Mitten in der “Corona-Krise”, während der so viele Menschen wie noch nie mit der Karte oder dem Smartphone bezahlen, war es Ende April 2020 endlich so weit: Der Großteil der genossenschaftlichen Banken in Deutschland startete mit Apple Pay. Dies betrifft alle Geldinstitute, deren IT-Infrastruktur von der Fiducia & GAD IT AG bereitgestellt wird. Dazu gehören unter anderem:

• apoBank
• BBBank
• GLS Bank
• PSD-Bank
• Sparda Bank Berlin
• Sparda Bank Hannover
• Sparda Bank Südwest
• Triodos Bank
• Volksbanken Raiffeisenbanken

Eigentlich war der Starttermin bereits für 2019 angekündigt, wurde aber im Dezember des vergangenen Jahres verschoben. Doch das ist nun irrelevant, denn mittlerweile lassen sich die Debit- und Kreditkarten von Mastercard und Visa, die von den oben genannten Banken ausgegeben werden, zur Apple Wallet auf dem iPhone und der Apple Watch hinzufügen. Damit können die Kunden nun an jedem Kartenterminal bezahlen, welche die entsprechenden Karten kontaktlos unterstützt. Für Online-Zahlungen mit Apple Pay lassen sich die Karten auch auf dem iPad oder dem Mac hinterlegen.

Lösungen für Kunden ohne Kreditkarte

Kunden der genossenschaftlichen Banken, die keine physische Mastercard oder Visa besitzen, können in ihrer Online-Banking-App eine sogenannte virtuelle Debit Mastercard beantragen. Diese Karte kann ausschließlich in Apple Pay genutzt werden und bucht alle Umsätze direkt vom Girokonto ab.

Anders als die Sparkassen, wollen die genossenschaftlichen Banken zum aktuellen Stand die girocard nicht fit für Apple Pay machen. Dies ist überraschend, da die girocard nach wie vor das Standard-Kartenprodukt in Deutschland ist und zu fast jedem Girokonto ausgegeben wird. Bei den Sparkassen soll die Integration der girocard in Apple Pay noch in diesem Jahr geschehen.

Fast alle Banken unterstützen Apple Pay

Nach dem Start der genossenschaftlichen Banken bei Apple Pay kann man nun endlich sagen, dass fast alle deutschen Banken dabei sind. Zwar fehlen nach wie vor wenige größere Banken wie die Postbank (Niederlassung der Deutsche Bank AG), die Santander Consumer Bank und die TARGOBANK, allerdings ist dies eine überschaubare Anzahl. Wieso die Postbank nicht teilnimmt, obwohl ihre “Mutter” das tut, ist unklar.

In den letzten 1,5 Jahren haben sich neben den Sparkassen und genossenschaftlichen Banken unter anderem bekannte Namen wie American Express, BW-Bank, comdirect, Commerzbank, Consorsbank, Consors Finanz, Deutsche Bank, Deutsche Kreditbank (DKB), HypoVereinsbank (UniCredit), ING und norisbank Apple Pay angeschlossen. Darüber hinaus sind auch FinTechs, E-Geld-Institute und “Challenger-Banken” dabei. Dazu gehören unter anderem boon., bunq, fidor Bank, Klarna., Monese, N26, Openbank, Revolut und VIMpay. Alle weiteren Banken sind auf der Website von Apple zu finden.

Seit kurzem lassen sich außerdem Visa-Kreditkarten von Barclaycard in der Apple Wallet hinterlegen.

Trend geht zum mobilen Bezahlen

Das mobile Bezahlen wurde aufgrund seiner erhöhten Sicherheit im Vergleich zu klassischer Kartenzahlung und Bargeldzahlung, seines Komforts und seiner Benutzerfreundlichkeiten in den letzten Jahren immer beliebter. Im Vergleich zu anderen Ländern hinkt Deutschland in diesem Bereich allerdings nach wie vor hinterher. Die Corona-Krise hat jedoch für einen enormen Anstieg im gesamten Bereich der Kartenzahlung gesorgt. Ich vermute, dass dies zwar wieder leicht abflachen wird, aber wir dennoch insgesamt eine deutliche Steigerung in der Nutzung über einen längeren Zeitraum sehen werden.

Titelbild: Apple