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Testbericht Xiaomi Robot Vacuum-Mop 2S

oder: Der etwas rabiate Saubermacher im Alltagstest

Gliederung:

  • Einleitung

  • Design, Haptik, Verarbeitung

  • Saugleistung/Wischleistung

  • Navigation / App

  • Preis/Leistung, Fazit

 

Einleitung

Nach längerer Zeit habe ich mal wieder von @o2_Angetestet  die Möglichkeit erhalten, ein Gerät zu testen und für die Community einen Testbericht zu schreiben.

Da wir gerade in unser Eigenheim gezogen sind, kam mir der Test eines hoffentlich fleißigen Haushaltshelfers gerade recht. 

Ich möchte betonen, dass ich für den Test des Roboters keine speziellen Situationen oder Testaufbauten zur Feststellung der Saugleistung o.ä. durchgeführt habe, sondern das Gerät schlicht und einfach im Alltag eingesetzt habe. Und Alltag bedeutet bei uns ein haarender, langhaariger Cocker-Spaniel, ein Kleinkind und ein Säugling mit allem, was dazugehört ;)

Es ist unsere  zweite Erfahrung mit einem Saugroboter, nachdem unser erster Roboter (ein Billigmodell aus dem Elektronikfachmarkt ohne nennenswerte Logik) vor einigen Jahren in unserer alten Wohnung den Freitod über die Treppe gewählt hat. Daher waren wir gespannt darauf, was uns erwartet.

 

Design, Haptik, Verarbeitung

Nach dem Auspacken habe ich mir zunächst das Gerät und das mitgelieferte Zubehör angesehen. Neben dem Roboter befinden sich noch die kompakte Ladestation nebst Netzteil, der Wischaufsatz mit abnehmbarem Mopp sowie eine Bedienungsanleitung im Lieferumfang. Die Teile wirken alle recht stabil. Positiv aufgefallen ist mir gleich das matte Finish der Oberfläche des Roboters. Das ist natürlich Geschmackssache, aber ich mag das lieber als eine spiegelnde Oberfläche. Das Gerät ist größtenteils weiß, hat aber hier und da ein paar orangefarbene Akzente. Der Roboter geht etwas in die Breite (35 cm im Durchmesser), ist aber angenehm flach (nur knapp über 9 cm inkl. Laser). Damit hat er auch kein Problem, unter flache Möbel zu kommen. 

Unter der Klappe an der Oberseite befindet sich der kombinierte Schmutz- und Wasserbehälter mit Filter. Außerdem ist dort eine kleine Reinigungsbürste mit Klinge zur Haarentfernung untergebracht. Eine nette Idee, wie ich finde, da ein solches Werkzeug ansonsten mit Sicherheit in irgendeiner Schublade verloren geht.

Der Wischaufsatz lässt sich mit dem Mopp bespannen und unter den Roboter einklinken. Außerdem lässt sich bei Bedarf die Bürstenrolle herausnehmen und reinigen. Alle diese Teile wirken nicht so, als würden sie gleich auseinanderbrechen. Ich bin von der Verarbeitung im Ganzen recht angetan. Dies führt sich auch weiter fort, wenn der Roboter in Bewegung ist. Hier ist neben dem Saug- und Fahrgeräusch nicht viel zu hören, vor allem kein Quietschen, Klappern oder Ähnliches.

Saugleistung / Wischleistung

Wie oben bereits gesagt, habe ich hier keine besondere “Teststrecke” oder ähnliches implementiert. Ich habe sowohl die Saug- als auch die Wischfunktion regelmäßig im Alltag ausprobiert. Unser Hund verliert doch recht viele Haare, sodass wir vorher eigentlich täglich mit dem Staubsauger durchs Haus gehuscht sind. Außerdem machen kleine Kinder und Babys auch den ein oder anderen Fleck, like wer's kennt ;)

Die Saugleistung des Roboters hat mich überzeugt. Das Gerät hat es geschafft, unser Erdgeschoss, welches mit durchgängigem Hartboden sowie zwei kleineren, kurzflorigen Teppichen belegt ist, über einen Zeitraum von zwei Wochen Hundehaar-frei zu halten. Erst nach zwei Wochen habe ich zum Staubsauger gegriffen, um einmal die Ecken und Fußleisten nachzuarbeiten. Wenn der Roboter täglich gefahren ist, hat auch der relativ kleine Staubbehälter für die knapp 85 qm Erdgeschossfläche gereicht. Wenn ich ihn mal ein, zwei Tage nicht habe saugen lassen, musste ich den Behälter zwischendurch mal leeren. Da dies allerdings recht schnell von der Hand geht, gibt es hier nichts auszusetzen. Positiv aufgefallen ist mir dabei auch die einfache Lösung zum Herausnehmen der Staubbürste, um diese zu reinigen.

Was mich hingegen weniger überzeugt hat, ist die Wischfunktion. Diese besteht im Grunde, wie bei vielen Modellen in dieser Preisklasse, aus einem Aufsatz mit Mopp, der an der Roboterunterseite hinterhergezogen wird und je nach Einstellung mit mehr oder weniger Wasser befeuchtet wird. Dies eignet sich bei einem grundsätzlich sauberen Boden, um vielleicht leichten Staub, den der Sauger nicht aufgesaugt hat, aufzunehmen. Einen fleckigen Boden (Stichwort Kinder & Babys) bekommt eine solche rudimentäre Wischlösung natürlich nicht blitzblank gewienert. Ich habe den Wischaufsatz zuletzt immer weggelassen, da der Roboter mit montierter Wischplatte auch deutlich mehr Schwierigkeiten mit Teppichen und Kanten/Übergängen hatte. Dazu aber mehr im nächsten Kapitel.

 

 

Navigation / App

Zunächst ein paar Worte zur App: Der Roboter wird über die “Mi Home” App von Xiaomi eingerichtet und bedient. Nach der Anmeldung und der problemlosen Verbindung zum heimischen WLAN konnte die Reise losgehen. Im ersten Schritt kartografiert das Gerät mittels Laserscan das entsprechende Stockwerk.

 

Die Karte sah danach schon sehr präzise aus und auch kleinere Möbelstücke wurden erkannt. Nach Ende der Kartografierung erkennt die App automatisch Räume. Diese können im Anschluss in der Kartenbearbeitung umbenannt, geteilt oder zusammengeführt werden. Zudem lassen sich Sperrzonen (rot) einrichten, in die der Roboter nicht fahren soll.

Die App lässt sich gut bedienen. Es lassen sich Räume einzeln anwählen oder Komplettreinigungen starten. Was mir gefehlt hat, wäre eine Anzeige oder Meldung, wenn der Staubbehälter voll ist. Dies ist aber, glaube ich, in der Preisrange nicht üblich.

Kommen wir nun zum Ursprung meines Untertitels (Stichwort “rabiater Saubermacher”): So schön und präzise die Kartierung und Navigation mittels Laserscanner ist, umso weniger gut ist die Nahbereichserkennung bzw. das Verhalten des Roboters, wenn er mit dem Bumper gegen Gegenstände fährt. Zu spüren hat dies unser, mit Kreidefarbe behandelter, Wohnzimmerschrank bekommen. Der Roboter hatte sich zwischen der Ofenplatte und dem Schrank verkeilt. Aber statt nach ein bis zwei Versuchen dort wieder herauszukommen aufzuhören und eine Meldung abzugeben, hat “El Rabiato” anscheinend sukzessive seine Antriebsleistung (die nicht zu verachten ist) erhöht und ist mit immer größerer Kraft gegen unseren Schrank “gehämmert”, sodass dieser etwas Farbe lassen musste. Im Anschluss habe ich eine Sperrzone in dem Bereich angelegt.

Ähnlich hat sich der Roboter am flachen Metallfuß unseres Sessels die Zähne (Zahnräder?) ausgebissen. Auch hier konnte eine Sperrzone Abhilfe schaffen.

Kritisch sind zudem Möbel, die minimal (1-2 mm) niedriger als der Laserturm des Roboters sind. Hier erkennt der Roboter kein Hindernis, da der Laser selbst etwas tiefer sitzt. Dies hat dazu geführt, dass “El Rabiato” es geschafft hat, den Kinderstuhl mit Babyaufsatz (inkl. Baby) gute 2,5 m weit durch das Esszimmer zu schieben, ohne zu merken, dass er darunter feststeckt. Man sollte also leider ortsveränderliche Möbel, die wie o.a. nur minimal niedriger sind als der Laser wegräumen.

Ansonsten war ich mit der Navigation als solches sehr zufrieden. Auch unter unserem Esstisch mit diversen Stuhlbeinen wurde immer verlässlich gesaugt.

Wichtig ist, dass man sich die Zeit nimmt, um die Karte zu bearbeiten und ggf. Sperrzonen einrichtet

.

 

Preis/Leistung, Fazit

 

Xiaomi ruft als UVP für dieses Modell 299,00 € auf. Ich halte dies für einen angemessenen Preis. Für ein Modell in dieser Preisrange bietet der Roboter schon einiges, vor allem die Lasernavigation ist in diesem Bereich keine Selbstverständlichkeit. 

Wer einen Haushaltshelfer sucht, der primär saugen soll, ist hier richtig, denn die Wischfunktion ist eher eine “Bodenbefeuchtungsfunktion”. Die Saugleistung hingegen hat mich sehr überzeugt und ist auch für Haushalte mit Tieren geeignet. Bezüglich der Akkulaufzeiten hatte ich keine Probleme und auch weitere Stockwerke ließen sich in der App als Karte abspeichern (auch wenn man dazu die Ladestation mitnehmen musste).

Alles in Allem ist der Xiaomi Robot Vacuum-Mop 2S durchaus empfehlenswert, und wenn man ihn ordentlich konfiguriert hat, dann ist er auch gar nicht mehr so rabiat, wie mein Untertitel es vielleicht zunächst suggeriert ;)


 

@Rupelsimon sehr cooler Bericht. 💙
Wenn ich nicht so …. wäre, würde ich glatt meinen Saugroboter auf den Weg schicken. 😍

Mir hat es Spaß gemacht deinen Bericht zu lesen und ich habe vieles für mich mitgenommen. Danke. 

vg
Michael


@o2_Micha danke für das Feedback 😉 ich habe es dann jetzt auch mit etwas herumprobieren noch hinbekommen die zugehörigen Bilder einzufügen :-P


Wieder einmal ein absolut genialer Testbericht von dir @Rupelsimon.

Ich habe mich weggeschmissen als ich den Namen des Robos gelesen habe …. → “El Rabiato” 😅😂🤣🤣🤣🤣

Mega gut und wirklich ausführlich! Ich bin mir sicher, dass dein Testbericht hier einigen User:innen weiterhelfen wird.

 

… El Rabiato…. 😍


@Rupelsimon,

Coole Bilder die du nachträglich eingefügt hast. 

Das Bild bei Navigation sieht aus, wie der letzte Dungeon aus meiner DnD Session 😂

grüße


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