Pixel 5 Review
Bevor ich mich dem Google Phone in aller Ausführlichkeit widme, ein paar Worte zu meiner technischen Vergangenheit:
Meine Handyhistorie ist gezeichnet von untreuen Seitensprüngen, die, wenn man von den teilweise finanziellen Gründen absieht, immer der Faszination an der Technik und nicht dem Betriebssystem geschuldet waren. Android und Apple, damals für mich Jacke wie … Ihr wisst schon. Hauptsache die Kamera hatte coole (unnötige) Funktionen, es hatte mehr als nur ein Display oder es war einfach nur verdammt schnell. Mittlerweile jedoch, so hab ich das Gefühl, hat sich diese anfängliche Neugier und Faszination an der Technik gelegt. Von der Position, ein Smartphone müsse mich im Alltag mit (teilweise unnötigen) Funktionen begeistern, hin zu: Ich brauche ein Gerät, welches für MICH funktioniert.
Google und und Apple verfolgen da einen ähnlichen Ansatz, blieb also nach dem Pixel Review Zeitraum abzuwarten, welcher Ansatz für MICH besser funktioniert. Vorab: Android und ich werden keine Freunde mehr.
Ausgepackt :
Ich mag ja schlichte, weiße Verpackungen - auch hier: schlicht, weiß, gefällt. Gerät befreit - „Wow ist das leicht -…- und schön!“, ja, dem blau-grünen Etwas von Gehäuse kann ich einfach nicht widerstehen. Meiner Meinung nach ein bisschen zu leicht das Pixel, hat sich dadurch in der Hosentasche aber auch nicht weiter bemerkbar gemacht. Die Displaygröße ist auch genau richtig gewählt, das Cutout im Display für die Kamera ist sehr futuristisch (aber anscheinend Standard im Android-Jargon).
Im Lieferumfang ist neben Handy und Schnellladenetzteil (das seinem Namen gerecht wird) noch ein Adapter für Dummies wie mich, der die Übertragung der Daten vom alten, schlechteren Handy auf das neue, (hoffentlich) bessere Handy erlaubt.
Angemacht:
Da saß ich also, mein altes, schlechteres Handy in der einen, und das neue Pixel in der anderen Hand. Also gut - Android - Ist ne Weile her - tief lufthohen und - oh, garnicht so übel. Natürlich werd ich wieder durch alle möglichen Menüs gelenkt, man kennts, dann war die restliche Einrichtung, obwohl mit einem Handy eines anderen Betriebssystems verbunden, doch leichter als gedacht. Dauert eine Weile bis alle Daten vom iPhone übertragen wurden, dann war aber sogar mein altes Hintergrundbild auf dem Pixel - gefällt.
Die Hardware:
Das 90 Hertz Display ist butterweich, scharf und hell. Überzeugende Argumente liefert auch die allgemeine Verarbeitungsqualität. Die Rückseite fühlt sich geschmeidig an, Fingerabdrücke sieht man auch bei intensiver Nutzung nicht. Reversed Wireless Charging hat mein iPhone ein bisschen sehr alt aussehen lassen - Pixel dabei, und du kannst jedes andere Gerät, was sich induktiv laden lässt, auf die Rückseite legen und es lädt! Sehr befriedigend;)
Die viel gelobte Kamera ist das Schmankerl des Pixel, die ausgereifte Kamerasoftware bearbeitet die Fotos und macht sie erst so richtig gut. Der Weitwinkel ist wieder mal super praktisch, der digitale Zoom funktioniert erstaunlich gut. Farben werden sehr neutral wiedergegeben, die Schärfe stimmt. Mit der Kamera des Pixel macht fotografieren richtig Spaß! Hier ein paar Beispielbilder aus dem Wildpark;))
selbst bei hohem Zoom weiß das Pixel mit Schärfe und hohem Detailgrad zu überzeugen!
Die allgemeine Systemperformance ist als OK zu bewerten. Stotterer und Aussetzer gibts, sind zwar marginal, fallen dann aber doch negativ auf.
Die mich (ver)zweifeln lassende Software:
Keinen Tag (!) später nach dem Auspacken: Softwareupdate, Größe 5MB, Sicherheitsupdate.
Geht das schon wieder los - Ich hatte innigst gehofft, Android würde seinen vielen zeitraubenden, nervigen Sicherheitslücken nachgegangen sein und mir ein „normales“ - so sollte man meinen - Smartphonerlebnis bieten. Stattdessen hatte ich ca. Drei Updates seit Erhalt des Pixel.
Die Höhe kommt ja erst noch: Google muss doch tatsächlich eine sog. „Play-Protect“-Funktion ins System einbinden, die vor schädlichen Apps warnt. Überflüssig, würden diese schon bevor sie im Play Store angeboten werden überprüft. Systemoffenheit mit Anpassung bis zum geht nicht mehr hin oder her - Das muss nicht sein. Der Nutzer soll nur das für ihn Wichtige sehen (meine Meinung). Prüfungen von Apps, Sicherheitsupdates etc. sollten im Hintergrund ablaufen. Vielleicht bin ich zu alt, zu lang falsch verwöhnt worden, doch ich kann Android als Betriebssystem einfach nichts mehr abgewinnen. Zu viele Unnötige Funktionen und Features, zu viele Fehler. Apps sind nicht richtig angepasst, nicht einmal Instagram läuft wie es sollte. Ich kann nur hoffen das in Zukunft auch die Software hinterherkommt, denn was die Hardware angeht sehe ich ganz klar Android als Vorreiter.
Fazit:
Google verfolgt mit dem Pixel 5 klar einen neuen Ansatz - für Android Verhältnisse wird auf viel verzichtet, ein leistungsfähiger Prozessor fehlt, die Kamerahardware ist veraltet. Punkte, die sich aber im Alltag kaum bemerkbar machen, denn Google weiß mit Software zu überzeugen - für Android Verhältnisse. Die Fotos werden klug mit lang verfeinerter Software aufgehübscht und sehen wirklich klasse aus, da werd ich schon ein bisschen neidisch. Das die Software das Erlebnis für mich ein bisschen ruiniert hat muss nicht bei jedem so sein! Wenn ihr aktuell einen Androiden besitzt und es euch Malwieder in den Fingern juckt, ist das Pixel eine tolle Wahl: Gerade angesichts des vernünftig angesetzten Preises.
Zum Digital Mikroscope:
Mehr eine Spielerei, und doch hat mir das Ding echt Spaß bereitet! Es geht um das Digital Mikroscope - also nicht DAS EINZIGE DIGITAL MICROSCOPE, denn wenn man auf Amazon schaut gibts hunderte verschiedene, die aber prinzipiell alle das selbe machen: vergrößern. Also ausgepackt, App installiert (es gibt keine spezifische App im Play Store, einfach nach Digital Microscope suchen und man wird fündig), Mikroskop über mitgelieferten Adapter vom Pixel angeschlossen und erstmal auf dem Spaßigsten aller zu vergrößernden Dinge ausprobiert: Haaren. Ich entschuldige mich schon einmal für den Anblick;))
Die Auflösung ist in Ordnung, ist ja auch mehr als Gag gedacht, ist trotzdem sehr interessant damit die verschiedensten Dinge zu vergrößern!
Wie wärs mit der Couch?
oder dem Display vom Mac?
einer Jeans?
oder zum Abschluss nochmal Holz:
Fazit:
Mir persönlich (und meiner Partnerin) hat das Mikroskop sehr viel Freude bereitet! Ich denke, gerade für die etwas Kleineren dürfte das eine spaßige Beschäftigung sein. Man entdeckt die Welt doch gleich noch ein wenig mehr und wagt sich nochmal nach draußen;))
Vielen Dank an O2, das Testen hat mir wiedermal sehr viel Spaß bereitet!