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Von der Zugspitze zum Gardasee - Ein Bericht

Von der Zugspitze zum Gardasee - Ein Bericht
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Ich war mal wieder unterwegs...denn ich hatte eine Reise gebucht. Diesmal war es kein Musical in einer anderen Stadt, sondern eine doch etwas längere und weitere Reise. Der Start- und Treffpunkt war in München. Das Ziel der Gardasee.

Hier möchte ich euch gerne mitnehmen auf

 

Panoramawegen von der Zugspitze zum Gardasee

 

einer Alpenüberquerung mit Anstrengung, Spaß und ganz besonderen Erlebnissen.

 

Bereits im Januar 2022 hatte ich die Überlegung, wo und wie mache ich Urlaub. Da ist mir als erstes Island in den Sinn gekommen. Doch alleine fliegen, also ohne Freund/Freundin wollte ich einfach nicht.

Also habe ich weitergesucht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es doch einen Weg über die Alpen geben muss. So hatte ich gebucht, nicht sicher was auf mich zukommt, aber voller Vorfreude.

Im Februar startete ich dann mit dem Training für die Tour und intensivierte es, je näher die Wärme des Frühling und Sommer kam, damit ich nicht ganz unvorbereitet starte. Das war die richtige Entscheidung, denn sonst hätte ich es vermutlich nicht so gut geschafft.

 

19.08.2022: Anreise nach München und Kennenlernen

Am 19.08.2022 machte ich mich auf den Weg, per Bahn, nach München um mich mit meinen Mitstreitern und dem Reiseleiter im Hotel zu treffen. Vorfreude auf das Unerwartete machte sich in mir breit, aber auch Nervosität auf wen ich treffen würde. Bei einer Vorstellungsrunde und dem Briefing über die Reise lernte ich meine Mitreisenden erstmals kennen.

20.08.2022: Zugspitze

neblig...

Wie ihr sehen könnt, seht ihr nichts. Da war ich seit langem mal wieder auf der Zugspitze und es regnete in Strömen und die Sicht war gleich null. Aber wenigstens könnt ihr auf dem Foto das Gipfelkreuz entdecken. Vielleicht wenn ihr etwas genauer schaut.

Das war natürlich schade!

Nach einem kurzen Stopp auf dem Zugspitzplatt konnten wir die kläglichen Reste des Gletschers sehen. Vielleicht gab es ja noch mehr, aber auch das lag im Nebel.

Zugspitzplatt

Ohne Sicht, weder auf dem Gipfel noch auf dem Zugspitzplatt hielt uns die Höhe nicht lange auf und wir fuhren mit der...

...Zahnradbahn...

...zum Riffelriß, wo unsere kleine Wanderung nach Obermoos, bei Ehrwald, startete.

Es war so die Wanderung zum Einstieg. Und welch Überraschung: Pünktlich zu Beginn dieser schloss der Himmel die Regentore.

Die kleine Wanderung zum Einstieg war problemlos, teils über Geröllfelder, über kleine Bäche und durch Wälder. Gerade die durch den Regen nassen Wälder, das Moos und die Felsen, machten eine atemberaubende Stimmung. Und unterwegs konnten wir noch die Tierwelt bestaunen.

Salamander

Die Wanderung war noch nicht ganz so alt, da kehrten wir auf einer Hütte ein. Als wir da einen kleinen Snack und Getränk zu uns nahmen, sahen wir etwas tolles.

Das Zugspitzmassiv war fast wolkenfrei.

Nach kurzer Rast ging es weiter dem Ziel entgegen, wo auch schon der Bus wartete der uns ins Kloster brachte.

21.08.2022: Übernachtung im Kloster und Kaunertal

Ja ihr habt richtig gelesen. Unterhalb von der Kronbrug (bei Zams in Österreich) lag das Kloster mit Kirche und Hotel in dem wir übernachteten.

Kirche und Kronburg.

Jedes der Zimmer hatte eine Eigenschaft… bei mir war es Gelassenheit… aber es gab auch Wachsamkeit und Langsamkeit. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich mir dieses Wort zu Herzen genommen und darüber nachgedacht habe. Vielleicht sollte ich wirklich etwas gelassener werden.

Vor dem Frühstück mussten wir nicht zur Andacht, sondern konnten mehr oder wengier Ausschlafen. Denn bald wartete auch schon der nächste Transport auf uns. Das Ziel der Gacher Blick.

Gacher Blick… das Kaunertal liegt links davon.

Auf einem gemütlichen Weg zum Einlaufen ging es stegig bergauf. Dann kam der Pfad im Wald und das Gemütliche änderte sich in Anstregung. Aber es war nicht allzu schlimm.

Kaunertal

Zeitnah erreichten wir den atemberaubenden Blick in das Kaunertal, bis zum Ende, wo wir den Gletscher sehen konnten. Früher war ich bereits schon einmal im Kaunertal, mit einer Jugendfreizeit.

Kurz vor dem Abstieg konnten wir noch in einer Hütte einkehren und uns stärken. Ich wählte da Alpenkräuterfrittaten in der Rinderbrühe (Flädle). Sehr lecker.

Nachdem wir den Abstieg gemeistert hatten und es immer wärmer wurde, wartete der Bus für den nächsten Transfer, nach Nauders in Österreich.

Nicht lange dauerte es und konnten den Pool und die Sauna nutzen. Das Besondere: Der Pool war in einem alten Gewölbekeller, Einfach eine schöne Atmosphäre. Es war eine tolle Entspannung.

22.08.2022: Nauderer Panoramweg

Nach einem tollen Frühstück ging es für uns zu Fuß zur Bahn, die uns auf 2.173 m brachte. Denn Panoramawege sind normalerweise oben. Der Nauderer Höhenweg hatte vieles zu bieten. Einen super Blick, schmale aber gute Wege, sowie aber auch abschüssige Wege. Dennoch war es ein leichtes.

Und bei der Pause hatten wir diesen Blick.

Nachdem das Wetter ja am ersten Tag (Zugspitze) nicht so toll war, so hatte ich bereits jetzt die Entschädigung dafür. Denn das Wetter war wirklich ein absoluter Traum. Nicht zu warm, nicht zu kalt, Sonne und ein leichter Wind. Da lässt es sich aushalten, im Gras zu liegen und die Seele baumeln zu lassen.

Und als wir dann weitergingen und zurückblickten sahen wir dies:

Einfach ein tolles Bild.

Zurück in Nauders wartete wieder der Bus, um uns zu einem weiteren Highlight zu bringen.

Der Reschensee mit seinem aus dem Wasser ragenden Kirchturm.

Kirchturm im Wasser

Doch das nächste Highlight wartete bereits. Die Übernachtung an diesem Abend begann und endete auf 2.188 m, im Hotel Franzenshöhe unterhalb des Stilfser Joch.

So weit oben zu übernachten war schon etwas ganz Besonders. Waren die Zimmer doch auch sehr rustikal und ganz ohne Fernseher eingerichtet. Ich muss sagen, dass mir diese Nacht am besten gefallen hat. Ich war an diesem Abend ganz in Gedanken versunken.

Zusätzlich konnten wir wieder den Pool und die Sauna nutzen, was auch wieder sehr entspannend war. Besonders in diesem Fall: Das Schwimmbecken befand sich im zweiten Stock. Und was noch besonders war: Wenn man genau hinsah, dann konnte man Murmeltiere entdecken und auch hören.

23.08.2022: Ortler

Es ist atemberaubend. Auf der linken Seite erstreckte sich das Ortlermassiv.

Ortler, Monte Zebrù und Königsspitze

Nach einer kurzen Seilbahnfahrt waren wir an den Hängen des Trafoier Tals auf dem “Goldseeweg” und hatten bei tollem Wetter die ganze Zeit blick auf dieses Bergmassiv.

Wahnsinn!

Bei einem Weg unterhalb der Gipfel war es mal leicht zu laufen, aber es gab auch einige Steigungen zu meistern, sollte doch der Weg leicht ansteigend sein. Das Ziel der Wanderung machte alles wieder gut.

Ortler

Da war die Einkehr wohlverdient und mit Aussicht schmeckte auch alles doppelt so gut.

Speckknödel mit Salat

Daraufhin folgte der längste, aber auch wahnsinnig schöne Transport nach Madonna di Campiglio. Über vier Pässe mit tollem Blick, engen Straßen und tiefen Abgründen ging es weiter.

Das Licht liegt an der Scheibe.

Eine so tolle Autofahrt hatte ich nicht erwartet und wäre normalerweise auch nicht dabei gewesen. Dem Autoverkehr und Stau sei Dank. Glück muss man auch mal haben.

Unterhalb der Brenta-Dolomiten übernachteten wir in einem doch sehr touristischen Ort. Hauptsächlich für den Winter gab es dort alles. Nach der Nacht auf 2.188 m, war das fast schon so etwas wie ein Kulturschock. Viel zu viele Leute.

24.08.2022: Brenta-Dolomiten

2.442 m - der Passo Groste - schnell hinauf mit der Seilbahn, dass wir wieder Panorama haben.

Brenta-Dolomiten

Eine schöne Landschaft. Felsen, Almböden, Gras, hohe Felsvorsprünge und einfach ein toller Weg. Für mich war das die beste und schönste Tour der Woche. Nach jedem Hügel konnte man etwas neues entdecken und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Absoluter Wahninn

Zu unserer Einkehr mussten wir noch einen steilen und rutschigen Abstieg meistern. Alles gut gegangen.

Hütte

Und nach der Hütte gab es dann, gut gestärkt, einen sehr steilen Anstieg zum nächsten Pass. Das hatte uns einiges an Kraft gekostet dieses Stück zu bestreiten. Und so oben angekommen, gab es dann doch erstmal einen Grappa, der uns wieder munter machte.

Der Abstieg und Weg zum Lago die Molveno, bzw. zur Seilbahn darüber, war da dann nur noch ein Klacks.

Blick auf den Lago di Molveno

Unten angekommen konnten wir das Eis wohlverdient genießen. Lecker.

25.08.2022: Das letzte Mal Panorama und das Ziel

Der Morgen begann mit dem Transfer zum Passo Bordala, währenddessen wir nochmal Kraft tankten. Denn der Aufstieg sollte anstregend werden. 800 Höhenmeter lagen vor uns.

Der Aufstieg auf den Monte Stivo brachte mich an meine Grenzen und je näher der Gipfel kam, desto mehr Emotionen durchströmten meinen Körper. Kurz vor dem Gipfel kam alles heraus und das ein oder andere Tränchen schwitzen meine Augen aus.

Ich war geschafft, aber glücklich. Denn das Ziel der Reise lag unter uns.

Blick auf den Gardasee

Nach Abstieg und Transport nach Riva del Garda war das Ziel erreicht.

Gardasee

Auch hier und bei dem Sprung ins Wasser kamen nochmal die Emotionen hoch.

Nach einem super leckeren Abendessen in einer Pizzeria …

Aubergine, Getrocknete Tomaten, Basilikum und Knoblauch

...und dem Ausklingen lassen an der Uferpromenade wurden wir am 26.08.2022 per Bus nach München zurück transportiert.

Die Woche endete und die Erinnerungen bleiben.

Fazit:

Kurz:

Jederzeit wieder!

Lang:

Was eine tolle Woche. Ich bin einfach auch jetzt noch absolut begeistert und geflasht.

Das Wetter war top, naja gut, bis auf den Tag auf der Zugspitze. Aber alle anderen Tage haben das wieder vergessen lassen. Das Alpenpanorama hatte jeden Tag etwas Neues zu bieten.

Die Mitreisenden waren super. Freundlich und für jeden Spaß zu haben. Wir haben so viel gelacht und waren von der Kondition her immer auf dem gleichen Level, sodass wir bei unseren Touren vor dem Zeitplan waren.

Besonderes Lob möchte ich dem Reiseleiter aussprechen, der für jeden Spaß zu haben war, aber immer die Tour und die Leute im Blick hatte. Man hat richtig gemerkt, dass es für ihn keine Arbeit ist, sondern er absoluten Spaß an der Sache hat. Das übertrug sich auf die Gruppe und so hatten alle eine gute Zeit.

 

Es war wirklich eine tolles Erlebnis, von dem ich jetzt einige Zeit zehren kann.

 

Jetzt interessiert mich natürlich:
Wie war eure Alpenüberquerung, wenn ihr denn schon eine gemacht habt?


7 Antworten

Benutzerebene 7

Hi @LMSMDK danke für deinen grandiosen Bericht, 
es hat mir unheimlich viel Freude bereitet ihn zu lesen und mir die Bilder dazu anzusehen, sowie sich eigene Gedanken zu machen.
vielen vielen Dank 😍💙

LG
Michael

Hallo @LMSMDK ,

wow, was für eindrucksvolle Bilder und noch eindrucksvollere Beschreibungen bzw. Erfahrungen, die du gemacht hast. 😮😍

Ich bin neugierig, wie viele Schritte hast du die Woche geleistet?

Richtig tolle Bilder sind das und hoffentlich hast du noch ganz lange von deinen Erinnerungen und Eindrücken dieser Reise. 💙

Liebe Grüße

Jennifer

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@o2_Micha

Vielen Dank und freut mich. :)

@o2_Jennifer 

Vielen Dank. :)

Habe das gerade mal zusammengerechnet. An allen Wandertagen bin ich 171.425 Schritte gelaufen. Im Durchschnitt waren das ca. 28.750 Schritte/Tag, bei ca. 71 Streckenkilometern (ca. ± 8.000 Höhenmeter)

Huhu @LMSMDK , Wahnsinn, das ist ein richtig schöner und toller Bericht und die Bilder sind grandios. 
Danke dafür. 😍

LG Maria

Benutzerebene 7
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@o2_Maria 

Vielen Dank. 😃

 

Die Bilder habe ich mit der Kamera des Sony Xperia 1 IV aufgenommen.

Benutzerebene 7
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Sehr guter Bericht 🙋🏻‍♂️🙂

Ich war sehr vertieft beim Lesen und die Fotos sind großartig 👍🏽

LG Tommi 😎

Benutzerebene 7
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Super schöööön! 😍💗 Danke für deine Mühe!

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