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Der Testbericht zum Xiaomi Mi 9

 

Ein Top-Modell aus dem Hause Xiaomi, von vielen Handy Nutzern belächelt: „Chinahandy, seltsamer Name, Möchtegernflagschiff“ und so weiter. Viele werden die Vorurteile kennen, doch einige auch die Vorzüge. Die Geräte aus dem Hause Xiaomi sind günstig und dabei normalerweise ungemein gut. Ich habe einen Xiaomi Laptop, 3 Vorgängermodelle des Mi9 in der Familie vermittelt und Lampen aus der Yeelight Produktlinie, die zum Xiaomi Ökosystem gehören. Bisher gab es nichts zu bemängeln.

Tatsächlich sind alle von den Produkten begeistert. Um herauszufinden, ob dies auch für das Mi9 zutrifft, habe ich mich hier bei o2 zum Testen beworben. Ich werde hin und wieder einen Vergleich zum Huawei P20 Pro ziehen, dass ich überwiegend verwende.

 

Die Freude war groß, als das Mi9 eintraf. Deshalb ging es gleich ans Auspacken.

 

Im Lieferumfang mit dem Mi9 enthalten waren:

-Kopfhöreradapter für Aux auf USB-C

-Ladekabel und 18W Netzstecker

-Sim-Slot-Nadel

-Quick Start Guide und Garantiekarte

- ein leicht transparentes dunkelgraues Silikon Case (könnten andre Hersteller gerne auch machen)

 

 

Einteilung:

  1. Technische Daten
  2. Optik/Haptik
  3. Einrichtung
  4. Miui
  5. Audioqualität
  6. Kameraqualität
  7. Fingerabdruckscanner
  8. Performance Allgemein
  9. Fazit

1. Technische Daten

-SuperAMOLED Display mit 6,39 Zoll 2280x1080p

-3300mAh Akku mit Quick Charge

-Snapdragon 855

-173gramm

-LTE mit Band 20, Wifi AC, Bluetooth 5, NFC, GPS

 

2. Optik-Haptik

Das Mi9 hat relativ schmale Seitenränder, eine Kunststoff Rückseite, die sich aber Glasähnlich anfühlt und abgerundete Kanten hat. Zusätzlich sind die Spaltmaße sehr gering und gut verarbeitet, ohne scharfe Kanten. Die Buttons an der Seite sind auch fest und haben gute Druckpunkte. Etwas hochwertigere Knöpfe habe ich bei der Konkurrenz jedoch schon gesehen. Durch den fehlenden Homebutton, wirkt die Oberfläche sehr schön und der Fingerabdrucksensor unter dem Display ist sehr platzsparend. Auch der Ohrhörer ist ein schmaler Streifen am Displayrand, der sehr gelungen platziert ist.  

Das Gewicht und die Größe sind angenehm und keinesfalls überdimensioniert und störend.

 

3. Einrichtung

Gewohnt einfach durch Google, aber auch Xiaomi bietet einige Synchronisationsmöglichkeiten durch deren Mi-Account. Auch der Fingerabdruck ist recht schnell eingespeichert und der Scanner einsatzbereit. Die beigelegte Hülle ist ein tolles Extra, dass man besonders gut im Übergang nutzen kann, bis man sich eine eigene Hülle ausgesucht hat und schützt das Gerät von Anfang an.

 

4. Miui

An dieser Stelle möchte ich gar nicht so viel auf Miui selbst eingehen, da es primär um das Gerät geht und weniger um Xiaomi’s Oberfläche. Miui ist relativ Stock-Android nah, wenngleich auch die Optik verändert ist und der App-Drawer wegfällt. Dies ist Geschmackssache.

Anfangs wirkt alles überladen, bis man die Apps in Ordner sortiert hat, damit es „aufgeräumt“ ist. Miui ist keine Bremse, sondern man hat ein sauber und schnell reagierendes Betriebssystem mit vielen Einstellungen und Anpassungsmöglichkeiten. Nach kurzer Eingewöhnung kommt man sehr gut zurecht.

 

5. Audioqualität

Lautsprecher des Mi9: es handelt sich um einen Mono-Speaker an der Unterseite. Die Lautstärke ist dafür sehr beachtlich. Die Klangqualität ist Handy-typisch mit wenig Bass. Hier der erste Vergleich zum P20 Pro, welches einen Stereomodus über den zweiten Lautsprecher in der Notch besitzt. Etwas lauter, deutlicher Raumklang (z.B. wenn man mal schnell ein Video schaut) und allgemein besserer Tonumfang.

Ton über USB-C also Kopfhörer: nichts zu bemängeln, Equalizer ist vorhanden inklusive dedizierten Voreinstellungen für Kopfhörer von Xioami (nicht beiliegend).

 

6. Kameraqualität

Das Mi9 besitzt eine Triple Cam mit folgenden Linsen:

  • Hauptsensor: 48 MP mit f/1.75-Blende
  • Zweitsensor: 12 MP (Teleobjektiv) mit f/2.2-Blende und 2x-Zoom
  • Drittsensor: 12 MP (Superweitwinkel) mit f/2.2-Blende

Die Bilder sind wirklich gelungen und für alle Alltagssituationen sehr gut zu gebrauchen. Zum Vergleich habe ich mit dem Mi9 und P20 Pro 2 Bilder geschossen. Bei der Vergrößerung ist das P20 Pro schärfer und mehr Details sind sichtbar.

Der Superweitwinkel ist sehr nützlich, wenn man etwas mehr Umfeld fotografieren möchte. Das Teleobjektiv ist ebenfalls sehr gut für scharfe, gezoomte Bilder. Hier habe ich keinen Vergleich zum P20 Pro, da eine 3x Zoom Linse nur bedingt mit der 2x Zoom des Mi9 vergleichbar ist.

Nachtmodus besitzt das Mi 9 ebenfalls und macht auch hier einen guten Job. Das P20 Pro sehe ich jedoch als besser an. Trotzdem im Vergleich zu etwas älteren Handys um Welten besser. Als Bilder habe ich 2 normale Nachtshots ohne Nachtmodus ausgewählt.

Vergleichbilder: Die P20 Bilder sind komprimiert, damit ich sie hochladen konnte. Die Vergleichbarkeit hier also eingeschränkt.

Zu den Bildern hier

 

 

7. Der Fingerabdruckscanner

Das vor einiger Zeit noch undenkbare ist nun bereits verbaut und funktioniert. Ein Fingerabdrucksensor unter dem Display. Es spart Platz und ermöglicht bessere Display zu Gehäuse Verhältnisse, eindeutig ein Pluspunkt.

Jedoch nun das große ABER: der Fingerabdrucksensor ist langsamer und unzuverlässiger als in anderen Geräten und das deutlich. Der Finger muss auch sehr penibel im Zentrum platziert sein und den entsprechenden Bereich vollständig bedecken. Kleinere Abweichungen werden nicht toleriert Auch musste ich nach 3 Tagen den Fingerabdruck nochmal komplett neu einlesen, da er ihn von jetzt auf nachher nicht mehr erkennen wollte. Irgendwo muss man zumindest im Moment noch Abstriche machen. Mal sehen wie es in den nächsten Modellen aussieht. Ob man das jetzt als großes Hindernis sieht ist Geschmackssache, für mich jedenfalls war es deutlich spürbar und auch etwas störend.

Fingerabdrucksensor unter dem Display mit Animation

8.Performance

Bereits nach dem Einrichten spürte man die Potenz des Mi9, aus einem Google Backup wurden jede Menge Apps gedownloadet und installiert, dies war aber nicht spürbar. Das Gerät reagierte und startete Anwendungen, als wäre überhaupt keine Aktivität im Hintergrund.

Bei einem Snapdragon 855 habe ich nichts zu meckern, Xiaomi verbaut ausreichend und schnellen RAM sowie Speicher, getestete Spiele liefen auch alle in höchster Auflösung einwandfrei. Highend Hardware, die mit allen anderen Flaggschiffen mithalten kann.

Der Akku ist ausreichend groß bei normaler Nutzung. Sollte man mal mehr verbrauchen lädt das Gerät dank Quick Charge unglaublich schnell wieder auf. Einige Minuten reichen definitiv für weitere Stunden Nutzung.

 

8. Konnektivität

Alle für Deutschland relevanten Frequenzen sind vorhanden (vorausgesetzt man importiert sich nicht die chinesische Version). Gesprächsqualität war für mich und den Gegenüber einwandfrei.

Wifi 5Ghz funktionierte bei mir nur eingeschränkt. Ich verwende daheim ab und an mal den Flugmodus und aktiviere nur Wifi, da ich danke Wifi-Calling weiterhin erreichbar bin. Hier wurde es dann kurios. Sobald der Flugmodus aktiviert war, fand das Mi9 mein 5Ghz Wifi nicht mehr. Nur noch das Standard 2,4Ghz funktionierte. Auch ein weiteres 5Ghz Netz eines Nachbarn tauchte nicht mehr auf. Nach Deaktivierung des Flugmodus funktionierte es wieder einwandfrei. Dieses seltsame Verhalten zeigte bisher noch kein Gerät. Ob dies ein Feature ist oder ein Bug kann ich nicht sagen. Etwas Verwunderung bleibt hier aber an dieser Stelle bestehen.

 

9.Fazit

Das Mi9 kostet UVP mit 6gb Ram und 128gb Speicher 499€. Das ist richtig günstig im Vergleich zu anderen Topmodellen. Man bekommt ein tolles Allround-Paket mit guter Hardware, schneller Software (inklusive gutem Software-Support) für den Preis eines Mittelklasse Modells der Konkurrenz. Selbstverständlich gibt es noch das ein oder andere besser Smartphone, zu entsprechend teureren Preisen. Wem ein großartiges Gerät mit diesem Leistungsumfang genügt, dem kann ich dieses Gerät ans Herz legen. Die kleinen Schwächen sind meiner Meinung nach kein Grund dagegen, denn auch die teureren Geräte haben ihre Eigenheiten.

 

Titelbild by @Christian Salas

Yeah, so ein klasse Bericht. Dankeschön! Schön, dass du auf alles eingegangen bist.

Ich bin auch immer wieder angetan von der Kamera-Qualität.

Viele Grüße, Ines.


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