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Testbericht - OnePlus 6T - 1 Jahr später

  • 16 September 2019
  • 1 Antwort
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Testbericht - OnePlus 6T - 1 Jahr später
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Ich hab in meiner Karriere, früher für Base und heute für Telefónica schon mehrere Dutzend Geräte getestet, aber bin doch tatsächlich jetzt erstmalig zu OnePlus gekommen.

Hier geht es konkret um das OnePlus 6T, welches also schon seit November 2018 bei uns erhältlich ist und grundsätzlich bereits von OnePlus 7 und OnePlus 7 Pro “ersetzt” wurde. Wirt stehen sogar schon kurz vor der “T-Serie” der neuesten Generation. Aber vielleicht wollt ihr ja nicht in die neueste Generation investieren, sondern lieber ein paar Euro sparen. Immerhin kann man das OnePlus 6T für ca. 450 Euro finden, die neuen Modelle liegen eher bei 550€/700€.

Die technischen Daten verlinke ich euch hier und gehe mehr auf meine persönlichen Gedanken ein 😉 Grundsätzlich denke ich, dass jemand der ein “älteres” Gerät kauft vielleicht auch nicht mehr so vom Spec-Sheet geleitet ist. https://www.oneplus.com/de/6t/specs

Zur Einordnung, ich habe als letztes Gerät davor hauptsächlich ein Pixel 2 mit Android 10 genutzt. Für mich war daher das OnePlus 6T erstmal sehr groß und schwer. Das Gehäuse fühlt sich schön wertig an, ist aber wirklich auch recht schwer. Daran gewöhnt man sich aber im Alltag schnell.

 

 

Ein Rundgang um das OnePlus 6T

 

 

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Das Display dominiert die Front, da es rundherum mit schmalem Rand eingefasst es. Unten ist es zwar etwas dicker als an den Seiten, jedoch weiterhin sehr schlank. Oben wird der Rand durch ein Tear-Drop-Notch mittig ins Display rein gezogen um die Frontkamera unterzubringen. Mich hat diese Optik nicht eine Sekunde gestört, obwohl ich von einem Handy ganz ohne Notch umgestiegen bin.
Positiv zu erwähnen wäre hier noch die Software-Option, welche OnePlus eingebaut hat. Hiermit kann man die Optik rund um die Notch auch etwas unauffälliger gestalten, es wird dau einfach die Statusleiste abgedunkelt um einen einheitliche Rand zu simulieren. In Screenshots ist die Notch übrigens nicht zu erkennen, da wird der fehlende Bildausschnitt ganz normal dargestellt.

An der Unterseite des Gerätes sitzt der USB-C Port, welcher mittels OnePlus Dash-Charge Technik genutzt werden kann. Dies ist eine sehr zügige Form des Schnellladens, wobei die Wärmeentwicklung hierbei im Gegensatz zur Konkurrenz im Netzteil entsteht und nicht im Smartphone. Sehr cool, daher sind aber auch eigene OnePlus Ladegeräte für diese Technik nötig und ihr könnt nicht dieselben nutzen wie bei z.B. Samsung. Obwohl die zum normalen Laden selbstverständlich kompatibel sind.

Einen 3,5mm Klinkenanschluss sucht ihr übrigens vergebens, wie so oft heutzutage. Für mich ist das kein Thema mehr, aber ich möchte es für euch gerne erwähnen.

 

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An der linken Seite sitzt die Lautstärkewippe, wie alle Buttons übrigens sehr wertig aus Metall gefertigt, fühlt sich gut an. Daneben ist die SIM Schublade, hier können bis zu zwei Nano-SIM Karten eingelegt werden, also Dual-SIM möglich. Achtung, ihr könnt hier keine micro-SD Karte einbauen. Ich persönlich komme mit den 128 GB internen Speicher des Testgerätes aber auch problemlos aus.

An der rechten Seite ist der Ein-/Ausschalter sowie der Mute-Switch. Wer schon mal ein iPhone hatte kennt den Kipp-Schalter mit dem man zwischen laut bzw. lautlos hin und her schalten kann. OnePlus bringt eine ähnliche Funktion auf ein Android Smartphone. Es ist ein kleiner physischer Schieberegler der drei Positionen kennt. Von oben nach unten sind diese “Lautlos”, “Vibration” und “Laut”. Falls mir jemand erklären kann, warum hier lautlos ganz oben ist wobei bei der Lautstärkewippe selbstverständlich “Volume-up” oben ist, dem wäre ich sehr verbunden.

Auf der Rückseite des OnePlus 6T findet ihr die Dual-Kamera und einen Blitz. Die Kameras sitzen dabei mit einem kleinen Hügel auf dem Gehäuserücken. Da dieser genau mittig und recht weit oben angebracht ist, kann man trotzdem auf dem Gerät tippen ohne dass es wackelt, wenn es flach auf dem Tisch liegt. Die zweite Kamera ist übrigens eine Zoom-Linse, ihr könnt in der Kamera also Verlustfrei auf einen zweifachen Zoom zurückgreifen.

 

 

 

Die Kamera


Gerade schon angesprochen, hier natürlich ein kurzer Kommentar zum Kamera. Gut gelungen ist meiner Meinung nach die Kamera App, da sie schön simpel das wesentliche in den Vordergrund stellt. Die gängigen Modi sind leicht auszuwählen und Bildformat (4:3/16:9) oder eine Zeitverzögerung befinden sich auch in direktem Zugriff.

 

 

 

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Wer anders als ich ständig mit der Automatik unterwegs ist, der findet auch einen umfangreichen Pro-Modus vor und kann somit ein paar Details genauer einstellen.

Da ich die Kamera im Sommer ausprobieren durfte, sind die Bilder in der Regel auch gut, aber eben auch “anspruchslos” zu erstellen. Im direkt Vergleich gefällt mir die Kamera vom Pixel 2 dennoch besser, aber da ist da Pixel halt auch sehr stark. Vor Allem der Nachtmodus von Google holt einiges mehr heraus.

Für die gängigen Social-Media Postings und WhatsApp Nachrichten war die Kamera aber vollkommen in Ordnung.

 

 

 

Software und Performance

 

 

 

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Der Grund warum die meisten Kunden von OnePlus eben genau hier zuschlagen, ist die Kombination aus Software und Performance. Man bekommt top Prozessoren und Arbeitsspeicher für sein Geld und dazu wird die Software nicht zu unnötig überladen.

Ich habe vorher in vielen anderen Reviews gelesen, dass es fast Stock-Android wie auf einem Pixel Gerät sei, nur besser. Hier kann man sich natürlich immer streiten, was denn besser sein soll. Das dunkle Theme z.B. war auf Android 10 beim Pixel schon viel besser als hier unter Android 9 beim OnePlus. Allerdings ist eben so eine Übersichtsseite wie die oben gezeigte doch eine gute Ergänzung. Auch andere Funktionen konnten überzeugen, wie die Möglichkeit beim Verbinden von BT-Kopfhörern direkt die Wiedergabe der Musik wieder aufzunehmen.

Meiner Meinung nach macht man hier definitiv vieles richtig und weniges falsch. Und solange die Abweichungen sich in Grenzen halten, bleibt man immerhin theoretisch in der Lage zügig neue Android Versionen zu etablieren. Leider ist die Welt aber nicht perfekt und gerade bei dem nicht mehr ganz aktuellen Modell, genießt man hier als Kunde bei OnePlus auch nicht mehr die höchste Priorität. Google hat hingegen Android 10 zeitgleich für alle Pixel Generationen ausgerollt, auch für die aus 2016!

Um von der Software den Bogen zur Perfomance nochmals zu schlagen, hier kann ich wirklich nicht klagen. Ich bin kein Gamer am Smartphone, aber Multitasking und das häufige wechseln von Apps steht bei mir schon täglich auf dem Programm. Das OnePlus 6T hat hierbei durchgehend stabil abgeliefert und Hintergrundapps stets zügig wieder nach vorne geholt. Das hat mit gut gefallen und da kann man auch getrost noch heute zu diesem "alten" Gerät greifen.

Unterstützt wurde dieses positive Erlebnis dann auch noch von einer richtigen starke Akku-Lebensdauer. Ich bin sicherlich nicht mehr der erste Tester dieses Gerätes und konnte hier hervorragende Ergebnisse erzielen. Ich bin nie in Bedrängnis gekommen über den Tag und dass kann ich nicht bei jedem meiner Testgeräte sagen. In den Screenshots hier seht ihr 4h 50m Bildschirmzeit bei 30h Standby und ich bein 43%! Ganz stark!

 

 

 

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Der Horror am Ende - Fingerprint under Glass


Ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass ich diese Kategorie von Fingerabdrucklesern nicht gänzlich verteufeln möchte und es gibt sicher schon bessere Modelle am Markt, aber beim OnePlus 6T ist das Ding einfach nur schlecht.

Man bedenke bitte, dass zu meinem Testzeitpunkt bereits ungefähr 10 Monate Software Updates zur Verfügung stehen, also was bis heute nicht gut ist, dass wird es wohl auch nicht mehr werden.

Der Fingerabdruckleser ist wirklich sehr unzuverlässig, also er erkennt tatsächlich nicht nur langsam, sondern regelmäßig gar nicht. Ich habe schon lange kein Handy mehr so oft manuell entsperren müssen per Code-Eingabe weil der Fingerabdruck nicht erkannt wurde. Das funktionierte wirklich so schlecht, dass es mir das gesamte Erlebnis des Gerätes verhagelt hat. Aber man entsperrt eben auch dutzende Male am Tag, das muss einfach super klappen. Beim Google Pixel 2 (und vielen Anderen) geht dies immer zügig und sicher. Hier beim OnePlus 6T ist es jedes einzelne Mal ein Krampf.

Zudem muss man wissen, dass es zwei unterschiedliche Techniken für diese Sensoren unter dem Display gibt. Ultraschall (wie bei neuen Samsung Modellen) oder optisch (hier der Fall). Für den optischen Scan muss euer Finger beleuchtet werden, also dreht das OnePlus 6T bei jedem Scanvorgang die Displayhelligkeit aufs Maximum auf. Dies ist in einer dunklen Umgebungen wirklich extrem unangenehm.

Für mich ist dieses Feature alleine, wie bereits gesagt, ein no go und ich kann das Gerät damit nicht mehr empfehlen.

 

 

Fazit

Falls ihr nicht alles gelesen habt, hier die Kurzform.

Performance und Akku => Sehr gut
Software => Gut
Haptik => Gut
Kamera => ok
Preis => ok
Fingerabdruckleser => HORROR!!!!

Würde ich es kaufen? NEIN
Sollt ihr es kaufen? Nur wenn ihr bevorzugt die PIN/Passwort Eingabe benutzt ;)

Gerne weitere Fragen in den Kommentaren!

 

 


1 Antwort

Cooler Bericht, @MXP-Heiko, vielen Dank.

Besonders gut finde ich, dass du auf "Kleinigkeiten" eingegangen bist, wie der Helligkeit beim Fingerabdruck.

Und dein Bild mit allen Ansichten des Smartphones ist toll.

Viele Grüße, Ines.

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