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Schaut man sich die kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten an, merkt man schnell, dass großer Herzschmerz und bombastische Action ganz vorne liegen. Filme wie die Avengers, Avatar, Star Wars und Titanic spielen mit Milliardeneinnahmen ganz oben mit. Für das große Kinoerlebnis muss es also nicht nur emotional so richtig krachen. Doch auch, wenn es in manchen Filmen nicht so ist, kann die Liebe auf den zweiten Blick doch noch zum Erfolg führen und manchmal sogar zum Kultfilm reichen. Heute geht es um genau diese Filme, die zwar nicht für den großen Leinwandabend funktioniert haben, aber dennoch großartig sind.

Die Verurteilten

Man mag es kaum glauben, aber auch der in der Internet Movie Database am besten bewertete Film um die beiden Häftlinge Andy (Tim Robbins) und Red (Morgan Freeman) hatte es extrem schwer die Kinokasse klingeln zu lassen und spielte in den USA gerade mal so die Produktionskosten wieder ein. Von Kritikern hochgelobt und mit sieben Oscars nominiert ist der Film ein ganz klarer Tipp zum anschauen, der nach einer Novelle von Stephen King verfilmt wurde.

Blade Runner

Ihr habt richtig gelesen, auch Blade Runner war damals 1982 ein kommerzieller Misserfolg, der in den USA im Kino nicht mal die Kosten decken konnte. Zu lang, zu langweilig...außerdem läuft E.T. im Kino - das war das Schicksal von Blade Runner mit Top-Besetzung Harrison Ford, Regisseur Ridley Scott, Romanvorlage von Philip K. Dick, Musik von Vangelis und dem filmischen Einstieg des Cyberpunk-Genres. 

All those moments will be lost in time, like tears… in… rain.

So wirklich “lost” war der Film dann doch nicht im Nachhinein, denn die spätere Vermarktung auf Laserdisc und dann auf Video machten Blade Runner zu einem der am meisten verliehenen und verkauften Filme.

The Big Lebowski

Selbst “Der Dude”, gespielt von Jeff Bridges, konnte finanziell nicht abliefern, zum Kultfilm und einer eigenen Religion, dem “Dudeismus” hat es aber locker gereicht - und da sind die ganzen Memes mit John Goodman noch nicht mal mit eingerechnet. Wer auf ein wenig speziellere Filme steht, sollte auf jeden Fall mal reinschauen in die Filmkomödie der Coen-Brüder.

Fight Club

Auch ein David Fincher als Regisseur und die Besetzung von Edward Norton und Brad Pitt in den Hauptrollen sind scheinbar kein Garant für einen Film, der ganz viel Geld einspielt. So teilte sich Fight Club das Schicksal der anderen Filme und lag wie Blei im Kinoregal. Erst als der Film auf DVD erschien, kamen rund 100 Millionen Dollar zusätzlich und die Einstufung als Kultfilm dazu. Aber mehr möchte ich zu diesem sehr bekannten und beliebten Film nicht schreiben, ihr wisst ja: die 1. Regel des Fight Club lautet, dass man nicht über den Fight Club spricht. 

Fear and loathing in Las Vegas

Richtig Minus machte dieser fast zweistündige Drogenrausch, gespielt von Johnny Depp und Benicio del Toro, in dem Film von Regisseur Terry Gilliam. Wer vielleicht schon 12 Monkeys und Brazil von Gilliam gesehen hatte, wurde nicht großartig überrascht, dass hier kein solider Kinoabend für die ganze Familie herausgekommen ist. Deswegen an dieser Stelle ein kleiner Tipp: wenn ihr ihn schaut, dann am besten ohne die Kids. 

Donnie Darko

Wäre Jake Gyllenhaal ohne Gage nur anteilig an den US-Kinoumsätzen beteiligt gewesen, hätte er sich wahrscheinlich einen Nebenjob suchen müssen um die Miete zu bezahlen, denn Donnie Darko hat zunächst nicht annähernd das eingespielt, was er gekostet hat. So richtig kann man den Film auch nicht einordnen, denn er vereint Elemente aus Thriller, Mystery, Science Fiction und hätte auch gut zum Thema Zeit in die vorige Folge der Streaming-Tipps gepasst. Nichtsdestotrotz ist der Film sehenswert, originell und reiht sich mittlerweile auch in die Kultfilme ein. 

Das Ding aus einer anderen Welt (1982)

Remake eines Genre-Klassikers: Check. John Carpenter an Bord: Check. Kurt Russel in der Hauptrolle: Check. Spannende Sci-Fi Horrorstory: Check. Erfolg an der Kinokasse: ratet mal. Nein, auch Das Ding aus einer anderen Welt ließ den Kinosessel kalt bleiben - was vielleicht auch daran lag, dass Anfang der 80er Jahre der Zeitgeist einfach schon weg war von Filmen mit allzu vielen Splattereinlagen und der Darstellung der immer aggressiven Aliens die uns Böses wollen. Danach folgten aber ein Prequel, ein Spiel und ein großes Lob von Quentin Tarantino, der in “The Thing” den besten Horrorfilm sieht und der ihn zu “Reservoir Dogs” inspiriert hat. 

 Alle Streaming-Tipps auf einen Blick

Titelbild: o2