Das amerikanische Forschungs- und Beratungsunternehmen Gartner gewährt einen Einblick in die Tech-Trends, die das Jahr 2020 maßgeblich prägen sollen. 10 Trends, die uns im kommenden Jahr eng begleiten sollen, stellten sie letzte Woche beim IT Symposium/Xpo in Orlando vor. Schauen wir uns im Detail an, was zu erwarten ist und welche neuen Technologien schon sehr bald Einzug in unseren Alltag finden könnten.
1. Hyper-Automatisierung: Zusammenbringen, was zusammen gehört!
Damit wird eine Kombination aus verschiedenen Technologien beschrieben, mit dem Ziel, auch komplexere Aufgaben möglich zu machen, die bisher noch von Menschen ausgeübt werden. Konkret geht es um die Verbindung von künstlicher Intelligenz und automatisierten maschinellen Prozessen.
2. Multi-Experience: Unsere Umgebung wird digital!
Dieser Trend sieht eine Verschiebung vom technologisch gebildeten Menschen zu menschlich gebildeten Technologien kommen: Du hältst nicht mehr einen einzigen Computer in der Hand und nimmst diesen wahr, sondern die Welt um dich herum wird zu deinem Computer. Dies geschieht z.B. durch die vermehrte Einbindung von Augmented Reality und Virtual Reality.
3. Demokratisierung: Wissen für alle!
Technologisches und wirtschaftliches Fachwissen soll einfacher und kostengünstiger zugänglich sein. Als Beispiel werden virtuelle Berater-Systeme aufgeführt, die dir z.B. dabei helfen, wie du dein Erspartes am besten investierst.
4. Menschliche Erweiterung: Lieber Mensch, da geht noch was!
Durch den Einsatz von Technologien sollen kognitive und physische Fähigkeiten beim Menschen gesteigert werden. Dieser Trend ist stark vernetzt mit den Themen Multi-Experience und Hyper-Automatisierung. Dies kann durch das Tragen oder Implantieren von Tech Devices im oder am Körper geschehen.
5. Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Wie funktioniert das Ganze genau?
Technologischer Fortschritt bringt viele positive Aspekte mit sich. Die zunehmende Anwendung von künstlicher Intelligenz und Verwendung persönlicher Daten kann laut Gartner jedoch auch eine Vertrauenskrise bei Nutzern auslösen. Unternehmen sollen sich darauf einstellen, Transparenz und Rückverfolgbarkeit als zentrale Elemente einzubeziehen und das Bedürfnis der Kunden nach digitalen Ethikansprüchen und Privatsphäre sicherzustellen.
6. „The Empowered Edge“: Daten dezentral einsetzen!
Edge-Computing bezeichnet die dezentrale Datenverarbeitung am Rand eines Netzwerks. Dies geschieht, indem die Datenverarbeitung lokal eingesetzt wird, z.B. direkt am Endgerät. Es wird geschätzt, dass bis 2023 bis zu 20-mal mehr Smart Devices mit Edge-Computing arbeiten, anstatt konventionellen zentralen IT-Diensten.
7. Verteilte Cloud: Mehr Cloud, mehr Flexibilität und Perfomance!
Auch hier sehen wir die zukünftige Relevanz von Dezentralisierung in der Datenbereitstellung: Eine „Distributed Cloud“ stellt ein Cloud-Service-Modell dar, das nicht mehr allein zentrale Cloud-Services zur Verfügung stellt, sondern einzelne Ressourcen verteilt und sie näher an die Nutzer bringt. So lassen sich Cloud-Services räumlich verteilt z.B. entsprechend unterschiedlicher länderspezifischer Vorgaben bereitstellen.
8. Autonome Dinge: Das geht auch von alleine!
Gartner erwartet eine deutliche Zunahme von autonom agierenden Gadgets. Diese sollen bald auch auf öffentlichen Flächen anzutreffen sein und nicht nur in kontrollierten Umgebungen wie z.B. Produktionshallen. Das können unter anderem Drohnen, autonome Fahrzeuge oder Roboter sein. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz ist dabei ein entscheidendes Element.
9. Angewandte Blockchain: In der Unternehmenspraxis umgesetzt!
Einfach runtergebrochen wird Blockchain genutzt, um Datentransaktionen zu verifizieren (z.B. bei Kryptowährung). Grundsätzlich kann sie aber überall eingesetzt werden, wo Informationen sicher verwaltet und überprüft werden sollen. Die „Practical Blockchain“ könnte über ganze Unternehmensketten hinweg Vertrauen schaffen, Transparenz sicherstellen und Werteaustausch ermöglichen. Auf diesem Weg können beispielsweise Güter bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden.
10. KI-Sicherheit: Schutz geht vor!
Letzter Trend, der sich durch eine Vielzahl genannter technologischer Entwicklungen zieht: Die Sicherheit von Künstlicher Intelligenz zu gewährleisten. KI und maschinelles Lernen werden zunehmend dazu eingesetzt, menschliche Entscheidungen zu verbessern. Dies schafft ein riesen Potenzial, um Hyper-Automatisierung zu ermöglichen und autonome Geräte sinnvoll einzusetzen. Dies sorgt aber auch für eine Vielzahl möglicher Angriffspunkte, besonders bei komplex vernetzten Smart Spaces, Internet-of-things-Anwendungen und Cloud-Systemen. Daher sieht Gartner „Sicherheit“ als großes Trend-Thema, das 2020 noch intensiver in den Fokus rückt.
Was ist eure Meinung? Welche Trends seht ihr 2020 kommen? Welche Technologien und sind für euren Alltag besonders interessant?
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