Mein erster Eindruck des Pärchens
Es ist groß! Auf den zweiten Blick und vor allem im Vergleich mit meinem Nexus 5X und dem Galaxy S8 ist es garnicht mehr so schlimm. Trotz der Größe liegt es schön in der Hand und der Fingerabdruckleser ist im Vergleich zum S8 sinnvoll platziert. Der überwiegende Teil des Gehäuses ist gebürstetes Aluminium und fühlt sich sehr wertig an, das obere Drittel der Rückseite besteht aus Glas und hier zeigten sich schon erste Kratzer.Die Einrichtung bzw. die Migration von meinem Nexus 5X ging sehr einfach und schnell von der Hand, dazu später aber mehr.
Smartphones hatte ich ja mittlerweile schon viele, jetzt aber zu etwas Neuem. Die Daydream View VR Brille: Sie ist außen mit Stoff bespannt und an den Stellen an denen es zu Hautkontakt kommt extra gepolstert. Also kein Vergleich zum alten Cardboard. Die Einrichtung läuft auch hier dank des Wizards problemlos sobald man das Telefon in die Brille legt.
Meine Erfahrungen
Einrichtung
Ich bin normalerweise bei der Einrichtung eines neuen Smartphones gewohnt, ein Backup eines anderen Telefons via Android Backup einzuspielen, das funktioniert auch tadellos bis auf den Nachteil, das keine Bilder oder andere Dateien die mit der Kamera aufgenommen oder auf das Telefon kopiert wurden übertragen werden, das musste ich sonst immer selbst übernehmen. Beim Pixel gibt es eine Methode das alte und neue Telefon per USB Kabel zu verbinden und so alle Daten zu übernehmen. Dazu liegen zwei verschieden Kabel und ein Adapter bei. Der Prozess ist meiner Meinung nach noch einfacher als über die Cloud und dazu auch noch super schnell! Innerhalb einer halben Stunde waren alle Apps und Daten übertragen und ich konnte sofort loslegen.Daydream View
Um die Daydream View nutzen zu können braucht man neben einem kompatiblen Telefon, im Moment sind es weniger als 10, noch die Daydream App auf dem Telefon, diese bietet auch die benötigten VR Services an um zusätzliche Apps installieren zu können. Setzt man nun die Brille auf wird man durch ein einfaches Tutorial geführt wie vor allem der Controller zu bedienen ist. Dieser funktioniert übrigens per Bluetooth 4 LE und wird ebenfalls über das USB geladen. Neben Youtube VR ist nur das Tutorial installiert sodass ich mir gleich mal zwei der wenigen Kostenlosen Apps heruntergeladen habe. Spiele kosten hier meist zwischen 5€ und 10€ also kein ganz günstiges Vergnügen.Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit des Pixel XL würde ich als überdurchschnittlich gut beschreiben, wenn man es „normal“ nutzt. Sobald allerdings VR genutzt wird ist der Akku sehr schnell am Ende, hier empfiehlt es sich, eher zuhause in der Nähe eines Ladekabels zu spielen. Mir ist es ebenfalls passiert, dass eine Warnung erschien, dass das Pixel zu warm ist und deswegen VR nicht mehr weiter funktioniert bis es abgekühlt ist.Generell kann man sagen, dass man problemlos über den Tag kommt, wer sparsam ist sogar den zweiten Tag schafft.
Die Daydream braucht lobenswerter weise keinen Akku, sie ist komplett autark, leider kann ich zur Lebensdauer der Batterie im View Controller aufgrund der Kürze des Tests nichts sagen.
Kamera
Zur Kamera des Pixel XL ist lobenswert zu sagen, dass sie komplett im Gehäuse verschwindet und das Telefon dadurch auf dem Tisch nicht wackelt. Die Qualität der Bilder vor allem im standardmäßig aktiven HDR Modus sind für meine Bedürfnisse sehr gut und bringen eine schöne Dramatik mit. Videos mache ich eigentlich selten, habe aber extra für euch die Landung einer A319 in Frankfurt per SlowMotion Funktion aufgenommen. Google Pixel XL Slowmotion Test - YouTubeGoogle hat sich für das Pixel eine Besonderheit in Google Fotos einfallen lassen. Normalerweise werden Sicherungen von Fotos über 200x2000 Pixel Auflösung auf den Google Drive Speicher angerechnet, mit dem Pixel darfst du aber so viele Fotos in voller Auflösung hochladen wie du willst!
Hier noch ein Beispielbilder mit Teilweise schwierigen Lichtbedingungen vor allem bei der Rakete.
Display
Das Display ist mit 5,5 Zoll eher klein für ein Gerät diesen Ausmaßes vor allem verglichen zum Galaxy S8 mit sehr schmalen Rändern oben und unten fällt das auf, ist aber keinesfalls störend. Die Adaptive Helligkeit funktioniert gut wenn auch leicht verzögert. Die Farben sind schön knackig und Schrift gestochen scharf, ich brauche also für den Normalgebrauch kein 4k Display in einem Handy wobei im VR Modus Pixel erkennbar sind, wer darauf Wert legt sollte sich also evtl. den Nachfolger ansehen.Speicher
Das Testgerät ist mit 32GB internem Speicher ausgestattet, das ist mittlerweile nicht mehr viel, wenn man im Topsegment vergleicht sind hier meist die „kleinen“ Varianten bereits mit 64GB ausgestattet. Es ist allerdings eine 128GB Version verfügbar mir reichen allerdings 32GB aus. Das Pixel ist wie alle Geräte die von Google vermarktet werden nicht mit einem SD Card Slot ausgestattet sodass man mit der Speichergröße etwas in die Zukunft denken sollte. Mit dem Feature "Intelligenter Speicher" werden allerdings bei wenig verbliebenem freiem Speicher die Bilder und Videos die bereits in der Cloud gesichert sind vom Gerätespeicher gelöscht sodass wieder Platz für neues ist.Prozessor
Google verwendet im Pixel XL den damaligen Spitzenprozessor Snapdragon 821 der gepaart mit 4GB Arbeitsspeicher nicht nur gute Performance verspricht sondern auch liefert! Mir sind keine Ruckler oder längere Ladezeiten aufgefallen, auch das Memorymanagement funktioniert im Normalbetrieb (surfen, mailen, texten) sind zwischen 2 und 3 GB von insgesamt 4GB belegt. Vergleicht man hier das Pixel mit dem Galaxy S8 ist das Pixel noch weniger Anfällig für kleine Ladezeiten oder RucklerBesonderheiten
Die Stereolautsprecher an der Unterseite des Geräts liefern einen tollen Klang und das Gerät hat zum Glück noch einen normalen Klinkenausgang für Kopfhörer.Leider ist aber aufgrund des Aluminiumgehäuses kein kabelloses Laden möglich.
Allgemeines
Software
Sofort nach der Einrichtung begrüßte mich schon das Update von Android 7.1 auf Android 8 Oreo. Für mich als Android Enthusiasten eine wichtige Entscheidungsgrundlage immer die aktuelle Version schnell zu bekommen das gelingt hier sehr gut.Der Launcher kommt mit Version 8 jetzt mit runden Icons daher und auch Ordner werden etwas anders dargestellt.
Da ich während des Testzeitraums in den USA war konnte ich auch manche Spezialfeatures nutzen die in Europa noch nicht verfügbar sind wie z.b. der Wifi Assistant, der sich automatisch in offene WLAN Netze einbucht und dann per VPN zu Google eine sichere Verbindung herstellt, allerdings muss man dann Google anstelle des WLAN Betreibers vertrauen, meiner Meinung aber die bessere Wahl
Hardware
Der Powerbutton auf der rechten Seite ist mit leichter Struktur ausgeführt, sodass man ihn auch erfühlen kann und nicht mit der Lautstärkewippe verwechselt.Lobenswert ist auch hervorzuheben, dass die Verschlüsselung des Pixel immer aktiviert ist und sich nicht ohne weiteres abschalten lässt, das hat gleich mehrere Vorteil so entfällt das mühsame löschen und überschreiben von Daten auf dem Gerät im Falle eines Verkaufs und im Verlustfall kann niemand auf die Daten zugreifen was ohne Verschlüsselung meist leichtes Spiel bedeutet.
Das eingebaute Barometer ist für eine integrierte Druckdose sehr genau und eignet sich auch als Ersatzvario beim Gleitschirmfliegen.
Daydream View
Die VR Brille von Google, quasi der Nachfolger des ersten VR Versuchs mit der Pappbrille Cardboard ist ein netter Zeitvertreib allerdings eher für Spiele alleine. Das Streaming auf Googles Chromecast funktionierte bei mir nur mit gehöriger Verzögerung ist aber eine Lustige Idee um auch außenstehende ins Geschehen einzubinden. Eventuell funktioniert das mit der zweiten Generation Chromecast besser, ich habe allerdings noch die erste.Spiele wie VR Fischen oder Gunship Battle bieten durch VR eine neu Art der Steuerung und Freiheit im Spiel allerdings sind Vollversionen meist sehr teuer.
Leider muss der Controller immer wieder neu kalibriert werden auch wenn das relativ schnell geht ist es ab und an einfach nervig. Eventuell kann hier nochmal per Softwareupdate nachgelegt werden.
Allgemeine Eindrücke
Ich habe mir das Pixel XL als Testgerät gewünscht da ich ein kleiner Google Fanboy bin mir das Pixel aber zu teuer war um es zu kaufen. Nach den Wochen mit dem Pixel möchte ich es eigentlich nicht mehr missen, allerdings bekommt man inzwischen für wesentlich weniger Geld die gleiche Leistung allerdings meist mit angepasster Nutzeroberfläche die meiner Meinung nach immer schlechter sind und Leistung kosten als das was im sog. Vanilla Android zur Verfügung steht.Leider ist auf dem Pixel VoLTE oder Wifi Calling nicht möglich das wäre für meinen Büroalltag in einem stark abgeschirmten Gebäude noch das non+ Ultra. Dahingegen ist LTE+ also Carrier Aggregation für noch höhere Bandbreite machbar was Surfen oder Downloads noch weiter beschleunigt.
Fazit
Ich bin schon auf der Suche nach einem günstigen gebrauchten! Mir hat es mal wieder sehr Spaß gemacht ein neues Gerät zu testen und kann es nur jedem empfehlen der keinen Stress mit seinem Gerät haben will. Das Gerät taugt auch wunderbar zum Sport, der Schrittzähler im Zusammenspiel mit Google Fit ist relativ genau und GPS Tracking während Wanderungen verbraucht nicht übermäßig viel Strom. Wem das Pixel XL zu groß ist findet mit dem Pixel einen ebenbürtigen kleinen Bruder der von Google genauso lange mit Softwareupdates versorgt wird.Die Daydream View ist eine solide Plattform für VR Gelegenheitsnutzer. Für meinen Teil ist es leider „noch“ nichts, ich glaube ehere daran, dass der Durchbruch erst mit Augmented Reality kommt.
Edit: Format des Beitrages, im Zuge des neuen Forums, angepasst.