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Testbericht

Samsung Galaxy 23 - Der kompakte Einsteiger in die Premiumklasse


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Diesmal hatte ich das Vergnügen Samsung “Einsteiger” in die Premiumklasse zu testen. Kleiner Disclaimer zu Beginn: UPS wollte leider nicht, dass ich das Smartphone über mehrere Wochen teste. Aufgrund diverser Verzögerungen blieb mir nur knapp eine Woche.

Was begrüßt einen denn zunächst in der schlichten Verpackung? Neben dem Handy erwartet einem wenigstens ein Ladekabel, ein wenig „Klopapier“ in Form eines Quick-Start-Guides, sowie ein kleines Tool zum Öffnen des SIM-Karten-Trays.

Vergleichen lassen muss sich das S23 mit meinem aktuellen Smartphone: Dem iPhone X, welches Ende des Jahres schon seinen sechsten Geburtstag feiern wird. Ich schätze mal, dass hier niemandem das Brötchen aus dem Mund fallen wird, wenn ich schon vorweg nehme, dass das S23 insgesamt besser ist, als ein iPhone kurz vor dem Grundschulalter. Es folgt nun also ein Testbericht durch die Brille eines langjährigen iOS-Nutzers.

 

Der erste Eindruck: Das Handy liegt sehr gut in der Hand. Es macht einen sehr hochwertigen Eindruck und hat die in meinen Augen perfekte Form. Das sage ich übrigens als jemand mit sehr großen Händen, der das größte iPhone beim Test als zu groß empfand *hust* shameless plug *hust*.

 

Der Einrichtungsprozess erwies sich als überraschend simpel. Handy anschalten, Google- sowie Samsung-Passwort aus der Schublade kramen (immerhin ist meine Android-Zeit seit meinem Galaxy S4 schon ein wenig her) und dann - hier kommt die Überraschung - gibt es tatsächlich die Möglichkeit Daten vom iPhone auf das Samsung zu übertragen. Die Begeisterung hielt nicht sehr lange, da (wie auf den Bildern ersichtlich) leider ein passendes Kabel oder ein passender Adapter bereit liegen muss. So blieb mir nur die Möglichkeit einer Übertragung via iCloud, welche aber leider nur über eine Drittanbieter-App gemacht wird. So weit reicht mein Vertrauen dann doch nicht.

 

Im Anschluss an die Einrichtung ging es dann aber endlich ans Eingemachte. Beziehungsweise startete der Versuch mit dem Entsperren. Zum Aktivieren des Displays tippt man als iPhone-Nutzer ein Mal auf den schwarzen Bildschirm. Bei Android offensichtlich nicht, denn es passiert nichts. Wie sich viel zu lange später herausstellte, sind es zwei Tipps zum Aktivieren des Displays. Ein Tap aktiviert das Always-On Display, welches man allerdings zunächst in den Systemeinstellungen aktivieren muss.

Bezüglich Entsperren folgen direkt zwei negative Punkte: Als iPhone-Nutzer ist man gewohnt die virtuelle Hometaste ein wenig nach oben zu schubsen. Android verlangt hier offensichtlich eine deutlich motiviertere Geste, welche mir allerdings zu lang und damit sehr unbequem vorkommt. Ebenfalls sehr negativ fand ich das Erlebnis mit der Gesichtserkennung zum Entsperren. Samsung nutzt hier im Gegensatz zu Apple „nur“ ein Bild und keine Infrarot-Abtastung, welche bei mir zu einer Erfolgsquote von maximal 3% führte. Die Gesichtserkennung ließ ich quasi nur als Gag aktiv, um zu sehen ob es wenigstens ein Mal am Tag klappt.

 

Hat man allerdings das Handy erstmal entsperrt wird man begrüßt von einem unglaublich tollen Display. Generell ist die Performance und damit die Benutzung sämtlicher Menüpunkte butterweich. Ich habe gelesen dass es wohl auch eine Einstellung gibt, um sämtliche Animationen auszuschalten. Das soll einem ein noch responsiveres Erlebnis bieten. Diese Einstellung habe ich leider nicht finden können, allerdings gibt es in meinen Augen auch gar keine Möglichkeit noch performanter mit dem Gerät zu interagieren. Es erwartet einen ein 6,1 Zoll großes AMOLED-Display mit FHD+ Auflösung und einer adaptiven Bildwiederholrate von 120 Hz. Gerade im direkten Vergleich mit dem iPhone beim Scrollen durch diverse Apps, ist der Unterschied wirklich gewaltig. Darüber hinaus ist das Display unglaublich hell und auch bei direkter Sonneneinstrahlung sehr gut zu lesen.
Die Android-Menüführung ist logischerweise auch nicht identisch mit der in iOS. Ich habe durchaus einige Minuten gebraucht um in die Übersicht aller installierter Apps zu gelangen. Letztendlich ist das hoch-swipen aber echt intuitiv und sorgt automatisch für aufgeräumtere Home-Screens.

 

Zum Akku reicht eine kleine Anmerkung: Erwartungsgemäß ist bei einem fabrikneuen Flaggschiff-Modell am Ende des Tages noch knapp über 50% Kapazität vorhanden. Zum Vergleich: Mein iPhone, welches bereits einen Akkuwechsel hinter sich hat, lag zu diesem Zeitpunkt schon längst auf der Ladestation. Apropos Laden: Sehr gut gefiel mir, dass das S23 während dem Ladevorgang jederzeit auf dem Always-On-Display anzeigt, wann der Akku voll geladen ist.

 

Bevor wir zu den Fotofertigkeiten kommen, noch eine kleine Randnotiz zum Google Play Store: Bei (manchen?) Apps lässt sich vor der Installation diese App bereits nutzen bzw. testen. Android nennt dieses Feature „Instant-App“ und eine kurze Google-Suche zeigt mir dass es dieses Feature schon seit vielen Jahren gibt. Nichtsdestotrotz finde ich die Möglichkeit echt interessant, um sein Handy nicht mit unnötigen Apps vollzumüllen, bei denen man sich nicht mal sicher ist ob man sie wirklich benötigt. Oder auch, wenn man nur kurz eine Kleinigkeit bei einem Anbieter machen möchte und dafür direkt eine eigene App herunterladen muss. Ein echt nettes Feature.

 

Kommen wir nun zum eigentlichen Grund, weshalb sich 90% der User überhaupt ein neues Smartphone kaufen: Der Kamera. Und die ist…auf dem Papier deutlich weniger leistungsstark als die des großen Bruders mit dem zusätzlichen Vornamen „Ultra“. Dieser besitzt eine 200 Megapixel-Kamera, während das S23 “nur” mit bis zu 50MP auskommen muss (Wer übrigens einen Blick auf sämtliche Unterschiede zwischen dem S23, S23+ und dem S23 Ultra werfen möchte, wird hier fündig). Trotz alledem macht auch das S23 auf den ersten Blick sehr schöne Bilder. Für den Durchschnitts-User wird dies absolut ausreichen um seinen Freunden und Familie via WhatsApp oder Instagram auf dem Laufenden zu halten. Für mich als kleiner Hobby-Fotograf ist die Qualität allerdings etwas unterwältigend. Vor allem die 0,6x Ultra-Weitwinkelkamera (12MP/f2.2) lässt für mich selbst unter optimalen Bedingungen an Schärfe vermissen und verzerrt an den Rändern sehr stark in Richtung Fischaugenoptik. Die 1x (50MP/f.18) und 3x (10MP/f2.4) Linsen hingegen machen wirklich sehr schöne Fotos. Ebenso die Frontkamera (12MP/f2.2).
Hier mal ein Beispielmotiv mit allen drei Hauptkameras (gerade an den Ästen der Bäume kann man die (Un-)Schärfe gut erkennen):

Ultraweitwinkel (0,6x)
1x
3x

 

Getestet hätte ich auch gerne die Funktion zur Erstellung von optimalen Mond-Bildern. Der kleine Rabauke hat sich im Lauf des Testzeitraums allerdings nicht am Abendhimmel blicken lassen. Wer nicht weiß wovon ich rede, sollte mal einen Blick auf Samsungs offizielle Funktionsbeschreibung  werfen. Kurzum: „Handy erkennt Mond” -> “Handy macht Mond-Bild hübscher“. Und das nicht ganz so dreist wie das digitale Ersetzen des Motivs, welches der ein oder andere chinesische Smartphone-Hersteller macht.

Videos lassen sich mit dem S23 mit bis zu 8k Auflösung aufnehmen. Für den privaten Gebrauch ist auch hier die Bildqualität absolut ausreichend. Letztendlich ist der „Look“ wie bei sämtlichen Smartphone-Aufnahmen sehr flach. Wer wirklich ausschließlich in 8k aufnehmen möchte, sollte genug Speicheroptionen gebucht haben: Eine Minute erzeugt hier schon eine mehr als 1,5GB große Datei. Und mit „Speicheroptionen“ meine ich einen externen Datenspeicher, denn das S23 gibt es mit maximal 256GB internem Speicher. Das reicht also gerade mal für Onkel Ottos Rede an Tante Giselas 60tem Geburtstag 😜

An Bord ist ebenfalls eine Bildstabilisierung, welche durchaus passable Resultate erzeugt, jedoch für „professionelle Filmer“ keinen Gimbal ersetzen kann. Diese werden sich aber auch sicherlich für ein anderes Gerät entscheiden…

 

…was uns auch schon zum Fazit bringt. Ist das Samsung Galaxy S23 ein gutes Smartphone? Auf jeden Fall. Man erhält einen sehr performanten Begleiter mit guter Kamera und langer Akkulaufzeit.

Ist es in meinen Augen seinen Preis von UVP 949€ mit 128 GB Speicher bzw 1.009€ mit 256 GB Speicher wert? Auf gar keinen Fall. Leider sind wir an einem Punkt angelangt, an dem selbst für „Einsteigermodelle“ schon vierstellige Beträge abgerufen werden. Ja, ich weiß dass das S23 nicht wirklich ein klassisches Einsteigermodell ist (auch wenn es als “Einsteiger in die Premiumklasse” beworben wird). Und klar, das Smartphone ist für viele der Kern des digitalen Seins und natürlich wird man im besten Fall viele Jahre damit verbringen, was die Kosten runtergerechnet auf die Monate durchaus sinnvoll erscheinen lassen. Allerdings bekommt man von anderen Herstellern für deutlich weniger Geld dieselbe Leistung. In meinen Augen existiert das S23 nur, um den geringen Aufpreis zum S23+ (ab 1.199€) oder Ultra (ab 1.399€) zu rechtfertigen. Und ob diese beiden Geräte ihr Geld wert sind, können u.a. @Catalina87 (S23+) oder auch @Blackxxjo (S23 Ultra) beurteilen.

Ich habe fertig!


2 Antworten

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Schöner Bericht, lieben Dank. Hat Spaß gemacht zu lesen. Was die Gerätepreise und deren Daseinsberechtigung angeht, mache ich mir weniger Gedanken über die Gerätegrößen, sondern mehr um die Speichervarianten.  Samsung differenziert noch die Speichervarianten mit mehr oder weniger RAM, das macht einen direkten Vergleich immer etwas schwierig. Besser vergleichbar eher Apple, hier verlangt man aktuell beim 14 Pro. Her verlangt man inzwischen Aufpreise, die kaum mehr begreiflich sind.

 

Ich weiß zwar nicht, wer 1TB Geräte kauft, egal ob Samsung, Apple oder was auch immer, aber ich setze viel lieber auf kleineren Speicher und lagere meine Sachen in Clouds aus, denn wer sein ganzes Leben auf einem 1TB Gerät hat und keine entsprechende Cloud, fährt ziemlich gefährlich, was wenn das Gerät aus geht und nicht wieder an ? Was wenn es im Sommerurlaub vom Boot fällt und auf 50 Meter Tiefe abtaucht ? Was, wenn es schlicht weg gestohlen wird…

 

 

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Danke, freut mich.

Ich bin der Meinung dass es eher ein Verbrechen ist heutzutage noch so wenig Speicher anzubieten. Es ist nicht mehr 2009, als eine 128GB SSD noch Monatsmieten gekostet hat. Aber klar, auch die Aufpreise wie in deinem Screenshot sind total absurd.

Ich bin eigentlich eher kein Freund davon meine ganzen Daten blind einem Unternehmen zu vertrauen, das sich nicht an die DSGVO halten muss. Von daher, liebe Tech-Hersteller: Packt doch einfach mindestens 256GB oder noch besser 512GB Speicher in eure Geräte (zu nachvollziehbaren Preisen versteht sich). Und fangt nicht (wie bspw. das iPad) noch bei 64GB an.

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