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Ein Jahr Apple Pay: Ein Rück- und Ausblick

  • 22 December 2019
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Ein Jahr Apple Pay: Ein Rück- und Ausblick
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Am 11. Dezember 2018 ging Apple Pay in Deutschland an den Start. Dies ist nun ein Jahr her – Zeit auf die vergangenen Monate zurückzuschauen, denn es hat sich einiges getan!

Bereits zum Start des Bezahldienstes habe ich über das Thema berichtet. In unregelmäßigen Abständen erfolgte ein Update.

Die Vorgeschichte

Apple Pay wurde 2014 von Apple vorgestellt und ging im Oktober des gleichen Jahres in den Vereinigten Staaten von Amerika an den Start. Bereits einige Monate später stand Apple Pay im Vereinigten Königreich zur Verfügung. Weitere Länder der Europäischen Union folgten ab 2016.

In Deutschland war es lange still um Apple Pay, obwohl einzelne Medien immer mal wieder berichteten, etwas darüber gehört zu haben. Es machten sich Gerüchte breit, dass es an der in Deutschland am weitesten verbreiteten Debitkarte namens girocard liege. Zur damaligen Zeit wurde bei diesem System gerade erst die Kontaktlos-Funktionalität eingeführt, die es bei internationalen Mitbewerbern schon seit Jahren gab.

Bei Betrachtung des Marktes war mir damals klar, dass das Zeitalter des Mobile Payment auch in Deutschland Einzug halten wird. Es war eben nur eine Frage der Zeit. Wirecard brachte im Jahr 2015 eine Android-App namens boon. heraus, die kontaktloses Bezahlen ermöglichte. Dies habe ich damals mit meinem Smartphone getestet. Wirklich gut lief das allerdings nicht. boon. war auch im Vereinigten Königreich bei Apple Pay dabei.

Bereits 2016 richtete ich mir ein boon.-Konto mit britischen Pfund ein, um Apple Pay einmal zu testen. Das klappte gut, für den regelmäßigen Gebrauch war es durch die Umrechnungsgebühren wenig sinnvoll. In 2017 entschied ich mich dann für ein Girokonto bei der KBC Bank Ireland. Dort erhielt ich eine Debit Mastercard, die ich für Apple Pay einsetzen konnte. Außerdem war boon. mittlerweile in Irland und Frankreich auch bei Apple Pay dabei, wo man ebenfalls einfach ein Euro-Konto einrichten konnte.

Start in Deutschland

Ende August 2018 gab es dann eine überraschende Nachricht von Apple-CEO Tim Cook. Er verkündete den Start von Apple Pay in Deutschland für das Jahr 2018. Bereits wenige Tage später machten einige Banken Werbung, dass sie beim Start von Apple Pay dabei sein werden. Allerdings zogen einige Monate ins Land, bis am 10. Dezember 2018 aus Insiderkreisen zu hören war, dass der morgige Dienstag tatsächlich das Startdatum sein wird. Zwei Wochen zuvor erfolgte der Apple Pay-Start in Belgien und Kasachstan, was einige Fans enttäuschte, da diese beiden Länder zuvor nicht von Apple angekündigt wurden.

Zum Starttermin waren American Expressboon. by WirecardbunqcomdirectDeutsche BankFidor BankHanseatic BankHypoVereinsbank (UniCredit)N26o2 Banking und VIMpay nutzbar. Weitere Banken und E-Geld-Institutionen sollten 2019 folgen, wie Apple auf der offiziellen Webseite mitteilte.

Was offensichtlich zu dem Zeitpunkt fehlte waren die Sparkassen und genossenschaftlichen Banken, die immerhin einen große Anzahl an Kunden haben.

Neue teilnehmende Institute

Im Jahr 2019 kamen neben den angekündigten Banken und E-Geld-Instituten auch einige überraschende Kandidaten dazu. Zu den neuen teilnehmenden Marken zählten Consorsbank!Consors Finanz by BNP ParabiasCrosscardDKB Deutsche KreditbankFleetmoneyKlarna.MoneseRevolut und Viabuy. Etwas später folgten Allianz Pay & Protect, ING, Miles & More und netbank.

Im Sommer überraschten auf einmal die Sparkassen, genauer gesagt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), mit der Aussage, dass sie in 2019 Apple Pay anbieten werden. Dies war unerwartet, weil die Sparkassen sich zuvor gegen Apple gestellt haben und die Freigabe des NFC-Chips für ihre Drittanbieterlösung forderten. Hierzu gibt es übrigens eine interessante Stelle in der deutschen Umsetzung der vierten EU-Geldwäscherichtline, die vor ein paar Wochen den Bundesrat passierte. Anbieter, insbesondere Apple, sollen dazu gezwungen werden, den NFC-Chip für Drittanbieter freizugeben. Welche Auswirkungen das hat, steht aktuell noch in den Sternen.

Aber zurück zu den Sparkassen: Tatsächlich tauchte das rote S mit dem Punkt darüber dann eines Tages auf der offiziellen Apple Webseite auf. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) kündigte auch eine Teilnahme in 2019 an, sagten diese allerdings vor wenigen Wochen wieder ab. Es wird erst 2020 so weit sein. Auf der Apple-Webseite sind die Volks- und Raiffeisenbanken für “Demnächst” gelistet.

Die Sparkassen starten

Der Start der Sparkassen am 10. Dezember 2019 war durch Insiderkreise bereits am Vortag bekannt. Auch Commerzbank, BWBank und norisbank bieten seit diesem Tag Apple Pay an.

Zu beachten ist, dass die girocard nach wie vor nicht fit ist für Apple Pay. Das heißt, dass bei der Sparkasse und allen anderen Instituten, die an Apple Pay teilnehmen, nur Mastercard und Visa funktionieren. Maestro-Karten funktionieren ebenfalls bei bunq und Revolut, allerdings sind das internationale Maestro-Karten, die nichts mit deutschen girocard’s zu tun haben, obwohl diese auch ein Maestro- oder V-Pay-Symbol tragen, damit sie außerhalb Deutschlands eingesetzt werden können. American Express gibt als Bank selbst Karten aus.

Letztlich kann man sagen, dass gerade der Ruf vieler Kunden nach Apple Pay dafür gesorgt hat, dass mittlerweile, neben Neo-Banken und FinTechs, die großen Banken des Landes (fast) alle an Apple Pay teilnehmen.

Weitere Entwicklung

Der Apple Pay-Start bei vielen Banken ist eine schöne Entwicklung, da man den Kunden die Wahl lässt, welche Bezahlmöglichkeiten sie einsetzen und sich nicht versperrt. Leider machen einige Banken und Kreditkartenherausgeber wie z.B. Barclaycard diesen Fehler, weshalb bestimmt einige Kunden abwandern. Am Markt unmodern zu sein, war sicher noch nie sinnvoll.

Ein Blick zu Google Pay zeigt übrigens, dass dort nicht so vielen Banken teilnehmen. Interessanterweise hört man von Google Pay auch sehr wenig und es gibt keine großen Werbekampagnen wie bei Apple Pay. Möglicherweise wissen viele Kunden nicht, welche Möglichkeiten sie haben. Allerdings sagt man Apple-Benutzern auch nach, dass sie informationstechnikaffiner seien und deshalb generell interessierter an Mobile Payment sind.

Abschließend lässt sich sagen, dass Apple Pay aufgrund der medialen Aufmerksamkeit und der einfachen, sicheren und innovativen Nutzung bestimmt weiterhin viele Menschen überzeugen und das Bezahlverhalten verändern wird. Gerade in diesem einen Jahr ist sehr viel passiert. Wir dürfen gespannt sein, wie Apple Pay uns und unsere Mitmenschen beim täglichen Einkauf verändern wird. Der Griff zum Bargeld erfolgt aktuell schon deutlich seltener als vor einigen Jahren. Die Vorteile von Apple Pay liegen auf der Hand: Man hat es immer passend, man hat kein lästiges Kleingeld und es ist in Sekundenschnelle bezahlt. Man könnte argumentieren, dass dies auch für kontaktlose, physische Bezahlkarten zutrifft. Bei Apple Pay kommt aber die Freigabe per Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung dazu, die den Einsatz sicher macht. Außerdem erfolgt nie eine zusätzliche PIN-Eingabe oder Unterschrift, da bereits durch biometrische Merkmale sichergestellt ist, dass eine autorisierte Person die Karte einsetzt.

 

Foto: Apple Newsroom


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