Sehr geehrter O2 Service,
seit etwas über einem Monat bin ich bei Ihnen Kunde im Tarif O2 My Home L Flex LTE. Als Alternative zur (an meiner Wohnadresse) langsamen DSL-Verbindung ist dieser Tarif ein Segen. Ich bin mit der Leistung grundsätzlich sehr zufrieden und möchte auch gerne weiterhin bei Ihnen in diesem Tarif Kunde bleiben.
Zum Ende des ersten Rechnungsmonats hat sich jedoch ein Verhalten gezeigt, das mich, gelinde gesagt, stutzig macht. Obwohl der Tarif in den O2 Leistungsbeschreibungen explizit mit „unbegrenztem Datenvolumen“ angegeben und abgeschlossen ist, befürchte ich eine technische Drosselung meines Anschlusses seitens O2 nach 500 GB verbrauchtem Datenvolumen im Abrechnungszeitraum.
Ausgangssituation/ Rahmenbedingungen:
Tarif: O2 my Home L Flex LTE
Vertragsbeginn: 10.12.2020
Abrechnungszeitraum: vom 08. des Monats bis zum 07. des Folgemonats
Der letzte Tag des ersten Rechnungszeitraums (Monats) war laut Kundencenter der 07.01.2021. Obwohl im Kundenzentrum über Browserzugriff der Verbrauchs-Check lediglich „Unbegrenztes Datenvolumen“ anzeigt, lässt sich über die O2 App das angefallene Datenvolumen ablesen.
Die Verbindung über LTE wird stets über die gleichen LTE-Sendezellen aufgebaut (Cell-IDs kann ich gerne zur Verfügung stellen). In der Regel über 1800 MHz, teilweise per Carrier Aggregation zusätzlich über 800 MHz. Der RSRP-Wert (Signalstärke) liegt dabei im Schnitt zwischen -70 und -85 dBm, der RSRQ-Wert im Schnitt zwischen -8 und -10 dB.
Die aufgebaute Verbindung (angezeigt im Router) ist stets mit 100.000/40.000 kbit/s synchronisiert (entsprechend der Maximalgeschwindigkeit des Tarifs). Gemessen liegt die tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeit in der Regel zwischen 60-80 Mbit/s im Downstream sowie 20-30 Mbit/ im Upstream (gemessen an mehreren Tagen zu unterschiedlichen Zeiten). Damit liegt die durchschnittliche Leistung absolut im Regelbereich und ist zufriedenstellend.
Wie in den Leistungsbeschreibungen durch O2 angegeben, wird (bzw. kann) nach 24 Stunden ein Neuaufbau der Verbindung durch O2 erfolgen (Leistungsbeschreibung O2 My-Home Produkte, Stand Nov. 2020, Absatz 4.1). Dieser erfolgt in meinem Fall in der Regel täglich um ca. 01:45 Uhr.
Sachverhalt (Auftreten einer „Störung“):
- Am 06.01.2021 (vorletzter Tag im Abrechnungszeitraum): Überschreitung von 500 GB verbrauchten Datenvolumen (nachvollziehbar über O2 App sowie im Router)
- Am 07.01.2021 (letzter Tag im Abrechnungszeitraum): um ca. 01:45 Uhr wie erwartet Neuaufbau der Verbindung
- Synchronisation nach Neuaufbau der Verbindung nur noch 21.000/11.200 kbit/s (Hinweis im Router: "Mobilfunk-Datenrate AMBR vom Mobilfunk-Anbieter geändert")
- Tatsächliche gemessene Übertragungsrate (Speedtest) ab diesem Zeitpunkt nur 1 Mbit/s DOWN und 1 Mbit/s UP
- Verbindung kommt wie üblich über die gleichen LTE-Sendezellen mit 1.800 MHz sowie 800 MHz (Carrier Aggregation) zustande
- Es liegen keine Veränderungen am clientseitigen Setup (Router, Antennenposition, WLAN, Kabel, Wetter etc.) vor, die dieses Verhalten erklären könnten
- Eine Störung im Umkreis der Anschlussadresse liegt zu besagtem Tag ebenfalls nicht vor (Bestätigt durch O2 Hotline)
- Die “Störung” des Anschlusses besteht über den gesamt Tag und unterliegt keiner Schwankung, bei kombiniert 2 Mbit/s ist Schluss
- Mehrere Lösungs-Versuche (Router-Neustart, Neuaufbau LTE-Verbindung, Werksreset, Fritzbox statt Homespot) führen zu keiner Verbesserung/ Veränderung
- O2 Service Hotline wird informiert, findet jedoch auch keine Lösung und gibt „Störung“ an Technik weiter unter Ticketnummer: HDIT-1115949
- Eine zugesagte Rückmeldung durch die O2-Technik ist anschließend nicht erfolg
- Um exakt 00:01 Uhr und 23 Sekunden am 08.01.2021 (erster Tag des neuen Rechnungszeitraums) wird die Mobilfunk-Datenrate automatisch auf 72.000/28.000 kbit/s geändert ("Mobilfunk-Datenrate AMBR vom Mobilfunk-Anbieter geändert")
- Tatsächlich gemessene Übertragungsrate (Speedtest) ab diesem Zeitpunkt nun wieder 48 Mbit/s DOWN und 24 Mbit/s UP
- Nach Neuaufbau der Verbindung (Neustart Router) anschließend wieder volle Synchronisation mit 100.000/40.000 kbit/s
- Die „Störung“ scheint damit behoben, indem der neue Rechnungszeitraum beginnt
- Nach anschließender Recherche zeigt sich, dass bei O2 für bestimmte Tarife eine sogenannte FairUse Regelung zum Einsatz kommt, im Rahmen derer nach 300 GB bzw. 500 GB auf 2 Mbit/s gedrosselt wird (https://www.o2online.de/internet-festnetz/fair-use/)
- Der Einbruch der Übertragungsgeschwindigkeit auf in Summe 2 Mbit/s (1 Mbit/s DOWN + 1 Mbit/s UP) in meinem Fall dürfte zwar nicht unter diese Regelung fallen (da Tarif ohne Volumenbegrenzung), lässt aber die Vermutung aufkommen, dass eine ähnliche Form der (technischen) Geschwindigkeitsbegrenzung aktiv war
Schlussfolgerung:
Kombiniert lassen die Indizien (s. unten) in Summe aus meiner Sicht nur einen Schluss zu: Entgegen der vertraglich vereinbarten Leistungsbeschreibung findet ab 500 GB eine Drosselung auf 2 Mbit/s durch O2 statt.
- Zeitpunkt des Auftretens der "Störung" exakt ab Reconnect nach Überschreitung von 500 GB vebrauchtem Datenvolumen
- Beschränkung der Synchronisation durch Mobilfunk-Anbieter ("Mobilfunk-Datenrate AMBR vom Mobilfunk-Anbieter geändert")
- Ausschluss offzieller Störmeldungen und sowie clientseitiger Veränderungen (sowohl bei Auftreten als auch Auflösung der "Störung")
- Beschränkung der Übertragungsrate auf 2 Mbit/s (1 Mbit/s Upload und 1 Mbit/s Download) in Verbindung mit FairUse Regelung anderer Tarife
- Automatische anhebung der Sycnhronisation und Übertragsungsrate innerhalb der ersten zwei Minuten des neuen Rechnungszeitraums („Reset“ Datenvolumen)
Da ich beruflich (aktuell mehr denn je) auf einen funktionierenden und schnellen Internetanschluss angewiesen bin, ist mir die Klärung des Sachverhalts mehr als nur wichtig. Bitte verstehen Sie mich an dieser Stelle auch nicht falsch. Mir geht es vor allen Dingen darum, dass dieses Verhalten meines Anschlusses nicht wieder auftritt. Auch wenn gelegentliche Störungen nicht vermeidbar sind, scheint diese „Störung“ System zu haben. Die 500 GB im Monat mögen für viele Nutzer reichlich bemessen sein, bei 100% Arbeit im Homeoffice und unzähligen Videokonferenzen kommen diese Datenmengen jedoch leicht zustande. Und mit kombinierte 2 Mbit/s ist selbst E-Mails abrufen müßig, von Videokonferenzen ganz zu schweigen – was in meinem Fall einer Arbeitsunfähigkeit gleichkommt.
In Anbetracht des geschilderten Sachverhalts bitte ich Sie daher eindringlich um:
- Stellungnahme zu meinen Schilderungen
- Unmittelbare Behebung eventuell aktiver Drosselungsmechanismen
Natürlich werde ich das Verhalten meines Anschlusses diesen Monat weiterhin beobachten und Sie in diesem Beitrag informiert halten. Mein Schutz als Verbraucher hat an dieser Stelle für mich absolute Priorität. Sollten Sie weitere Informationen benötigen, zögern Sie nicht mich (auch über meine Kundendaten) zu kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen
Kunde.BW