In der Woche, in der die Telekom sich von den Münzfernsprechern verabschiedete, genau in dieser Woche trudelte bei mir das O2-Testgerät Googeln Pixel 7 ein. Zufall? Nun, das ist garantiert so. Jedoch brachte das mich auf Idee für den richtigen Einstieg zu diesem Testbericht: Ein Blick mit Augenzwinkern in die Vergangenheit der Kommunikation.
Geschichtlich gesehen ist es noch nicht lange her, als wir Menschen Nachrichten per Rauch- oder Feuerscheinsignale verbreiteten. Da war dann aber der Datenschutz noch nicht erfunden, denn jeder, der diese Signale sah konnte die Nachrichten empfangen. Da waren dann die laufenden oder später dann die berittenen Boten schon sicherer, aber es dauerte halt etwas länger aber immerhin erreichte die Nachricht nur den Empfänger für den sie gedacht war.
Jedoch bedingt durch die industrielle Revolution, sprich der Erzeugung von Strom und deren weltweiten Anwendung nahm auch der Forscherdrang auf dem Gebiet der Nachrichtenübermittlung zu. Hatte man dann schon Nachrichten per Morsecodes verschicken können, die man aber dann mühsam entschlüsseln musste, so war das Streben nach der Übermittlung von Sprache, Stimme usw. der Wunschgedanke. Forscher wie Bell, Reis und, und… forschten und kamen letztendlich zu dem gleichen Ergebnis: Die Umwandlung der menschlichen Stimme in elektrische Schwingungen. Die Speicherung der Stimme auf Wachsplatten gelang da ja schon.
Kein Wunder also, das es dann zu vielen Patentstreits kam. Doch das würde jetzt hier den Rahmen sprengen, wenn man darauf genauer einginge. Dennoch waren die Entdeckungen jener Pioniere von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung der Kommunikation über weite Strecken.
Es sollte auch nicht lange dauern, bis die ersten Telefongeräte bei den „Gutbetuchten“ in den Haushalten auftauchten. Doch die Vermittlung der Gespräche erfolgten damals noch über das „Fräulein vom Amt“. Man gab an, weń man anrufen möchte und die vielen fleissigen Frauen „stöpselten“ die Verbbindung zurecht. Dauerte etwas aber funktionierte. Doch die Technik entwickelte sich weiter, so zogen in den Fernmeldeämter Schrittwähler, Relais und weitere Technik ein und übernahmen die Aufgaben des „Fräuleins vom Amt“. Ich erinnere mich noch an die Schrittwähler, die von dem in der Wählscheibe vorhandenen mechanisch angetriebenen Impulsgeber (ein Kontakt der durch einen sich drehenden Unterbrecher geöffnet und geschlossen wurde) angesteuert wurde. Wählte man z.B. die 1, so wurden drei elektrische Impulse an den Schrittwähler im Amt übertragen, mit der zweiten Nummer wurde dann der nächste Schrittwähler angesteuert usw. bis dann die Verbindung zur Zielrufnummer stand. Daher lag an den Telefonbuchsen auch noch eine Spannung von 24 Volt an.
Da wir eingangs bei den Telefonzellen waren: Die erste Telefonzelle wurde in Deutschland am 12. Januar 1881 in Betrieb genommen. Sie wurde damals Fernsprechkiosk genannt und mit vorher erworbenen Telephon-Billets betrieben. 18 Jahre später wurden dann die Münzfernsprecher in Berlin in Betrieb genommen.
Nun ist aber genug des Ausfluges in die Historie der Telefonie und somit zu Googles Pixel 7.
Die Größe ist selbstverständlich ein riesiger Unterschied zur Telefonzelle. So passt das Pixel 7 in einen kleinen Karton, in dem das Gerät, das Datenkabel und ein Adapter USB A zu USB C enthalten, so wie eine Bedienungsanleitung.
Auch beim Pixel sucht man das Netzteil vergeblich. Wobei wohl bei den meisten Kunden ein solches mittlerweile zahlreich vorhanden sein sollte.
Öffnet man den Karton, so zeigt uns Pixel 7 erst einmal „die kalte Schulter“ oder besser den Rücken. Die Displayseite ist mit einer selbstklebenden Papierfolie abgedeckt. Nette Idee, so spart sich Plastikabfall. Die Folie lässt sich leicht entfernen. Doch nun ein Hinweis von mir: War das Smartphone bei kalten Temperaturen zu Euch unterwegs, dann zügelt eure Neugier und lasst es sich erst einmal auf Zimmertemperatur aufwärmen, bevor ihr es an ein Netzteil zum Aufladen hängt. Es wird es euch danken. So bleibt Zeit es sich mal genauer anzuschauen.
Ohne euch mit Maßen, und anderen Zahlen gleich anfangs zu erschlagen: Es fühlt sich hochwertig an, auch wenn es preislich in der Mittelklasse mitspielt, somit mit seinem Preis unter 1000 EURO liegt. Design ist bekanntlich Geschmacksache. Auf der rechten Seite befindet sich die Lautstärkentaste und darüber eine Taste zum An-und Ausschalten. Der der Abstand zwischen beiden Tasten ist sehr gering, so dass die erforderliche Tastenkombination zum Ausschalten (Gemeinsames Drücken von der Lautstärketaste lauter und eben dieser Taste) zu wahren Fingerakrobatiken führt.
Ansonsten gefällt es mir. Es fühlt sich in der Hand sehr angenehm an. Auf der Rückseite ist die Hauptkamera vorhanden. Eingebaut in einem farblich abgehobenen und auch herausragenden „Balken“. In dem zwei Kameras und die Blitzlicht-LED verbaut sind. Damit bekommt das Pixel 7 ein kameraähnliches Aussehen.
Verwendet werden kann nur eine Nano-Sim. Für einen geplanten Dualbetrieb ist dann eine E-Sim erforderlich. Kenne ich aber schon von anderen Smartphones. Leider ist eine Speichererweiterung mittels Micro-SD nicht möglich. Also muss man sich schon vor dem Bestellen überlegen, wieviel Speicher man haben möchte. Zur Auswahl stehen 128 oder 256 MByte. Ansonsten steht einem ja noch Googledrive zum auslagern zur Verfügung.
Nach dem vollständigen Aufladen geht es an das Einschalten. Und das Pixel 7 begrüßt seinen neuen Nutzer mit vielen googlebunten Animationen. Das Einrichten ist selbsterklärend und einfach. Was man braucht: Einen Googleaccount. Wer sich für ein Smartphone aus der Googlereihe, sprich Pixel, entscheidet, der wird neben den typischen Googleapps keine Bloatware finden.
Ist das Smartphone gestartet, so lädt es sich aus dem Google Playstore Updates herunter und sucht nach neuen Firmwareupdates. Also die Anbindung an das eigene WLAN ist Pflicht.
Trotz der viele Funktionen, die es beinhaltet: Es ist und bleibt ein Smartphone. Somit steht und fällt es mit den Verbindungen. Bei WiFi gibt es nichts zu meckern, jedoch bei Mobilfunkstandard 5G. Während es sich mit LTE sehr gut verbindet, so sieht es bei 5G anders aus. Es zeigt 5G im Display an, jedoch handelt es sich hierbei um LTE, was auch die unterschiedlichsten Speedtests bestätigen. Bei meinen Samsunggeräten ist das Symbol 5G weiß hinterlegt und es werden Geschwindigkeiten zwischen 250 bis mehr als 300 Mbit/s erreicht.
Das Pixel zeigt ebenfalls 5G an aber nicht weiß unterlegt. Es erreicht typische LTE-Geschwindigkeiten von 110 bis 150 Mbit/s im Gebäude aber im Freien erreicht es die gleichen Werte, wie die Samsunggeräte.. Die App CellMapper bestätigt meinen Verdacht. Es verbindet sich mit 5G, jedoch nur NSA. Fehler im Gerät? Kann ich nicht sagen, da es ein Testgerät ist, konnte ich dem auch nicht auf den Grund gehen. Deshalb lasse ich diesen Part aus meinem Test erst einmal raus.
Das Display ist angenehm hell und die Frequenz beträgt entweder 60 oder 90 Hz und reagiert angenehm zügig auf die jeweiligen Touchbewegungen. Der Screen reagiert zügig und flüssig. Von einigen Usern bemängelt, die Blickstabilität von der Seite aus. Nun ja… War für mich weniger relevant. Ich konnte nun auch nicht eine sooolche große Veränderung vernehmen.
Kommen wir nun zum Ton. Während der Telefonie und so man das Smartphone ans Ohr hält, geht in Ordnung. Aaaaber: Musik hören oder Videos schauen und dabei den Ton über die eingebauten Lautsprecher hören, ist klanglich nicht gerade schön. Das Klangspektrum ist einfach dafür nicht geeignet. Erinnert mich mehr an den Beginn der Smartphone. Kann aber auch nur mein Empfinden sein.
Die Kamerafunktion ist aus meiner Sicht sehr gut. Die Hauptkamera löst mit beachtlichen 50 Megapixel aus und die Weitwinkel mit 12 Megapixel. Beide werden sowohl elektronisch als auch optisch stabilisiert. Für Junkies von Instagram oder YouTube bietet die Frontkamera als Ultraweitwinkel 12 Megapixel. Sowohl die Hauptkameras als auch die Frontkamera ermöglichen die Aufnahme von 4k-Videos. Ich denke, damit kann wohl schon eine ganze Menge anstellen.
In diesem Zusammenhang fällt mir ein: in den 90ern hatten wir in unserer Redaktion als Digitalkameras welche mit einer Auflösungen um die 2 Megapixel und die waren größer und schwerer. Und mein erstes Fotohandy von Siemens hatte eine Auflösung von 480 x 640 Pixel und die Farbtiefe… Nur mal so am Rande. Schon erstaunlich, wie schnell die Entwicklung voranschreitet. Aber zurück zum Test.
Die Größe und das Gewicht des Pixel 7 finde ich angemessen, um einen als ständiger Begleiter im Alltag zu begleiten. Es ist etwa 156 mm hoch, 73 mm breit und 9 mm dick. Gewichtsmäßig trägt man so ungefähr zwei Tafeln Schokolade mit sich herum, denn es wiegt 197g. Das Gehäuse besteht aus Gorillaglas und Aluminium. Ist somit angenehm anzufühlen. Die Kanten sind gerundet. Finde ich persönlich schöner, als es seit einiger Zeit bei Apples iPhone mit eckigen Kanten gelöst wurde. Aber auch das ist Geschmacksache.
Gesichert gegen unbefugte Benutzung kann es mit Zahlencode, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung gesichert werden. Die beste Absicherung empfand ich die, mit dem Fingerabdruck. Das ging bei mir am schnellsten. Wobei die Gesichtserkennung ebenfalls sehr gut funktioniert.
Die vorinstallierten Apps von Google sind für den Anfang ausreichend, es können jedoch über den Playstore weitere, den persönlichen Anforderungen entsprechend, ausgewählt werden.
Ich hoffe, ich habe die meisten Fragen beantwortet, denn darüber hinausgehende technische Details kann man im Internet nachlesen und würden an dieser Stelle nur langweilen.
Abschließen die große Frage: Lohnt sich die Anschaffung? Aus meiner Sicht ja, auf jeden Fall für all Jene, deren Budget etwas schmal ist und die dennoch etwas hochwertiges in den Händen halten wollen. Und das mit dem Ton lässt sich mit Ohrstöpsel bzw. Over-Ear-Kopfhörer per Bluetooth lösen. Ach ja, eine Kopfhörerbuchse ist auch bei diesem Smartphone nicht vorhanden.