Skip to main content

Zusammenfassung Pros/Kontras

Pro Kontra
Akku Wechselbar Ubuntu Touch (Betriebssystem)
Zwei SIM-Kartenslots Performance
MicroSD-Kartenslos AppStore
Datenschutz und Anonymität Aktualität des Betriebssystems
Made in Germany  

 

Einleitung

 

Hallo, ich bin Dominic und das ist mein Review zum Volla Phone 22.

Das Volla Phone 22 ist ein Smartphone made in Germany und verfolgt tatsächlich ein paar sehr schöne Ansätze. Und auch viele Dinge in der Umsetzung selbst sind wirklich wirklich gelungen, es gibt hier eigentlich nur ein großes Problem und dieses primär nur in einer von 2 wählbaren Ausstattungsvarianten… und das ist Ubuntu Touch - das Betriebssystem. Mit diesem Betriebssystem kam das von o2 gestellte Testgerät bei mir an und ich musste mich so zwangsläufig mit diesem Auseinandersetzen. Dazu in folgenden Abschnitten mehr. Kommen wir erst einmal zu den positiven Dingen.

 

Verpackungsinhalt

 

Der Verpackungsinhalt fällt hier relativ schmal aus, wie bei den meisten anderen Hersteller heutzutage. Wir haben dort das Smartphone selbst, ein Ladekabel und ein Benutzerhandbuch.

 

 

Das Smartphone selbst

 

Das Smartphone macht auf den ersten Blick optisch schon etwas her und hält sich mit der in den Platikrahmen eingelassenen Glasrückseite auch gut in der Hand. Besonders hier ist, dass die Rückseite abnehmbar ist und man somit sehr einfach den Akku auch einmal austauschen kann. Findet man heutzutage eigentlich nicht mehr und finde ich persönlich eine schöne Sache.

 

Einen Fingerabdrucksensor gibt es auch auf der Rückseite, aber diesen muss man immer ein wenig „erfühlen“. Das machen andere Hersteller intuitiver. Unter der Rückseite finden wir dann noch 2 SIM-Kartenslots und einen MicroSD-Kartenslot um den Speichern zu erweitern. Sauber! Da könnten sich andere Hersteller etwas abschauen. 

 

 

 

Kamera

 

Die Front- und Rückkamera machen hier durchschnittliche Videos die aber für den ein oder anderen spontanten Knipser den meisten Nutzern reichen dürfte.

 

Frontkamera:

 

Rückkamera:

Die Idee hinter diesem Smartphone

 

Volla möchte hierbei einen besonderen Weg gehen und ein Smartphone bieten, bei dem der Schutz euer Daten an erster Stelle steht. Das Betriebssystem Volla OS basiert dabei auf dem freien, quelloffenden Android ohne Google-Apps oder Dienste und ohne Abhängigkeit zu der Cloud… oder Wahlweise mit Ubuntu Touch. Dazu später mehr.

Das Smartphone kommt ohne Benutzerkonten aus, besitzt ein integriertes log-freies VPN von hide.me, einen verschlüsselten Gerätespeicher, Navigation mit Offline-Karten , einen Appstore mit Tracker-Warnung und und und… Also alles um eure Daten möglichst sicher zu halten. Die Version mit Volla OS bietet hierbei übrigens eine eingebaute Funktion mit Multiboot und so könnt ihr nebenbei noch z.B. Ubuntu Touch, Sailfish OS und ein paar andere Betriebssysteme installieren.

Als alternativer AppStore dient hier übrigens der Aurora Store oder F-Droid. F-Droid ist ein eigener Store und bietet nur quelloffene Apps an. Der Aurora Store kann Apps aus dem Google Play Store anonym laden. Hier sollte auch darauf geachtet werden, sich nicht mit seinem Google Konto anzumelden, denn das kann zu einer Sperre dieses Kontos führen.

 

Das klingt ja alles erst einmal ganz positiv und dazu kommt noch, dass der Hersteller ein deutsches Unternehmen ist! Wo ist also das „aber“?

 

Das “Aber”

 

Ich meine, ihr müsst auf eine große Auswahl an Apps verzichten, da diese entweder eure Daten tracken oder eine Anbindung an die Google-Dienste benötigen. Das wird Käufern nach dem Informieren aber durchaus bewusst sein.

 

Mein persönliches großes “Aber” ist Ubuntu Touch. Vor allem da beide Ausstattungsvarianten, also mit Volla OS und mit Ubuntu Touch, das gleiche kosten. Volla OS bietet dabei aber die Möglichkeit auf Multiboot und man kann sich Ubuntu Touch als zweites Betriebssystem in die Startauswahl nehmen. Nimmt man nun aber das Smartphone mit Ubuntu Touch, gibt es hier keine Möglichkeit auf Multiboot und Volla OS ist nur über ein entsperren des OEM-Bootloaders und einem Flashvorgang zu erhalten. Immerhin, Volla stellt hierzu eine offizielle Anleitung.

 

Updates

Nach dem ersten Auspacken versuchte ich mehrmals das Betriebssystem und zugehörige Apps auf den aktuellen Stand zu bringen. Denn mir bringen all die Datenschutzideen nichts, wenn mein System unsicher und angreifbar ist…

Ich habe sage und schreibe 2 Stunden damit verbracht, das Update überhaupt starten zu können. Ich hangelte mich von Fehlermeldung zu Fehloermeldung. Am Ende half nur ein kompletter Werksreset und plötzlich lief es.

Die Updates selbst sind hierbei überrschaubar. Es kommen regelmäßig Updates für kleine Fehlerbehebungen, aber wirkliche Neuerungen gab es laut Updatehistorie von Ubuntu Touch die letzten Jahre nicht. Was schon etwas suspekt ist, wenn man bedenkt, dass das Betriebssystem auf einer Ubuntu LTS 16.04 - Version basiert. Zum Vergleich: LTS 16.04 erschien 2016, aktuell sind wir bei LTS 22.04.2, welches dieses Jahr erschien.

 

AppStore Ubuntu Touch

Der integrierte AppStore namens “OpenStore” bietet auch nur eine schiere Anzahl an schlechten und unfertigen Apps, wovon mehr als die Hälfte nur Apps sind, in welche eine Website eingebettet wurde. Es gibt z.B. ein paar Versionen von WhatsApp, aber diese sind nichts anderes als WhatsApp Web und somit erfordert es ein zweites Smartphone um den Messengerdienst nutzen zu können.

 

WayDroid

All die vorhergehenden Dinge schmälerten schon direkt zu Beginn die Freude, aber gut schwamm drüber, denn ich bin ja normalerweise ein Mensch, der gerne bastelt und auch mal Dinge probiert bis sie irgendwie zu gebrauchen sind. Also habe ich mich im World Wide Web erkundigt und bin auf WayDroid gestoßen - ein Android Emulator der Android auf Linux-Betriebssystemen in einem Container laufen lässt. Ein paar Anleitungen (und Versuche...) später lief dieses dann auch und war Startbereit. Ich habe mich schon gefreut und dachte ich komme wenigstens etwas wie einen “Volla OS”-Genuss.

Installiert ist in dem Container mit LineageOS nicht viel außer Standardapps wie Kamera, Browser etc., also zügig passende Apps wie F-Droid und Aurora Store mit dem Browser heruntergeladen und installiert.  Über diese habe ich dann kleine Apps wie z.B. WhatsApp installiert und auch versucht ein paar kleinere spiele wie Fruit Ninja zu installieren. WhatsApp lief zumindest irgendwie, aber egal was ich machte… alles ruckelte und war langsam. Fruit Ninja ruckelte ohne unterlass und hatte ewige Ladezeiten. Nicht verwunderlich bei einer Emulation eines gesamten Betriebssystems auf einem Smartphone.

 

Fazit

Ich liebe die Idee hinter diesem Smartphone und viele Dinge sind wirklich super umgesetzt und man hat sich Gedanken gemacht. Der austauschbare Akku, die zwei SIM-Karten- und der MicroSD-Kartenslot. Das zeugt von einem Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Das Thema Datenschutz wird in der heutigen Zeit auch immer wichtiger und auch hier gibt es wirklich gute Ideen und Ansätze, aber Ubuntu Touch sollte aus dem Store verbannt werden. Hier sollte nur das Smartphone mit Volla OS angeboten werden, denn dieses bietet immer die Möglichkeit Unbuntu Touch (und andere Betriebssysteme wie Sailfish OS) per Multiboot installieren zu können. Wenn also wirklich jemand Ubuntu Touch laufen lassen möchte, kann er dies dort. Andersrum habe ich mit Ubuntu Touch keine Möglichkeit auf Volla OS zuzugreifen, zumindest nicht ohne entsperren des OEM-Bootloaders und dem Flashen des Betriebssystems...

Ggf. wäre der Test mit Volla OS hier ja sogar ganz anders ausgefallen. Vielleicht habe ich dazu in Zukunft noch einmal die Chance. Aber aktuell würde ich davon abraten, sich dieses Smartphone zuzulegen, denn es ist nicht einmal wirklich etwas für Bastler und/oder Linux-Enthusiasten. Alles scheint so unfertig. Die Apps aus dem AppStore sind größtenteils nicht wirklich gut. Man stößt immer wieder auf Fehlermeldungen.

 

Prinzipiell ist dieses Smartphone aktuell nur für Leute zu empfehlen, welche mit folgenden Dingen zufrieden sind und nicht mehr benötigen (sowie viel Wert auf Datenschutz legen):

  • Telefonieren
  • SMS schreiben
  • Surfen

@CaigeTech  Toller Bericht, mein erster Gedanke war, hmmmm wann hatte ich zuletzt ein Handy, bei dem man hinten noch den Deckel aufmachen konnte und den Akku wechseln, abgesehen von Fairphone Testgeräten, die ich hatte… 

Es war tatsächlich das Samsung Galaxy S4 und das S4 mini…

Volla Phone wird ein Smartphone für Individualisten bleiben mit einem für mich leichten Hang zum Alternativen und auch mit einer leichten Paranoia im Bezug aufs Datensammeln usw.


@CaigeTech  Toller Bericht, mein erster Gedanke war, hmmmm wann hatte ich zuletzt ein Handy, bei dem man hinten noch den Deckel aufmachen konnte und den Akku wechseln, abgesehen von Fairphone Testgeräten, die ich hatte… 

Es war tatsächlich das Samsung Galaxy S4 und das S4 mini…

Volla Phone wird ein Smartphone für Individualisten bleiben mit einem für mich leichten Hang zum Alternativen und auch mit einer leichten Paranoia im Bezug aufs Datensammeln usw.

Hi, Dankeschön 🙂

 

Ja, ist schon ein sehr spezielles Gerät. Wobei zumindest zu Wissen wo, welche Daten von einem selbst liegen ja eine Feine Sache ist. Aber sogar die “Alternativen” wären irgendwann frustriert von diesem Betriebssystem, vor allem da diese (ohne zu pauschalisieren) nicht unbedingt die Technikaffinsten Menschen sind… 😀 Ich finde es schade, hatte mich im im Voraus wirklich sehr auf das Gerät gefreut und war eigtl. sehr positiv gestimmt.


Hallo @CaigeTech ,

danke für deinen Testbericht. 💐
Dass man so eingeschränkt ist bei den APPS wird bestimmt viele abschrecken. 
Vielleicht reagiert man beim Hersteller darauf und macht noch mehr möglich ? 
Eventuell kommt es doch noch zu einem anderen Betriebssystem. 
Wer weiß ? 
Eigentlich müßten alle Hersteller wieder zu einem austauschbaren Akku zurück kehren. Ich denke, dass die Wiederverwertung dann einfacher wäre.
Irgendwann gibt es keine Seltenen Erden mehr. 

Gruß, Solveig 


@CaigeTech  ich sehe solche Projekte immer mit von einer kapitalistischen Seite, und frage ich wie man mit sowas Geld verdient… Das Gerät kostet 450 Euro, bei der Technik und Software gehe ich mal von Herstellungskosten von 150-180 Euro aus. Rechnet man noch Transport, Lagerkosten usw. dann kostet die Kiste maximal 200 Euro, heißt. zieht man noch die MwSt. von den 450 Euro ab liegen wir bei Netto  378 Euro…

Unterm Strich liegt der Gewinn bei knappen 200 Euro, davon musst du noch Rückstellungen bilden ggf. Garantieansprüche, Rücksendungen innerhalb der Widerrufsfrist die nicht mehr als neu verkauft werden können usw… Wenn im Jahr 5000 Leute das Gerät kaufen und Du mit allen Kosten 150 Euro verdient hast liegen wir bei 750.000 Euro. Davon musst noch Vertriebler bezahlen, der Gründer / CEO was auch immer will auch seine 150k im Jahr haben…. Also für mich kein rentables Geschäft… 


Hallo @CaigeTech 

Vielen Dank für diesen Testbericht.
Ich mag es, wenn sich Leute mit neuen alternativen Dingen auseinandersetzen und sich ihre eigene Meinung bilden da ich denke, dass wir uns viel zu oft vom Mainstream leiten lassen und etwas kaufen.

Seit wann gibt es diesen Hersteller bzw. diese Firma denn ?
Ich könnte mir Vorstellen, dass - sollte es sich um ein StartUp handeln - es vielleicht noch weitere Entwicklungsphasen geben wird und das Gerät damit stetig verbessert wird.

Wenn ich an die ersten Handys denke ….die konnten ja auch fast gar nichts ausser telefonieren und vielleicht noch ne SMS schreiben, dann bin ich recht guter Hoffnung das sich auch bei denen etwas tun könnte.

Wie @o2_Solveig schon schrieb ist die Sache mit dem herausnehmbaren Akku ( wie beim Fairphone ) eine gute Sache um die wohl alle Hersteller bald nicht mehr herumkommen werden.
Und hier könnte ich mir Vorstellen dass da dann die global Player ein Problemchen bekommen könnten und diese kleinen Firmen mit den innovativen Ideen einen leichten Vorteil haben.

Und was die Probleme bei den Updates betrifft: Das kenne ich zur genüge - das macht einem echt manchmal richtig fertig wenn man zig Stunden verbringen muss nur um ein System auf den aktuellen Stand zu bekommen.
Deswegen auch dafür ein : HUT AB !

LG
Micha


Hallo @CaigeTech 

Vielen Dank für diesen Testbericht.
Ich mag es, wenn sich Leute mit neuen alternativen Dingen auseinandersetzen und sich ihre eigene Meinung bilden da ich denke, dass wir uns viel zu oft vom Mainstream leiten lassen und etwas kaufen.

Seit wann gibt es diesen Hersteller bzw. diese Firma denn ?
Ich könnte mir Vorstellen, dass - sollte es sich um ein StartUp handeln - es vielleicht noch weitere Entwicklungsphasen geben wird und das Gerät damit stetig verbessert wird.

Wenn ich an die ersten Handys denke ….die konnten ja auch fast gar nichts ausser telefonieren und vielleicht noch ne SMS schreiben, dann bin ich recht guter Hoffnung das sich auch bei denen etwas tun könnte.

Wie @o2_Solveig schon schrieb ist die Sache mit dem herausnehmbaren Akku ( wie beim Fairphone ) eine gute Sache um die wohl alle Hersteller bald nicht mehr herumkommen werden.
Und hier könnte ich mir Vorstellen dass da dann die global Player ein Problemchen bekommen könnten und diese kleinen Firmen mit den innovativen Ideen einen leichten Vorteil haben.

Und was die Probleme bei den Updates betrifft: Das kenne ich zur genüge - das macht einem echt manchmal richtig fertig wenn man zig Stunden verbringen muss nur um ein System auf den aktuellen Stand zu bekommen.
Deswegen auch dafür ein : HUT AB !

LG
Micha

 

Hi und vielen Dank. 😊 Firma existiert schon seit 2017 und ist kein StartUp, aber inklusive Entwicklungszeit natürlich noch sehr jung. Wir können nur abwarten was die Zukunft so bringt, aber ob sich eine Firma halten kann, wenn die aktuelle Hardware für den Preis nur “ok” ist muss man dann ja auch mal sehen. 🤔

 

Grüße

Dominic


Wie die Fotos zeigen, handelt es sich bei der Hardware offenbar um ein Gigaset GS5 und nur die Firmware kommt von der Firma!? Das lässt noch mehr über die Preiskalkulation staunen …

Aber 👍  zum Review!


Wo ist diese Smartphone denn “Made in Germany”, also in Deutschland hergestellt worden? Das einzige, was ich nach ausführlichen Recherchen feststellen konnte, dass das alles chinesische Bauteile sind (teilweise Standardware), die lediglich in Deutschland zusammengesteckt werden. Hergestellt wird das alles in Asien.

Vergleicht man die Hardware, kostet dieses Smartphone neu für den Endkunden 139,- Euro. Also 1:1 diese Hardware. Das Betriebssystem kann man kostenlos herunterladen. Lediglich die paar Apps von Volla hat man dann nicht, aber die braucht man sowieso nicht wirklich.

Ansonsten ist das dann eine Hardware, die Vergleichbar mit der Leistungsfähigkeit von Smartphone aus 2017 ist.


Endmontage vermutlich in Bocholt. Reicht im Prinzip für Made in Germany.


Endmontage vermutlich in Bocholt. Reicht im Prinzip für Made in Germany.

Mich würde nicht überraschen, wenn in Deutschland einfach nur das Custom Backcover drangemacht wurde (da es ja ein GS5 ist) und in die Volla Box gesteckt wurde. Das Gerät wird auf der Webseite immer noch für 452 Euro verkauft, allerdings nur noch in der Farbe weiß.

Ich durfte das Gerät letztes Jahr ebenfalls testen und war insgesamt nicht wirklich zufrieden.

 


Deine Antwort