Jetzt im Teil 2 mit folgenden Themen:
Galaxy Fold 3 5G:
- Kamera
- Software
- Fazit
Watch
Kameras
Das Fold verfügt über drei Hauptkameras:
- Weitwinkel: 12 MP, f/1.8, 26mm, 1/1.76 Zoll, OIS
- Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.2, 123˚
- Telephoto: 12 MP, f/2.4, 52mm, 1/3.6 Zoll, OIS
Des Weiteren verfügt das Fold über 2 Frontkameras:
- Frontkamera des Frontdisplays: 10 MP, f/2.2
- Frontkamera des Hauptdisplays: 4 MP, f/1.8 (Under Display)
Die Hauptkamera macht tagsüber gute Bilder. Meiner Meinung nach kann die Qualität nicht mit den anderen Smartphones mithalten. Ich habe mit allen Smartphones versucht eine Szene aufzunehmen. Hierbei habe ich jeweils ein Bild mit der Ultrawide, Standard und der optischen Zoomstufe aufgenommen. Zusätzlich habe ich noch ein Makrofoto geschossen. Alle Bilder wurden innerhalb von 5 Minuten aufgenommen, um Lichteinflüsse zwischen den Bildern zu verhindern.
Gerade die Ausschnittvergrößerungen zeigen, dass die Farbwiedergabe des Fold gut ist, jedoch kann die Schärfe nicht mit den anderen Telefonen mithalten.
Den Zoom finde ich mit 2-facher Vergrößerung zu klein gewählt, da die aktuellen Smartphones mit digitaler Vergrößerung bei dieser Zoomstufe noch gute Aufnahmen erstellen können.
Hinsichtlich der Nachtbilder ist das Fold nicht konkurrenzfähig zu Pixel 6 pro bzw. Huawei p40 Pro. (Das Pixel hat einen automatischen Nachtmodus und somit gibt es nur ein Bild) Das Bild weist eine unrealistische Farbe auf und hat eine deutlich schlechtere Schärfer bzw. ein höheres Rauschen.
Die Frontkameras machen ausreichende Bilder. Die haben natürlich nicht die Qualität der Hauptkameras, aber sind ausreichend.
Leider muss ich insgesamt feststellen, dass die Kamera nicht die Hauptfähigkeit des Fold ist. Auch bei der Konkurrenz aus dem eigenen Haus (S21) kann das Fold nicht ganz mithalten.
Software
Als Letztes möchte ich auf die Software eingehen. Leider ist diese der Grund für mich, warum ich mir aktuell nicht vorstellen könnte, das Phone zu kaufen.
Die Software läuft meist flüssig. Das bedeutet aber leider auch, dass sie manchmal nicht flüssig läuft. Wenn mehrere Apps gleichzeitig offen sind, merkt man schon Ruckler bei der Rückkehr auf dem Homescreen. Wenn Apps geöffnet werden, welche nicht genutzt wurden, dann gibt es schon mal einen Verzögerungsmoment. Das heißt jetzt nicht, dass das Telefon langsam ist, aber im Vergleich zum Pixel merkt man das bei dem Fold schon (beim S21 meiner Frau auch ähnlich).
Die Darstellung der Schnelleinstellung ist natürlich Geschmackssache. Jedoch muss ich sagen, dass die Darstellung bei Android 12 mir persönlich mehr zusagt als die Anpassung von Samsung. Ich weiß, dass das Fold aktuell noch die alte Version aufweist, aufgrund des Phones meiner Frau weiß ich aber auch, dass mit dem Update auf ONE UI 4.0 da keine Änderungen erfolgt.
Aufgrund meiner bisherigen Phones (Huawei) und dem Pixel hat mich jedoch ein Punkt des Folds massiv gestört:
Die Anordnung der einzelnen Bildschirme und der Apps im App-Drawer verstehe ich nicht. Beim Stock Android oder auch bei Huawei werden bei diesem, die App vertikal untereinander angezeigt. Dabei kann man einfach scrollen oder einzelne Buchstaben anwählen. Somit kann ich, wenn ich eine App haben will, einfach zum Buchstaben springen und wählen.
Bei Samsung hingegen ist der App Drawer wie der Homescreen horizontal aufgebaut. Somit habe ich wieder Umbrüche nicht nach logischen Gesichtspunkten, sondern einfach aufgrund der Bildschirmfläche. Das macht für mich das Finden von Apps deutlich komplizierter und unübersichtlicher. Man kann die Apps auch frei anordnen. Ich verstehe dann aber nicht mehr den Unterschied zwischen dem Homescreen und App Drawer.
Nun zu den Displays und der Software:
Sobald Apps auf die Nutzung für große Displays (mit dem speziellen Formfaktor) optimiert sind, hat man einen echten Mehrwert. Als Beispiel möchte ich hier Teams hervorheben. Man hat links die Übersicht und Rechts das Chatfenster. (Meistens zumindest. Manchmal halt auch nicht.) Gerade bei Kommunikationsapps kann das Fold seine Vorteile wie den wirklich großen Bildschirm ausspielen. Man hat genug Platz zum Tippen und für eine strukturierte Anzeige.
Auch bietet die Displaygröße Vorteile bei Apps, die auf Rastern mehrere Sachen anzeigen, wie beispielsweise Ebay-Kleinanzeigen oder Amazon. Dabei kann man einfach mehr Inhalte sehen.
Auch ist die Nutzung von Kartenapps ist super. Man hat eine schöne große Karte und einen sehr angenehmen Formfaktor.
Jedoch kann ich bei vielen andere Apps keine Vorteile erkennen. G-Mail zeigt nicht mehr an, zwar breiter, aber nicht mehr. Signal oder andere Chat Dienste ziehen nur die Sprechblasen auseinander, was das Lesen erschwert. Multimediakonsum (z.B.: Netflix) führt zu breiten Balken am oberen und unteren Rand, sodass man beim Pixel oder beim Huawei teilweise ein gleichgroßes Bild erhält.
Weiterhin ist aufgrund des Formfaktors die Vertikale größer und wenn Apps geöffnet werden, welche den Landscapemodus erfordern, dann muss man das Telefon drehen. Da finde ich, dass Oppo die bessere Lösung hat.
Auch beim Multitasking ist für mich die Formatwahl von Samsung eher hinderlich. Werden 2 Apps parallel im Splitsceen eingesetzt, sind diese wieder sehr schmal und werden teileweise nicht optimal dargestellt.
Aus meiner Sicht hätte dem Telefon ein breiterer Formfaktor gutgetan.
Zusammenfassend muss ich, für mich, feststellen, dass die aktuelle Software (die Apps, welche man einsetzt) nicht ausreichend optimiert sind für den Einsatz auf solchen Monitoren. Ich schaue aber erwartungsvoll Richtung Android 12L und hoffe, dass damit solche Geräte besser nutzbar sind und Apps besser auf diese optimiert werden.
Zusätzlich möchte ich noch kurz was zum Außendisplay sagen. Das aus meiner Sicht leider zu schmal ist. Schreiben ist darauf schlecht möglich und das extreme Seitenverhältnis ist auch nicht für viele Apps nutzbar. Auch hier wäre entweder eine Anpassung des Smartphones auf ein breiteres Display oder der Software für solche Displays wünschenswert.
Zur Software ist mein Fazit leider, dass diese nicht mit der wirklich guten Hardware mithalten kann und mich schlussendlich nicht überzeugen konnte. Mit angepassten Apps kann das Fold ein interessanter Mehrwert sein. Leider sind diese halt nur sehr beschränkt verfügbar.
Fazit
Ich hatte mir gewünscht mal ein Foldable zu testen, da ich finde, dass es eine der spannendsten Entwicklung der letzten Zeit ist.
Im Verlauf des Tests stellte sich für mich jedoch eine Ernüchterung ein, welche ich schade finde. Diese gute Idee muss meiner Meinung nach noch besser mit Software hinterlegt werden und weiterhin muss noch einiges passieren im Bereich sichtbarer Knick (scheint Oppo ja jetzt hinzubekommen).
Weiterhin ist für mich die Kameraausstattung nicht ganz passend für ein Telefon der Preisklasse. Alle anderen Telefone, die ich mit im Vergleich hatte, machen bessere Bilder. Das ist für mich, bei einem Telefon im Bereich > 1500€ nicht akzeptabel, da mir die Fotoqualität wichtig ist.
Letzten Endes bin ich gespannt, wie sich diese Geräteklasse weiterentwickelt und werden später mal wieder einen Anlauf starten, um zu schauen, ob die Software dann mit der Hardware mithalten kann.
Galaxy Watch 4
Zum Test habe ich zusätzlich die Samsung Watch 4 in 44 mm bekommen. Ich habe selbst eine Garmin Fenix 6x, somit vergleiche ich die Uhr mit dieser Fitnesswatch.
Ich finde als einen der interessantesten Punkte an der Uhr, dass sie eine aktive Lünette zur Bedienung hat. Leider hat die Testuhr nur die digitale Variante. Da meine Frau sich die Classic Variante zu gelegt hat, konnte ich bei ihr auch diese mechanische Lünette testen.
Das Display ist sowohl hell als auch schön scharf. Die verschiedenen Uhrenoberflächen bieten eine gute Möglichkeit die Uhr zu individualisieren. Durch die hohe Auflösung kann man auch viele verschiedene Informationen gleichzeitig anzeigen lassen.
Weiterhin hat die Uhr die Möglichkeit verschiedene Sportarten automatisch zu erfassen. Für mich werden da deutlich zu viele „Sporteinheiten“ aufgezeichnet. Sowohl Hausarbeit als auch jedes Hundegassi wird als Sport erkannt. Das ist mir zu viel.
Von meiner Garmin bin ich es gewöhnt, dass ich einfach ein Blick auf die Uhr werfen kann um z.B.: die Uhrzeit abzulesen. Das geht, da bei dieser Uhr immer das Display dauerhaft an bleibt. Bei der Galaxy Watch wird das Display nur aktiviert, wenn eine Armbewegung erkannt wird. Das ist für mich einfach unpraktisch!
Man kann zwar das AOD anschalten, dann sinkt jedoch die ohnehin kurze Akkulaufzeit weiter. Der Akku ist für mich leider auch ein komplettes Ausschlusskriterium. Von meiner Fenix bin ich gewöhnt, dass ich ohne Sportaufzeichnung ca. 20 Tage hinkomme. Bei regelmäßigen Sporteinheiten mit GPS-Aufzeichnung komme ich locker über eine Woche. Im Gegensatz dazu hält die Galaxy Watch 1-2 Tage. Realistisch gesehen muss sie jeden Tag geladen werden. Das ist für mich nicht sinnvoll, da die Uhr entweder nachts geladen werden kann, dann aber die Schlafaufzeichnung nicht funktioniert, oder man muss versuchen früh oder abends zwischendrin zu laden. Leider ist die Ladegeschwindigkeit auch nicht wirklich hoch.
Da die Uhr auf Android Wear basiert, kann man auch problemlos verschiedenste Apps installieren. Was ich während des Tests kaum getan habe, da ich keine großen Zusatzfunktionen nutzte.
Als einen Nachteil empfinde ich, dass Samsung für die Uhr zu viele Extra-Apps möchte. Für die Nutzung benötigt man Samsung Wear und Samsung Health. Ich kann leider nicht ganz nachvollziehen, warum man nicht zumindest Android Wear genutzt hat.
Fazit:
Die Galaxy Watch 4 ist eine sehr schöne, schlichte Uhr, welche für mich leider aufgrund der Konzeption als OLED Watch nicht die richtige ist.
Ich möchte mich nochmal bei O2 für das Testgerät bedanken! Es war toll mal so ein Telefon testen zu können!