Hallo zusammen,
bevor es mich in wenigen Tagen nach Norwegen verschlägt, möchte ich vorher meine Eindrücke zum Honor 70 mit euch teilen. Eigentlich schade, dass ich nicht in der Testzeit dort war, da die Kamera doch einiges zu bieten hat, aber dazu folgend mehr. Glücklicherweise konnte ich die Kamera beim Hurricane-Festival auch schön testen.
Pro
- starke Akkuleistung
- überzeugende Kamera (-software)
- brillanter OLED-Bildschirm
- hochwertige Verarbeitung/ Materialanmutung
- gute Preis-/Leistung (aktuell)
- überzeugendes 66-Watt Schnellladen
Neutral
- Systemupdate
- Leistung
- 256gb Speicher und 8gb Ram
Kontra
- Mono-Lautsprecher
- fehlender Klinkenanschluss
- Speicher nicht erweiterbar
- fehlende IP-Zertifizierung
Zum Akku
Der Akku ist wirklich stark, er hielt bei mir mit starker Nutzung stets 1,5 Tage. Besonders schön war, dass es dazu auch noch sehr schnell laden kann. Mit denn 66 Watt lädt es in 15 Minuten bereits ca. 45%. So ein schnelles Laden hatte ich noch bei keinem Testgerät. Anzumerken bleibt jedoch, dass dieses Ladeerlebnis nur mit dem originalen Netzteil stattfinden kann. Ich habe viele andere hochwertige Netzteil probiert und nicht ansatzweise derartig schnelle Ladungen geschafft. Gut, dass das Netzteil im Lieferumfang dabei ist
Zur Kamera
Das Honor 70 sticht mit seinen zwei Kameramodulen auf der Rückseite deutlich hervor. Es ist aus meiner Sicht aber eine elegante Unterscheidung zur Konkurrenz. Die Kamera hat mich von Anfang bis Ende meines Tests begeistert. Sie reagiert schnell und insbesondere die Software macht einen tollen Job mit einer natürlichen Farbwiedergabe, automatischer Motiverkennung, schnellem Fokus und vielen kreativen Modi. Ich habe auch viele Videos im “Dual-Mode” gefilmt, auf denen man dann Selfie- und Rückkamera gleichzeitig eigeblendet hatte. Ein toller Effekt, wenn auch schon bei anderen Smartphones gesehen. Den Screenshot dazu konnte ich leider nicht hochladen
Die Kamera des Honor 70 beherrscht alles, nur der Telezoom ist dem hübschen Mittelklässler verwehrt geblieben. Aber damit kann ich leben, da es in dieser Preisklasse auch nicht typisch ist. Es folgen ein paar Impressionen (natürlich alles komprimiert und daher nicht vollwertig):
Alles in allem konnte mich die Kamera in allen Lagen überzeugen und ich denke die Bilder sprechen für sich.
Zur Verarbeitung
Das Honor ist ein Schmuckstück und fühlt sich mit seinem schlanken Gehäuse, den schmalen Rändern und dem seitlich abgerundeten Display eher nach Oberklasse an. Es erinnerte mich stark an die Samsung “Edge”-Reihe, die damals erstmalig ein abgerundetes Displayglas hatte. Kleiner Nachteil ist nur, dass es manchmal zu ungewollten Eingaben am Bildschirmrand kommt, aber darauf achtet man mit der Zeit intuitiv. Ebenfalls die Rückseite ist hervorzuheben. Sie hat einen schönen Farbeffekt und ist matt. Fingerabdrücke hatten daher kaum eine Chance. Das Honor wiegt nur 178g und bleibt damit deutlich unter der häufig genannten 200g-Grenze. Die werkseitig angebrachte Folie, sowie das mitgelieferte (!) Case schützen das Honor vor Stürzen und Kratzern.
Zur Performance
Die Performance ist ausreichend, jedoch auch nicht viel mehr. Hier ist meines Erachtens einer der wenigen Punkte, an dem man die Mittelklasse ausmachen kann. Der Qualcomm Snapdragon 778G+ ist im Alltag performant genug, aber bei aufwendigeren Spielen muss man an mancher Stelle zurückstecken. So konnte es bei meinem neuen Lieblings-Test-Spiel CSR2 nicht ruckelfrei überzeugen.
Zum Display
Kurz und knapp: 120 Hz und OLED sind hier einfach eine Wucht. Ein dynamischer Modus schaltet die Bildwiederholrate automatisch um, um Akku zu sparen. Natürlich kann diese auch manuell festgelegt werden. Laut Messungen schafft das Display 937 Candela pro Quadratmeter (cd/m²), was auch bei Sonnenlicht für die Ablesbarkeit vollkommen ausreicht.
Zu den negativen Punkten
Ich war doch etwas überrascht, dass das Honor nur einen mäßig guten Mono-Lautsprecher hat, das selbst die meisten günstigen Smartphones diese haben. Selbst mein altes Poco F1 hat Stereo-Lautsprecher. Auch den fehlenden Schutz vor Staub und Wasser finde ich nicht passend zum sonstigen Auftritt des Honor. Der fehlende Klinken-Anschluss für die kabelgebundenen Kopfhörer finde ich schade, jedoch recht verständlich, wenn man sich die Marktentwicklung hin zu Bluetooth anschaut. Schade finde ich es auch, dass das Honor immer noch auf Android 12 Basis läuft und bis zur heutigen Abgabe auch kein Update mehr bekommen hat. Laut Honor soll das Honor bis Android 14 sicher Updates erhalten (und 3 Jahre Sicherheitsupdates), was ich akzeptabel finde. Aber wo bleibt dann das Update auf Android 13??
Meine abschließende Einschätzung
Das Honor hat mich wirklich überzeugt. Derzeit kostet es in der getesteten Ausstattung 404 €. Zu diesem Preis kann ich es anstandslos empfehlen. Wenn ich nicht gerade ein neues “Projekt”-Smartphone gekauft hätte, wäre ich wahrscheinlich schon schwach geworden. Es ist ein schönes, leichtes und ausdauerndes Smartphone. Ein tolles Gesamtpaket!
PS.: Vielleicht kommt nach meinem Norwegen-Urlaub mal ein Review zu meinem neuen Projekt-Smartphone. Kleiner Teaser: Es wiegt ganze 296 Gramm!!