Nachdem wir ja in einem anderen Thread auf einmal in die Kindheitserinnerungen abgedriftet sind habe n wir beschloßen einen neuen ( eigenen ) Thread dafür zu starten.
Was sind Eure schönsten Erinnerungen an damals und was hat sich zu heute geändert ?
Wart ihr wie ich auch beim Bauern auf dem Gehöft und habt dort Pflaumen “stiebitzt”, bei der Kartoffelernte geholfen,die Kühe in den Stall getrieben ?
Oder wart ihr als Kind eher im Wald unterwegs und habt dort die heimische Flora und Fauna erkundet ?
Ich persönlich bin gespannt was hier so alles an schönen und vielleicht auch “schaurig-schönen” Erinnerungen zu Tage kommt….
Ich war in meiner Kindheit so gut wie jeden Tag auf dem Bolzplatz - und so sah ich Abends auch aus, wenn ich nachhause gekommen bin. Mit dem Geld vom Zeitungsaustragen, Flohmarktverkäufen und gespartem Taschengeld habe ich mir irgendwann meinen ersten Computer (Commodore 64 ) gekauft und Zeit verbracht, wenn niemand da war zum Fußballspielen. In den Urlaub ging es oft an die Nordsee, zusammen mit meiner Mutti, Tante und Cousine, wo wir am Strand Sandburgen gebaut haben.
Das Drumherum war aber eher nicht Bullerbü. Nach der Schule habe ich mir erstmal Essen gekocht, weil meine Mutti alleinerziehend mit Vollzeit-Job war, da müsste ich so ungefähr sieben Jahre alt gewesen sein. Alle Freunde von der Bolzplatz-Clique haben geraucht und irgendwelche Leute aus benachbarten Wohnhäusern hatten von Einbrüchen bis Sachbeschädigung das volle Programm durch. In der Schule gab es Drogentote auf der Toilette, Neonazis die den Schulleiter bedroht haben und Angriffe auf Lehrer. Das klingt alles super negativ, aber auch das war ein Teil meiner Kindheit/Jugend, den ich so erlebt habe - sorry, falls es zu dystopisch rüberkommt.
Irgendwann auf dem Bolzplatz, wo ich mit meinen Kumpels (u.a. ursprünglich aus Polen, Tunesien, Türkei...) gespielt habe, versperrten mal 20 Skinheads (die mit den grünen Bomberjacken) den Ausgang, daran erinnere ich mich noch. Da denkt man dann erstmal an einen schönen Platz im Krankhaus - letztendlich kam aber nach ein paar Sprüchen und Hin- und Her ein Fußballmatch raus, das wir gewonnen haben.
Trotz allem finde ich, dass meine Kindheit schön war, auch wenn nicht alles wie im Bilderbuch abgelaufen ist. Was sich geändert hat zu heute? Die Relation von Fußball zu Computer hat sich geringfügig verschoben. Etwas mehr an die frische Luft außerhalb von einkaufen und Terminen wäre ganz gut.
Dann will ich doch auch mal…..
Aus heutiger Sicht kann ich echt sagen, dass ich eine gute Kindheit hatte.
Damals hab ich das zwar oft anders gesehen wenn Mama oder Papa mal wieder mit irgendwelchen Verboten um die Ecke kamen.
Als ich 12 Jahre alt war haben meine Eltern ein Haus gekauft. Haus ? Was sag ich - Ruine trifft es eher.
Da beide Elternteile arbeiten waren hatte ich nach der Schule meistens einen Zettel mit Aufgaben auf dem Tisch liegen.
Darauf stand dann z.Bsp: Fliesen im Bad abschlagen, Zwischenwand in der Küche raus, etc.
Klar - als Kind sieht man das vielleicht etwas anders - aber es hat mir halt damals schon gezeigt das man in der Welt nichts geschenkt bekommt und sich alles irgendwie Erarbeiten muss.
Vielleicht bin ich deswegen ein Workoholic geworden - man weiss es nicht.
Wenn dann mal Freizeit war, bin ich auch mit Freunden auf den Bolzplatz und wir haben gekickt bis zum Umfallen.
Oder es gab halt die berühmten Bauernaktionen: Kartoffelernte, Heu einfahren, Kühe treiben.
Und zum Dank haben wir unserem Bauern dann die Pflaumen vom Baum geklaut
Das alles war so im Alterszeitraum von 12 - 15 Jahren.
Die Sturm- und Drangzeit muss ich Euch dann ein andernmal erzählen.
Mh, wenn ich das hier so lese, dann war meine Kindheit gar nicht so aufregend.
Dennoch aber zufrieden.
Bei uns war immer alles geregelt - morgens Kindergarten, bzw. später Schule, Mittags hatte Mutti das Essen auf dem Tisch, danach wurden Hausaufgaben gemacht und danach habe ich mich dann mit Freunden getroffen oder war beim Sport oder in der Theatergruppe.
Meinen Vater hab ich meist erst abends oder am Wochenende kurz gesehen, da er bis Nachmittags bei seinem Hauptjob war und sich danach um seinen eigenen Partyservice gekümmert hat. Da war ich dann aber schon 9, als er mit dem Partyservice angefangen hat.
Im Urlaub waren wir tatsächlich nur wenige Male zusammen weg und dann ging es nach Schweden, zu meiner Familie. Ansonsten war ich mit der Kindergruppe und später mit der Jugengruppe unserer Gemeinde, im “Ferienhaus” der Kirche.
Als ich noch jünger war, im Alter von 4 - 8 Jahren, hatten wir einen Campingplatz und waren in den Ferien und am Wochenende meist dort.
Das war toll.
Da war schon direkt nach dem wachwerden morgens was los und wir Kids haben bis abends draußen rumgetobt.
Was ich schön finde, so rückblickend, wir hatten keine Handys oder Computer, wir haben uns draußen oder bei Freunden getroffen oder waren beim Sport.
Ich hatte immer 3 Groschen in der Tasche, falls mal was sein sollte, damit ich dann meine Eltern zu Hause, über die Telefonzelle, anrufen konnte.
Eine Kugel Eis hat damals 20 Pfennig gekostet und für 20 - 50 Pfennig haben wir bei unserem Bäcker eine große Tüte, selbst zusammen gestellte, Süßigkeiten bekommen.
Im Winter waren wir am Werdersee Schlittschuhlaufen und Rodeln.
Die Zeit, so ab 15/16 Jahren, war dann schon eine andere Hausnummer.
Hallo zusammen,
den ersten Teil meiner Kindheit habe ich im Ruhrgebiet verbracht.
Gefühlt waren die Sommer ewig lang und wir jeden Tag draußen , bis die Sonne unterging.
Ist wahrscheinlich aber auch in der Erinnerung verklärt.
Jeden Tag kam der Eiswagen und ich bin aus dem dritten Stock wie verrückt die Treppe runter mit 20 Pfennigen, um Eis zu kaufen.
Wenn der mal nicht kam, ging es zum Kiosk an der Ecke. Dort gab es Wassereis (habe immer nur Himbeere genommen und dann die Farbe rausgelutscht bis nur noch das Wasser vom Eis da war ).
Oder die “Schnuckeltüten” mit jeder Menge verschiedener Dinge, wie Cola-Fläschchen, Eßpapier, Brausestrohhalme, Schokoladenzigaretten…
Kindergarten gab es nicht. Da hätte meine Eltern mich 3 Jahre vor der Geburt anmelden müssen, um einen Platz zu bekommen.
Als wir dann nach Hessen gezogen sind, war ich zunächst sehr unglücklich. meinen Eltern habe ich erzählt, dass alle Kinder eine Fremdsprache sprechen würden, da ich kein Wort hessisch verstanden habe.
Aber das hat sich dann auch gelegt. Und auch hier waren wir Draußen und haben Höhlen gebaut und sind im Wald rumgestromert. Ich weiß gar nicht, wie meine Mutter das ausgehalten hat, dass sie den ganzen Tag nicht wußte, wo wir waren
Gehts nur um schöne Erinnerungen? Besser ist das bei mir … Denn der Rest, außerhalb dieser “guten” und “neutralen” Dinge, hat mir nichts weiter als psychische Schäden und ne ewige Suche nach Therapeuten und Diagnosen eingebracht.
Aber zu allem anderen:
Ich komme, wie einige vielleicht bereits wissen, aus einem kleinen Kaff in Osthessen, zwischen Bad Hersfeld (bekannt für seine Festspiele) und Fulda (bekannt für … weiß keine Sau, keine Ahnung ). Und ich habe dort auch mein ganzes Leben, und damit auch meine Kindheit, verbracht und bin erst nach der Trennung von meinem Noch-Mann nach Rheinland-Pfalz gezogen.
Auf dem Dorf aufzuwachen war für mich genau so, wie man es sich vorstellt. Baujahr 89, ohne Smartphones und irgendeinen Schnickschnack, der erst später in der Schule kam. Jeden Tag draußen im Dorf unterwegs, auf dem Spielplatz, im Feld, in den Wäldern. Und niemand musste sich Sorgen machen. Jeder kannte jeden und gefühlt alle anderen Kinder des Dorfes waren mit einem in einer Grundschulklasse, im Nachbarort. Langweilig war es nie.
In der Grundschule bekam ich dann irgendwann meinen ersten PC und … ja, das wars dann für mich. Ich war in einer neuen Welt gefangen. Nee, okay, so schlimm war es auch nicht. Ich war immer noch viel draußen oder bei meiner damals besten Freundin. Aber mein PC und die ersten Games, die ich dann bekam, haben mich definitiv gefesselt und ich bin schon früh zur “Gamerin” geworden. Meine Mutter musste sich aber nicht wirklich Sorgen machen, denn meine anderen Interessen waren immer noch relativ breit aufgestellt, oder zumindest anscheinend nicht bedenklich, sagen wir so.
Das Haus, in dem wir gelebt haben (Oma, Opa, Mama, ich), war so lange ich denken kann unser Eigentum, mit großem Grundstück, Hof, Scheune, in dem früher mein Opa auch Schafe gehalten hat. Später hat er einen Teil der Scheune dann zum Partyraum umgebaut.
Wir hatten einen kleinen “Spar”-Laden direkt gegenüber, als ich noch kleiner war. So ein Laden in der Größe, wo man gerade mal das Nötigste bekam und natürlich haben wir Kinder uns dort auch oft Süßigkeiten geholt. Direkt an dieser Hauswand gabs auch nen Kaugummiautomaten, der wahrscheinlich viel zu viel meines Kleingeldes gesehen hat.
Hach ja, das war was …
Bei mir gab's jede Menge Umzüge und Schulwechsel.…
bin nie richtig irgendwo "angekommen"…
Für mich waren Hunde & Pferde alles. Ich war auch nie so das "Mädchen" .. Schlamm, Matsch und Dreck... Das war mein Highlight
Oh ja, definitiv eher für die “Psycho-Couch”. Aber ich fürchte, die wäre echt nichts für die Augen und Ohren der öffentlichen, breiten Masse …
Umzüge und Schulwechsel hatte ich nicht, aber ich kann mir vage vorstellen, was es mit einem Kind macht und allein schon, welchem Dauerstress und welchen Ängsten man ausgesetzt ist.
Das klassische Mädchen war ich wohl auch nicht. Also, ich mochte zwar auch Pferde und Barbie und Glitzer. Aber nicht nur. Ich war genauso zu begeistern für wilde Dinge im Wald bauen, Schlammgruben und Löcher im Garten graben, Regenwürmer sammeln und mit Werkzeugen rumhantieren, wenn Opa in der Garage gerade am Basteln war.
Also ich bin der Meinung das wir auch die nicht so schönen DInge erzählen dürften.
Natürlich muss das jeder für sich seöbst entscheiden OB und WAS man von sich preisgibt.
Aber letztendlich gilt doch der Spruch:
Wo Licht ist - ist halt auch Schatten.
Und auch die negativen Erinnerungen in uns haben uns zu den Personen gemacht wie wir heute sind, oder ?
So spontan fällt mir da jetzt gar nichts ein ( was nicht heisst das ich nie etwas blödes Erlebt habe ) sonst würde ich damit jetzt auch anfangen;-)
Ich hab für diesen Thread im übrigen noch zig Ideen - aber das kommt dann immer mit der Zeit
Da bin ich doch erst jetzt auf diesem Beitrag gestossen.. Meine Kindheit war schön. Bei uns in der Straße war ein großer Spielplatz und da haben alle Kinder aus der Nachbarschaft zusammen gespielt. Was ich als Kind blöde fand war die Tatsache, das mein Papa immer erst Nachmittags nach Hause kam und meine Eltern wollten das wir zusammen Essen. Heute verständlich früher total doof. Das bedeutete alle meine Freunde waren draußen und ich musste rein zum Essen. Das war dann immer irgendwie eine blöde Unterbrechung. Wie ihr lesen könnt habe ich es dennoch überlebt. Zu Nikolaus haben wir uns verkleidet und sind nikolauslaufen gegangen. Bei uns in der Gegend gab es viele kleine Geschäfte. Das hat immer riesigen Spaß gemacht. Später dann sind wir im Winter Freitags Abends immer in die Eislaufhalle gefahren zur Disko. Das war ein echtes Highlight. Wir haben uns mit einigen Mädels bei meiner Freundin getroffen und uns “fertig” gemacht. Ich sag’ mal so.. Keine von uns ist Visagistin geworden. Irgendwann kamen meine Eltern auf die glorreiche Idee mich bei einer Tanzschule anzumelden, ich glaube war 14. Ich hatte da überhaupt keine Lust drauf aber meine Eltern meinten das gehört dazu. Ich habe dann einige Freundinnen mobilisiert und wir sind da mit gut 10 Mädchen einmal die Woche hin. Den Abtanzball hatten wir dann ganz groß im Parkhotel. Da habe ich dann mein erstes Abendkleid bekommen. Ach war ich stolz.. Alles in allem war es eine schöne Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere.
… ich habe ein paar Sachen erlebt oder bin unter Gegebenheiten aufgewachsen, die nicht immer so optimal waren. Und damit meine ich nicht solche Klassiker, dass ich ein Scheidungskind bin (Gott sei Dank haben sich meine Eltern scheiden lassen, denn die beiden waren wirklich nicht füreinander gemacht und das ist vollkommen okay).
Meine Mutter ist aber Zeit ihres Lebens, oder zumindest so lange ich auf der Welt bin, schwer psychisch krank und inmitten von alledem, was Schizophrenie und Psychosen so mit sich bringen, war ich.
Ich erinnere mich an eine Situation, die ich in diesem Zusammenhang immer gern erwähne, als ich “gezwungen war”, meine Mutter in die Psychiatrie zu besuchen, als Kind, vielleicht 5 oder 6 Jahre alt, und das Este, was sie erzähle, sehr detailreich, war, dass sie jemanden auf dem Klo vorgefunden hätte, der sich aufgehängt hat.
Ich erinnere mich an meine Mutter … büllend, schreiend, heulend, in schlimmsten Psychosen, betrunken. An RTW-Einsätze. An den Rest meiner Familie, nervlich vollkommen am Ende, aber oft ohne Handhabe. An viel Angst, ständige Sorge, wenig Rückhalt.
Und da bin ich heute, depressiv, sozialphobisch, traumatisiert. Therapie Start Frühjahr 2025!
Aber du packst das, da bin ich mir sicher.
Oh
Und ja, auf mein erstes Abendkleid war ich ich so mega stolz, dass es bis heute in meinem Kleiderschrank hängt.
LG Maria
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