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Testbericht

Das dumme Smartphone? Das Light Phone 3!

  • November 23, 2025
  • 6 Antworten
  • 64 Aufrufe
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4.4h ist der durchschnittliche Deutsche jeden Tag an seinem Smartphone - das zeigen neueste Studien.

Aber auch ich merke immer häufiger, wie sich meine Hosentasche ohne Smartphone leer anfühlt oder wie ich oft einfach grundlos auf das Display meines Telefons tippe, um zu sehen, ob ich denn irgendetwas in den letzten zehn Minuten verpasst habe.

Die Tendenz steigt aktuell leider eher, besonders im jungen Alter. Die Firma „Light“ möchte mit ihrem neuesten Gerät genau dagegen ankämpfen und nennt dieses Light Phone 3.

 

Ich habe lange keinen Testbericht mehr geschrieben, weshalb ich mich umso mehr freue, hier von meiner Erfahrung mit dem Light Phone 3 zu berichten. 

Das Gerät ist besonders. Es geht einen ganz anderen Weg, als die uns bekannten Smartphones von Google, Samsung, Apple und Co.

Es ist quasi einfach ein dummes Smartphone. Hört sich zunächst ironisch an, das ist aber genau das Ziel von Light - ein Gerät, welches sich auf das Nötigste konzentriert und das Suchtpotential so niedrig wie nur möglich hält.

Ob es dieses Ziel aber erfüllen konnte, das erfährst du in meinem Test. Viel Spaß beim Lesen!

 

Erster Eindruck

 

Die Verpackung des Lights besteht aus Pappe. Umso mehr habe ich mich gewundert, als ich diese das erste Mal angehoben habe und ein weit größeres Gewicht zu spüren bekommen habe, als ich es ursprünglich erwartet hatte. Und tatsächlich: Nach dem Öffnen des Pappkartons erblickte ich einen in Japan gefertigten Alu-Behälter. So etwas hatte ich persönlich noch nie, gefällt mir aber sehr.

Die Alu-Box „made in Japan“

In dem Alu-Behälter hat mich natürlich das ersehnte Light Phone erblickt. Bei einem ersten Gefühl in der Hand muss ich schon sagen, dass es sehr edel und hochwertig gebaut ist. Die Ecken sind scharfkantig, was aber auf Grund des unüblich kleinen Formfaktors kein Problem war.

Die Einrichtung war simpel. Nach dem Einlegen der SIM, ging fast alles relevante über das Online-Portal, wo man zum Beispiel Kontakte hochladen, Musik zum Gerät hinzufügen, Apps installieren und Podcasts folgen kann.

Dies hat mir sehr gut gefallen, allerdings wirkt es mir wie ein unnötiger Schritt. Man könnte alles auch einfach über das Device selbst erledigen, aber vielleicht möchte man ja genau das vermeiden.

 

Design und Display

 

Ein wunderschönes Gerät. Die Rückseite ist geteilt, eine Hälfte Alu, die andere Glas. Diese Entscheidung wirkt zwar fragwürdig, gut aussehen tut es aber ohne Frage.

Auf der Seite ist einiges zu sehen. Lauter, Leiser, Home- und eine Kamerataste. Diese ist gar nicht so weit entfernt von der des iPhones. Beim leichten Klicken wird der Fokus eingestellt, bei festen wird das Foto aufgenommen. Allerdings mit kleiner Denkpause.

Auf der oberen Seite ist der Power-Button. Dieser hat einen Fingerabdrucksensor integriert, welcher aber komischerweise nativ nicht nutzbar ist. Dazu gleich mehr.

Auf der linken Seite ist ein kleines Rädchen. Leider kann man nicht einstellen, was dieses macht. Standardmäßig wird damit aber die Helligkeit geregelt.

Das Display macht einen schönen Eindruck. Es ist um Meilen besser als das des Light Phone 2. Dort wurde noch ein EInk Display genutzt, welches zwar kleine andere Vorteile bietet insgesamt aber doch in so gut wie jedem Punkt schlechter ist.

Unter dem Display ist ein ziemlich großer Bereich für den Lautsprecher. Dies ist beim Abspielen von Musik sehr bemerkbar und sorgt für einen ziemlich vollen Sound.

Ein Always-On-Display gibt es wahrscheinlich zugunsten des Akkus nicht.

Das wunderschöne zweigeteilte Design.
Lauter, Leiser, Home und der Kamera-Button.

 

System und Nutzung

 

Das hier ist natürlich das, wofür man das Gerät kauft. Das Nutzererlebnis. Das LightOS läuft auf Android. Dennoch sieht man davon nichts.

Das gesamte System ist im selben Design und so simpel wie möglich gehalten. Keine Animationen, keine Werbung, keine Emojis.

Dennoch hat man eigentlich alles, was man braucht. Einen Musikplayer, Nachrichten (SMS), Maps, Podcasts und das Fotoalbum zur entsprechenden Kamera. Lediglich diese beiden Apps sind aus offensichtlichen Gründen in Farbe, der Rest ist Schwarz/Weiß.

Man kann weder Spotify, noch WhatsApp nutzen. Zumindest dachte ich das ursprünglich. Bei Spotify habe ich einfach meine Musik exportiert, um sie dann auf das Gerät zu transferieren.

WhatsApp dagegen war schwieriger, aber es geht! Jetzt aufgepasst:

Anleitung zur Nutzung beliebiger Apps:

Auf dem Homescreen der Oberfläche habe ich mich via dem USB-C Anschluss mit einer Tastatur verbunden. Dort habe ich dann Windows+I gedrückt, um in die Einstellungen zu kommen. Dort habe ich dann ein Passwort festgelegt, das ist gleich noch wichtig. Ebenfalls konnte ich dort den Fingerabdrucksensor nutzen! Dass das nicht nativ in das System eingebunden ist, verstehe ich nicht. Anschließend habe ich nach dem installierten Chromium Browser gesucht. Dort habe ich mir dann den Aurora-Store heruntergeladen. In diesem habe ich nach WhatsApp und GBoard gesucht und installiert. Und zu guter Letzt habe ich mit dem „Key-Mapper“ festgelegt, dass durch das Drücken der linken Taste für die Helligkeit WhatsApp geöffnet wird. Das wars!

Und falls man nun wieder in die Einstellungen gelangen möchte, muss man auf dem Sperrbildschirm lediglich die Schnelleinstellungen aufrufen und dort auf das Zahnrädchen klicken.

 

Vermutlich wird Light aber versuchen das ganze demnächst zu unterbinden.

Durch das Integrieren von WhatsApp war das Gerät aber gleich viel nutzbarer für mich! 

Ich habe es für ca. zwei Wochen als Daily genutzt und habe diese zwei Wochen sehr genossen. Es gab alles, was ich nur brauchen konnte. Und für alles, was mir fehlte, konnte ich Umwege finden. Allerdings sind mir dennoch einige Dinge aufgefallen, die mir persönlich fehlten. Einmal ist das die Anzeige der verbrauchten mobilen Daten. Das wäre für mich relativ wichtig, da man die mobilen Daten nicht deaktivieren kann. Lediglich den Flugmodus und das WLAN kann man ein-/und ausschalten. Dann einfach ein guter Vibrationsmotor. Der eingebaute fühlt sich meiner Meinung nach viel zu billig an. Er ist zudem sehr laut. Für 600€ darf man vermutlich schon einen besseren solchen erwarten.

Und zu guter Letzt hätte ich mich sehr gefreut, wenn man sich ein wenig mehr um die bereits erwähnten Tasten gekümmert hätte. Ein haptisches Feedback beim Helligkeitsregler, eine Funktion für das Drücken der selbigen oder die Nutzung des vorhanden Fingerabdruck Sensors lassen das Gerät für mich irgendwie unfertig wirken.

Aber der wichtigste Punkt bei der Nutzung mit dem Light:

Meine Bildschirmzeit hat sich drastisch reduziert. Zwar habe ich mich nach wie vor öfter als mir recht ist ertappt wie ich auf das Display blickte, obwohl eh keine Benachrichtigungen ankamen, allerdings habe ich es dieses mal direkt wieder in die Hosentasche zurückgeschoben nachdem ich sah, dass ich eh nichts unnötiges auf dem Gerät machen konnte.

 

Akku

 

Der Akku ist leider schlecht. Trotz der SoT von maximal einer bis eineinhalb Stunden hat das Smartphone nur bis zu eineinhalb Tagen gehalten. Hier habe ich doch mehr erwartet. Der Akku ist nun 1800mAh groß, also fast doppelt so viel wie beim Vorgänger. Dennoch war die Nutzungsdauer zwei bis dreimal so lang. Das liegt vermutlich einmal an dem neuen Prozessor, welcher ein Smartphone Prozessor ist, während es ihm Vorgänger tatsächlich einer für Smartwatches war. Andererseits liegt es aber wahrscheinlich an dem helleren OLED-Display. Das eINK Display vom Vorgänger war hier definitiv Stromsparender. Dennoch ist es ziemlich schade, trotz des relativ dicken Rahmens keinen größeren Akku verbaut zu haben. 

Des Weiteren lädt dieser auch noch mit lediglich 4-5W, wodurch das Vollladen meist länger dauert als das Vollladen eines normalen Smartphones mit dreifacher Akkukapazität.

Kabelloses Laden gibt es nicht.

 

Kamera

 

Es gibt nun erstmals eine, bzw zwei Kameras an einem Light Phone! Eine Selfie-Cam und eine Hauptkamera. Die Bilder sind brauchbar, aber man darf sich keine Wunder erwarten.

Die Selfie Cam löst 8MP mit auf. Die Hauptkamera mit 50MP, allerdings wird hier mit Pixel-Binding gearbeitet.

Die Farben sehen realistisch aus, manchmal aber zu langweilig und die Naheinstellgrenze ist in Ordnung. Die Schärfe reicht für viele aus, falls man sich die Bilder aber auf einem Monitor oder Fernseher ansehen mag, ist die Auflösung wahrscheinlich zu niedrig.

Die Kamera benötigt leider immer ca. 1.5 Sekunden, bevor das Bild dann auch wirklich aufgenommen wird, womit Schnappschüsse hiermit quasi unmöglich sind.

Im Dunkeln sind die Bilder ziemlich schlecht. Die Bilder rauschen stark und Schärfe geht stark verloren.

Zoomen kann man nicht.

Leider kann man nicht in den vollen 50 Megapixeln fotografieren.

Videos sind ebenfalls möglich, anscheinend sogar in nicht wechselbaren 1080P. Hier wechselt der Fokus mir persönlich aber zu oft. Bei ein wenig weiter entfernten Objekten ist das ganze aber in Ordnung. 

Für das schnelle Einfangen von Bewegung reicht das Handy definitiv aus.

OIS gibt es an der Hauptlinse und tut genau das, was es auch soll. 

In der Dämmerung sind die Videos quasi unbrauchbar. 

Nun habe ich ein paar kleine Sample-Fotos :D

Hier dagegen gefällt mir die Schärfe und auch die Farben.
Dieses Bild scheint ziemlich gut.
Hier fehlt es mir etwas an Schärfe.

 

Weitere Gedanken zum Gerät

 

Das Gerät ist teuer. Und ich verstehe definitiv, warum es teuer ist. Ein neues Startup mit wenig Kunden möchte ein Smartphone bauen, dort hat man schon viele Kosten. Dennoch sind umgerechnet knapp 650€ einfach zu viel. Falls man schon so viel verlangt, darf man meiner Meinung nach auch an einigen Punkten ein besseres Gesamtpaket erwarten. Hier würde ich zum Beispiel auf eine bessere Kamera, bessere Integration der Hardware in die Software und ein stabileres Display hoffen. Leider ist es bei mir auf eine unerklärliche Weise in einer sonst leeren Hosentasche passiert, dass auf das Display kleine Kratzerchen gekommen sind. Nichts, womit das Gerät unbrauchbar ist, aber im Sonnenlicht können diese schon durchaus stören. Auch war die maximale Helligkeit zwar in 98% der Fällen vollkommen ausreichend, im direkten Sonnenlicht kann es aber doch ziemlich schwer abzulesen sein.

Die Kratzer sind im Bereich der Uhrzeit zu sehen.

Ich persönlich würde lieber zu einem günstigen, alten Gerät greifen. Ein altes Galaxy S10 zum Beispiel hat eine bessere Kamera, kann mit 4K aufnehmen, der Akku ist besser und man bekommt es gebraucht für gut unter 100€. Flasht man dort eine simple Software drauf, so hat man 95% von dem was das Light Phone ist - und das zu einem Sechstel des Preises. Ich verstehe selbstverständlich das Problem, welches das Unternehmen angehen will, allerdings ist es meiner Meinung nach auch anders zu lösen.

Noch ein paar Schnappschüsse vom gerät:

 

 

Fazit

 

Wer das nötige Geld in der Tasche hat, den halte ich nicht ab, das Gerät zu kaufen. Ich selbst habe das Light Phone sehr gerne genutzt! Ich würde es mir aber nicht selbst kaufen.

Wie eben gesagt würde ich eher dazu raten, ein billiges altes Gerät zu kaufen, welches Hardwaretechnisch sogar überlegen sein könnte, und dieses mit einer Custom ROM zu flashen. Wenn man dann noch den Monochrom-Modus aktiviert und lediglich die wichtigsten Apps auf das Gerät lädt, kann man seine Bildschirmzeit ebenfalls um ca. 50% reduzieren. 

Dennoch ist das Phone 3 ein tolles Gerät für eine immer größer werdende Zielgruppe! Man bekommt nur das, was man auch braucht, um sich mehr auf die Realität zu fokussieren, anstatt Stunden lang Reels, TikToks oder Shorts zu schauen. Und das macht das Light auch echt gut! Es fehlen aber immer noch einige Kleinigkeiten, welche glücklicherweise mit Software-Updates behoben werden können.

Im Vergleich zur zweiten Version des Phones ist dieses hier in nahezu jedem Punkt besser, kostet aber eben auch mehr als doppelt so viel.

Ihr könnt mir sehr gerne schreiben, was eure meistgenutzte App ist und ob ein solches Gerät auch etwas für euch wäre. Ich habe die Zeit sehr genossen! 

Ich hoffe, mein Bericht hat euch gefallen. Falls es noch etwas auszusetzen oder auch etwas zu loben gibt, dann lasst es mich sehr gerne in den Kommentaren wissen :D

 

Pro:

-Sehr edles Design

-Verfügt über die nötigen Features

-Konsequente Weiterentwicklung im Gegensatz zum Vorgänger

-Tagsüber gute Fotos

-Schöne Software

-Sehr gute Lautsprecher

-Schönes Display

 

Contra:

-Teuer

-Akkulaufzeit nur ausreichend

-Kamera bei wenig Licht unzufriedenstellend

-Fingerabdrucksensor von Werk aus funktionslos

-Keine Möglichkeit standardmäßig WhatsApp/Spotify zu nutzen

-Langsames laden

-Träge Auslösezeit

 

Beste Grüße!

6 Antworten

o2_Bianca
  • Moderatorin
  • November 24, 2025

Hallo ​@zNeo,
vielen Dank für den tollen ausführlichen Bericht.🤗 Man bekommt einen tollen Eindruck von dem Gerät und deren Nutzung. 😊 
Liebe Grüße Bianca


derzwo
Einsteiger:in
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  • Einsteiger:in
  • December 1, 2025

Danke für den Testbericht.

Das ist dann mal ein… etwas anderes Phone :D 


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  • Autor
  • Einsteiger:in
  • December 2, 2025

Danke für das Feedback, ​@o2_Bianca !

@derzwo  So ist es, es sticht definitiv aus der Masse hervor!


o2_Dennis
  • Moderator
  • December 2, 2025

Hey ​@zNeo, sehr schöner Testbericht. Danke dafür. 🙂

Beim Lego-Ferrari war das Bild auf jeden Fall scharf genug, um zu erkennen, dass der mal durch die Waschstraße darf. 😄 Für das Gerät, finde ich die Bilder allesamt gar nicht schlecht. Was dein Fazit zum Akku betrifft, finde ich ebenfalls, dass das ziemlich schwach ist. Das Teil hat nicht so viele Features und es läuft wahrscheinlich nicht sehr viel im Hintergrund, was da Strom verbrauchen könnte. Da dürfte das Ding schon etwas länger halten. Die Ladegeschwindigkeit ist dann natürlich auch nochmal irgendwie “schwierig”. 🤔 


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  • Autor
  • Einsteiger:in
  • December 2, 2025

Ja, das stimmt 🫣

Das Foto wurde beim Umzug aufgenommen, wurde direkt danach also in die Zwangswaschanlage geschickt.

Danke dir für das positive Feedback!

Meine Rede! Also entweder sollten die einen besseren Akku verbauen, eine bessere Software Optimierung implementieren oder super schnelles Laden bieten. Alles drei gibt es nur leider nicht... Ich bin ja schon auf Version 3 gespannt und ob man dafür das Privatinsolvenz anmelden müsste.


o2_Bianca
  • Moderatorin
  • December 3, 2025

Ja, das stimmt 🫣

Das Foto wurde beim Umzug aufgenommen, wurde direkt danach also in die Zwangswaschanlage geschickt.

@zNeo Super, dann darf er frisch gewaschen bestimmt wieder ins Regal 🙂