Die Tops und Flops der Libratone Zipp

definierter und voller Klang

einfache Multiroom Funktion

Einfache Einbindung verschiedener Streaming Apps und Internetradiostationen

Einrichtung (zumindest unter Android) braucht Geduld

WLAN Multiroom SoundSpace Link instabil

kein Cast Support



Nach einer kleinen Odyssee beim Versand sind heute zwei Libratone Zipp bei mir aufgeschlagen. Das erste mal kein Smartphone, ob das gut geht? Den ersten Eindruck nach einem Tag Nutzung möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Sobald sich hier noch etwas tut erweitere / aktualisiere ich den Artikel.

Äußeres

Der Libratone ZIPP kommt in einer sehr ansprechenden Verpackung daher, die direkt die Wertigkeit insgesamt unterstreicht. Im Lieferumfang ist ein Netzteil inklusive Stecker für Europa oder UK, das wars auch schon (was will man mehr). 



Die beiden Testgeräte kommen in einem Schwarzen Cover daher, das sehr einfach mittels eines Reißverschluss zu wechseln ist - daher auch der Name. Die Unterseite ist mit einer Rutschhemmenden Beschichtung versehen, sodass der



ZIPP auch bei sehr basslastigen Songs den Standort beibehält.

Anschlüsse / Verbinungsmöglichkeiten

Der ZIPP kommt mit WLAN, Bluetooth, 3,5" Klinke und USB daher, was schon mal ganz ordentlich ist.



Leider unterstütz der WLAN Modus bisher nur TIDAL, Spotify oder eine (lange) Liste an Internetradiostationen, allerdings kein Google Play Music geschweigedenn Google Cast.



Via Klinke kann jedes Gerät ob Fernseher, PC oder alter MP3 Player angeschlossen werden.



Via USB kann nicht nur ein angeschlossenes Handy geladen werden sondern auch Lokal, ganz ohne WLAN oder Bluetooth, Musik von einem USB Stick abgespielt werden. Das scheint mir für unterwegs und draußen eine Coole Sache.



Achtung bei der Einrichtung im WLAN! der Lautsprecher unterstützt nicht alle 5GHz Bänder, d.h. bei der Einrichtung kann es zu Problemen kommen und zu häufigen Abbrüchen in der Wiedergabe über WLAN. Finde ich leider sehr schade, es sind zwar Regularien, könnte aber einfach bei der Einrichtung des Geräts abgefragt werden, dann muss sich der Benutzer nicht um solche Themen kümmern. Weiterhin musste ich bei mir den automatischen Kanalwechsel im 2.4GHz und 5 GHz Band ausschalten, da sich sonst der Stream des öfteren verabschieded. In Umgebungen ohne Nachbarn sollte das aber egal sein.

Einrichtung

Die Einrichtung erfolgt mittels einer kostenlosen App in der allerdings ein Benutzeraccount angelegt werden muss, ohne geht´s leider nicht. Die App ist leider sehr schlecht ins Deutsche übersetzt, man findet sich aber zurecht. 



Ich hatte mit Android 8.1 Schwierigkeiten bei der Einrichtung da das WLAN automatisch auf das des Lautsprechers und wieder zurückgewechselt wird. Mir half dabei nur den Flugmodus zu aktivieren, sodass keine Mobilfunkverbindung aktiv war, und danach WLAN wieder einzuschalten.



Außerdem kann man noch einen Namen und die Farbe konfigurieren. Wer noch einen Tidal oder Spotify Account hat, kann diesen direkt in der App einrichten ansonsten ist man bereits fertig und kann in der Liste der Internetradiostationen suchen.

SoundSpace Link / Multiroom

Multiroom ist sehr einfach zu konfigurieren und geht sogar ohne App. Dem Lautsprecher wurde extra eine Taste spendiert, die sequentiell auf den gewünschten Teilnehmern gedrückt werden kann und diese eine Gruppe formen.



Abspielen via Bluetooth oder das eingebaute Internetradio funktioniert sehr gut und ohne Verzögerung, sehr cool finde ich auch das die Lautsprecher im "Single Room", also beide Kanäle, oder Links und Rechts, getrennt betrieben werden können. Dabei kann, egal in welchem Modus, die Lautstärke individuell am Gerät oder für die ganze Gruppe in der App geregelt werden. Leider ist diese Funktion auf ein sehr stabiles WLAN angewiesen welches nicht standartmäßig konfiuriert ist. Kanalwechsel führen leider immer zu Unterbrechungen sodass man in seinem Router erstmal alle coolen Kanalwechselfunktionen ausschalten muss. Das ist besonders schade, da z.B. Googles Chromecast oder Home damit keine Probleme haben.

Equalizer

Neben den Einstellungen Farbe und Name kann bei den Geräteeinstellungen auch aus einem breiten Spektrum an Ton- und Raumeinstellungen gewählt werden.



Dabei reicht der Equalizer von Neutral bis Livekonzert und die Raumkonfiguration sieht neben "Regal" und "Tisch" auch "Draußen" vor. Die Unterschiede sind deutlich hörbar und so kann sich jeder sein gewünschtes Klangbild konfigurieren.



Auch hier ist es wieder für jeden Lautsprecher individuell.

Favoriten

Die Favoritenfunktion finde ich tatsächlich sehr gelungen. In der App kann pro Speaker eine Liste von 5 Lieblinsstationen gelistet werden, ich kann hier leider mangels Spotify nur Internetradios konfigurieren, denke aber dass auch Playlists konfigurierbar sein sollten. 



Zum Abspielen eines Favoriten ist dann kein Smartphone mehr notwendig, der kann über das Touch Interface ausgewählt werden und schon geht es los.

Touch Interface

Das Touch Interface mit der netten Nachtigall stellt sich manchmal als etwas Stur heraus. Die Auswahl der Favoriten ist, da die Auswahlbereiche sehr nahe aneinander liegen, manchmal fehlerhaft.



Um die Lautstärke zu verstellen muss, wie beim iPod, im Kreis gewischt werden - dafür finde ich die Oberfläche aber zu wenig rutschig. 

Updates

Gleich bei der Einrichtung begrüßte mich einer der beiden mit einem Anstehenden Update. Das einspielen ist intuitiv und dauerte etwa 3 Minuten. Nach zwei Wochen gleich das nächste Update, hier wird wohl noch gefeilt.

Freisprechfunktion

Bei Verbindung via Bluetooth meldet sich der Libratone als Freisprecheinrichtung / Headset. Eigentlich eine ganz lustige Idee, allerdings in der Umsetzung eher Mangelhaft, meine Gesprächspartner beschwerten sich über sehr schlechte Verständlichkeit, obwohl ich direkt vor der Box saß. Eventuell kann hier aber noch was per Software geliefert werden.

Fazit

Leider haben mich die beiden ZIPP nur im Bluetooth- Betrieb überzeugt da im WLAN immer wieder Aussetzer auftraten, die man nur durch das Abschalten eigentlich sinnvoller Funktionen in den Griff bekommt. Das können andere definitiv besser! 

Allerdings geben die ZIPP einen wunderbaren Klang und halten auch auf Akku erstaunlich lange. Auch die "Powerbank" Funktion hat mich schon vor einem leeren Akku am Abend gerettet. Bei einer Grillparty machen sie eine super Figur.



Kurzum: Unterwegs Top, Zuhause Flop





Edit: Format des Beitrages, im Zuge des neuen Forums, angepasst.