Nach meinem Testbericht zum Sony Xperia Z3 Compact durfte ich den großen Bruder der nächsten Generation unter die Lupe nehmen, das Sony Xperia Z3+.
Die Namensgebung ist hier durchaus seltsam. In Japan, Sonys Heimat, wurde praktisch das gleiche Gerät als Z4 vermarktet, bei uns jedoch als Z3+. Danach ist man übrigens direkt auf das Z5 gegangen, verstehen muss man diese Bezeichnung also nicht.
Lange Rede kurzer Sinn, ab hier geht es um das Sony Xperia Z3+ welches ich in der Farbe schwarz testen durfte. Während meines Testzeitraumes lief mein Gerät mit Android 5.0.2. Auf der eigenen Homepage wirbt Sony mit Android 5.1. Warum dieses Update für unser Gerät nicht verfügbar ist, konnte ich nicht herausfinden. Nach Gerüchten die sich hartnäckig auf diversen Blogs halten soll Sony für das Z3+ direkt ein Update auf Android 6 geplant haben und wird Android 5.1.1 nicht für dieses Gerät bereitstellen.
Hier die entsprechenden technischen Daten im Detail sowie Bilder von offizieller Seite:
http://www.sonymobile.com/de/products/phones/xperia-z3-plus/
Design, Verarbeitung und Handling
Das Design ist meiner Meinung nach wesentlich zurückhaltender und damit aber stimmiger gelungen als es bei vorherigen Modellen der Z Reihe der Fall war. Dies liegt wohl an dem Wegfall der markanten Dockingports am Rand des Gerätes. Diese sind nun nicht mehr notwendig, da der micro-USB Anschluss nicht mehr hinter einer Klappe versteckt werden muss und trotzdem wasserdicht ist.
Die bekannten Klappen der Sony Xperia Z Designfamilie sind somit beim Z3+ auf eine einzige reduziert worden. Hinter dieser verbirgt sich der Einschub für die Nano-Sim sowie micro-SD Karte auf einem kombinierten Schlitten. Dadurch wird das Design weniger oft unterbrochen und alles wirkt wie aus einem Guß. Fun-Fact am Rande, ich hatte echt meine Probleme damit die beiden winzigen Karten gleichzeitig mit einem Einschub sauber in das Gerät zu bekommen. Liegt aber vielleicht einfach nur an mir und generell wechseln viele von uns ihre Karten ja auch nicht zu oft. Ich wollte euch nur warnen
Im Detail sind die die Vorder- wie auch Rückseite aus Glas, die Rahmenteile an den Rändern aus Metall und die vier Ecken des Rahmens aus Kunstoff gefertigt. In meiner Hand fühlte sich dieser Materialmix durchweg stimmig an. Zu beachten ist, dass auch dieses Modell, wie auch andere Geräte der Z-Serien manchmal auf dem Tisch gleitet und sich nach dem Ablegen wie von Geisterhand noch ein bisschen bewegt.
Zudem sei erwähnt, dass die Glasrückseite Fingerabdrücke und Microkratzer schneller ansammelt als ihr es in Watte packen könnt. Wer damit nicht umgehen kann muss sein Gerät wohl ganz schnell in eine Hülle packen. So ein Case könnte eventuell auch die Verwindungssteifheit des Gerätes erhöhen. Denn immerhin bei dem Testgerät welches hier bei o2 momentan die Runde macht hat sich das Gehäuse schon leicht verbogen. DIes mekrt man daran, dass das Gerät leicht kippelt wenn es eigentlich flach auf dem Tisch liegt und man es an der oberen Ecke antippt.
Die Knöpfe liegen alle an der rechten Geräteseite, On/Off ungefähr in der Mitte des Gerätes, darunter die Lautstärkewippe und ganz unter der Kameraauslöser. Für meinen Geschmack gehört die Lautstärkewippe weiter nach oben, aber das ist persönliches Empfinden. An die Position der Kamerataste bzw. das generelle Vorhandensein dieser, musste ich mich auch erst gewöhnen. Mehrmals habe ich zu beginn genau dort das Gerät angefasst um es in die Hosentasche zu schieben und somit dann die Kamera App gestartet. Nach kurzer Zeit war dies aber kein Problem mehr und ich habe den Knopf seiner wahren Verwendung zugeführt. Ich brauche an einem Smartphone keinen dedizierten Hardware Auslöser, aber viele Kunden schwören darauf und wer es vielleicht von seinem letzten Gerät gewohnt ist will sicher nicht darauf verzichten.
Display
Das Display ist mit 5,2” und einer Full-HD Auflösung in meinen Augen genau richtig ausgestattet. Im Handling wirft diese Displaygröße für mich keine Probleme auf und es ist mir auch nicht zu klein. Das Schriftbild ist gestochen scharf und lässt mich nichts kritisieren. Beim Anschauen von Filmen fällt mir zwar in Sachen Schwarzwert und knallige Farben der Unterschied eines hier verbauten IPS Panels zu dem von mir sonst favorisierten AMOLED auf, jedoch hat das Sony Xperia Z3+ in meinen Augen in keiner Weise ein schlechtes Display.
Die Helligkeit lies sich für mich immer richtig einstellen, bzw. automatisch regeln. Es sei natürlich erwähnt, dass ich Aufgrund der Jahreszeit keine all zu speziellen Outdoor Bedingungen getestet habe.
Wenn man den Blickwinkel vom Display zu sehr strapaziert schlägt es relativ schnell in ein negatives Bild um. Dies ist mir aber auch nur für den Test aufgefallen und im Alltag hatte ich damit keine Probleme. Ähnlich ist es mit dem ausgeschalteten Display gelagert, denn hier erkennt man das zugrunde liegende Gitternetz problemlos, wenn man möchte. Mir ist das egal, es gibt aber Menschen die sich von so etwas in den Wahnsinn treiben lassen.
Software und Performance
Wie in der Einleitung beschrieben läuft das Sony Xperia Z3+ noch mit Android 5.0.2, was wir Stand Januar 2016 gerne als Enttäuschung für ein Premium Gerät aus dem Jahre 2015 verbuchen können. Die ersten Hersteller verteilen ihre Android 6 Updates während Sony hier noch nicht einmal bemüht war das Android 5.1 Update zu verteilen. Dieses hätte neben den üblichen Sicherheitsupdates auch weitere nervige Kleinigkeiten beheben können. Im besondere vermisse ich so täglich die Funktion “Lautlos bis zum nächsten Alarm” welche mein Gerät nach Klingeln des Weckers automatisch wieder voll aktiviert ohne das meine eine zusätzliche App braucht.
Ansonsten läuft das System allerdings aus Performancesicht wunderbar und man findet die bekannte Sonyoberfläche vor. Dies bedeutet man ist sehr nah an Googles Android und hat nur wenige Anpassungen zu verzeichnen. Zusätzlich vorinstallierte Apps können in großen Teilen deinstalliert werden. Hier steht man sich mit Sony im Marktvergleich doch relativ gut.
Die starke Performance rührt von einem Snapdragon 810 Prozessor, dieser ist zwar Leistungsstark und quasi das Flagschiff aus 2015, ebenso steht er aber für Überhitzungsprobleme wie kein anderer mobiler Prozessor. Im normalen Gebrauch ist davon natürlich nichts zu spüren, wer viel spielt wird aber schon schnell warme Hände bekommen. Im Bereich der 4k Videoaufnahme kann man das Gerät auch komplett zur Überhitzung und Abschaltung bringen, dafür sind je nach Situation ca. 12 - 15 Minuten Videoaufnahme nötig.
Kamera
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären, der Kamera. Hier muss ich aber gar nicht viel neues erzählen, denn es hat sich im Vergleich zum Z3 Compact einfach nicht genug getan und meine Kernkritik ist unverändert geblieben. Die beworbenen 20,7 Megapixel sind viel Marketing und die wahre Auflösung sollte eigentlich mit 8 Megapixeln angegeben werden. Die Bilder sind am Ende trotzdem erwartungsgemäß im hellen sehr gut und bei schlechterem Licht immernoch brauchbar.
Ich zitiere mich kurz selbst zum 20 Megapixel Dilema im Sony Xperia Z3 Compact Testbericht:
“Ich habe mich hauptsächlich auf Schnappschüsse in dem so genannten “überlegenen Automatikmodus” konzentriert, h...] Im Automatikmodus hat man aber automatisch nur noch 8,3 MP zur Verfügung.
Das gleiche gilt für viele andere Modi die Sony dazu gepackt hat. Stellt man diese ein, wird die Auflösung herunter geregelt, bzw. man kann sie teilweise nicht anwählen, solange die Auflösung zu hoch eingestellt ist. Das nutzen von HDR oder manuellem Fokus ist möglich, man muss nur hier eventuell jedes Mal die Qualität der Bilder rauf oder runter regeln.”
Die Frontcamera wurde von 2 MP auf 5 MP aufgerüstet und bietet insgesamt für Videochat und entsprechende Social-Media-Selfies ausreichend gute Ergebnisse.
Im Bereich 4k-Video kommt man wie oben beschrieben immer noch an seine Grenzen, wobei erwähnt sein soll, dass diese beim Vorgängermodell noch schneller erreicht wurden. Man bewegt sich bei Sony also in die richtige Richtung, auch wenn dies wohl eher an anderen Komponenten liegt und nur im Kamera Segment erwähnt gehört.
Lautsprecher
Bisher kein fester Bestandteil meiner Testberichte, aber bei diesem Gerät durchaus erwähnenswert. In der Weihnachtszeit habe ich doch tatsächlich öfter mal spontan den Lautsprecher zur Musikwiedergabe benötigt um schnell in geselliger Runde ein paar Weihnachtslieder beizusteuern.
Sony bietet optisch unscheinbar am oberen und unteren Rand zwei Lautsprecher auf der Vorderseite an. Diese bietet für meinen Geschmack einen guten und ausreichend lauten Klang für ein Smartphone und beweisen wie wenig Platz man dafür verschwenden muss. Wenn man nun noch bedenkt, dass diese zugleich trotzdem wasser- und staubdicht nach IP 65/68 zertifiziert sind, dann darf man den Hut ziehen vor Sony.
Fazit
Das Sony Xperia Z3+ ist ein rundes Paket in Sachen Highend Smartphone 2015, auch wenn sein Nachfolger bereits erhältlich ist. Wer das Design mag bekommt ein schlankes Gerät, ohne abstehenden Kamera, welches gleichzeitig wasserdicht ist. Eine Erweiterung per microSD Karte ist möglich und trotzdem sind auch ohne direkt 32 GB Speicher an Board. Der Multimedia Konsument wird bei Bild und Ton auf seine Kosten kommen und auch die Kamera bietet gute Ergebnisse, besonders wenn man in die Tiefen der manuellen Einstellungen vordringen möchte. Verzichten muss man noch auf einen Fingerabdruckleser, hier verweise ich dann auf die Testberichte im Forum zum Xperia Z5.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Sony bald mit Android 6.1 Marshmallow um die Ecke kommt.
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