Ausgangslage
Ich bewerte heute das Apple Bundle, bestehend aus einem iPhone Xs Max in Gold sowie einer Apple Watch 4, welches ich ein paar Wochen testen durfte.
Zunächst einmal zu meiner Ausgangsposition: Ich bin seit 7 Jahren Apple Nutzerin und bin aufgrund des Betriebssystems auch davon überzeugt, es noch lange zu bleiben. Derzeit besitze ich ein iPhone 6, welches durch einen Wasserschaden leider einen defekten Home Button hat (ich nutze Assessive Touch) und nur noch eine sehr dürftige Akkuleistung erbringt. Meine Rezension wird sich stark an dieser Ausgangssituation orientieren, da dies vielleicht besonders für Nutzer*innen älterer iPhone Modelle interessant ist, die über einen Wechsel zu einem neuen iPhone nachdenken. Eine Smart-Watch habe ich noch nie genutzt, als Alltags-Radlerin waren meine Erwartungen gerade für das Tracking der Strecken und Kalorien besonders hoch!
iPhone Xs Max
Fantastisches Display
Sehr gute Klangqualität in Stereo und hohe Maximallautstärke
Fantastische Rückkamera
Gute Frontkamera
Sehr gute Akkulaufzeit
Face-ID auch bei Dunkelheit
Wassergeschützt bis 2 Meter
Dual SIM nur über eSIM nutzbar
Erster Eindruck
Zunächst einmal: Das Design ist einfach nur *wow*. Diese leicht abgerundeten Kanten, dieses Tiefschwarz, kombiniert mit dieser fast schon Perlmuttartigen Goldrückseite. Einfach richtig schön. Gut, an den hervorstehenden Kameras scheiden sich ja die Geister, mich persönlich hat es aber überhaupt nicht gestört.
Das Display zeigt gestochen scharfe Bilder und brillante Farben, ich war echt beeindruckt.
Die Einrichtung ging spielend leicht, da ich ja bereits Apple Nutzerin bin und die meisten Dienste über iCloud synchronisiert habe.
Einzig fiel mir auf, dass trotz der versprochene Dual-SIM Unterstützung nur ein einzelnes Simkartenfach vorhanden ist. Laut meiner Recherche soll es über eSIM nutzbar sein, mich betrifft dies jedoch nicht und so konnte ich es nicht testen.
Bedienung
Man möchte ja meinen, dass sich bei einem Wechsel von iPhone zu iPhone nicht viel an dem Nutzungserlebnis an sich ändert. Aber durch Face-ID habe ich viel lieber zum Smartphone gegriffen, weil die für mich unendlich lästige PIN-Eingabe entfällt. Die wäre zwar theoretisch mit einem funktionierenden Homebutton durch Touch-ID auf meinem iPhone 6 nicht erforderlich, doch in der Praxis hat Touch-ID schon vor dem Defekt fast nie funktioniert. Mit Face-ID ist es ganz anders gewesen: selbst bei kompletter Dunkelheit war das Entsperren kein Problem. Nur, wenn der Winkel sehr komisch war, hauptsächlich von ganz unten, war es manchmal etwas schwieriger.
Grundsätzlich muss ich mit meiner Vorgeschichte den Wegfall des Homebuttons (und die Wasserdichte bis zu 2 Meter!) sehr loben! Es erforderte zwar etwas Umgewöhnung, um mir das Hochswipen anzugeignen, aber das ist es wert. Und
Sehr positiv aufgefallen ist mir außerdem die Akkulaufzeit. In Vergleich zu meinem iPhone 6 mit nur noch 79% Batterieleistung ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Trotz ständiger Nutzung hatte ich beim iPhone Xs Max abends meist noch eine Restladung um die 50%. Beim 6s muss ich teilweise schon um die Mittagszeit wieder nachladen.
Sound
Ausgesprochen positiv aufgefallen ist mir die Klangqualität des iPhones. Ich habe mich beim Videos angucken mehrfach dabei erwischt, wie ich von der Stereowiedergabe nahezu erschrocken wurde… Das bin ich von meinem alten iPhone einfach nicht gewöhnt! Dazu lässt sich der Ton bis zu einer sehr hohen Maximallautstärke regeln. Diese musste ich zwar nicht ein einziges Mal ausreizen, sondern war maximal knapp über der Hälfte, aber es ist einfach sooo gut. Ich persönlich gucke gerne Videos nebenbei beim Kochen und mit meinem alten iPhone kann ich trotz Maximallautstärke oft gar nichts mehr verstehen, sobald etwas kocht oder eine Maschine läuft. Mit dem iPhone Xs Max war das gar kein Thema mehr.
Kamera
Die Kamera ist einfach nur toll. Gerade der Weitwinkel macht, wie ich finde, einen großen Unterschied. Ich lasse am Besten Bilder sprechen:
Rückkamera
Frontkamera
Fazit
Ein super Gerät der Premiumklasse, das eigentlich keine Wünsche offenlässt. Ein Upgrade lohnt sich! Gerade für Vielfotografierer*innen ein echter Spaß!
Apple Watch 4
leichte Einrichtung
schönes Design
Wechselbare Armbänder
Individuell Anpassbares Ziffernblatt
Surren beim Ladevorgang
Unhandliche Nutzung
Akkuleistung beeindruckt nicht
Unendeutige Messergebnisse
Erster Eindruck
Natürlich wirkt auch die Apple Watch 4 sehr wertig und hat ein schönes Design. Schön ist, dass das Display nahezu das gesamte Gerät ausfüllt. Das Armband lässt sich sehr einfach wechseln, wodurch für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. So sehr wie beim iPhone Xs Max haut es mich aber ehrlich gesagt nicht um.
Die Einrichtung verlief auch hier denkbar einfach über das iPhone.
Benutzung
Was die Benutzung angeht habe ich mich ehrlich gesagt ziemlich schwer getan mit der Apple Watch. Als Alltags-Radlerin habe ich mich vor Allem sehr gefreut, meine Radstrecken und den Kalorienverbrauch tracken zu können. Das macht es aber nicht von selbst, sondern man muss vor jeder Fahrt ein „Training“ aktivieren und danach auch wieder beenden. Und da muss man dann auch erstmal dran Denken. Von einer Smartwatch erwarte ich mir aber eigentlich, dann selbst weniger denken zu müssen. 🤪 Der einzige Vorteil gegenüber dem iPhone ist hier also, dass man das Gerät danach nicht in die Tasche stecken muss, sondern am Handgelenk behält… Und natürlich, dass es dabei den Puls misst, aber mich persönlich interessiert der Puls eher weniger. Ich muss gestehen, dass ich mir über die Zuverlässigkeit der getackten Werte sehr unsicher bin. Tatsächliche Trainings wurden oft nicht als solche vermerkt. Und wie kann es sein, ich nach einem Training von über 30 Minuten noch nicht einmal mein Gesamttagesziel von 30 Minuten moderater Bewegung erreicht habe? Wiederum wurden manchmal „Stehstunden“ angerechnet, die ich eigentlich sitzend verbracht habe.
Insgesamt fand ich die Nutzung sehr unhandlich. Eine Tastatur gibt es keine, Eingaben müssen entweder über das iPhone, per sehr umständlichen Handschrifteneingabe oder per unzuverlässiger Diktierfunktion erfolgen. Das hemmt die Freude über das Gerät gewaltig und ist insbesondere für WhatsApp ziemlich nervig. Überhaupt: wieso gibt es keine richtige WhatsApp-App? Zwar ploppen die Benachrichtigungen auf der Watch auf und man kann dort direkt über die zuvor genannten Möglichkeiten antworten, doch wenn man gerade nicht reagieren kann und deshalb später antworten oder selbst eine Nachricht verfassen will, ist das nicht möglich. Neben den Trainingsaufzeichnungen habe ich die Watch deshalb hauptsächlich nur noch für die Einkaufsliste (über die Drittanbieter-App „Bring!“) genutzt. Das ist im Supermarkt wirklich praktisch, da man, im Vergleich zum Smartphone, beide Hände frei hat.
Ach ja, als Uhr funktioniert die Watch natürlich auch noch ganz gut. Schön, dass man zwischen verschiedenen Ziffernblättern wechseln kann.
Der Akku ist auch vergleichsweise schwach, man muss das Gerät auf jeden Fall nächtlich aufladen, was gerade für Personen, die auch ihren Schlaf tracken wollen, sicher ärgerlich ist. Beim Aufladen fiel mir außerdem ein unangenehmes Surrgeräusch auf.
Fazit
Zwar ganz nett, so eine Apple Watch, für mich persönlich allerdings nicht zu gebrauchen. Die Bedienung ist mir einfach zu umständlich und ohne vollautomatisches Tracking sehe ich keinen Vorteil gegenüber der alleinigen Smartphone Nutzung.