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Quo vadis Telefonica/o2?


Benutzerebene 5

Hallo zusammen,

 

eigentlich bin ich wegen einer anstehenden VVL heute mal wieder hier, wollte aber den folgenden Sachverhalt mit euch teilen, nachdem ich hier nirgends etwas in den “o2 News” dazu gelesen habe. Als wichtigstest Thema wurde heute dort tatsächlich “Virtuelle Welten mit der Meta Quest 2 bei O₂” identifiziert. Verdrängung ist ja eine bekannte Bewältigungsstratgie… 😅

 

Wem immernoch nicht klar ist, was ich hier eigentlich meine, der soll es nun erfahren:
Ich habe gestern die folgende Ad-hoc von Telefonica gelesen, welche auf den dramatischen Kurseinbruch und die vorausgegange Ad-hoc Mitteilung von United Internet erfolgt ist. Meine Meinung aus fundierter finanz-/wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive dazu möchte ich euch nicht vorhenthalten und würde diese auch als Grundbaustein für eine Diskussion setzen:

 

Heftig! Telefonica/o2 wird nun der Loser No. 1 durch den Aufbau des 1&1-Netzes. Fast 12 Mio. Mobilfunkkunden werden bis 2025 aus dem Netz verschwinden - einfach so. Der Cashflow daraus kommt zum Erliegen und auch die Roamingeinnahmen brechen schon im Übergangszeitraum bis 2025. Von stolzen 45 Mio. Kunden im o2-Netz bleiben dann nur noch 33 Mio. übrig. Das Kundenzahldelta und die damit verbundenen, ehemaligen Einnahmen hängen dann voll und ganz in der Vodafone-Bilanz. Die Höhenflüge der letzten Jahre sind für o2 damit unwiederbringlich beendet. Die jüngst angezogenen Preisschrauben kann o2 nun wieder schön brav zurückdrehen, damit der Laden nicht komplett gegen die Wand fährt. Wenn die Kundenzahl auf einen Schlag um ein Viertel einbricht, ist das ein gewaltiger Impakt. Das wird bretthart. Es gibt auf dem deutschen Markt nunmal keine zweite 1&1 AG, die dieses Loch (das eigentlich keinem Loch ist, sondern eine regelrechte Amputation) auch nur annhärend füllen könnte.

 

Rein organisch wächst Telefonica/o2 aus dieser Lage in dieser Dekade wohl nicht wieder raus.
Was mein ihr, wie Telefonica die Situation nun meistern sollte?
Hände in den Schoß legen reicht jedenefalls nicht aus.
Aus Kundensicht ist das alles freilich kein so furchtbar großes Desaster.
Das Netz wird absehbar “leerer” und neue Preiskämpfe bahnen sich an.

 

Der Netzbetrieber-Discounter o2 vs. der ultimative Mobilfunkdiscounter 1&1 im Netzverbund mit Vodafone. Das verspricht spannende Zeiten auf dem deutschen Mobilfunkmarkt.


2 Antworten

Benutzerebene 7
Abzeichen +5

@hnikar Das deutsche Vodafone Netz verkraftet keine 12 Mio potentiale Neukunden. Jedenfalls nicht mit deren aktuellen Netzausbau und meinen Beobachtungen hier in meiner Region. (Schleswig Holstein)

Benutzerebene 7
Abzeichen +6

Ich denke ja, es ist ein herber Schnitt für Telefonica, ich denke der Vertrag zwischen 1&1 und Vodafone ist auch nachvollziehbar, weil die bisherigen Verträge mit Telefonica, kein 5G für 1&1 vorgesehen haben.

 

Einfach wird es für 1&1 trotzdem nicht, ein richtiger Netzbetreiber zu werden. Es kann durchaus passieren, dass der Netzstart sehr holprig laufen wird. Die Frage die ich mir stelle, ob ab Netzstart auch VoLTE und WIFI-Calling, beim Roaming mit o2 funktioniert? Eigentlich müsste 1&1 als Netzbetreiber auch ein eigenes IMS haben -  ist dieses auf aktuellen Geräten bereits nutzbar? Und wie sieht VoLTE und WIFI-Calling bei älteren Geräten aus? Schlimmstenfalls, ist ab den Netzstart, kein VoLTE mehr mit einer 1&1 SIM möglich.

Zudem gibt es aktuell kein wirkliches 1&1 Netz.. 40 aktive Basisstationen (obwohl es laut den Auflagen der BNetzA, eigentlich bereits über 1000 sein sollten), ist schon mehr als peinlich. Und es ist nicht absehbar, ob man den schwarzen Peter hier an Vantage Tower weitergeben kann, und sich so von Bussgeldern drücken kann.

 

Und vermutlich steht nächstes Jahr bereits die nächste Frequenzauktion an, da wichtige Frequenzen im Low und Midbandbereich, Ende 2025 auslaufen. (800, 1800, 2600). Wenn 1&1 mit den anderen Netzbetreibern “mitspielen” möchte, ist es notwendig, auch über Spektrum im Lowband zu verfügen. (Falls 1&1 hier erfolgreich mitbietet, werden die Kosten der Auktion ziemlich hoch ausfallen)

 

Und die Frage ist zudem, wie viele Mobilfunkkunden, die 1&1 zukünftig halten kann.

 

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