Preis: 699 EUR UVP, Produktseite: https://www.epson.de/products/see-through-mobile-viewer/moverio-bt-200
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Die Hardware
Die Brille sieht auf den ersten Blick tatsächlich wie eine normale Brille aus, allerdings ist sie deutlich schwerer und größer. Rechts und Links am Bügel befinden sich zwei Projektoren, die jeweils das Bild für das benachbarte Auge liefern und auf das Brillenglas projizieren. Die Brille verlässt auf der linken Seite ein Kabel, welches zur Nutzung in ein zusätzliches Gerät gesteckt werden muss, welches die Batterie enthält und worauf das Betriebssystem läuft. Außerdem steuert man mit dem Touchpad und den Knöpfen durch die Menüs. An dem Kabel lassen sich per 3,5 mm Klinkenbuchse Kopfhörer anschließen. Auf der rechten Seite der Brille befindet sich eine Kamera mit VGA-Auflösung und eine LED, die leuchtet, wenn die Kamera aktiviert ist.In der sogenannten "Steuereinheit" befindet sich ein 1,2 GHz Dual-Core Prozessor mit 1 GB RAM und 8 GB Speicher, welcher per microSDHC-Karte um max. zusätzliche 32 GB erweitert werden kann. GPS, Gyroskop, Kompass, Beschleunigungssensor und Mikrofon sind ebenfalls an Board. Die Internetverbindung wird via WLAN hergestellt.
Die Software
Auf der Brille läuft Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich. Schaut ihr also durch die Brille, seht ihr halbtransparent eine von Tablets bekannte Oberfläche mit Android-Homescreen und Apps mitten in eurem Blickfeld. Es sind bereits einige AR-Apps vorinstalliert. Per APK-Datei oder einem AppStore landen weitere Apps auf der Brille. Grundsätzlich ist jede App, welche für Android 4.0.4 erhältlich ist, mit der Brille kompatibel.Die Nutzungsmöglichkeiten
Auf der Brille lassen sich beispielsweise YouTube Videos ansehen. An der Steuereinheit kann man den 3D-Modus aktivieren, dann wird für jedes Auge ein anderes Bild dargestellt, sodass der Effekt entsteht. Bei entsprechenden 3D-Videos auf YouTube kommt der Effekt zur Geltung, ist aber nicht so eindrucksvoll wie bei 3D-Kinofilmen.Meine Recherche hat ergeben, dass Drohnen-Piloten die Brille einsetzen, um direkt das von der Drohne gefilmte Bild zu sehen, gleichzeitig aber auch die Drohne im Auge behalten zu können.
Das Fazit
Da die Brille recht schwer ist, drückt sie sehr auf die Nase und verrutscht nahezu immer, wenn man den Kopf etwas auf oder ab bewegt, was störend ist. Sitzt die Brille nämlich nicht richtig, so passen die Bilder nicht übereinander und alles ist verschwommen. Leider sind auch die Nutzungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Es war recht witzig, einmal ein Video transparent direkt vor seinen Augen zu sehen, aber wirklich sinnvolle Möglichkeiten konnte ich nicht entdecken.Außerdem lässt sich das Trackpad nur mit dem Daumen schlecht bedienen. Möchte man zoomen, so benötigt man zwei Hände, kann dann aber die Brille natürlich nicht mehr richten. Dies macht die Nutzung ebenfalls umständlich.
Ich würde sagen, wenn man 700 EUR zu viel hat, kann man sie besser investieren