Als ich die Überschrift Light Phone 2 laß, war mir direkt klar, das könnte für mich spannend sein.
In meinem Alltag, beruflich sowie privat, stresst mich mein Smartphone extrem. Schon beim Aufstehen habe ich sechs verschiedene Benachrichtigungen, checke meine E-Mails, die verschiedenen Arbeit Apps und bin schon vor dem ersten Kaffee vollkommen gestresst.
Das Light Phone 2 verspricht hier Abhilfe. Extrem minimalistisches Design. Sehr kleiner Display, welcher Papier ähnlich fast schon wie bei einem Reader ist. Ohne die vielen Farben lädt er selten zur Ablenkung ein. Keine Apps wie Instagram, Pinterest, Reddit und Co. auf denen man versinken kann. Nur SMS, Telefon, Musik, Navigation und Podcasts mehr braucht man auch eigentlich nicht. Für mich war es am Anfang eine extreme Umstellung alleine wegen der nicht vorhandenen Funktion von Whatsapp. 90% meiner Kontakte laufen über WhatsApp. Und auch die fehlende E-Mail-Funktion war für meinen Berufsleben nicht sehr förderlich, allerdings sitze ich eh fast den halben Tag vom Laptop und kann auch über diese Medien dann so kommunizieren.
Nach Feierabend bin ich dann aber komplett frei. Keine WhatsApp Gruppen (beruflich oder privat) in die ich reingezogen werde. Wer sich bei mir melden will, muss mir Zeit/Aufwand für SMS oder einen Anruf widmen. Auch immer wieder erwische ich mich morgens im Bett schon meine E-Mails zu lesen, mit dem Light Phone habe ich mich erst an meinen Rechner gesetzt und dann meine E-Mails gelesen.
Nun etwas zum Bedienen: Das Aufsetzen des Light Phones war hier und da etwas holprig und nicht sehr intuitiv. Mit etwas Geduld, die mir das Handy ja auch insgesamt lehren sollte, hat es dann doch geklappt. Musik und anderes werden über ein WLAN aufgespielt und können nicht direkt übers Kabel aufgespielt werden. Etwas komplizierter auch hier ist Geduld ein wichtiger Punkt. Die Kontakte können einfach vom Laptop über das Online Dashboard importiert werden. Hier ist es auch gar kein Problem vom iPhone oder sonst was zum Lightphone zu wechseln.
Das Display reagiert nicht immer sofort oder teilweise etwas langsam und verzögert. Bei dem Preis habe ich einen etwas besseren Prozessor erwartet. Natürlich bin ich mit dem iPhone 13 aktuell sehr verwöhnt. Auch das Schreiben im Horizontalen war nicht wirklich up-to-date, da man einfach gewohnt ist senkrecht zu schreiben. Insgesamt gibt es zu dem Handy nicht sehr viel zu sagen, da die Funktionen sehr beschränkt sind. Daher habe ich quasi alle bereits abgefrühstückt. Was mir sehr gefallen hat, war das intuitive Nachrichten Interface hier steht neben dem Kontaktnamen einfach ein Sternchen, keine roten Kreise mit einer Zahl drin, sehr erfrischend und unaufdringlich.
Fazit
Aber bei dem Light Phone geht es nicht um Funktionen, sondern eher welche Funktionen nicht auf dem Handy sind. Durch das Weglassen unnötiger Social Media Apps hat man einfach viel mehr Zeit für sich selbst.
Insgesamt musste ich jedoch feststellen, dass auch wenn das Light Phone sogar Navigation beherrscht, mir sehr viele Funktionen gefehlt haben im Alltag an die ich mich einfach schon gewöhnt habe. Ich kann mir vorstellen, das Light Phone als eine Art Wochenend- oder Urlaubshandy zu benutzen. Jedoch bräuchte ich dann einen Laptop, über welchen ich dann Buchungen von Hotels oder anderen Aktivitäten vorzunehmen.
Ich kann sagen, das Testen des Light Phones war eine erfrischende Erfahrung. Allerdings merke ich, dass ich doch schon zu sehr an den Luxus von meinem iPhone gewohnt bin.