Never Settle – Sich nie zufrieden geben.
So lautet das Motto von One Plus und damit startet auch das One Plus 10 Pro 5G bei mir den Test.
Für die Möglichkeit ein aktuelles Gerät zu testen möchte ich mich vielmals bei den Verantwortlichen von O2 bedanken. Sowas unsagbar Tolles habe ich ja noch nicht erlebt.
Das Smartphone kam an und ich packe es mit einer gewissen Erwartung aus und schwupp, lag es in meiner Hand und wollte nicht mehr raus. Ein absoluter Handschmeichler, Mensch und Maschine werden eins. Deswegen kaufe ich lieber ein Smartphone, oder auch andere Geräte, im Ladengeschäft, damit ich sofort und direkt die Haptik aufnehmen kann. Aber jeder so wie es ihm gefällt.
Das sehr gute 6,7“ AMOLED - Display besticht durch starken Kontrast, satten Farben und einer starken Maximalhelligkeit. Es bietet wirklich höchste Farbgenauigkeit und macht ganz einfach Spaß.
Die Auflösung kann übrigens jederzeit auf FullHD reduziert werden – oder man überlässt es der KI, je nach Bildschirminhalt automatisch zwischen WQHD und FHD zu wechseln. Ähnliches gilt für die Bildwiederholfrequenz: Das One Plus 10Pro beherrscht auch die Frequenz auf die Inhalte anzupassen. Also bei statischem Content eine niedrige Frequenz, bei dynamischem eine höhere.
Das auf der Rückseite verbaute Kameramodul ist so ziemlich das größte, das ich jemals auf einem Smartphone gesehen haben. Die drei Hauptlinsen, samt DualTone Blitz, sind in einem prominenten Kamera-Bump eingefasst. Der besteht laut OnePlus aus gehärteter Keramik, so sollen die Linsen besser vor Kratzern und anderen Widrigkeiten geschützt bleiben.
Die Kamera
Mir persönlich hat es ja die Kamera in Zusammenarbeit mit Hasselblad angetan. Die Menueführung ist logisch aufgebaut und die Bedienung geht auch dementsprechend sehr flüssig von der Hand. Sehr interessanter Gimmick ist der Klang beim Auslösen. Jeder hört es sofort, da ist was anderes.
Die Kamera besticht durch eine 50 MP Hauptlinse, eine 8 MP Telelinse und eine 50 MP Ultraweitwinkel-Linse. Bei letzterer handelt es sich um eine richtige Neuerung: Sie löst zwar mit derselben Pixelanzahl aus, bietet aber ein recht einzigartiges 150° Gesichtsfeld. Alle Kameras wurden übrigens wieder in Kooperation mit Hasselblad erstellt, entsprechend prominent prangt auch das Logo am Kameramodul.
Sehr interessant ist die neue Ultraweitwinkellinse. 150° sind schon ein ordentliches Gesichtsfeld – jedenfalls mehr als die ansonsten üblichen 110-120°. Mehr Gesichtsfeld bedeuten aber nicht unbedingt bessere Ausbeute: Um die Verzerrungen im Rahmen zu halten, muss die KI herhalten. Soll heißen: Alle Aufnahmen werden von der künstlichen Intelligenz entzerrt. Das funktioniert mal gut, mal weniger.
Seltsamerweise ist der 150° Modus im Kameramenü unter „Mehr“ versteckt. Wer den Modus nicht auswählt, nimmt nämlich nur mit ca. 120° Gesichtsfeld auf. Zusätzlich zum 150° gibt es auch noch einen Fischaugeneffekt, der die Aufnahme in entsprechende Form bringt. Dies ist wirklich sehr interessant und für Kreative ergeben sich neue Herausforderungen.
Fotos der Ultraweitwinkelkamera werden ganz eindeutig im Postprocessing aufgehellt. Das liegt vermutlich an einem kleineren Sensor und dadurch auch geringere Lichtausbeute. Sehr schade, dass gerade hier gespart wurde – schließlich hebt sich das OnePlus 10 Pro durch das große Gesichtsfeld von der Konkurrenz ab.
Die Telelinse hat 8 Megapixel samt 3,3-fachem optischen Zoom. Die Aufnahmen werden in der Regel ganz ordentlich. Sollte man aber digital auf 5 oder gar 10-fach erhöhen, machen sich schnell die geringen Pixel bemerkbar.
Der sogenannte XPAN Modus hat einen interessanten Effekt: Drückt man den Auslöser, wird einem zuerst eine Negativversion der Aufnahme gezeigt, die sich dann langsam in eine normale Aufnahme entwickelt.
Analog dazu beträgt das Seitenverhältnis 65:24 – also genau jenes Format, das auch auf den legendären XPAN Kameras von Hasselblad verfügbar war.
Selbstverständlich gibt es auch die Langzeitbelichtung mit sehr interessanten Voreinstellungen. Wähle bei dieser aus, ob du Wasser und Wolken oder fahrende Objekte fotografieren möchtest. Die „Profis“ im Landschaftspark, einem echten Hotspot, staunten jedenfalls nicht schlecht, dass auch eine LZB am Tage und ohne Stativ sehr gut funktionieren kann.
Weitere Fotos gibt es noch hier
Wie war es
Das OnePlus 10 Pro verfügt über ein sehr gutes Kamerasystem, leistungsstarker Hardware, einen Killerbildschirm und superschnelles Aufladen.
Dank der neuen Funktionen ist die Kamera immer noch die Krönung dieses Telefons. Man fühlt sich in der Lage sehr gute Fotos zu komponieren.
Kurz gesagt, das OnePlus 10 Pro kann fast alles. Egal, ob Sie ein angehender Fotograf sind, Wert auf einen großen, hellen Bildschirm legen oder sich mehr um Leistung und Effizienz kümmern, es ist schwer, dieses Telefon nicht zu empfehlen.
Aber wo es Licht gibt, fällt auch Schatten.
Für mich unverständlich ist die fehlende IP-Zertifizierung für den Wasserschutz, obwohl die Voraussetzungen dafür angeblich gegeben sind. Das sieht man z.B. an der USB-C Ladebuchse. Leider gibt es auch keine Möglichkeit eine Speicherkarte einzulegen. Gut, einige werden sagen, speichere es in der Cloud, aber ich bin eben doch noch etwas altmodisch und hätte es einfach gerne.
Wirklich schade ist allerdings, dass es zu einem Patentstreit mit Nokia gekommen ist und daher die Zukunft für künftige Modelle sehr ungewiss ist. Davon sind Updates ausgenommen, die es weiterhin gibt.
Alles in allem hat mir das OnePlus 10 Pro sehr viel Freude bereitet und mein persönliches Highlight ist die große rote 1 bei der Uhrzeit. Nein, ernsthaft, ein schönes Gimmick aber das komplette Paket hat mich überzeugt und die Funktionen bieten für jeden etwas.
In dem Sinne: Glück Auf!