Experte
Voraussetzungen
Um Google Pay nutzen zu können, benötigt ihr ein Android-Smartphone ab Betriebssystem-Version 4.4, welches NFC (Near Field Communication) unterstützt. Dies könnt ihr überprüfen, indem ihr in den Einstellungen nach "NFC" sucht.Die Google Pay-App ist entweder bereits auf dem Smartphone oder lässt sich im Google Play Store finden.
Nun benötigt ihr noch eine Debitkarte oder Kreditkarte von Visa oder Mastercard, die von folgenden Banken stammt:
- N26 (Debit Mastercard)
- boon. (virtuelle Prepaid Mastercard)
- Commerzbank (Visa oder Mastercard, keine Business- oder Cobranding-Karten)
- comdirect (Visa)
Persönliche Meinung zu den Banken
Um Google Pay zu testen, eignet sich boon. am besten. Der Dienst stellt einem in Echtzeit eine virtuelle Prepaid Mastercard (d.h. keine physische Karte, sondern nur Kartendaten) zur Verfügung, die bei Google Pay hinterlegt werden kann. Dieses Prepaid-Konto kann kostenfrei per SEPA-Überweisung oder Mastercard/Visa aufgeladen werden. Letzteres ist auch automatisch möglich, wenn ein gewisser Betrag unterschritten wird. Der Haken ist: Ab dem 4. Monat kostet boon. 1,49 EUR monatlich.Ganz kostenfrei geht es mit einem Girokonto bei N26, welches einem eine Debit Mastercard liefert. Außerdem bietet comdirect ein kostenloses Girokonto mit einer "echten" Kreditkarte von Visa an.
Erfahrungen mit boon. & Google Pay
Wir haben zunächst sichergestellt, dass die Google Pay-App sich auf unserem Smartphone befindet und als Standard-Zahlungs-App in den Einstellungen ausgewählt ist. Danach haben wir uns über den Google Pay Store die "boon."-App besorgt. Nach dem Start gibt man zunächst seine Handynummer und weitere persönliche Daten wie Name, Geburtsdatum und Adresse an. Um mehr als 100 EUR pro Monat ausgeben zu können, müssen diese Daten später mittels Ausweisdokumenten noch verifiziert werden.Nach der Einrichtung lässt sich die Karte per Knopfdruck zu Google Pay hinzufügen. Nun benötigen wir natürlich noch Guthaben. Wir haben uns dazu entschieden 100 EUR per Kreditkarte aufzuladen. Da das alles in Echtzeit funktioniert, konnten wir direkt loslegen und boon. via Google Pay nutzen.
Wir haben uns also zur nächsten Shell-Tankstelle begeben, um ein paar Kaugummis zu kaufen. Nachdem der Kassierer das Kartenterminal freigeschaltet hat, haben wir das entsperrte Telefon an das Kontaktlos-Symbol des Terminals gehalten und die Zahlung ist erfolgt. In der Google Pay-App wurde uns dies wie folgt dargestellt:
Auf dem Kassenbon ist außerdem ersichtlich, dass nicht das Terminal uns als Karteninhaber verifiziert hat (durch PIN-Eingabe auf dem PIN-Pad zum Beispiel), sondern unser Gerät ("Verified by Device"). Das nennt sich übrigens Consumer Device Cardholder Verification Method (CDCVM). Das Smartphone prüft also durch Fingerabdruck oder PIN-Eingabe schon vor der Zahlung, ob "wir es sind".
In der boon. App wird uns natürlich der Umsatz ebenfalls angezeigt. Hier lassen sich auch Kontoauszüge generieren.
Fazit
Google Pay hat in unserem Test problemlos funktioniert und ist sehr praktisch, da man das Smartphone meistens bei sich trägt und auch schneller griffbereit hat als eine Karte aus dem Geldbeutel. Außerdem spielt man beim Warten an der Kasse oft mit dem Handy rum, da liegt es nahe, auch damit zu zahlen. Bei Beträgen unter 25 EUR muss man das Gerät übrigens gar nicht entsperren, lediglich das Display einschalten und die Zahlung geht durch. Bei größeren Beträgen muss das Smartphone entsperrt sein.Wünschenswert wäre es natürlich, wenn weitere Banken auf den Zug aufspringen und auch Apple seinen mobilen Bezahldienst "Apple Pay" auf dem deutschen Markt starten würde.
boon. lässt sich übrigens schon jetzt mit einem kleinen Umweg auch in Deutschland mit Apple Pay verwenden, mehr dazu hier: https://hilfe.o2online.de/docs/DOC-3322-community-wiki-apple-pay-in-deutschland-nutzen.