In meinem Testbericht zum Samsung Galaxy A23 5G mit 64GB Speicher und 4GB RAM werde ich unter anderem auf das inzwischen erhaltene Android 13 zu sprechen kommen, sowie mich an die kurzzeitig gefallene unverbindliche Preisempfehlung von 189,-€ orientieren, ebenso über meine ausführlichen Erfahrungen mit dem Gerät berichten.
Die Verpackung ist sehr schlicht gehalten, außer dem Gerät an sich, bekommt man nur noch das USB-C zu USB-C Kabel in weiß mitgeliefert und eben Garantiehinweise und Infos in Papierform. Kein Ladegerät! - ist nach wie vor ein umstrittenes Thema. Viele Käufer in dem Preisbereich werden eher noch kein geeignetes USB-C Netzteil bei sich zu Hause herumliegen haben. Da Samsung bereits bei ihren Tablets keine Ladegeräte mehr mitliefert haben sie bereits Apple überholt. Deren iPads bekommen nach wie vor den 20W USB-C Lader in der Box mitgeliefert.
Billig wirkt das Gerät trotz Plastikrückseite und Rahmen nicht, es ist auch ziemlich groß geraten, länger als ein iPhone 14 Pro Max, aber weniger breit, aber durchaus dicker und dürfte demnach Liebhaber der Plus oder Pro Max Modelle ansprechen, wobei mir persönlich hier die Größe nichts ausgemacht hat. Ist ein subjektives Thema - Besitzer der iPhone mini Modelle z.B. werden hier eher nicht glücklich.
Was mich stört ist zum einen, dass das Smartphone in Plastik umhüllt ist und zwar nicht nur der normale Schutzfilm, sondern alle Ränder diese Plastikstreifen angeklebt haben, welche sich nur schwer entfernen lassen und sicher noch bei manchen Nutzern unbemerkt blieben.
Nun endlich zum Smartphone an sich, die Größe gefällt mir, keine Einwände. Es kommt immer noch mit einem Kopfhöreranschluss und einer Speicherweiterung per Micro SD Karte.
Das 6,6” Full HD Display mit 120 Hertz Bildwiederholrate ist sehr ordentlich. Die Schärfe kann sich sehen lassen. Hell genug für normale Zwecke ist es ebenso. Abstriche muss man bei den Blickwinkeln, dunkleren Inhalten und Ausleuchtung (um das gesamte Display zieht sich eine bläuliche Schattierung) machen. Die Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz ist adaptiv und ist somit automatisch geregelt. Manchmal spürt man den Übergang und dabei ruckelt das Bild leicht, ist aber bei weitem kein Dealbreaker. Die Teardrop Notch fällt mir bei weitem weniger auf als bei der alten iPhone Notch oder der Dynamic Island. Eine Single Kamera Aussparung ist hier sicher wünschenswert.
Die Performance des Snapdragon 695 ist durchschnittlich gut. Apps öffnen schnell und laufen in der Regel flüssig. Probleme gibt es beim Multitasking: zum einen ist der 4GB Arbeitsspeicher sehr schnell ausgelastet, sowie fängt die lose Musikwiedergabe an zu stottern, wenn man in anderen Apps zwei, drei Tabs öffnet, bzw. wenn man in der Musikapp durch mehrere Playlisten scrollt. Da half nur noch ein Neustart der App bzw. des gesamten Handys. Auch musste man bereits die Musikapp in dem Fall Apple Music oder Spotify neu installieren um ein Problem lösen zu können (in dem Fall ließ sich kein Song mehr abspielen - auch den Cache löschen half hier nicht).
Des weiteren fallen beim Scrollen oder beim App wechseln häufig Mikroruckler auf, die kommen und gehen und durch das Update zu Android 13 haben diese gefühlt zugenommen. Hingegen wurde bei Version 13 das Problem behoben, dass sich die Wiedergabe von Musik nicht über den Banachrichtungsbereich steuern ließ. Trotzdem ist der Übergang hier noch unreif, wenn man z.B. zuerst Apple Music steuert und dann Amazon Music startet, bleibt nach wie vor im Benachrichtungsfeld/Medienwiedergabe Apple Music als Steuerungsoption eingeblendet und erst durch manuelles Schließen das richtige Element angezeigt.
Die Gefahr für jedes technisches Gerät - Chrometabs! Nach rund drei Stück werden die vorherigen Seiten neu geladen.
Das Updaten von dem Betriebssystem dauert in der Regel ziemlich lange und auch das Updaten von Programmen aus dem Google Play Store könnte vereinzelt schneller gehen. Zu Programmen, die aus dem Samsung Galaxy App Store stammen muss ich kritisieren, dass man kaum ohne Samsung Account auf die Update Liste zugreifen kann. Man muss sozusagen die einzelnen Apps zusammensuchen, damit man das Update jeweils starten kann (dies funktioniert auch ohne Account bis auf einzelne Ausnahmen). Ein Samsung Account setzt inzwischen auf eine Zwei Faktor Authentifizierung, welche aktuell Pflicht ist bei neuen Accounts.
Die Akkulaufzeit des 5000 mAh Akkus reichte mir komplett aus um über den Tag zu kommen. Auffallend fand ich, dass der Akku sehr schnell von 100 auf 90% fällt, danach aber stetiger abnimmt. Das Wiederaufladen könnte aber schneller vonstatten gehen. Drahtloses Laden fehlt hier leider.
Die Wiedergabequalität über Bluetooth fand ich gut, hier gab es während der Testzeit keine Abbrüche. Das WLAN Signal hingegen war geprägt von kein Signal, Verbindung neu starten usw. Ein glattes Legen auf eine Fläche beeinträchtigt das Signal deutlich und so passiert es, dass man von einem vollen Balken zu kein WLAN Signal gelangt. WiFi 6(E) fehlt ebenso; Bluetooth Version ist bei 5.1 (aktuell 5.3 Standard)
Beim Telefonnieren, Mobilfunk oder GPS war alles in Ordnung soweit, keine Ausschläge nach unten oder oben. 5G konnte ich leider noch nicht testen, weil man Vertrag noch nicht damit ausgestattet ist (aktuell gibt es hier für mich noch keine Vorteile, die einen Wechsel rechtfertigen würden).
Der einfache Lautsprecher könnte besser sein, bei höherer Lautstärke wird dieser ziemlich spitz und eher wechselt man da auf Kopfhörer oder einen externen Lautsprecher. Stereolautsprecher und deultich bessere Qualität wären hier sicher wünschenswert. Die Mikrofon Aufnahme kann sich sehen lassen, für kurze Notizen einwandfrei.
Nun zu dem Kameras: die Hauptlinse schießt bei hellen und gut belichteten Bereiche schöne und ordentlich belichtete Fotos, in dunkleren Räumen kommt leider Rauschen mit dazu, Den Zoom finde ich ok, tolle und scharfe Bilder darf man sicher nicht erwarten. Die Ultraweitwinkelkamera fand ich sehr enttäuschend, unscharf, viel Rauschen in Fotos, Format bereits zu weit etc. Der Makromodus ist hier eher eine Spielerei. Ich hätte lieber auf einen besseren Ultraweitwinkel gesetzt, anstatt diese zusätzliche Linse zu verbauen. Die Frontkamera ist gut verwendbar, aber keine Selfiemaschine. Der Portraitmodus hat trotz der Tiefenkamera Verbesserungspotenzial, Teile des Gesichts werden zum Teil abgeschnitten. Der Nachtmodus der Kameras hilft hier nur minimal bei den Ergebnissen. Auch versagte leider das Entsperren per Gesichtserkennung, funktionierte nie zuverlässig trotz neuem Aufsetzen. Der Fingerabdrucksensor hingegen zuverlässig und schnell.
Videos auch für den Preis angemessen. Bedenken aber, dass das Smartphone nur 1080p in 30fps unterstützt. Kein 4K oder 60fps. Die Limitierung liegt hier am verbauten Chip.
Laut des Herstellers werden mindestens vier Jahre Sicherheitsupdates ausgeliefert und zwei Jahre Funktionsupdates. Würde bedeuten, dass A23 würde noch Android 14 bekommen, danach nur noch sicherheitsrelevante Updates. Das könnte deutlich besser sein.
Gemessen am Preis, der kurzeitig unter 200€ fiel macht man mit dem Smartphone als Standard Alltagshandy nicht viel falsch. Aber inzwischen ist es wieder auf rund 230€ gestiegen und hier gibt es durchaus andere Alternativen, welche eine längere Softwareunterstützung, einen besseren Chip oder drahtloses Laden haben. Für Smartphone Neulinge im Alter ist die Größe z.B. fürs Ablesen ideal, fürs Ersthandy bei Kindern eher zu groß geraten. Ich würde Interessenten erst empfehlen das Handy im Markt mal zu begutachten bevor man den Kauf tätigt.
Das A23 punktet hier bei sehr vielen Kategorien, ob 120 Hz Display, großem Akku, Klinkenanschluss, Speichererweiterung, ordentliche Hauptkamera oder Mulit SIM. Dagegen hält leider die Ultraweitwinkel Kamera, Portraitmodus, WLAN Antennen Platzierung, nur 1080p bei Videos, kein WiFI 6(E), Miniruckler, 4GB RAM und die Menge an bereits belegten Speicher von den 64GB. Auch störend, dass TikTok, Facebook und Netflix (weitere) bereits vorinstalliert sind. Zum Glück lassen sich diese deinstallieren, wenn man kein Interesse am Verwenden hat.