Da ich mein iPhone 13 Pro nun eine längere Zeit besitze, kann ich nun meinen Langzeittestbericht mit Euch teilen.
Lieferumfang
Das iPhone 13 Pro kommt wie bereits gewohnt in einem schlichten und dünnen und sehr mageren Karton. Ist natürlich schön anzusehen und leichter zwischen anderen leeren Kartons zu verstauen, die bereits zu Hause rumliegen, jedoch hätte ich mir wenigstens ein Netzteil gewünscht, aber das ist heutzutage nur Wunschdenken. Im Karton befindet sich das Handy, die übliche Bedienungsanleitung, ein SIM-Ejector-Tool, ein USB-C auf Lightning-Kabel und ein Sticker. Mehr bekommt man hier nicht.
Bei einem damaligen Neupreis von 1149€ eigentlich eine Frechheit.
Design und Haptik
Den enttäuschenden Teil legen wir erstmal beiseite und widmen uns dem Gerät. Beim herausnehmen des iPhone 13 Pro sehen wir das gewohnte Design vom iPhone 12 nur mit größeren Kamera-Elementen und einer kleineren Notch. Das iPhone 13 Pro wirkt hochwertig und robust. Mit einer Höhe von 146.7 mm, einer Breite von 71.5 mm und einer Dicke von 7.4 mm ist das Gerät im Vergleich zum Pro Max Modell noch sehr handlich und gut mit einer Hand zu bedienen. Allerdings wirkt es ohne Schutzhülle für meine Hände ein bisschen zu scharfkantig und rutschig, was der matten Rückseite zu verdanken ist. Immerhin sieht man dadurch weniger Fingerabdrücke, was man vom Stahlrahmen leider nicht behaupten kann.
Mit einem Gewicht von 189g ist es meiner Meinung nach für diese Größe auch nicht zu schwer.
Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und wackeln nicht lose rum.
Alles in Allem ein guter Ersteindruck.
Display
Beim Einschalten wird man direkt vom 6,1 Zoll (15,40cm) großen OLED-Bildschirm mit LTPO begrüßt. Der Bildschirm löst mit maximal 1.170 x 2.532 Pixeln auf und hat eine Bildwiederholrate von 120Hz, die sich auf 10Hz senken kann, wenn man z. B. einen Artikel liest oder ein Bild ansieht, was auch gut ist, um den Akkuverbrauch zu senken.
Alles wirkt gestochen scharf und auch die Wiedergabe von HDR Videos (bis zu 1200 Nits) ist sehr gut.
Performance
Zur Leistung muss ich nicht viel verlieren. Alles ist gut optimiert, wie man es auf Apple-Geräten gewohnt ist. Typischerweise ruckelt nichts und nichts hängt sich auf. In meinem Fall ist das leider nicht so. Selbst beim Eintippen von diesem Bericht ist die Notizen App 9 Mal gecrasht. Von einem Flaggschiff-Gerät habe ich ehrlich gesagt mehr erwartet. Leider liegt es auch nicht daran, dass ich zur Zeit die aktuelle iOS 17 Beta 4 nutze, denn mit iOS 15 und 16 war es leider genau so.
Hier noch ein paar Benchmarks:
Geekbench 6
3DMark Wild Life Extreme Benchmark
3DMark Wild Life Extreme Unlimited
Kamera
Kommen wir nun zum verlässlichsten Teil des iPhone 13 Pro. Dem Kamera-Setup.
Dieses beinhaltet:
12MP-Hauptsensor (f/1.5, 26mm)
12MP Telephoto-Objektiv (f/2.8, 77mm) mit 3x optischem Zoom
12MP Ultraweitwinkel-Objektiv mit Makro-Modus (f/1.8, 13mm)
12MP (f/2.2, 23mm) Selfie-Kamera
Das Kamera-Setup des iPhone 13 Pro ist bei weitem nicht das Beste, was auf dem Markt erhältlich ist, liefert aber ausgezeichnete Bilder und ist im Alltag mehr als nur ausreichend.
Ich für meinen Teil benutze fast nur ausschließlich den RAW-Modus und verarbeite diese anschließend in fertige JPEGs.
Hier ein paar Beispiele:
Akku
Der zweite wichtige Punkt für mich ist der Akku. Nach insgesamt 15 Monaten in meinem Besitz und einem Geräte-Umtausch innerhalb der ersten 8 Monate, kann ich mir eine feste Sache über den Akku verlieren. Dieser ist einfach Müll. Jedenfalls in beiden iPhone 13 Pros, die ich hatte. Ich kann damit einen ganzen Tag auskommen, wenn ich das Handy kaum benutze, wofür es eigentlich nicht konzipiert ist.
Wenn ich es jeden Tag um 5:30 abstecke, habe ich gegen 13 Uhr nur noch 20-30%.
Das hat sich von iOS 15 bis iOS 17 so gehalten. Entweder erwische ich nur Montagsgeräte oder der 3095mAh starke (oder schwache) Akku reicht mir einfach nicht aus. Bei meiner Frau ist das wiederum anders. Ihr 13 Pro hält im Durchschnitt zwei Tage und maximale 3,5.
Bei meiner persönlichen Nutzung komme ich pro Ladung auf 3-5 Stunden Display-Nutzung.
Sound
Die im iPhone 13 Pro verbauten Stereo-Lautsprecher klingen sehr gut. Sie sind ausreichend laut, bieten mehr Tiefe als die meisten Android-Geräte und übersteuern bei maximaler Lautstärke nicht.
Empfang & Telefonie
Ein Punkt der mich sehr am 13 Pro enttäuscht ist der Empfang. Mit allen Samsung Smartphones, die ich besessen habe und testen durfte, hatte ich immer tadellosen Empfang und keine Probleme 5G zu empfangen. Mit dem 13 Pro gab nur Probleme. Sei es Mobilfunk oder das WLAN zu Hause. Ständige Suche nach Netz und ständige Ladeabbrüche, obwohl man im WLAN ist, gehörten für mich in der Nutzungszeit leider zum Standard.
Mit dem Telefonieren sieht es nicht besser aus, denn mein Haustelefon hat eine bessere Sprachqualität. Man hat das Gefühl, als wäre seit dem ersten iPhone nicht wirklich etwas passiert, was das Telefonieren anbelangt. Ich meine wenn man sich ein Smartphone kauft, sollte man mindestens erwarten, dass man anständig telefonieren kann. Dem ist leider nicht so. Dieser Aspekt wird beim iPhone leider schon seit Jahren vergessen.
Allgemein
Ich weiß, dass ich größtenteils viele negative Punkte genannt habe, aber das spiegelt meine persönliche Erfahrung mit dem Gerät wieder. Ich benutze es um Medien zu konsumieren, Artikel zu lesen, Bilder zu machen, Bilder bearbeiten, usw.
Allerdings finde ich, dass es dem Begriff "Pro" in keiner Weise gerecht wird. Klar es macht wirklich hervorragende Bilder, aber das war es auch wirklich. Denn von einem Pro Gerät erwarte ich, dass sich z. B. nicht die Bildschirm Helligkeit nach 30 Sekunden senkt, wenn ich ein vorgefertigtes Preset in Lightroom Mobile anwende. Oder wenn ich in der selben App eine Maske benutze, um etwas auf dem Bild hervorzuheben. In diesem Fall senkt sich die Helligkeit um 3 Stufen innerhalb von 5 Sekunden. Zusätzlich wird das 13 Pro in dieser gesamten Minute ungemütlich heiß. Auch wenn man nicht viel macht, erreicht das Gerät eine hohe Temperatur.
Pro
120Hz OLED-Bildschirm mit LTPO
hervorragende Kamera
gute Stereolautsprecher
Contra
kein mitgeliefertes Netzteil
starke Hitzeentwicklung bei höherer Belastung
regelmäßige Crashes und Resprings