Da kommt nun also ein Picard zurück auf die Mattscheibe und haut die meisten von uns in der ersten Folge weg. Schnell wird klar, dass er immer noch mit dem Tod von Data zu kämpfen hat. Diese innere Zerrissenheit zieht sich, mal mehr und mal weniger, von Folge zu Folge. Und was passiert am Ende? Genau, Data sagt, dass er die Liebe von Picard immer gespürt habe und im Grunde alles ok ist. Und was tut Picard? Genau, der bedankt sich und der gesamte innere Kampf ist plötzlich nicht mehr existent.

Picard wird zum Androiden und es interessiert ihn kaum. Ist aber nicht schlimm, denn uns wird von drei uninteressanten Charakteren erklärt, dass das total supi so ist und er sich keine Gedanken machen solle. Er wird schon noch sterben. Irgendwann. Vielleicht. Mal sehen, was Staffel zwei dahingehend verwirrendes mitbringen wird.

Und sei das nicht schon bekloppt genug, Dramatik auf den Tod von Picard zu legen, obwohl wahrscheinlich so ziemlich jeder weiß, dass bereits eine weitere Staffel bestätigt wurde und Picard gar nicht sterben kann, fand ich das einzig gelungene zum Abschluss der Staffel, den letzten Auftritt von Data. Auch wenn die Erzählung ebenfalls für mich komplett unlogisch ist. Da wird ein Picard zurück in die Welt der lebenden geholt aber ein Data fristet sein Dasein in einer Simulation? Seit Jahren? Alleine? Den kann man nicht zurückholen? Nö, geht nicht. Warum ist jetzt aber auch nicht so wichtig, denn Picard ist jetzt ebenfalls ein Android. Und er hinterfragt es auch kaum. Stattdessen werden einfach drei Festplatten gezogen und fertig ist die Geschichte um Data erzählt.

Und selbst wenn Brent Spiner den Data nicht mehr spielen will, dann hätte man ihn auch nicht auf diese Weise zurückbringen müssen. Dann hätte man die Auflösung um die Zerrissenheit von Picard anders bewerkstelligen müssen, anstatt Data als Persönlichkeit in einer Simulation zurückzuholen. Wäre er eine Illusion geblieben, hätte das eher gepasst und man hätte sich die schlechten Erklärungen, die am Ende keine sind, auch sparen können.

Genau so würde mich mal interessieren, wann Seven of Nine zum Ex-Borg-Rambo geworden ist. Mehr Menschlichkeit nach ihrer Rückkehr ist sicherlich akzeptabel, aber was man da aus ihr gemacht hat, ist mehr als nur unangenehm anzuschauen.

Aber das alles ist nicht wichtig. Die Story von zwei Androiden-Mädchen, die von Data gezeichnet wurden und was ebenfalls nicht aufgeklärt wurde, wie es zu dieser Zeichnung kam, ist am Ende komplett leer an Inhalt. Das einzige was beim scheinbar großen Finale passiert: Ein neuer Riker ist in der Stadt, der kurz bei seinen Kumpels von der Föderation angerufen hat, um anschließend aus seiner Rente (Reserve) heraus das beste Schiff zu bekommen und erstmal den Macker zu machen. Direkt auf Konfrontation. So gehört sich das für die Föderation. Die war schon immer sehr kriegerisch. Dass es ein Verbot von Androiden gibt, interessiert aber dort auch niemanden. Wird es zukünftig auch nicht, denn Picard ist ja nun selbst einer.

Ich habe wirklich keine Ahnung, wer bei CBS dem Kurtzman seine Storys durchwinkt, aber dann sollte man bitte kein Star Trek daraus machen. Und wenn es nicht anders geht, dann lasst bitte solche Charaktere wie die aus TNG, Voyager usw. in Ruhe und Frieden in der Schublade unter zig Notizen ruhen, anstatt sie irgendwie zu zerstören. Denn das ist dort teilweise passiert. Dann sollen die lieber ihr Discovery-Armageddon weiter fabrizieren. Doch da ahne ich böses, wenn ich bedenke, dass in Picard aus dem Portal so etwas ähnliches wie “Control” zu sehen war. Sie werden es verschmelzen. Da bin ich sicher. Und es wird dann gruseliger, als es sich die Autoren jemals ausdenken könnten.

Was ist eigentlich mit Narek? Ist der am Ende komplett vergessen worden? Oder hab ich seinen Abgang verschlafen? Außerdem haben die den Tod / die Leiche seiner Schwester nicht gezeigt (biliges in die Tiefe fallen zählt nicht), jede Wette dass die in Staffel 2 Jagd auf 7o9 macht