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Ich durfte diesmal das Xiaomi Redmi Note 12 Pro 5G auf Herz und Nieren prüfen. Zur “unprofessionellen” Version (= das Redmi Note 12 5G) gab es bereits ausführliche Berichte von 
@nosch_ja und von @SeppelPower, die ihr euch hier anschauen könnt:

Das Fazit dort, wie man in deren Betreff eigentlich schon gut erkennen kann: Schwierige Kiste. Ein selbst für den Preis sehr leistungsschwaches Smartphone (bezogen wohlgemerkt auf den Handelspreis und nicht UVP) mit dazu noch mehr Schwächen als nur der Leistung. Ob die Pro-Variante diese Schwächen aus dem Weg räumen kann? Spoiler-Alarm: Leider nur zum Teil. Das Redmi Note 12 5G Pro ist in meinen Augen nur für Pros mit niedrigen Ansprüchen. Aber erstmal der Reihe nach…

Der erste Eindruck

Beim Öffnen macht das Handy zunächst mal einen sehr positiven Eindruck. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Schnellladegerät eine transparente Schutzhülle, die ich mir so auch absolut selbst kaufen und verwenden würde. Auf dem Display ist auch bereits eine Schutzfolie installiert. Das Handy liegt mit seinen rund 190g ordentlich schwer in der Hand und macht durch die Rückseite aus Glas auch einen sehr wertigen Eindruck. Auf dem letzten Bild seht ihr auch einen Größenvergleich mit meinem iPhone X. Das Redmi Note ist wirklich ein großer Brocken.

Die transparente Schutzhülle
Das Handy bereits in der Hülle
Größenvergleich Redmi Note 12 Pro 5G (links) und iPhone X (rechts)

 

Display

Das Display scheint auf den ersten Blick recht hell, sofern man das Handy nicht draußen aus seiner Verpackung holt. Die Helligkeit des “normalen” Redmi Note 12 wurde bereits in den o.g. Berichten bemängelt, wobei dieses Handy immerhin 1.200 nits maximale Helligkeit vorweisen kann. Die ach so professionelle Variante des Smartphones ist allerdings mit maximal 900 nits nochmal deutlich dunkler und demnach bei direkter Sonneneinstrahlung nur sehr schwierig zu erkennen. Auch mit zugekniffenen Augen kommt einem das Display in sehr heller Umgebung recht kontrastarm vor. Dazu kommt, dass das Smartphone scheinbar bei zu starker Hitze frühzeitig schon eine Helligkeitsstufe runterschaltet. Für mich ist die Helligkeit damit schon ein absolutes No-Go.

Dabei hat das Display noch mehr zu bieten: Es kann always-on genutzt werden, bis zu 120Hz anzeigen und das ganze mit Dolby Vision und HDR. Entsprechende Videos (wie bspw. 4K-HDR-Trailer zu aktuellen Kinofilmen) sehen dabei auch wirklich großartig aus...sofern man sie drinnen genießt.

Performance

Wenn ich mir andere Testberichte zum Redmi Note “ohne Pro” anschaue, scheint mir die Performance des Pro der einzige erwähnenswerte Unterschied zu sein. Im Gegensatz zum Snapdragon, werkelt im Pro ein MediaTek Dimensity 1080 Octa-Core-CPU mit bis zu 2,6 GHz dem 6GB RAM zu Verfügung stehen und den ich in der normalen Benutzung nie zur Belastungsgrenze bringen konnte. Der Hersteller spricht von der Kategorie Mittelklasse und ich kann an der Stelle auch nicht meckern. Auch Grafik-intensive Spiele liefen absolut ruckelfrei ohne lange Ladezeiten. Ein Performance-Biest mag er vielleicht nicht sein, für den alltäglichen Gebrauch fällt aber nichts negatives auf.

Akku

Der 5.000mAh-Akku hält bei normaler Nutzung locker den ganzen Tag. Ich bin jemand der quasi nichts auf dem Handy spielt und bei entsprechender Nutzung (also nur durchs Internet browsen, Social Media Apps nutzen und Schnappschüsse machen) waren am Ende des Tages noch knapp über 50% übrig. Eine Akkuladung kann bei mir daher auch mehr als 24 Stunden reichen. Bei längerem spielen von Grafik-intensiven Spielen kann man allerdings der Prozentanzeige beim abnehmen zuschauen.
Das Handy unterstützt übrigens kein Wireless-Charging, dafür ist ein 67W Ladegerät für schnelles Laden dabei.

Kamera(s)

Für mich als Hobby-Fotograf immer das Highlight und durchaus auch Kaufkriterium bei jedem Smartphone: Die Kamera. Und lt. Hersteller auch der Grund, weshalb man sich doch lieber für die Pro-Variante entscheiden soll.
An Bord befinden sich drei Kameras: Eine 50MP Weitwinkel-Kamera f/1.88, eine 8MP Ultraweitwinkel-Kamera f/2.2, sowie eine 2MP Makro-Kamera f/2.4 (und natürlich eine Selfie-Kamera mit 16MP).
Für “Profis” sehe ich hier absolut keinen Grund sich wegen der Kameras für dieses Smartphone zu entscheiden...
Die Makro-Kamera kann man direkt in die Tonne werfen: Diese produziert farblose, verwaschene, unscharfe Bilder, bei denen man einfach merkt dass hier nur 2MP zur Verfügung stehen. Pro-Tipp: Nehmt die Hauptkamera, macht 2-fachen Zoom auf euer Objekt und ihr habt ein deutlich besseres Makro-Foto.
Die Selfie-Kamera steht dem in nichts nach. Wer auf vornehme Blässe steht kommt hier auf seine Kosten, alle anderen werden sich ärgern dass man auf jedem Bild aussieht als sei einem speiübel. Die Bilder sind viel zu hell und Gesichter dabei viel zu blass.
Die Ultra-Weitwinkel-Kamera hingegen ist durchaus okay. Wer nette WhatsApp-Fotos schießen will, wird hiermit viel Freude haben.
Die Hauptkamera wird vermutlich die Kamera sein, welche man am häufigsten nutzt. Die Bilder sind wirklich gut. Satte, natürliche Farben und gute Schärfe.

Nachfolgend seht ihr einmal einen Vergleich von Makro-Fotos (einmal mit der Makro-Kamera und einmal mit der Hauptkamera), sowie einen Vergleich der beiden Hauptkameras inklusive 2x-Zoom aus gleicher Entfernung. Auffällig ist bei der Ultra-Weitwinkel-Kamera vor allem, dass die Blätter sehr verwaschen aussehen wenn man näher in das Bild reinzoomt. 

Makro-Kamera
Hauptkamera mit 2x Zoom und identischem Motiv

 

 

Ultra-Weitwinkel
Hauptkamera 1x
Hauptkamera 2x

 

Die Video-Nutzung ist auch alles andere als Pro-like. Das Handy kann zwar 4K Aufnahmen, allerdings nur mit der Hauptkamera und mit maximal 30fps, in Full-HD bis zu 60fps. Ein stufenloses Zoomen aus der Ultra-Weitwinkel- in die Haupt-Kamera ist hierbei nicht möglich, wie man es sonst von anderen Smartphones her kennt. Entweder, oder.
Darüber hinaus gibt es eine Zeitlupenfunktion mit der bei 720p 120fps, 240fps und sogar 960fps aufgenommen werden können. Klingt sehr spannend (vor allem mit den 960fps) allerdings wird hierzu ein 4-Sekunden-Clip aufgenommen, bei dem nur die letzte Sekunde auf 960fps verlangsamt wird. Möchte man nun also epische Aufnahmen machen, wie ein Drive-by eines Fahrzeugs oder das Anzünden eines Streichholzes, oder oder oder, so muss man immer antizipieren, dass die eigentliche Zeitlupenaufnahme erst drei Sekunden nach dem Start passiert. Wer denkt sich denn bitte sowas aus?! Die Aufnahmen sind dank 720p also nicht nur total unscharf, sondern auch noch komplett daneben weil man den richtigen Augenblick gar nicht abpassen kann. Absolut unterirdisch.

Sonstiges

  • Der seitliche Fingerabdrucksensor funktioniert tadellos und ist für mich das Highlight an dem Smartphone. Man kann ihn so einstellen, dass er das Handy bereits entsperrt, wenn man den Sensor nur berührt. Dadurch dass der Sensor an genau der Position sitzt, wo man das Handy mit dem Daumen hält, wird es bereits in dem Moment entsperrt, indem man es in die Hand nimmt. Und das in 99,9% der Fälle. Wirklich großartig.
  • Die bereits im Namen des Handys erwähnte 5G-Funktion konnte ich leider nicht testen, weil mein Vertrag kein 5G beinhaltet. @o2-Team, gratis 5G-Upgrade für alle Tester wann?   😬

Fazit

Kann ich das Xiaomi Redmi Note 12 Pro 5G empfehlen? Für den UVP von über 300€ definitiv nicht. Während ich diese Zeilen hier tippe liegt der aktuell günstigste Preis lt. Preissuchmaschine bei 258€. Dafür bekommt man einen richtig tollen Fingerabdrucksensor, auf dem man am Abend hübsche Videos schauen und ab und zu nette Schnappschüsse per WhatsApp mit seiner Familie teilen kann. Das funktioniert aber auch genauso gut am deutlich schwächeren kleinen Bruder, den es aktuell für 146€ zu kaufen gibt. Profis schauen sich vermutlich sowieso in anderen Preisgefilden um, wodurch alle anderen vielleicht kein Problem mit der schwachen Perfomance haben. Für fast doppelt so viel Geld bekommt man mit dem Redmi Note 12 Pro 5G aber definitiv nicht doppelt so viel Inhalt. Eher nur einen besseren Prozessor. 

Moin @saykopath ,

danke, dass du das Xiaomi Redmi Not 12 pro für uns getestet hast. 🤗 Da Kritik immer wichtig und wertvoll ist, was hätte hier Xiaomi besser machen können und gibt es einen Punkt, welchen du dir bei dem Modell gewünscht hättest, aber nicht umgesetzt worden ist? 

Viele Grüße

Jenni


Hi Jenni, vermutlich würde es reichen das “Pro” im Namen zu streichen. Der Begriff weckt völlig falsche Erwartungen. Würde man das Gerät nicht als “Pro” vermarkten, wären die Punkte schon gar nicht mehr so schlimm. Ein “Redmi Note 12 Plus” wäre bspw. klar erkennbar eine leicht erweiterte / verbesserte Version des kleinen Bruders.


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