Dual-Kamera
fast randloses Display
schickes Glas-Design
nicht wasserdicht
Speicher nicht erweiterbar da Dual-Sim
Mein erster Eindruck vom Huawei P20
Ich nutze aktuell ein Sony Xperia ZA und bin auf der Suche nach etwas neuerem. Unter anderem auch weil das Sony nur 16GB Speicher enthält. Ist einfach zu wenig.
Das P20 ist mit einer Displaygröße von 5,8 Zoll größer als mein aktuelles, aber dadurch das es fast ein randloses Display besitzt, ist es nur minimal größer. Genauer gesagt ist es knapp 149 mm Hoch und 71 mm Breit.
Es passt noch in meine Hosentasche. Ähnlichkeit hat das P20 im optischen mit dem iPhone X. Der vermeintliche Home Button ist jedoch ein Fingerabdrucksensor und nicht mehr. Beim bedienen wollte ich mit dem Sensor ab und zu mal die Apps schließen, hatte aber nicht funktioniert. Das Gehäuse besteht aus einer Glas und Aluminum Kombination und füllt sich gut an. Gelesen habe ich das es nicht ganz griffig sein soll. Kann ich so nicht bestätigen. Zur Sicherheit hat Huawei jedoch gleich eine Schutzhülle mitgeliefert.
Die Bedienung mit einer Hand fiel mir leicht. Mit dem Daumen kam ich überall an. Fingerabrucksensor, Laut- und Leise-Button, Sperrtaste und Display selbst. Die Einrichtung ging zügig von statten. Einfach den Assistenten durch und schwups war das P20 Einsatzbereit. Das Display ist gut lesbar die Farben wirken natürlich. Blickstabil.
Meine Erfahrungen
Ich habe meine Zeit geopfert, um diesen Kandidaten genauer unter die Lupe nehmen und bin positiv überrascht worden. Neugierig wie ich bin, habe ich mich gleich nach der Ankunft ans Werk gemacht und dem Huawei unter die Motorhaube geschaut.
Prozessor, Speicher und Akkulaufzeit
KI-unterstützter Kirin 970 Prozessor mit 128GB internem Speicher und 3400 mAh Akku.
Klingt schön, was soll das heissen?
Schneller Prozessor mit Platz im Speicher und ner Menge Saft. Das Öffnen der Apps ging ohne merkliche Verzögerungen. Spiele und Programme taten ihren Dienst ohne viel Zeit zu benötigen oder gar zu ruckeln. Kaum angetippt war auch schon die entsprechende Reaktion da. 128GB Speicher ist na klar nicht komplett vorhanden, ein Teil geht für das Betriebssystem noch weg, dennoch ist es ein guter Kompromiss. Der Speicher ist durch die Dual-Sim Funktion nicht erweiterbar. Somit muss mit den 128GB gehaushaltet werden. Beim herum probieren habe ich festgestellt, das Fotos bis zu 5 MB benötigen. 3D Fotos in etwa 10 MB. Normales Video ca. 1,5 MB pro Sekunde. Super Zeitlupe (960fps) um die 11 MB. Eindeutig Videos die viel Speicherplatz benötigen. Je mehr Details desto größer, ist zudem auch klar.
Der Akku hat für meinen normalen Tag komplett ausgereicht. Habe mal eine ganze Ladung lang Youtube laufen lassen und bin so auf 12 Stunden gekommen. Den Wert finde ich O.K. Hervorzuheben ist hier das Laden. Das P20 besitzt eine Schnellladefunktion. 20 Minuten und der Tag ist gerettet.
Kamera
Leica Dual-Kamera mit einem 12 Megapixel Sensor und einer Auflösung von 3968 x 2976 Pixel und einem weiteren Sensor mit 20 Megapixel. Wieso hat der zweite Sensor mehr Pixel? Ganz einfach, dieser kann nur Monochrom. Also Grauwerte aufnehmen. Die Daten von beiden Sensoren werden durch die KI zusammengeführt und ergeben dann ein, wie ich finde, einzigartiges Gesamtbild. Mit einer enormen Genauigkeit bis in die kleinsten Details. Dazu noch ein zweifacher optischer Zoom und eine optische Bildstabilisierung beim Filmen. Kannte ich bis dato nicht. Andere Smartphones reduzieren die Auflösung um Wackler heraus zu schneiden.
Die einzelnen Haare einer meiner Katzen sind deutlich zu erkennen.
Videos können UHD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Es gibt verschiedenste Aufnahme Modi. Von Panorama, über Zeitraffer und Zeitlupe bis hin zu 3D. Im Falle einer 3D Aufnahme bewegt man während der Aufnahme die Kamera seitlich. Entweder um sich oder das entsprechende Objekt herum. Das Huawei macht dabei mehrere einzelne Aufnahmen. Beim späteren Betrachten der Bild gibt es im oberen Bereich ein Symbol mit der Bezeichnung 3D. Tippt man darauf, rechnet das Huawei darauf ein 3D Bild. Wie kann man 3D sich ansehen, wenn es kein Stereoskopische Darstellung bei diesem Smartphone gibt. Wenn es kein echtes 3D gibt, dann suggeriert man welches. In dem das Huawei seitlich bewegt wird, verändert sich auch das Bild entsprechend. Ist die Aufnahme um ein Objekt herum entstanden, dann bewegt man sich im Nachhinein auch um das Objekt herum. Mann hat das Gefühl es wäre tatsächlich 3D, da es sich hin und her bewegen lässt.
Eine schöne Spielerei.
Die Superzeitlupe ist auch sehr interessant. 960 Bilder pro Sekunde werden aufgenommen. Hier ist allerdings die Auflösung begrenzt, kein UHD möglich und die maximale Aufnahmedauer liegt bei 1 Sekunde.Im Prinzip ausreichend, aber ich habe es nicht schaffen können, den Start einer Libelle damit einfangen zu können. Mal war sie zu schnell weg, mal hat sie zu lange gewartet. War schon gutmütig.
Fokussieren lässt sich das Bild, indem der gewünschte Bereich angetippt wird. Bei der Libelle hat das aber nicht immer funktioniert. Ich kann nicht wirklich sagen woran das lag. Entweder wegen den transparenten Flügeln, dem nahen Objekt oder der hellen Sonne. Keine Ahnung. In einer anderen Situation hat es auf jedenfalls funktioniert.
Die Frontkamera ist auch nicht zu vernachlässigen. Ist sie doch die für Selfies zuständig. Wie wichtig das sein kann, kann bestimmt der eine oder andere bestätigen. 24 Megapixel mit einer Auflösung von 5632 mal 4224 Pixel. Im Bereich Fotos eine größere Auflösung also als die Dual-Kamera auf der Rückseite. Im Bereich Video schafft sie jedoch gerade mal Full HD mit 30 Bildern pro Sekunde.
Displaygröße und Displayauflösung
Wie erwähnt ist das Display 5,8 Zoll groß. Viel Platz um alles abzulegen, was man so benötigt und auch viel Platz zum anschauen. Fotos und Videos werden mit einer Auflösung von 2240 zu 1080 angezeigt. In Full HD+. Das Seitenverhältnis beträgt hier allerdings 18,7:9 und nicht wie bei den Filmen üblich 16:9.
Was bedeutet das nun? Beim Video anschauen heisst das, entweder links und rechts vom Video sind schwarze Balken oder das Video lässt sich zoomen, dann wird allerdings oben und unten etwas abgeschnitten.
Trotz der Displaygröße liegt das Handy gut in der Hand und lässt sich prima bedienen. Typisch bei randlosen Designs ist die Notch im oberen Bereich. Die Notch ist eine Aussparrung des Displays, in der sich der Lautsprecher, eine Signal LED und die Kamera befindet. Die Symbole für den Akku, den Empfang, die Nachrichten, etc. werden links und rechts von der Notch angezeigt.
Es gibt eine Funktion in den Einstellungen, um die Notch zu verstecken. Soll sie verborgen sein, wird einfach der Hintergrund rechts und links davon einfach schwarz eingefärbt. Geschmacksache.
Ich habe das Gefühl es wird eine Art True Tone angewendet. Die Farben wirken dadurch natürlicher. Gefällt mir. Strengt die Augen auch nicht so an. Aus jedem Winkel gut erkennbar.
Besonderheiten
Dieses Huawei P20 besitzt eine Dual-Sim Funktion. Bedeutet ich kann eine Sim Karte für meine persönlichen Gespräche nutzen und die andere für berufliche Gespräche. Oder eine zum telefonieren und die andere zum surfen. Bei einem Besuch im Ausland kann ich eine örtliche Sim Karte einstecken. So wäre ich mit der ersten unter meiner Rufnummer erreichbar, könnte dann aber eventuell kostengünstiger über die zweite raus telefonieren. Welche Sim Karte was, wie und wann kann, lässt sich einstellen. Die Möglichkeit der Nutzung ist interessant und vielseitig.
Das P20 lässt sich auch sichern. Wenn man nicht möchte das irgendwer die privaten Fotos sich anschaut, kann das Huawei gesperrt werden und erst nach Entschlüsselung wieder benutzt werden. Hierbei sind die Methoden interessant. Wie jedes andere Smartphone kann eine PIN oder ein Muster verwendet werden.
Das P20 sieht wie ein iPhone X aus und es kann auch wie dieses entsperrt werden. Per Gesicht / Face-ID. Es funktioniert auch wirklich gut und schnell. Wird das P20 vom Tisch genommen und ist das Gesicht im Bereich der Kamera, dann ist es bereits entsperrt, wenn das Display beleuchtet ist. Selbst im Dunkeln klappt es.
Was beim X fehlt, ist beim Huawei vorhanden, der Fingerabdrucksensor. Das Einspeichern der Finger ist selbsterklärend und leicht zu bewerkstelligen. Falls ein Finger mal nicht geht, stehen meine 9 anderen noch zur Verfügung. Auch hier geht die Entsperrung, absolut zügig von statten. Der Finger oder Daumen muss nicht exakt wie bei der Einrichtung liegen, sondern kann sogar um 180 Grad gedreht werden. Für jeden eine Methode mindestens dabei.
Das Huawei P20 besitzt einen USB-C Anschluss. Mit diesem kann der Akku geladen werden, Daten zum oder vom PC verschoben werden oder auch mittels Adapter ein Kopfhörer angeschlossen werden. Eine Klinkenbuchse ist nicht vorhanden. Ist ja auch nicht notwendig, da es genug gute Bluetooth Headsets gibt, die mit dem Huawei verbunden werden können.
Wasserfest ist das P20 übrigens nicht.
Huawei Sport Bluetooth Headphone lite
Im Set ist ein Bluetooth Headset enthalten. Der Name sagt schon alles. Von Huawei, für sportliche Aktivitäten, mittels Bluetooth verbunden, zum telefonieren, ganz einfach.
Die Hörnchen an den In-Ears sorgen für einen sicheren Sitz. Selbst im wilden Sportgefecht fiel es nicht heraus.
Trägt sich gut. Die Musik kommt klar rüber, allerdings kamen die Basstöne, sagen wir mal, für meinen Geschmack schwach rüber. Kann aber auch Einbildung sein. Für das Musikhören neben dem Workout oder das telefonieren auf jeden Fall Top. Und ein leichter Begleiter.
Den Sport am Nachmittag und Vorabend hat es durchgehalten. Gab keinen Ausfall.
Fazit
Das Huawei P20 Dual Sim bietet viele und auch teilweise Sinnvolle Funktionen an, die das Arbeiten erleichtern und auch Spaß machen. Andere Funktionen wie 3D Fotos sind lustig. Da ich allerdings noch keine Möglichkeit gefunden habe, diese auf einem PC als Beispiel abzuspielen, machen sie nur auf dem Handy Spaß. Die Leistungen der Kamera ist genial.
Preis und Leistung stimmen. Vielleicht für Intensivnutzer auf Grund des festen Speicher nicht geeignet. Muss eventuell von Zeit zu Zeit ausgelagert oder aufgeräumt werden.
Alles in allem bin ich mit dem P20 sehr zu frieden und es kommt als Finalteilnehmer in die nächste Runde. Das Headphone muss nochmal in den Recall und sich nochmal beweisen.