 

Auch Anfang Januar kommt keine Rechnung. Ich gehe weiterhin davon aus, dass ich immer noch nicht genug telefoniert habe, so dass da anscheinend noch immer etwas Guthaben habe und demzufolge auch keine Rechnung kommt.

 

Heute kam dann (endlich) wie erwartet eine Rechnung, für die letzten 3 Monate!!! Und nun geht der Knaller los. Auf dieser steht nichts von den 49,99€ + 9,99€ Gutschrift, auch ansonsten sind die Festnetzanrufe auf einmal mit 22 Cent pro Minute bepreist und nicht mit 4 Cent, wie jahrelang zuvor. Mein erster Gedanke war, dass da einfach wieder was schief gelaufen ist. Ich sollte normalerweise ca 30€/Monat bezahlen nun sind es ca 50€/Monat.

 

Also ein Anruf in der Hotline:

 

Ich habe Unrecht, die Rechnung ist 100% korrekt und ich soll mich damit abfinden. Der Tarif, der am 4.10. zu Grunde lag, hatte damals in der Tat Anrufe ins Festnetz zu 22 Cent/min.

Davon war beim „Kündigungsgespräch“ überhaupt keine Rede, es hiess es bleibt kostenmässig alles wie es ist und es gibt sogar beim gleichen Nutzungsverhalten im Schnitt eine um 5€ geringere Rechnung. Es wurde überhaupt nicht erwähnt, dass die Festnetzgespräche nun ca 6 Mal teurer sind bzw. 22 Cent/min kosten. Darüber hinaus, leitet der Link in der Bestätigungsmail seit Tarifumstellungen bei o2 um den 16.10. herum zu den aktuellen Tarifen! Und da sind Festnetzanrufe sogar kostenlos!

 

Das heißt, nach dem Tag der Umstellung, dem 25.10. oder gar in der Umstellungszeit zwischen 16-25.10 hatte ich überhaupt keine Möglichkeit mehr mich über die Preise zu erkundigen. War auch nicht notwendig aus meiner Sicht, da „alles bleibt wie es ist“. Darunter kann ich noch eine kleine Preissteigerung verstehen, aber nicht, dass eine Rechnung statt 30€, nun 50€ pro Monat beträgt, bei gleichem Nutzungsverhalten!

 

Auch finde ich ziemlich seltsam, dass ich 3 Monate lang keine Rechnung bekommen habe. Denn wenn ich eine zumindest im Dezember erhalten hätte, dann hätte ich gesehen, dass Festnetzanrufe 22 Cent statt 4 Cent kosten und ich hätte da zumindest mein Nutzungsverhalten geändert. Die einzige Rechnung, die ich NACH dem Wechsel erhalten habe, ist die von November und da werden Festnetzgespräche noch mit 4 Cent berechnet, allerdings liegen auch alle Anrufe noch vor dem 25.10. und daher ist auch alles korrekt. Habe damals jedoch nicht auf Anrufdatum geschaut, nur gesehen Festnetzanrufe weiter 4 cent, passt.

 

Jetzt hinterher wünsche ich mir, dass ich zumindest einen Anruf nach dem 25.10 gehabt hätte, so hätte ich bereits Anfang November bemerkt, dass mir etwas verschwiegen wurde und ich hätte noch kündigen können. Aber nein, jetzt wo 3 Monate rum sind, werde ich über die Kosten „informiert“ und kann natürlich auch nichts mehr kündigen.

 

Ich habe heute insgesamt 3 Mal mit o2 telefoniert. Der erste war komplett überfordert und es war ihm auch überhaupt nicht bewusst, dass es üblich ist um 3-4 Cent/min zu bezahlen. Für ihn erschienen 22 Cent total normal und marktüblich (Mobilpreise beim Festnetz normal? Alles klar). Die Bitte mich mit einem Vorgesetzten zu verbinden, wurde mehrmals abgelehnt. Die Nachfrage, was jetzt zumindest mit den versprochenen, schriftlich belegbaren 49,99€ + 9,99€ ist, wurde damit beantwortet, dass die Gutschriften warum auch immer abgelehnt wurden, stehen mir nicht zu. Ich soll schriftlich dagegen reklamieren.

 

Soll das ein Witz sein? Ihr bittet mich bei Kündigung um Rückruf, Ihr schickt mir eine Mail, wo Ihr schreibt, dass ich das und das gutgeschrieben bekomme und dann habe ich keinen Anspruch darauf? Erst Kündigung rausreden, Gutschriften versprechen, Kosten bleiben versprechen und dann wenn Kündigungsfrist um ist erste Rechnung schicken? Nach 3 Monaten, mit Begründung, dass es technische Fehler beim Rechnungsversand gab? Wo ist die versteckte Kamera?

 

Das Gespräch habe ich dann irgendwann beendet, denn es führte einfach zu nichts. Alles sollte bitte schriftlich reklamiert werden.

 

Ich wagte mich trotzdem noch ein zweites Mal in die Hotline. Die Hoffnung beruhte auf einem anderen etwas „verständlicheren“ Kollegen. Klappte nicht ganz, war wohl der Sitznachbar, der wusste sofort vom Anliegen Bescheid, blockte alles ab mit der Begründung, dass am 4.10. die und die Tarifstruktur vorlag. Warum man mir im Kündigungsgespräch nicht mitgeteilt hat, dass ich am Ende eine viel höhere Rechnungssumme haben werde, konnte er nicht nachvollziehen.  Die 49,99€ + 9,99€ würde ich nun aber doch bekommen, diese wurden anscheinend in einem anderen Posten vermerkt und dann von der bearbeitenden Abteilung abgelehnt. Er wird das ganze sofort in die richtige Position setzen und die 59,98€ sollten auf der Rechnung als Gutschrift auftauchen. Wegen Festnetzgesprächen soll ich aber weiterhin schriftlich reklamieren.

 

Hatte an der Stelle genug von o2. Sofort online den Vertrag zum 25.10.2015 (!) gekündigt. Gleiche Geschichte, bitte anrufen um zu bestätigen.

 

Am Telefon eine o2-Kollegin, mit den üblichen Fragen, warum weshalb wollen Sie kündigen. Habe ihr geschildert, zu was das letzte Kündigungsgespräch geführt hat und dass ich mich verarscht fühle.

 

Sie sagte, selbstverständlich bekomme ich zumindest die „Umstellungsgebühren“ gutgeschrieben. An dieser Stelle merkte ich an, dass ihr Kollege Nummer 2 das bereits vor knapp 20 Minuten gemacht hat. Darauf antwortete sie, dass im System aber nichts hinterlegt wurde. Das ist doch ein Scherz oder? 2 Mal (6.11. und 8.2.) wurde angeblich im System die Gutschrift eingetragen und jetzt erst wird sie dafür sorgen, „dass es auch wirklich auf meiner Rechnung zu sehen sein wird“. Wofür werden die ersten 2 Kollegen bezahlt? Märchen erzählen?

 

Wenn ich die Kündigung zurückziehe, bekomme ich einmalig 30€ Gutschrift, war das nächste Angebot. Habe ich angenommen, zumindest mal ein Teilbetrag zurück. Die Festnetzanrufe sollte ich aber weiterhin schriftlich reklamieren. Sie sah es zwar ein, dass ich seit Oktober keine Möglichkeit hatte, überhaupt zu ahnen, dass ich plötzlich 6 Mal mehr fürs Telefonieren bezahlen muss wie vorher, aber sie könne leider nichts tun.

 

Insgesamt hinterlässt das Ganze einen ziemlich faden Beigeschmack. Die Kündigung wurde rausgeredet und ich wurde reingeredet in irgendeinen Tarif, den ich bereits 10 Tage vor Schalttermin nicht mehr aufrufen konnte. Mir wurden Sachen versprochen, denen ich mehrmals hinterher rennen muss. Ich werde auf jeden Fall schriftlich reklamieren und um Gutschrift der Festnetzanrufe bitten. Laut Foren stelle ich mich aber auf eine monatelange Tortur ein.