Vorwort
Eigentlich hört man ja kaum etwas Gutes über diese Staubsaugroboter, deswegen hatte ich auch nicht allzu große Erwartungen. Vor allem sieht man immer dieses orientierungslose umher fahren in der Wohnung, was man dann als sauber machen bezeichnet.
Hier im Haus Leben meine Frau, meine 2 Kinder und ich, zudem haben wir noch 4 Große Langhaarkatzen, die ordentlich Fell verlieren. Somit sind diese 4 die Herausforderer, da sie den meisten Dreck verursachen.
Das wollte ich dann doch mal mit einem Staubsaugroboter testen.
V.l.n.r. Sookie, Wuschel, Smudo und Yoshi
Meine Frau war sogar gegen diesen Test und meinte das der Roboter mit Sicherheit mehr Dreck macht, als dass er ihn entfernt. Wir haben im Flur 2 Teppiche liegen die immer voll mit Katzenhaaren sind und sich mit dem normalen Staubsauger nur schwer reinigen lassen. Und das soll jetzt dieses Runde etwas auf einmal schaffen meinte sie, da mach ich es lieber selber! Zum Teppich kommen wir später nochmal.
Die Namenswahl
Getauft haben wir ihn auf den Namen „Schau-mie“ und es ist eine Sie. Den Namen fanden wir besser als die üblichen wie Robbie, R2 D2 oder sonstige. Der Name „Schau-mie“ entspricht der richtigen Aussprache des Herstellers „Xiaomi“ und Idealerweise hört man noch ein kaum betontes „i“ im ersten Teil von „Sch(i)au-mie“ aber ersteres gefällt uns am besten.
Die Lieferung
Als das Paket da war und ich es öffnete, fand ich einen aufgeräumten Verpackungsinhalt vor.
Nachdem ich alles ausgepackt hatte, fand ich folgende Artikel vor mir:
1 x Roborock S5 Staubsaugerroboter
1 x Dock-Ladegerät & 1 EU-Stecker
1 x Schnabelförmiges Reinigungswerkzeug
1 x Waschbares Sieb
2 x Paar Wassertankfilter
1 x Wassertank & 2 x Wischtücher
1 x Wasserdichte Unterlage
1 x Servicekarte und Bedienungsanleitung
Der Aufbau
Der Aufbau geht sehr einfach von statten. Man nimmt die Feuchtigkeitsresistente Unterlage und steckt sie mit dem Dock-Ladegerät zusammen. Danach stellt man beides auf einen waagerechten Untergrund und mit dem Rücken an eine Wand oder ein feststehendes Hindernis. In der Nähe sollte sich auch eine Steckdose für die Ladestation befinden!
Jetzt noch „Schau-mie“ auf die Ladestation stellen und man ist fertig!
Kommen wir kurz zum Funktionsumfang
Im Internet habe ich mich dann mal schlau gemacht was die Kleine so alles kann und fand folgende Funktionen:
- Laser-Distanz-Senso (LSD) zur Raumerfassung
- Programmierbarer Timer per App
- Deutschsprachige App (Android & IOS)
- Wlan
- Firmware-Updates
- Fernsteuerung (Nur über die App)
- Logdateien zu allen Reinigungsvorgängen mit Karten aller gereinigten Räume
- Zonenreinigung: Bietet die Möglichkeit auf der Karte Zonen für die Reinigungsvorgänge festzulegen,
innerhalb derer der Roboter saugt
- Deutschsprachige Sprachausgabe
- Derzeit nur für Englische Sprache: Alexa- und Google-Assistant-Support
„Schau-mie“ hat eine Höhe von 96,5 mm, eine Breite von 353 mm und eine Tiefe von 350 mm.
Betrieben wird sie mit einer 14,4 V / 5200 mAh Lithium-Ionen-Batterie und hat eine Nennleistung von 58 Watt. Die Saugkraft beträgt 2000 Pa.
Bei Frauen redet man ja nicht vom Gewicht aber diese kann sich mit 3,5 Kg ruhig blicken lassen!
Installation
In der Anleitung findet man auf Seite 6 einen QR-Code, mit der man die App „Xiaomi Home“ über einen Link (IOS & Android) herunterladen kann! Mit dieser App lässt sich „Schau-mie“, verwalten wenn man sich mit ihr verbunden hat!
Dies geschieht durch gleichzeitiges Drücken der äußeren Tasten die sich oben drauf befinden, damit setzt man die WLAN-Verbindung zurück und kann sich danach über WLAN mit „Schau-mie“ verbinden!
Auch ohne App lässt sich „Schau-mie“ über die oberen 3 Tasten bedienen. Durch gedrückt halten der mittleren Taste schaltet man sie ein oder aus, kurzes drücken startet die Reinigung.
Links daneben haben wir die Taste für die Regionsreinigung/ Fleckenreinigung und durch drücken der rechten Taste, auf dem ein Steckersymbol abgebildet ist, kann man jederzeit die Reinigung unterbrechen und „Schau-mie“ zur Ladestation schicken!
Erste Begutachtung
Gut steht sie da und man fragt sich direkt wofür die Erhebung oben drauf ist. Dort drin befindet sich der sogenannte LSD (Laser-Distanz-Sensor) welcher den Raum für die Reinigung vorher scannt. Das Scannen des Raumes über einen Laser finde ich ist eine bessere Alternative als eine Kamera, so wie sie manche Geräte besitzen, dann braucht auch niemand Angst zu haben das er gefilmt wird oder sonstiges!
Nachteil des LSD ist das „Schau-mie“ auf eine Höhe von knapp 10 cm kommt und nicht unter alle Möbel passt! Da gibt es bei Bedarf andere Saugroboter die flacher sind! Mich stört das nicht da meine Möbel sehr nah am Boden sitzen, somit käme eh kein Roboter da drunter!
Starten über die App „Xiaomi-Home“
Mit der App startete ich jetzt per Knopfdruck den LSD der den Raum scannte. Auf dem Handy wird dann der gescannte Bereich in der Sicht von oben angezeigt!
So sieht man seine Wohnung als Umriss und man erkennt die Position von „Schau-mie“ am kleinen Weißen runden Punkt!
Die rote Linie ist eine Virtuelle Wand. Die kann man selber setzen damit „Schau-Mie“ diese dann nicht durchfährt.
Man kann die Lautstärke beim Reinigen in 4 Stufen einstellen (Leise, Balance, Turbo und MAX), einen Teppichmodus einschalten und ihn sogar übers Handy selbst fernsteuern!
Auch kann man Reinigungszonen erstellen in der sich z. B. ein Teppich befindet, und „Schau-mie“ reinigt dann nur diesen Bereich! Dargestellt wird das ganze durch ein Quadrat welches man im folgenden Bild sieht.
Auf dem linken Bild sieht man das rote Quadrat welches sich individuell verformen lässt und ganze Bereiche sperrt, der rote Strich darunter ist die Virtuelle Wand die man beliebig im Raum setzen kann.
Auf dem rechten Bild ist die Zonenreinigung gewählt worden und man legt mit dem Quadrat fest, wo „Schau-mie“ dann reinigen soll. In meinem Fall liegen dort die Teppiche.
Die Reinigung
Jetzt in der App nur noch auf Reinigung drücken und „Schau-mie“ fährt los!
Sie tastete sich vorsichtig aber sicher durch unsere Wohnung, schlängelte sich gekonnt unter Tisch und Stühlen durch. Mit der vorhandenen Seitenbürste kehrte sie den Dreck vor sich und saugte ihn dann mittels Sauger auf. Durch ihre Runde Bauart ist sie natürlich ein wenig limitiert und kommt nicht ganz in die Ecken rein! Die müsste man dann von Hand nachreinigen. Selbst Türschwellen bis ca. 2 Zentimeter sollte sie laut Hersteller schaffen.
Dies habe ich mit einer vorhandenen Spanplatte getestet die etwa 1,9 cm hoch ist und ihr dann direkt in den Weg gelegt habe. Ganz elegant ist „Schau-mie“ über die Spanplatte gefahren. Als Sie fertig war, fuhr sie schön brav auf ihre Ladestation und durch die vorhandene Sprachsteuerung sagte sie das sie fertig ist. Auch in der App stand das die Reinigung abgeschlossen ist und dass es 28m2 gewesen sind die sie in 27 min. gereinigt hatte.
So sieht das dann in der App aus
Begutachtung der Reinigung
Jetzt schaute ich mir das Ergebnis der Reinigung an und musste zugeben, dass sie das besser gemacht hat als ich gedacht hätte! Alles was Katzen so an Dreck machen wie Haare, Essensreste oder Steinchen vom Katzenklo, ist weg!
Daraufhin habe ich in der App eine Reinigungszone festgelegt, wo sich die 2 besagten Teppiche befinden und hab im Menü den Teppichmodus aktiviert!
Dadurch erkennt er Teppiche und erhöht automatisch die Saugkraft.
Zudem musste ich noch die am Anfang gesetzte Sperrzone entfernen, da „Schau-mie“ sonst nicht zum Teppich fährt. Dann auf Reinigung gedrückt und sie fuhr quer von ihrer Ladestation direkt in die Reinigungszone und fing dort an zu reinigen.
Nach der Reinigung fuhr sie dann wieder schön brav an ihre Ladestation! Also bin ich ohne große Erwartungen zu den Teppichen gegangen und war sichtlich erstaunt von dem Ergebnis!
Hier 2 Bilder vor der Reinigung:
Und hier die Bilder nach der Reinigung:
Die Teppiche waren sauber und sahen so aus als hätten wir sie gerade gekauft. Selbst mein eigener Staubsauger tut sich mit den Teppichen sehr schwer aber „Schau-mie“ hat das ohne Probleme gereinigt bekommen und das in weniger als 3 min.
Jetzt schnell mal meine Frau gerufen und das Ergebnis präsentieren.
Kaum war sie da zeigte sie mir den Vogel und meinte, „Na klar, das soll jetzt das komische Runde Ding sauber bekommen haben?“!
Ja erwiderte ich und zeigte ihr den Verlauf in der App als Beweis. Nach dem guten Saugergebnis wollte meine Frau dann wissen wie „Schau-mie“ sich beim Wischen anstellt.
Zuvor entfernte ich den 460 ml fassenden Schmutzbehälter durch das aufklappen des oberen Deckels um ihn zu entleeren. Darin befand sich eine ganze Menge Dreck und Katzenhaare! Den hielt ich meiner Frau kurz unter die Nase und meinte „eine Menge Dreck oder“?
Dann drehte ich „Schau-mie“ auf den Kopf und sah mir die Reinigungsbürste an, die ganz mit langen Haaren und Fusseln umwickelt war! Diese lassen sich ganz einfach mit dem mitgelieferten Reinigungswerkzeug entfernen und man kann die Bürste wieder einbauen.
Unterhalb vom Schmutzbehälter ist der Feinstaubfilter angebracht den man ganz leicht abmontiert bekommt indem man ihn zur Seite aufklappt. Nach dem entleeren habe ich den Schmutzbehälter wieder eingebaut und den beiliegenden Wassertank mit Wasser befüllt.
Hier mal ein Foto von unten
V.l.n.r. Wassertank mit Wischtuch, Schmutzbehälter, Abdeckung von Hauptbürste, Xiaomi Roborock S5, Hauptbürste und der Feinstaubfilter.
Wischtuch noch nass machen, danach einfach auswringen und am Wassertank befestigen (Wischtuch wird in eine Führung eingezogen und per Klettverschluss justiert). Der Wassertank hat einen Gummi-Tankdeckel den man einfach öffnet und dann mit Wasser füllt. Jetzt habe ich den Tank einfach an der Rückseite von „Schau-mie“ verbaut. Dieser wird einfach drunter geschoben und rastet ganz leicht mit 2 Klicks ein. In der App den Teppichmodus wieder ausschalten und dann habe ich sie die untere Etage wischen lassen!
Dabei fuhr „Schau-mie“ wie gehabt ihre Runden, nur dass sie halt eine feuchte Spur hinterließ! Das Ganze kann man sich wie Feucht Staubwischen vorstellen.
Natürlich ersetzt dies nicht das herkömmliche Wischen mit Wischmopp, aber sicherlich gut für Allergiker die auf Pollen oder Hausstaub reagieren, so wie ich!
Getrocknete Flecken kann sie damit allerdings nicht wegmachen, da sie selber keinen Druck ausüben kann, aber Ketchup oder Senf Kleckse, die ich mal schnell vor ihr auf dem Boden verteilte, (Meine Frau hat mich direkt mal wieder ausgelacht) wischte sie mühelos mit auf!
Das Ergebnis fand ich persönlich doch sehr gut, Wischtuch war Schwarz vom Dreck und der Boden war optisch auf jeden Fall sauber!
Na dann fragen wir mal meine Frau die ja deutlich mehr Ahnung hat vom Putzen als ich.
Und siehe da, das Gesicht meiner Frau sah auf einmal zufriedenstellend aus, sie fand das Ergebnis sogar sehr gut. „Kaum zu glauben das die Kleine das hinbekommen hat“ sagte sie und hat mich direkt beauftragt das in Zukunft auch weiterhin zu machen mit meiner kleinen Runden Helferin.
Also doch ein Spielzeug für Papa!
Da ich Schichtarbeiter bin, kann ich in der Spätschicht morgens schön vom Bett aus, welches sich eine Etage höher befindet, die App öffnen und „Schau-mie“ Reinigen lassen. Schnell die Zone geändert und schon wird der Teppich danach auch gereinigt. Wenn die Frau und Kinder nach Hause kommen ist alles schön sauber. An so etwas kann man sich schnell gewöhnen und mir graut es schon vor dem Tag wo sie wieder gehen muss die Kleine und ich dann wieder selber saugen muss.
Kurz hatte ich überlegt ihn als gestohlen zu melden, dann müsste sie nicht mehr fort gehen. (Nur ein Scherz)
Somit appelliere ich an das O2 Testgeräte Team, das „Schau-mie“ auf jeden Fall bei einem Langzeittest auf Herz und Nieren getestet werden sollte. Natürlich würde ich unsere fleißige Helferin gerne längerfristig testen und schauen ob nicht doch irgendetwas negatives an ihr zu finden ist und mich gerne für diesen Test anbieten.
Aber diese Entscheidung liegt in eurer Hand und leider nicht in meiner!
Fazit
„Schau-mie“ hat jeden Tag unsere untere Etage gereinigt und alle 2 Tage feucht durchgewischt. Nachteile habe ich in den 3 Wochen keine feststellen können, sie hat immer alles an Dreck weggemacht der vorhanden war. Klar kommt sie nicht bis in die Ecke rein, aber das bisschen Dreck was sich dort befindet kann man auch selber wegwischen.
Sie hat sonst jeden Winkel gesaugt und geputzt ohne dabei irgendetwas auszulassen.
Keine Funktionsstörung oder sonstiges habe ich festgestellt.
Somit würde ich „Schau-mie“ sofort kaufen, doch der Preis von 500€ ist auch für uns nicht gerade einladend.
Lohnen würde sich das Ganze auf jeden Fall und ich kann ihn bzw. sie nur empfehlen!
Denn wenn sich Besuch oder sonstiges ankündigt, kann man „Schau-mie“ von unterwegs aus die Wohnung schonmal reinigen lassen. Das hat man dann schon einmal gespart.
Das einzige womit „Schau-mie“ Schwierigkeiten bekommen könnte sind Teppiche mit Fransen.
Durch die rotierende Bürste unten drunter würden sich wahrscheinlich die Fransen wickeln und somit dann alles lahmlegen.
Schlusswort
Unser erst nicht ernst genommener Saugroboter hat sich als fleißiges Helferlein entwickelt und fühlt sich schon fast wie ein Familienmitglied an. Und selbst meine Frau will sie gar nicht mehr hergeben und wird sie sehr vermissen. Denn „Schau-mie“ war, auch wenn wir es nicht gedacht hätten, eine super Arbeitserleichterung!