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DSLAM Portdrosselung auf 25kbit nach "Technologiewechsel"

  • March 20, 2018
  • 5 Antworten
  • 345 Aufrufe

derThomas
Besucher:in
Hi,

da mein Problem heute einen Monat alt wird probiere ich es doch hier noch mal:

Seit einem Technologiewechsel am 20.02. hab ich statt den gebuchten 50/10 kbit/s nur noch 25/5 kbit/s.

Was genau da passieren sollte verät einem O2 in dem Schreiben ja nicht und läßt den Kunden lieber raten und schon mal Böses ahnen. Letzendlich wurde ich wohl nur von einem alten Alice-DSLAM auf einen Telkom DSLAM umgestöpselt.

Eigentlich lief auch alles weitgehend problemlos - DSL und Telefon waren nach 30 min wieder funktionsfähig.

Die neue Verbindung ist sogar etwas besser als die alte, die die 50kbit nur knapp schaffte. Jetzt hätte ich mit 59kbit Leitungskapazität sogar eigentlich noch etwas Reserve.

Hätte - denn dummerweise ist der Port am DSLAM künstlich auf 25kbit gedrosselt.
Das ist nach über 10 Jahren mit 45-50kbit auf der gleichen Leitung mehr als ärgerlich.

Sollte ja eigentlich kein Problem sein das zu ändern aber die Hotline war da wenig hilfreich:

Versuch 1:
"JA, das ist komisch und sollte so nicht sein. Aber mehr als ein Ticket aufmachen kann ich da auch nicht."
--> Das Ticket wurde nach 2 Tagen einfach kommentarlos geschlosen.

Versuch 2:
"Ich weiß nicht wirklich wie DSL funktioniert, aber wenn die Telekom sagt: Das muss so. - dann kann ich da nichts machen.
Bitte finden Sie sich doch einfach damit ab, dass Sie jetzt nur noch die halbe Leistung für Ihr Geld erhalten und belästigen Sie uns möglichst nicht weiter."

Da ich mit dem Problem wohl auch nicht alleine bin:

  • Warum wird hier künstlich gedrosselt obwohl die Leitung volle 50 kbit problemlos liefern könnte?
  • Ist das die neue Art der Kostenoptimierung bei O2 - bei der Telekom 25kbit einkaufen und dem Kunden 50kbit zu verkaufen?
  • Muss ich jetzt wirklich zur Telekom wechseln nur um die Chance zu haben an einen Techniker zu kommen der das Profil am DSLAM richtig konfiguriert?

Gruß,
Thomas

5 Antworten

o2_Lars
  • Moderator
  • March 21, 2018
Hallo @derThomas,

ich hab mir das mal angeschaut und ich hole mal ein wenig aus.

Eigene Infrastruktur nutzen wir eigentlich nicht mehr, es wird nach und nach jeder Anschluss auf einen lokalen Vorleister umgestellt. Dies ist im Regelfall der mit dem großen T in pink rosa magenta.

Es wird grunsätzlich dort die Bansbreite geordert, die der Kudne laut Vertrag als maximale Geschwindigkeit hat.

In Deinen Fall sagen unsere Systeme zu denen des Vorleisters also "Hallo, bitte einmal die 50MBit/s, schön verpackt und zum zuhause genießen."

Die Systeme des Vorleisters schauen sich das ganze an, die kennen ja ihre Leitungen besser als jeder andere und sagen dann entweder "Gerne, machen wir so, hier bitte" oder, wie in Deinem Fall "Hm. Ne, das bekommen wir so nicht hin. Diesen Wunsch können wir aus $Gründen nicht erfüllen".

Wenn letzteres der Fall ist, dann schauen unsere Systeme einmal nach, was denn das nächstniedrigere Profil wäre und fragen damit dann erneut an.

Letzteres ist bei Dir passiert, der Vorleister hat gesagt, dass nur stabil ein 25MBit/s Profil geschaltet werden kann und das mit 50MBit/s leider nicht. Bitte beachte, dass grundsätzlich das schnellste stabile Profil geschaltet wird. Die Leitung selbst hat unter Umständen potentiell eine höhere Kapazität, aber es liegen Stlörsignale auf, die Abbrüche hervor rufen würden, etc...

Außer den technsichen Gründen können auch noch regulatorische dazu kommen. Ein Spaß für die ganze Familie, so eine Leitungsbestellung beim Vorleister, sage ich Dir...

Nichts desto trotz habe ich natürlich noch einmal das 50er Profil für Dich beim Vorleister beauftragt, es kann sein, dass es funktioniert, es kann aber auch weiterhin sein, dass ein schnelleres Profil nicht möglich sein wird. Dies betrifft dann auch jeden anderen Anbieter, der über den gleichen Vorleister geht.

Gruß,

Lars


  • March 21, 2018
Bei der Leitungsdämpfung bist du wohl leider ganz knapp auf Seiten von VDSL25 anstatt VDSL50 gelandet. Hoffnungen auf eine jetzige Hochstufung würde ich mir keine machen. Die Telekom ist hier vergleichsweise konservativ mit der Schaltung.

Der einzige Lichtblick: Mit der Vectoring-II-Verfügung der BNA werden alle Nahbereiche, in einem solchen du liegst, bis Anfang 2020 mit Vectoring-Technik erschlossen. Ergänzend hierzu kommt aus technischen Gründen oftmals noch ein Outdoor-Ausbau hinzu, was die Kupferkabellänge weiter verkürzt. Du kannst also zukünftig wieder mit VDSL50, wenn nicht sogar VDSL100 rechnen. Zudem wird bis dahin Dank Super-Vectoring (Annex Q) nochmals die maximale verfügbare Bandbreite auf bis zu 250 MBit erhöht.

Da in deinem HVt Kollokationstechnik von anderen Anbietern, mindestens Telefonica, installiert ist/war, musst du leider beim Ausbau noch etwas länger warten. Die Vectoring-Einführung wird hier erst frühstens im Laufe von 2019 geschehen, spätestens wie oben erwähnt bis Anfang 2020.



  • Ist das die neue Art der Kostenoptimierung bei O2 - bei der Telekom 25kbit einkaufen und dem Kunden 50kbit zu verkaufen?
Grundsätzlich kam der Entschluss von o2 seine gesamte veraltete xDSL-Technik einzustellen ja schon vor ein paar Jahren. Dennoch mit der Vectoring-II-Verfügung der BNA hätte aber o2 jetzt sowieso bald zumindest die VDSL-Versorgung einstellen müssen, da hierbei aus technischen Gründen nur ein Anbieter die Versorgung durchführen kann. Übrigens kostet der Einkaufspreis des Telekom L3-BSA-Vorleistungsprodukt bei VDSL25 und VDSL50 o2 jeweils das Gleiche.



Muss ich jetzt wirklich zur Telekom wechseln nur um die Chance zu haben an einen Techniker zu kommen der das Profil am DSLAM richtig konfiguriert?

Du bekommst auf xDSL-Basis derzeit höchstwahrscheinlich auch nicht mehr Bandbreite bei der Telekom. Außer du hättest äußerst gute Kontakte dorthin. Der Techniker von nebenan kann daran nichts ändern. Mehr Bandbreite kann dir nur ein Kabelinternetanbieter liefern oder ein evtl. vorhandener lokaler FTTB-/H-Stadtnetzbetreiber. Tatsächlich könnte dir aber auch die Telekom mittels Hybrid-Technik mehr Bandbreite bieten, was aber auch den speziellen Router verlangt.


derThomas
Besucher:in
  • Autor
  • Besucher:in
  • March 21, 2018

Hi,

auf jeden Fall schon mal Danke für die ausführlichen Antworten und dem Versuch da noch mal nachzufragen. Hilft zu verstehen, auch wenn es mich nicht unbedingt glücklicher macht.

Trotzdem verstehe ich nicht warum das System so denkbar ungünstig designed ist. Ich sehe da keine Vorteile für irgendeine Seite.

Warum schaltet man in solchen Fällen nicht auf Wunsch (und eigene Verantwortung) des Kunden einfach das höhere Profil?
Wenn es dann wirklich instabil wird, kann der Kunde entweder selber drosseln oder er lässt das Profil wieder umschalten.
Im schlimmsten Fall hat man 2 x 5min Aufwand, aber dafür dann entweder einen zufriedenen Kunden oder zumindest einen Kunden der auch glaubt, dass technisch tatsächlich nicht mehr geht.

Warum fällt man direkt auf 25k wenn 50k "konservativ" nicht gehen?

Kann man doch bestimmt auch feingranularer in z.b. 10% Schritten machen.
Führt bei mir dazu, dass ich nicht mehr sinnvoll von zu Hause arbeiten kann. Den Unterschied zwischen 40k und 50k hätte ich praktisch wahrscheinlich nicht mal gemerkt.

Und ja ich weiß, dass ich wahrscheinlich nicht der Erste bin der diese Ideen hat. Aber da hier jetzt schon ein paar Informationen stehen die ich vorher nicht gefunden hatte, hilft es vielleicht dem Nächsten.

Gruß,
Thomas


Mister79
Legende
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  • Legende
  • March 22, 2018
Weil wenn es zu Problemen kommt es der Telekom Geld kostet. Jedes Ticket von O2 an die Telekom kostet Geld. Geld möchte die Telekom ja nicht ausgeben und reduziert für sich und Fremdkunden die Reklamationsvorkommen auf ein Minimum. Das ist der Grund. Bei 10 Prozent Schritten wäre es ggf. ja so:

volle Power = gibt Fehler und Kunde reklamiert

10 Prozent weniger= Ticket wurde erstellen, Mitarbeiter bei der Telekom muss es sich erneut angucken, kostet Geld

erneut 10 Prozent weniger= Wieder Ticket, wieder ein Mitarbeiter damit beschäftigt, kostet wieder Geld.

Wie schon oben erwähnt, sobald das Vectoring Profil bei Dir freigegeben wird, wird man von diesem Vorgehen abrücken. Bei den VDSL 100 Anschlüssen ist es ja auch so, das Modem handelt das maximale aus.

Bei non Vectoring ist es aber noch nicht so.


  • March 22, 2018
derThomas schrieb:

Warum schaltet man in solchen Fällen nicht auf Wunsch (und eigene Verantwortung) des Kunden einfach das höhere Profil?

Wie Mister79 schon erwähnt, sind Supportkosten hier schon mal ein großer Punkt. Dazu kommt, dass je stärker eine Leitung beschaltet ist, umso stärker auch die Nachbarleitungen im Bündel stört (das sogenante Übersprechen). Diese erreichen dann unter Umständen nicht mehr den FullSync, z.B. weil die Leitung länger oder insgesamt schlechter (partiell anderer Aderndurchmesser, Papierkabel, schlechtere/längere Hausverkabelung) ist oder ein minderwertigeres xDSL-AFE im Router verbaut ist (z.B. 7390 - Ikanos Fusiv). Der betroffene Kunde beschwert sich dann u.U. wieder warum er keine vollen 25 oder 50 MBit mehr erhält. Prinzipiell sind nämlich die non-Vectoring-VDSL-Profile auch ratenadaptiv, wenn auch diese durch die konservative Schaltungsweise in Großteil der Fälle den FullSync erreichen. Das bedeutet dann auch zusätzlichen Supportaufwand und evtl. Kundenunzufriedenheit. Genau Vectoring ist dann hierbei die Technik, bei der das Übersprechen im Leitungsbündel deutlich reduziert wird.

Mit den feineren Abstufung hast du natürlich recht, zumindest ganz einfach gedacht. Leider ist das doch etwas komplexer. Die Telekom hat zwar die jeweiligen Leitungsdaten zur Hand. Wie oben schon erwähnt, hat das Übersprechen, insbesondere bei VDSL, erhebliche Auswirkungen auf die maximal erreichbare Geschwindigkeit der Anschlussleitung. Der Beschaltungsgrad mit xDSL im Kabelbündel, insbesondere die Entwicklung in der Zukunft (abnehmend oder zunehmend), kann nur sehr schwer bestimmt werden. Wenn du mal ein wenig suchst, wirst so einige Berichte finden, bei denen sich die angezeigte Leitungskapazität der FritzBox über die letzten Jahre deutlich reduziert hat. Das wird m.E.n. auch damals vor über 10 Jahren dazu beigetragen haben, zwei solch konservative Dämpfungsgrenzen festgelegt zu. Wie schon erwähnt, waren damals auch nicht jedes xDSL-AFE nicht so gut wie heute die 3. bzw. 4. VDSL-Generation davon.