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Testbericht zum Google Pixel 7 Pro in der Farbe "Snow" - Es könnte noch so viel besser sein!

Testbericht zum Google Pixel 7 Pro in der Farbe "Snow" - Es könnte noch so viel besser sein!

Liebe o2 Community 😉, 

nach meinen ersten drei Testgeräten von Samsung war ich sehr gespannt auf die Stock Android Experience vom Pixel 7 Pro aus dem Hause von Google, welches ich dank @o2_Angetestet 🙏 für die Community testen durfte.

Google Pixel 7 Pro - Vorderseite
Google Pixel 7 Pro - Rückseite

Erster Eindruck

Das Pixel wird in einer sehr schlichten Verpackung geliefert, außer ein 1M langes USB-C auf USB-C Kabel (USB 2.0), USB-C auf USB-A Adapter für Datenübertragungen (fehlte im Karton), Sim Tool und ein wenig regulatorische Hinweise liegt kein weiteres Zubehör bei. Den Trend neue Geräte ohne Ladestecker auszuliefern, finde ich nach wie vor sehr ungünstig. Zum einen haben viele noch langsamere Stecker zu Hause herumliegen, zum anderen benötigt man für das Schnellladen Netzteile ab ca. 30 W.

Technische Details

Die Verarbeitung des 7 Pro ist ausgezeichnet gut. In der Hand wirkte es leider etwas rutschig, geschuldet durch das Gehäuse aus poliertem Aluminium. Die Rückseite im Glossy Design ist bei der schwarzen Version ein Fingerabdruckmagnet, beim weißen Modell hält es sich in Grenzen. Mein Geschmack würde eher das Design des Pixel Fold treffen; Stichwort mattes Finish. Zum Rand hin besitzt das Pro etwas schärfere Kanten, ist aber nur eine kleine Randnotiz. Etwas ungewöhnlich fand ich die Anordnung der Lautstärke-Tasten unter dem Ein/Aus-Knopf. Dies benötigt mindestens eine Woche Eingewöhnungszeit. So kommt es vor, dass man beim Videoschauen das Display ausmacht, anstatt die Lautstärke erhöht. 
Mit der Größe spricht man eher die Nutzer an, welche eine Präferenz für die Max bzw. Plus Modelle hegen und ich würde sagen das Gewicht trägt absolut nicht auf (212g). Der dicke Kamerabalken aus Edelstahl auf der Rückseite ist sehr anfällig für Kratzer; Glas wie beim vorherigen 6 Pro wäre meines Erachtens besser gewesen.

Google Pixel 7 Pro - eingeschaltet

Das 6,7" LTPO OLED-Display mit 120 Hz Bildwiederholrate, QHD+ Auflösung (3120 X 1440; 512ppi) ist schön scharf, besitzt brillante Farben, gute Kontraste, die Blickwinkel sind soweit ok, nur am Rand durch das Curve Design geschuldet, wirkt der Screen leicht grünlich/bläulich. Bis zu 1000 Nit - 1500 Nit (Spitzenhelligkeit) sind möglich - das sind für den gängigen Alltag gute Werte. Ich persönlich hätte symmetrische Ränder bevorzugt (wie beim iPhone bzw. Nothing Phone (2)). Die variable Bildwiederholrate zwischen 1-120 Hz läuft in der Regel flüssig vonstatten.
Die Stereolautsprecher fand ich sehr ansprechend, nur bei höheren Lautstärken beginnen diese zu verzerren. Ebenso die Mikrofone hinterlassen positive Eindrücke. Speziell für Einspielungen wie z.B. Podcasts sind diese prima geeignet.
Telefonie, WLAN (WiFi 6E), Bluetooth 5.2 (leider kein 5.3), 5G/LTE, GPS etc. sind im positiven Sinne unauffällig, hier habe keine Beanstandungen zu Reichweite oder Verbindungsqualität.
Zu Beginn muss sich die Batterie erst eingrooven. Mit 5000 mAh ist diese für Normalnutzer bei einer vollgeladenen Batterie ausreichend groß, aber die Laufzeit könnte grundsätzlich trotzdem besser sein. Schnellladen gibt es nur mit geeignetem Netzteil - hier 30 W USB-C, welches durchschnittliche 50% in 30 Minuten aufladen kann. Die Konkurrenz um Xiaomi oder Oppo ist da weit fortschrittlicher. Nebenbei besitzt das Pixel eine Qi-Zertifizierung, kabelloses Laden und die Akku teilen Option.

Performance

Die Performance des Google Tensor G2 Titan Chips reicht absolut für Alltagsaufgaben, Ruckler sind selten, bei Wiedergabe von größeren Hi-Res Lossless Dateien und schnellerem Scrollen kann dieser aber ins Stocken geraten. Updates werden in der Regel schnell installiert, bis auf diese Mini Patches, welche sich über Stunden im Hintergrund aufhalten und nicht weiter zu Installation forciert werden können.
Das Updateversprechen beträgt 4 Jahre Softwareupdates und mind. 5 Jahre Sicherheitsupdates - ein top Wert im Android Bereich.
Bei der Benutzung ist mir aufgefallen, dass sich das Pixel immer wieder stark auf der Rückseite erhitzt hat, u.a. bei der Benutzung von Maps.
Bei manchen Apps wie z.B. Apple Music oder Twitter/X werden trotz Neuladens, Neuinstallation oder Cache leeren viele Bilder und Videos nach Öffnen der Applikation nicht angezeigt bzw. sind nicht abspielbar; erst nach einer gewissen Zeit funktioniert es wieder, aber nicht zuverlässig genug. Man erkennt nur einen Ladebalken ohne Inhalt, auch ein Neustart behob dieses wiederkehrende Problem nicht. Auf YouTube werden HDR-Videos häufig farblich falsch dargestellt. Bei Multitasking Anwendungen im normalen Umfang erhält man eine flüssige Performance.

Kamera

Die Kamera erzielt bei guten und komplizierten Lichtbedingungen sehr ansprechende und farbenfrohe Ergebnisse, diese sind somit sehr schön. Die 50 MP Hauptkamera mit einer f/1,85 Blende auch besser bekannt als Weitwinkel erstellt ebenso in Dunkelheit gute Fotos. Die 12 MP Ultraweitwinkel Linse mit f/2,2 Blende und Autofokus ist im Vergleich leicht schwächer. Mit dem 48 MP Zoom (f/3,5) erhält man ca. bis zu 10 X brauchbare Aufnahmen, darüber hinaus wird es schwierig. Optisch liegt er bei 5 X, digital bis zu 30 X. Eine optische Bildstabilisierung erhält man nur bei der Haupt- und Telelinse. Diese ist absolut auf Flaggschiffniveau.
Die 10,8 MP Selfiekamera (f/2,2) befinde ich als eher durchschnittlich. Hier gibt es auch keinen Autofokus. Videos mit bis zu 4K 60 fps sind auf Standard Flaggschiff Niveau.  Hervorheben möchte ich noch den Portraitmodus der Hauptkamera, dieser zählt zu einer der besten am Smartphone Markt. Über die Selfiekamera gibt es natürlich auch ein Portraitmodus, dieser hat aber meist feinste Details übersehen.
Alle weiteren Kameramodi sind ein toller Zeitvertreib, u.a. Moviemodus, Kinoeffekt, Astrophotographie-Zeitraffer… Für mich stellt sich der magische Radierer bisher nur als Gimmick dar.  Bei der Verwendung entstehen meist starke Artefakte, die sich trotz bei einfacheren Umgebungen noch erkennen lassen. Mein Highlight war aber der Makromodus, welcher durch den Autofokus schicke Bilder in Nahaufnahme erstellen kann. Zusammenfassend kann man festhalten, dass das Pixel hier absolut seine beste Seite zeigt. Alle Aufnahmen haben den berühmten HDR-reichen Pixel Look, welcher mir absolut zusagt.

Ultraweitwinkel
Zoom bei Nacht

Feinheiten

Hier noch ein paar Feinheiten, die ich während der Nutzung bemerkt habe:

  • Die Übersetzungsapp und Google Assistant sind immer wieder mit Bugs und Verzögerungen übersehen
  • Fingerabdrucksensor ist ordentlich, könnte ein bisschen schneller sein
  • Gesichtsentsperrung stockt bei schlechten Lichtbedingungen
  • File Manager designtechnisch eine Unordnung
  • Bilder manuell sichern nur über internen Speicher möglich, über Bilder Tab nicht übertragbar auf z.B. USB-C Stick
  • Gibt in Europa nur 128 GB oder 256 GB Modelle (leider auch nur UFS 3.1 anstatt 4.0)
  • Google Search Bar und Wetter Widget nicht veränderbar (zumindest ohne Drittanbietersoftware)
  • Optisch schlichter als Samsungs One UI, aber dafür weniger anpassbar
  • Stock Android ohne vorinstallierter Bloatware; deutlich geringerer Speicherverbrauch
  • Aktuell um die 700-750€ zu haben, Preis ist vollkommen angemessen, würde persönlich aber auf das 8 Pro warten
  • Offener Bootloader (z.B. für GrapheneOS)

Fazit + weitere Einschätzungen

Das Google Pixel 7 Pro kostet aktuell ca. 750€ - meiner Meinung nach ein fairer Preis. Ich persönlich würde aber auf das 8 Pro warten wollen mit der Hoffnung, dass man weitere Verbesserungen hardwareseitig vorgenommen hat. Durch diverse Bugs wird das Potenzial des 7 Pros leider etwas geschmälert. Denn nebenbei bemerkt ist Google bekannt für ihren Leistungsabfall nach ca. einem Jahr Nutzung und Softwareupdates. Trotz Corning Gorilla Glass Victus ist das Smartphone besonders kratzeranfällig. Zumindest konnte ich es bei diesem Testgerät feststellen. Daher würde ich absolut eine Schutzfolie und Hülle direkt nach dem Kauf anlegen wollen. Trotz den 12 GB RAM starten Apps häufig immer wieder neu bzw. werden abrupt aktualisiert kurz nachdem man sie zuvor geschlossen hat.
Ich habe eine Präferenz zu geraden Displaykanten. Denn die Haptik bei Curve Screens ist nicht die beste, wenn man Content am Rand bedienen möchte. Auch kann es zu Fehleingaben kommen, speziell wenn das Pixel displayseitig auf der Hand liegt.
Versteckt in den Einstellungen ist auch das Always on Display, welches aber bisher kaum eine Anpassbarkeit zulässt.
Das Google Pixel 7 Pro ist somit ein solides Smartphone mit reinem Android, welches Pluspunkte bei den Kameras, Displayqualität, Softwaresupport, Preis-Leistung sammelt. Eine zufriedenstellende Performance bei Akkulaufzeit und Verarbeitungsqualität zeigt, aber leider Abstriche gemacht werden bei der bisherigen Zuverlässigkeit der Software, Anpassbarkeit und rascher Entsperrungsmethoden über biometrische Daten.

 

P.S. Ein paar Bilder ließen sich auf Grund deren Dateigröße nicht uploaden


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