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Testbericht

Gefaltet aber kein Origami - das Galaxy Fold 4

Gefaltet aber kein Origami - das Galaxy Fold 4
Benutzerebene 7

Vorneweg: Dieser Test wird nicht gesponsert, weder von SAMSUNG noch von sonst wem. Nein, er stellt meine eigenen Erfahrungen mit dem SAMSUNG Galaxy Z Fold 4 dar. Ist also nur durch mich subjektiv gefärbt aber damit authentischer. Und nein, ich schreibe auch nicht im Auftrag einer Promotionagentur oder ähnliches, falls das jemand von Euch denkt.

 

Der Grund für diesen Testbericht? Ganz einfach, ich interessiere mich für neue Technik und neue Technologien. Somit verfolge ich seit längerer Zeit auch den Trend, Smartphones klappbar zu machen. Klar, es war SAMSUNG, die die ersten waren, die faltbare Displays serienreif machten, wenn auch etwas holprig. Doch was bringt ein solches Smartphone, das auch noch preislich in der obersten Kategorie angesiedelt ist?

 

Das erste klappbare Smartphone in meinen Händen (wie gesagt Smartphone nicht Handy - das gab es früher schon mal) war das Z Flip 4. Allein, das begeisterte mich. Doch weder meine Frau, noch meine Tochter bzw. mein Schwiegersohn sahen das ebenso, bei ihnen zeigten sich statt dessen viele Fragezeichen, getreu den Motto: Welchen Nutzen hat das Ganze? Hm, mal nachdenken… doch ich sehe einen oder mehrere Vorteile. Unter anderem: Zusammengeklappt passt es bequem in die Hosen- oder Jackentasche und stört nicht, so man z.B. mit dem Hund unterwegs ist. Das ist es beim Flip. Doch wie ist es beim Fold? Nun, es gab schon mal Smartphones, die man klappen konnte. Zum Beispiel 1996 denn NOKIA Communicator. Jedoch kann man das Fold nicht damit vergleichen. Zumindest zeigt sich, das es schon immer Versuche gab, kleine Computer für die Hosentasche zu entwickeln.

 

Das Fold 4 war das Ziel meiner eigenen Entdeckungsreise. Ich arbeite sehr viel im Internet, schreibe nach wie vor viele kleine Artikel und düse durch zahlreiche Communitys, fotografiere viel und,und,und… Laufend bin ich auf der Suche nach News usw. Also begab Ich mich auf die Suche nach einem Arbeitsmittel mit vielen Kommunikationsschnittstellen, das man bequem mit sich herumtragen kann. Somit kam also auch das GALAXY Fold 4 in die engere Auswahl.

 

Bestellt hatte ich es bei O2. Ging alles sehr schnell.An einem Donnerstagabend bestellt, kurze Zeit später am gleichen Abend die Auftragsbestätigung erhalten und bereits am nächsten Tag mittags wurde das Gerät von O2 an DHL übergeben. Juchhu, ging also bis dahin sehr schnell. Ist fast das Tempo vom großem A. Auch am frühen Morgen des Samstag sah ich in der Sendungsverfolgung, es sei in der Region des Empfängers angekommen. Doch was heißt das schon? Als DHL-Erfahrener (oder Leidgeprüfter?) weiß ich, das bedeutet nicht, das das Paket dann auch am gleichen Tag bei mir ankommt, auch wenn DHL mir immer wieder per Mail versichert: Ihr Paket kommt voraussichtlich heute…. Nun ja, es heißt ja voraussichtlich. Und voraussichtlich heißt: kann kommen, kann aber auch nicht kommen. Also bedeutet es: Immer schön geschmeidig bleiben und den Puls unten lassen. Jedoch liegt es in der Natur des Menschen, das er immer verunsichert ist, so er bei bestimmten Ereignissen anderen ausgeliefert ist.

In der Zwischenzeit, wie bereits auch in der Zeit vor der Bestellung, schaute ich mir die vielen Testvideos und -berichte im Internet an. Mein Fazit: Alles sehr durchwachsen. War also gespannt auf meinen Eindruck und auf meine eigenen Erfahrungen.

 

Doch es lief dieses Mal alles gut.

 

 

Der Paketbote klingelte am frühen Nachmittag, die Tür geöffnet, das Paket in Empfang genommen. Gewicht geschätzt: Ja, ist etwas drin. Vorsichtig das Paket geöffnet und nun lag es vor mir. Ein leichtes Grinsen breitet sich in meinem Gesicht aus. Und zum Vorschein kommt das verpackte Fold 4. Ein Blick auf die Siegel, die an der Verpackung angebracht sind, bestätigen, ja, es ist noch original verpackt. Die Siegel geöffnet und den Karton aufgemacht. Da lag es und schlummerte noch. Umsichtig herausgenommen und erst einmal gewartet, da die Temperaturen über Nacht, wo es unterwegs war, doch etwas nur um die vier Grad und darunter waren. Deshalb mal den Inhalt genauer unter die Lupe genommen. Da ist das Smartphone, das Lade-/Datenkabel (USB C auf USB C), das Tool zum öffnen des SIM-Kartenslots und eine Sicherheitsbeschreibung und eine Quickstartanleitung. Das war es. Ein Ladegerät? Nö, nicht vorhanden. Kopfhörer ebenfalls nicht. Das ist bereits bei vielen Geräten der Fall. Mag ja sein, dass die Hersteller davon ausgehen, man habe so etwas ja ohnehin zu Hause. Doch frage ich mich: Es gibt auch Kunden, die ein solches Gerät zum ersten Mal in Besitz nehmen. Also gesondert kaufen und dafür dann um die 20 bis 30 EUR einplanen zuzüglich der Kosten für die Fahrt zum Elektronikladen. Und Kopfhörer? Ja, da kommen dann bei schnurgebundene als einfache Version nochmals um die 20 EUR dazu. Bei einem Gerät, das bei Einführung etwa 1.800 EUR kostete, dürfte man so etwas als Pflichtinhalt betrachten.

 

Nachdem sich das Gerät bei mir aklimatisiert hatte, ging es an das Laden. Wenn es auch in den Fingern kribbelte, nein erst richtig aufladen. Die Spannung stieg und stieg und meine Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Wenn es auch vorgeladen ist, trotzdem sollte man den Akku vor dem ersten Mal vollladen. Das dauert allerdings etwas. Liegt aber daran, das das Laden mit maximal 25 Watt erfolgt. Meine Vermutung: Dadurch wird der Akku mehr geschont. Wobei, was bedeutet lange?

 

Dann ging es an das erste Einschalten. Und nach den vielen erforderlichen Einstellungen begann ein wahrer Updatemarathon, denn das Fold 4 hat bei Auslieferung Android 12 L drauf und mittlerweile gab es eine Menge Sicherheitsupdates und viele zur Verbesserung. Letztendlich folgte dann das große Update auf Android 13. Geduld sollte man also mitbringen, keine Frage. Nachdem das alles abgeschlossen war, ging es daran erst einmal daran, alles runterzuschmeißen, was man meint, es ist nicht nötig. Dann die Apps installiert, die ich am meisten nutze, wie Office, Kindl-Reader und vieles mehr.

 

Dabei blieb Zeit, das Gerät von der Verarbeitung zu begutachten. Keine Spaltmaße, kein Knarzen, keine Schattenverläufe in den beiden Displays usw. Kurz: Sauber verarbeitet, was man bei einem solchen teuren Gerät auch erwarten darf.

 

 

Sicherheitstechnisch kann es mittels PIN, Fingerprint oder Gesichtserkennung entsperrt werden, je nachdem, wie man es eingestellt hat. Ich habe mich für Fingerprint entschieden. Der Sensor dafür befindet in der Austaste oder auch Funktionstaste genannt. Besitzer des Flip kennen das bereits. Funktionierte bei mir sehr gut und auch flott.

 

Sowohl das äußere kleine und das innere große Display (beide Amoled) zaubert einem ein Lächeln ins Gesicht, hell, kontrastreich, blickrichtungsfest und die Schriften werden scharf wiedergegeben. Ja, das Außendisplay ist schmaler als bei anderen Smartphones. Doch nach meiner Auffassung bringt es keine Negativpunkte, da ich damit alles machen konnte, was ich auch auf anderen Smartphones mache. Klar, es ist schmaler, aber für die meisten Einsatzfälle unterwegs, wie Mails checken, News lesen, Schnappschüsse und Routenplaner vollkommen ausreichend. Ja, es ist zusammengeklappt dicker als mein iPhone 13 Pro und in der Höhe auch etwas länger aber nur marginal. Da ich die Dicke angesprochen habe: Gegenüber meinem iPhone 13 Pro ist es 1 1/2 mal dicker. Also nicht so doll, wie ich es erwartet habe. Und mich stört es nicht, da ich meine Smartphones nie in der Hosentasche trage.

 

Gewichtsmäßig ist es schon ein kleiner Brocken, denn um die 267 Gramm bringt es auf die Waage.

 

Die Farben, in denen es zu erhalten ist, sind beige mit goldenem Rand, schwarz mit schwarzem und graugrün mit silbernem. Da wir gerade dabei sind: Der Rand ist aus Aluminium. Die Rückseite ist aus mattem Gorillaglas. Während der häufigen Anwendung bei mir, zeigen sich darauf keine Fingerabdrücke. Das gefällt mir. Jedoch, das äußere Display hat lieferseitig keine Displayschutzfolie. Hier empfehle ich den Erwerb, wobei die überwiegenden Folien 1 bis 3 mm Rand lassen. Angeblich, um für ein Case ausreichend Platz zu haben.

 

Das Innendisplay ist bereits mit einer Schutzfolie versehen. SAMSUNG weist darauf hin, diese nicht zu entfernen. Den Grund findet man, wenn im Internet nach einem Video sucht, in dem jemand brutal das Fold zerlegt (mir kamen die Tränen). Damit das Display faltbar ist, so ist es sehr dünn und flexibel. Kann also sehr schnell bei unsachgemäßer Behandlung zerstört werden, was dann bei einer erforderlichen Reparatur so um die 500 EUR zu Buche schlägt.

 

Ach ja das Display. Sieht man die Falte oder den Knick in der Mitte? Nur, wenn man schräg auf das Display schaut, ansonsten fällt es nicht auf. Und wie verhält es sich in der Sonne? Ich hatte keine Probleme. Alles war klar und deutlich zu erkennen. Und wie groß ist es? Es entspricht einem 7,6 Zoll-Display, also dem eines Kleintablets, wobei das Format mehr dem 1:1 Format ähnelt. Die anfängliche Probleme, die Apps mit diesem Bildschirm hatten, scheinen so gut wie ausgemerzt zu sein. Denn sie füllen mittlerweile den ganzen Bildschirm aus. Bei er Größe des Innendisplays bleibt die Frage, wie schlägt es sich beim Multitasking? Nun, ich habe damit keine Probleme.

 

Verbaut sind insgesamt 5 Kameras. Ja, Ihr lest richtig: fünf. Drei davon auf der Rückseite, eine im schmalen Außendisplay und eine versteckt sich hinter dem Innendisplay (pfiffig versteckt).

 

Die Hauptkamera schießt Fotos mit bis zu 50 Megapixel und verfügt über eine optischen Stabilisator. Als zweite Kamera kommt eine 10 Megapixelkamera zum Einsatz, die für Teleaufnahmen zuständig ist. Und als dritte im Bunde auf der Rückseite wird eine 12 Megapixel-Kamera für Ultraweitwinkelaufnahmen eingesetzt. Die Selfi-Kamera im Außendisplay löst mit 10 Megapixel auf und die, die sich hinter dem internen Display versteckt, mit 4 Megapixel. Inwieweit das alles übertrieben erscheint, ich kann es nicht beantworten. Fotografiert habe ich nur mit den Hauptkameras und mit den Ergebnissen bin ich zufrieden.

Unter der Haube werkelt ein Snapdragon 8 Plus 1, der im Mai 2022 sein Debüt feierte. Ihm zur Seite hat SAMSUNG 12 GByte Arbeitsspeicher gestellt. Und 120 MHz Bildfrequenz, die abgerufen werden, so es Anwendungen verlangen, lassen das Fold flüssig erscheinen und bedienen. Gespeichert werden die Apps und Daten je nach Ausstattung auf einen 256 GB, 512 GB oder 1 TB Speicher. Zusätzlicher Speicher über einen Steckplatz oder Slot ist nicht möglich.

 

Wer ein Fold 4 in den Händen hält, hat umfangreiche Verbindungsmöglichkeiten. Neben WLAN (WiFi 6), Bluetooth (Bluetooth 5.0), NFC, GSM, UMTS, LTE ist auch 5G an Bord. Da letzteres bei mir vorhanden ist, konnte ich es mit einer SIM-Karte von O2 testen. Ja, es kamen um die 340 Mbit/s im Download und etwa 50 Mbit/s im Upload zustande und das in der Hauptzeit. Ich hoffe es versteht sich, das solche Werte auch nur dort erreicht werden können, wo ein guter und ausreichender Empfang vorhanden ist. Im weißen Fleck, wo nichts ankommt, da kann auch nichts gemessen werden.

 

Warum ich das erwähne? Ich las unlängst einen Testbericht, in dem der Tester die schlechten Werte von 5G beklagte.

 

Mit meiner FritzBox7590 hat sich das Fold mit etwas mehr als 1Gbit/s im Frequenzband 5 Ghz verbunden. Habe ich bei anderen Smartphones, die sich in meinem Besitz befanden, noch nicht beobachtet. Durch die hohe WLAN-Geschwindigkeit kann ich also meine Daten vom eigenem Server um ein Vielfaches schneller laden.

 

 

Und wie arbeitet es sich mit dem Fold 4? Telefonieren geht, warum auch nicht. Nachrichten per E-Mail oder Messenger ebenfalls. Aber was kann man noch damit machen? Spielen? Ja, auch das geht. Doch aus meiner Sicht ist damit das Gerät unterfordert. Also habe ich versuchsweise alles mögliche aufgebaut. Da ich noch eine Tabletständer für den iPad habe, eine Bluetoothtastatur und ebenfalls eine Bluetoothmouse, habe ich mal all das verwendet und siehe da, ich hatte einen kleinen Computer. Alles lies sich hervorragend bedienen und machte keine schlechte Figur. Also weitergekramt in meiner „Wunderkiste“ und zusätzlich noch einen Adapter von USB-C auf Ethernet, HDMI und weitere USB-Buchsen gefunden. Und nun? Ja auch das funktionierte sehr gut. So langsam entwickelte sich das Fold in einen Desktopcomputer. Das lässt natürlich Raum für viele weitere Anwendungen. Das Fold wurde mir immer sympathischer. Sogar meine externe SSD wurde erkannt.

 

Welche Zielgruppe würde ich sehen? Als erste fallen mir die Businesskunden ein und nicht nur des hohen Preises wegen. Aufgrund der Vielseitigkeit, das Bedienen mit externer Mouse und Tastatur und mittlerweile der vielen Programme für Korrespondenz, Controlling, gar Website programmieren usw. erspart es unterwegs fast ein Laptop oder Notebook. Auch für Journalisten dürfte es interessant sein. Wie schon eingangs erwähnt ist das lediglich meine Auffassung.

 

Und ja, es lässt sich dann auch im Büro wieder am Monitor anschließen und fungiert dann als eigenständiger Computer. Allerdings mit Android. Die dritte Zielgruppe sind jene, die sich aktiv in den sozialen Medien bewegen.

 

Aber nun die Frage: Erfüllt es meine Erwartungen? Mit ruhigem Gewissen kann ich es bestätigen.


3 Antworten

Vielen lieben Dank @matrix3937, für deinen richtig coolen Testbericht. 💙

Was ich super spannend finde, ist wie du das Fold als Computer nutzt und selbst deine SSD verwenden kannst. Könnte ich mir bei mir auch persönlich auch super vorstellen.

Für was nutzt du dein Fold aktuell am meisten, also z. B. eine bestimmte App?

LG Steffen

Benutzerebene 7

@o2_Steffen 

Ich nutze mein Fold gegenwärtig hauptsächlich, dann, wenn ich weiß, ich muss irgendwo lange warten. Dann ist es durchaus für mich praktisch, denn Websites wie z.B. Tagesspiegel, Focus und Spiegel lesen sich natürlich auf dem großen Display um einiges besser. Klar, der Kindle Reader darf nicht fehlen, ebenso wenig, wie Prime Video und Prime Musik. Ach ja, die AirPod Pro von Apple lassen sich ebenfalls sehr gut am Fold nutzen, warum auch nicht.

Zu Hause bearbeite ich mit Gimp Bilder. Ist dann mit Mouse und angeschlossenem Display am besten. Inzwischen habe ich mir als nützliches Zubehör den großen S-Pen geholt. Da ich Gimp auch auf  meinem MacBook habe, so ist ein Austausch der bearbeiteten Bilder natürlich sehr einfach.

Für Dokumente ist für mich Google Docs ausreichend. 

@matrix3937  das ist natürlich auch eine super Info, dass sich die AirPods von Apple ganz normal mit dem Fold nutzen lassen. 👍

Uiii das stelle ich mir auch nice vor, über das Fold Bilder mit Gimp bearbeiten zu können. Ich nutze Gimp auch so gut wie täglich, vielleicht wäre das ja auch mal ein Test für mich. 😊

 

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