Was bisher geschah
Zum Start waren immerhin eine Hand voll Banken mit im Boot. Schon zu erwarten war die Teilnahme von den sogennanten FinTechs, zu denen man junge, moderne Online-Banken wie N26, bunq oder die Fidor Bank mit o2 Banking zählt. Aber auch etablierte Direktbanken wie die comdirect und Kreditkartenanbieter wie American Express oder die Hanseatic Bank waren neben klassischen Filialbanken wie der Deutschen Bank oder der HypoVereinsbank (UniCredit) zum Start dabei.Wie sich leicht feststellen lässt, fehlen in der Auflistung die großen genossenschaftlichen Banken und die Sparkassen, die wohl zusammen in Deutschland den größten Teil der Kunden stellen. Für Kunden, deren Bank nicht an Apple Pay teilnimmt, bieten sich immerhin noch die Dienste boon. by Wirecard und VIMpay an, bei denen man sofort nach Registrierung eine virtuelle Prepaidkarte erhält, die man per Überweisung oder anderer Zahlungskarte aufladen kann. Dennoch ist dies ein Umstand, den viele Kunden als zu aufwändig ansehen. Daher wuchs der Druck u.a. auch auf die Sparkassen. Nachdem der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) zunächst noch Apple die Schuld zu schob, da auf Apple Geräten eben nur Apple Pay als Zahlungsanwendung funktioniert und keine Drittanbieteranwendung, die der DSGV gerne einsetzen würde, so wie er es auch schon bei Android tut, änderte sich die Aussage des DSGV plötzlich und es heißt nun, dass man Apple Pay noch dieses Jahr anbieten wolle.
Update vom 28.06.2019: Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband sowie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken hat Apple Pay für Mastercard und Visa-Karten für 2019 offiziell angekündigt. Das heißt, dass Kunden der Sparkassen und aller genossenschaftlichen Banken Apple Pay noch in diesem Jahr nutzen können. Aber Achtung: Die "girocard" wird noch nicht unterstützt! Dies wird wohl im Jahr 2020 erfolgen, da die girocard aktuell noch keine Authentifizierung mittels Biometrie gestattet, was für Apple Pay allerdings obligatorisch ist.
Wir dürfen gespannt sein, wie die großen und kleinen Banken in den nächsten Monaten reagieren werden. Eins ist offensichtlich: Wer einmal mit Mobile Payment angefangen hat, wird wohl nicht aufhören, denn meiner Meinung nach gibt es nichts komfortableres. Der Druck wird also auch auf andere Banken weiter wachsen. Die britische Barclays Bank hat sich zum Start von Apple Pay im Vereinigten Königreich gegen Mobile Payment gewährt, es aber später aufgrund der Kundenwünsche doch angeboten. Der deutsche Ableger Barclaycard scheint davon aber nichts mehr zu wissen und ist nach wie vor nicht mit Apple Pay gestartet. Auf den Social Media Kanälen wurde immerhin mitgeteilt, dass man dieses Jahr noch mit irgendeiner Form des mobilen Bezahlens starten wolle.
Diese Banken bieten Apple Pay jetzt an
Andere Banken scheinen schlauer zu sein und sind bereits in diesem Jahr auf das Pferd "Apple Pay" aufgesprungen. Neu dabei sind:- Consorsbank!
- Consors Finanz by BNP Parabias
- Crosscard
- DKB Deutsche Kreditbank (Update: Seit dem 18.06.2019)
- Fleetmoney
- Klarna. (Update!)
- Monese
- Revolut
- Viabuy
Offiziell angekündigt für 2019 sind außerdem:
- ING
- Openbank Grupo Santander
Meine persönliche Banken-Empfehlung
Falls ihr an Apple Pay interessiert seid, aber eure Bank (noch) nicht dabei ist, habe ich noch ein paar Tipps für euch.Vermutlich wollt ihr euer Girokonto bei eurer aktuellen Bank behalten, weshalb sich die Kreditkartenanbieter American Express und Hanseatic Bank anbieten. Beide Banken bieten Kreditkarten ohne Jahresgebühr an. Bei American Express ist dies die PAYBACK Variante. Die Genial Card der Hanseatic Bank ist übrigens eine Visa-Karte.
Wer lieber eine Debitkarte möchte, hat sogar noch mehr Auswahl bei den Banken. Möchte man ein zusätzliches Girokonto eröffnen, bieten sich N26, die Fidor Bank oder o2 Banking an. Letzteres sogar komplett ohne SCHUFA und als o2 Kunden profitiert ihr zusätzlich: Für jeden Euro Umsatz mit der Debitkarte gibt es einen Megabyte (MB) Datenvolumen geschenkt. Der monatliche Gehalteingang gibt nochmals 500 MB. Alle drei Anbieter haben keine Monats- oder Jahresgebühren und man erhält die Zahlungskarte kostenfrei. Das App-Konto vom britischen Anbieter Monese ist ebenfalls kostenlos, allerdings kostet die Karte etwa 5 EUR. Lässt man sich werben oder nimmt an einer Aktion teil, ist diese aber auch gratis.
Das wohl beste Angebot liefert allerdings das britische FinTech Revolut. Revolut ist in der Standard-Variante kostenfrei, bietet euch neben einem Konto in EUR mit personalisierter IBAN zusätzliche kostenlose Konten in verschiedenen Währungen und Währungswechsel zu sehr guten Kursen. Bis zu drei Zahlungskarten könnt ihr eurem Account hinzufügen. Wenn ihr euch werben lasst, ist die erste Karte meistens kostenlos, ansonsten kostet sie etwa 6 EUR. Revolut ist also nicht nur für die Auslandreise gut geeignet, sondern auch für die Heimat. Der größte Vorteil ist wohl, dass ihr euer Konto nicht nur per SEPA-Überweisung aufladen könnt, sondern auch gratis per Debit- oder Kreditkarte von Mastercard oder Visa. Revolut ist damit sehr flexibel einsetzbar und eignet sich ideal zusätzlich zum normalen Girokonto.
Foto: Apple Newsroom