Samsung Galaxy Z Flip4:
In meinem Testbericht zum Samsung Galaxy Z Flip4 komme ich unter anderem auf den ersten Kontakt mit einem Foldable Smartphone zu sprechen sowie wie mein Gesamteindruck zur Langlebigkeit des Gerätes nach dem Testzeitraum ausfällt.
Die Verpackung kommt sehr schlicht daher, bis auf das USB-C Ladekabel und das SIM Eject Tool erhält man kein weiteres Zubehör. Nach wie vor sollte auf die Beilage eines Ladesteckers großen Wert gelegt werden.
Das Flip 4 zusammengeklappt liegt bemerkenswert gut in der Hand und ist auch nicht all zu schwer. Aufgeklappt hatte ich den Eindruck das Gewicht lastet zu sehr auf der Kopfseite, ist aber schlussendlich kein Problem, nur eine Randnotiz.
Und Samsung setzt auch weiterhin auf diese kleinen Klebestreifen am Rahmen rund um das Gerät, das muss nicht sein.
Die matte Rückseite war absolut kein Fingerabdruckmagnet und das kleine Display auf der Vorderseite fand ich sehr interessant. Man konnte hier kurz die Uhrzeit checken und kleine Änderungen vornehmen, wie den nächsten Song starten. Eingeschränkt ist man hier dennoch, denn bei vielen Anwendungen wird man aufgefordert, das Display aufzuklappen, wie z.B. im Kalender den nächsten Monat aufrufen oder das Musikalbum wechseln. Vorspulen war hier als Beispiel ebenfalls nicht möglich. Aber so Themen wie Stoppuhr, Timer, Wetter usw. sind hier ausreichend als Widgets aufgeführt. Das Display konnte man auch als Sucher für Bilder über die Hauptkamera verwenden.
Geschützt von einem höhergesetzten Rand und einer nicht abzuziehenden Displayschutzfolie ist das Foldable Display in der dritten Generation bereits mehr alltagstauglich. Trotzdem habe ich Bedenken bei der Langlebigkeit des Screens, vor allem bei der angebrachten Displayschutzfolie. Es häufen sich immer wieder Berichte von nicht all zu guten Zuständen nach kurzer Nutzungszeit, abgelehnter Garantieanfragen usw.
Ich persönlich habe die Grease fast immer bemerkt, beim Videoschauen im Querformat oder auch sobald man nicht horizontal auf das Display schaut. Ist es ein Dealbreaker? Nein, z.B: Oppo’s Foldable sieht da bereits besser aus. Ansonsten glänzt das sehr helle OLED-Display mit guter Schärfe, starken Farben, adaptiv flüssigen 120 Hz und guten Kontrasten. Für ein 1080p Display gibt es da nichts zu meckern.
Allgemein ist die Verarbeitung in dem Bereich schon sehr wertig, nichts klappert beim Falten/Öffnen oder wirkt billig. Spüren tut man die Grease ebenfalls wenn man über die Stelle streicht und sonst fühlt sich das Display an, wie wenn eine Plastikschutzfolie angelegt ist.
Mit dem Snapdragon 8 Gen 1, 8GB RAM, 128 GB Speicher ist das Flip 4 sehr flüssig beim Bedienen. Alle Apps starten schnell und lassen sich wechseln, so sollte es bei einem Flapschiff Chip von letztem Jahr der Fall sein. Von den 128 GB sind bereits rund 30 GB verbraucht, das ist schon enorm. Nichtdestotrotz bemerke ich seltener einige Miniruckler, die gibt es aber auch bei iOS immer wieder. Social Media Apps laufen bei Android allgemein schwächer, dafür kann das Flip 4 nichts. Ich habe viele Videos geschaut, Musik in höherer Auflösung gehört, viel den Browser beansprucht, Notizen geschrieben, Multitasking betrieben (sehr wenige Apps funktionieren in dem Dual Screen Modus - häufiger manuelles Aktivieren), Social Media benutzt, Sportnews gelesen, uvm.
Nun ein paar Eindrücke zu unterschiedlichen Bereichen: den Fingerabdrucksensor fand ich ok, könnte besser sein, da manche Eingaben sehr lange dauern, bis sie registriert werden; Entsperren per Gesichtserkennung dauert sehr lange und ist nicht zu empfehlen; Bluetooth/WLAN/LTE(5G)/GPS fand ich unauffällig (was positiv ist); Telefonieren klappt problemlos; die Tasten sind gut erreichbar; Updates sowohl von Google, Google Play Store, Samsung Store, Security Patches werden schnell geladen und installiert; Android 13 läuft sehr flüssig und ist beliebig anpassbar; mir fehlt Samsung DeX (alle Flagschiffe haben es bis auf die Flip Reihe), nur USB 2.0 - Bluetooth 5.2 (kein 5.3) - WiFi 6 (kein 6E); keine 8K Videoaufnahme; die Lautsprecher fand ich gut, bei höherer Lautstärke verzerren diese leicht; Mikrofonqualität ist ordentlich.
Die Akkulaufzeit ist nicht die beste, man merkt, dass da nur ein 3700 mAh Akku verbaut ist. Ich konnte sehr schnell beobachten wie die gerade vollgeladene Batterie von 100% auf 90 % gewandert ist. Ist von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich. Ich hätte Bedenken, ob Powernutzer mit einer Akkuladung durch den Tag kommen werden. Das Wiederaufladen funktioniert nur schnell, wenn man ein geeignetes Netzteil hat.
Die Hauptkamera erstellt bei guten Lichtbedingungen lobenswerte Bilder, die Farbwiedergabe ist für meinen Geschmack in vielen Gebieten aber zu übertrieben, viele Ergebnisse entsprechen nicht der Realität, der Shutter Speed könnte schneller sein, der Nachtmodus finde ich eher eine Spielerei, wirklich brauchbares Material kann man hier mit dem Modus nicht erstellen. Portraitmodus auch ausbaufähig, viele Details am Rande fehlen. Die Videofunktion mit max. 4K 60fps (kein 8K) geht in Ordnung, die anderen Galaxys schneiden in dem Bereich deutlich besser ab. Die Ultraweitwinkelkamera ist meines Erachtens vernachlässigbar, die Bilder sind deutlich unschärfer dargestellt und verlaufen am Rand nicht gleichmäßig. Die 10MP Frontkamera ist solide, große Erwartungen darf man hier aber nicht haben. Zusammenfassend lässt sich sagen, selbst das letztjährige S22 hatte ein besseres Kamerasystem. Es fehlt mir hier auch eine Zoom Kamera, Zoomen mit der Hauptkamera funktioniert, ist aber nur für z.B. das Vergrößern von kleinen Seriennummern geeignet. Sonst kann man sich noch austoben mit Pro, Panorama, Food, Portrait Video, Pro Video, Super Slow-mo, Slow Motion, Hyperlapse und Director's View.
Ich fand den Test mit dem Flip 4 sehr unterhaltsam und finde die aktuellen unverbindlichen Preisempfehlungen um rund 770€ sehr angemessen. Man erhält ebenfalls deutlich länger Software und Sicherheitsupdates als noch in vergangenen Jahren. Positiv bleibt bei mir die Verarbeitungsqualität, das schöne Display und die flüssige Bedienung in Erinnerung. Abstriche muss man bei der Kamera, Akkulaufzeit und voraussichtlich der Langlebigkeit machen. Dass man die Grease unauffälliger gestalten kann, hat bereits z.B. Oppo mit ihrem Find N2 Flip gezeigt.
Weiterhin bevorzuge ich aktuell noch traditionellere Smartphones. In zwei, drei Jahren wird sich das womöglich ändern, wenn Apple oder Google auf dem Foldable Markt vertreten sein werden.
Galaxy Watch 5:
Das Display ist schön scharf, Akkulaufzeit und Flüssigkeit bei der Bedienung könnte besser sein, viele von mir verwendeten Apps bieten keine App Version für die Watch an, bei den Watchfaces hat mich keine so richtig angesprochen, manche empfand ich sogar als unscharf. Es sind beliebige Fitnessfunktionen verfügbar. Das Always On Display hat meines Erachtens sehr an der Batterie gezerrt. Die Erkennung beim Drehen des Armgelenks um auf die Uhr zu schauen, ist noch korrekturbedürftig. Updates dauern etwas länger.
Viel aktiv Verwenden konnte ich die Uhr nicht, den das mitgelieferte Silikonarmband verursachte auf meiner Haut Juckreiz. Dies hatte ich z.B. bei den Silikonarmbändern von der Apple Watch nicht. Alternative Bänder konnte ich in der Zwischenzeit leider nicht herziehen. Schade.