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Testbericht: iPad Mini 6th Gen. & Bang & Olufsen H9 3rd. Gen. ANC-Kopfhörer

Testbericht: iPad Mini 6th Gen. & Bang & Olufsen H9 3rd. Gen. ANC-Kopfhörer
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Ich hatte das Vergnügen in den letzten Wochen das iPad mini (6. Generation) von Apple sowie den Bang & Olufsen H9 (3rd. Gen) Kopfhörer zu testen. Schauen wir uns also mal an, wie sich beide so geschlagen haben.

 

iPad mini

Werfen wir zunächst einen Blick auf Apples kleinstes Tablet. Hier die harten Fakten:

  • 8,3’’ Display (21,08cm Diagonale) mit 60Hz
  • A15 Chip (auch genutzt im iPhone 13)
  • 5G
  • bis zu 256GB Speicher
  • 12 MP Weitwinkel-Kamera
  • 12 MP Ultraweitwinkel-Frontkamera
  • USB-C
  • kompatibel mit dem Apple Pencil (2. Gen)
  • Gewicht: 293g / 297g

Mein erster Eindruck, als ich das iPad in der Verpackung sah: “Wow, das ist echt klein”. Als ich es dann in der Hand gehalten habe, dachte ich mir: “Wow, das ist ECHT klein”.
Der Name “iPad mini” kommt nicht von irgendwo. Das Tablet ist wirklich winzig. Es fühlt sich daher auch weniger wie ein kleines iPad, sondern eher wie ein riesiges iPhone an.
In unserem Haushalt gibt es aktuell ein iPad Air 2 aus dem Jahr 2014 und ein iPad Pro der zweiten Generation aus dem Jahr 2017. Vor allem im Vergleich mit dem 12,9’’ Pro-Modell wirkt das mini extrem winzig:

Das iPad Air 2 hat ein Display mit einer Diagonale von knapp 25cm, welches damit noch immer Größer ist das komplette iPad mini (also Display + Gehäuse). Durch diesen Formfaktor liegt das mini natürlich super in der Hand. Aber wozu nutzt man am Besten ein so kleines Tablet?

Auf der einen Seite lässt sich mit dem mini super im Internet surfen. Das minimale Gewicht von unter 300g sorgt dafür, dass man es ewig in der Hand halten kann, ohne dass es einen ermüdet. Digitale Zeitungen lassen sich dadurch ebenfalls einwandfrei lesen. Auf der anderen Seite ist aufgrund des kleinen Displays eine komplette Seite einer Zeitschrift oder Zeitung logischerweise sehr klein. Man findet sich also immer beim rein- und rauszoomen. Gleichzeitig habe ich immer wieder das Problem gehabt, dass ich nicht immer alle UI-Elemente direkt getroffen habe. Apple-Touchscreens sind hier meiner Erfahrung nach eigentlich sehr genau, daher kann es auch durchaus an meiner Unfähigkeit gelegen haben. Es passierte mir in der kurzen Testphase allerdings deutlich häufiger als bei meinem iPhone oder iPad Air 2, daher sei es hier kurz erwähnt.

Zur Performance: Wer erwartet, dass ein kleines Gerät auch nur einen kleinen Motor besessen kann, wird vom mini eines besseren belehrt.
Von meinem inzwischen bald 8 Jahre alten iPad Air 2 bin ich es schon lange gewohnt, dass ich nicht gleichzeitig Musik streamen und ruckelfrei durch das Web surfen kann. Vermutlich deshalb war ich umso mehr überrascht von der überragenden Performance des mini. Aber logisch: Angetrieben wird das Tablet durch einen 64-bit A15 Chip, welcher auch im iPhone 13 genutzt wird. Das 60Hz-Display ist knackscharf und sehr responsiv. Apps starten sofort und auch bei mehreren parallelen Fenstern gibt es nie Einbrüche in der Performance. Für kleine Gaming-Sessions auf der Couch ist es echt optimal.
Und dennoch: Das iPad könnte noch so viel mehr, wenn die Software es nicht so stark ausbremsen würde. iPadOS hält aktuell sämtliche iPads sehr stark zurück. Beispiel Homescreen: Das Display ist gewollt klein, warum wird also bereits auf dem Homescreen so viel Platz an der Seite oder durch winzige App-Icons verschwendet? Hier ein Screenshot in Originalgröße:

Ich hoffe, dass sich dieser Punkt mit einem zukünftigen iPadOS in Luft auflösen wird. Bis dahin ist das iPad mini nur ein iPhone mit größerem Display bleiben. Und das ist sehr schade, da das Gerät so viel mehr könnte, wenn das Betriebssystem es nur lassen würde.

Was die Helligkeit des Displays angeht, war ich überrascht wie wenig heller das Display im Vergleich zu den alten Geräten wirkt. Mit 500 Nits ist es auf dem Papier 100 Nits heller als das iPad Air 2, im direkten Vergleich fallen diese indoor nicht wirklich auf. Gleichzeitig lässt sich das mini aber deutlich besser auch bei direktem Sonnenschein (oder generell draußen) lesen, da es gefühlt deutlich weniger spiegelnd und damit draußen merklich heller ist. Wer das Tablet also unterwegs oder einfach im Garten nutzen möchte, wird sich darüber freuen.

Die Kamera habe ich bewusst vernachlässigt, da für mich ein iPad nur für Schnappschüsse genutzt wird und nicht zur “ernsthaften” Fotografie. Die wenigen Bilder die ich gemacht habe, waren absolut in Ordnung. Bei schwachem Licht darf man keine Wunder erwarten. Für Schnappschüsse aber ausreichend.
Die Frontkamera wiederum finde ich in einem iPad sehr wichtig, da sich das Gerät aufgrund des Gewichts perfekt zur Videotelefonie eignet. So kann man auch länger in Kontakt mit seinen Lieben sein, ohne dass man das Tablet abstellen muss. Hier kommt auch eins meiner absoluten Lieblingsfeatures des mini zum Tragen: Centerstage. Die Ultraweitwinkel-Frontkamera sorgt dafür, dass man bei Facetime-Anrufen immer im Mittelpunkt bleibt - und wenn eine weitere Person hinzu kommt, macht die Software automatisch einen langsamen Zoom-Out um alle Personen einzufangen. Stellt man das Tablet ab und bewegt sich, folgt die Kamera einem sogar. Ein überragend gutes Feature!

Zu guter Letzt sei noch die Akkulaufzeit gelobt: Ich habe versucht einen ganzen Tag Musik zu hören, oder Videos zu schauen, oder so viel wie möglich im Internet zu surfen - aber der Akku ließ sich nicht komplett leeren. Die beworbenen 9 - 10 Stunden Laufzeit werden auf jeden Fall erreicht. Nach 4-5 Stunden Musikhören (mit aktivem Display!) waren noch deutlich mehr als 50% übrig. Absolut klasse.

Nun also die allmächtige Frage: Lohnt sich das iPad überhaupt? Immerhin hat das kleine Tablet keinen kleinen Preis: Los geht’s bei 549€ beim WiFi/64GB Modell. Möchte ich mobiles Internet, geht es bei 719€ los. Ein aktuelles iPad Air mit dem alles-überragenden M1-Prozessor gibt es für knapp 100€ mehr. Stand jetzt sind die M1-iPads genauso ausgebremst durch das Betriebssystem, wie das mini. Umso teurer kommt einem der Kleine dadurch vor. Sollten die M1-iPads die volle Laptop-Power durch ein neues Betriebssystem bekommen, ist für mich der Unterschied zu gering und ich würde mich definitv für ein Air oder ein Pro entscheiden. Wäre das mini allerdings 100 - 150€ günstiger, würde ich vielleicht zugreifen. Da ich allerdings wert auf mobiles Internet lege, sind mir mehr als 700€ für so ein kleines Tablet viel zu viel Geld. Und das auch mit den von mir gewünschten 100€ - 150€ weniger.
Wer keinen Wert auf Preis/Leistung setzt und einfach ein tolles Tablet in kleinem Formfaktor möchte, ohne auf den Geldbeutel achten zu müssen, dem sei das iPad Mini definitiv ans Herz gelegt.

 

Bang & Olufsen H9

Für alle die bis hierhin durchgehalten haben: Vielen Dank für’s lesen 😜 
Werfen wir nun einen Blick auf den ANC-Kopfhörer von Bang & Olufsen. 

Der Beoplay H9 ist ein geschlossener Over-Ear Kopfhörer mit einem Gewicht von ~280g.

Im Lieferumfang ist ein

  • Miniklinkenkabel 
  • Ladekabel 
  • Flugzeugadapter 
  • Transportbeutel

Optisch macht der Kopfhörer einiges her und fühlt sich sehr wertig an. Was die Qualität der Ohrmuscheln angeht, bin ich mir da allerdings nicht so sicher. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass der Kopfhörer schon durch einige Test-Hände gelaufen ist, oder ob er zu lange in seiner Verpackung verbracht hat. Aber auf dem Bild sieht man glaube ich ganz gut, dass auf der rechten Seite der linken Muschel schon enorm starke Verfärbungen vorhanden sind. Klar, das Gerät ist schon etwas älter, aber ich möchte gar nicht wissen wie die Muscheln nach 1, 2 Jahren täglicher Dauernutzung aussehen könnten.

Die Optik ist bei so einem Produkt allerdings zweitranging (vor allem bei Details, die sowieso niemand sieht). Viel wichtiger ist die Frage, wie der Kopfhörer klingt. Und hier bin ich durchaus begeistert. Die Tiefen klingen sehr tief und der Bass fühlt sich schon fast zu stark und vibrierend an (für meinen persönlichen Geschmack genau richtig 😉 ). Der Kopfhörer besticht durch eine sehr gute Dynamik. Der Sound ist also wirklich überragend (bei einem UVP von 500€ aber auch das Mindeste).
Minuspunkt: Nach dem Einschalten ist ein leises, aber trotzdem unangenehmes Fiepen zu hören.

Genauso wichtig wie der Klang ist in meinen Augen auch der Tragekomfort. Was bringt mir ein perfekt klingender Kopfhörer, wenn ich ihn nicht lange tragen kann / möchte. Und hier ist der H9 für mich als Brillenträger leider eine große Enttäuschung. Bereits nach nicht mal einer Stunde fühle ich einen sehr unangenehmen Druck durch meinen Brillenbügel hinter dem Ohr. Wer in dieser Hinsicht also empfindlich ist, sollte sich vielleicht für ein anderes Gerät entscheiden.

Wie die Bezeichnung “ANC” im Produktnamen schon sagt, gibt es bei diesem Kopfhörer noch einen wichtigen Punkt: Das sogenannte Active-Noise-Cancelling (also die Geräuschunterdrückung). Was aktives ANC angeht, muss sich jeder Kopfhörer mit dem Branchen-Primus messen: Der MX-1000-Reihe von Sony - in meinen Augen die Kopfhörer mit der weltbesten Geräuschunterdrückung. Und hier zieht der H9 erneut den Kürzeren. Ja, der Kopfhörer blendet Geräusche wie durchgängiges Hintergrund-Verkehr-Rauschen von der vom Garten entfernten Hauptstraße, oder auch einen brummenden Kühlschrank gut aus. Aber sobald ein wenig Dynamik in der Umgebungslautstärke vorhanden ist, bekommt man das mit - sofern man nicht ohrenbetäubend laute Musik hört. Hier bekommt man für günstigeres Geld eine ältere Generation der Sony-Kopfhörer oder auch AirPods Pro von Apple, welche deutlich bessere Geräuschunterdrückung liefern.

Zur Bedienung: Der Kopfhörer wird an der Seite mit Streich- und Tipp-Gesten gesteuert. Streicht man von links nach rechts geht es einen Titel nach vorne, tippt man wird pausiert und streicht man von oben nach unten wird das ANC ein- oder ausgeschaltet. In meinen Augen gibt es nichts schlimmeres als solch eine Steuerung an einem Kopfhörer. Vielleicht liegt auch das nur an meiner persönlichen Unfähigkeit, aber auch bei meinen eigenen Kopfhörern nutze ich diese Art der Steuerung nicht, weil ich nie genau die Geste korrekt hinbekomme, die ich benötige. Zusätzlich dazu gibt es auch keine sprachliche Bestätigung, die es von anderen Modellen gibt. Schaltet man bspw. das ANC an oder aus, hört man nur einen Bestätigungston, allerdings nicht ob es nun ein- oder ausgeschaltet ist. Das alleine sagt vielleicht auch einiges zur Qualität des ANC 😅 
Ebenfalls gibt es keine Benachrichtigung bei erfolgreicher Verbindung zum Gerät. Hier muss man immer einen Blick auf das Gerät werfen, ob der Kopfhörer wirklich verbunden ist.

Fazit: Für den H9 von Bang & Olufsen gibt es von mir keine Kaufempfehlung. 


4 Antworten

Hach, das Mini sieht bei den großen Geschwistern ja wirklich süß aus. Vielen Dank, dass du es so lieb behandelt und getestet hast.

Bei den Kopfhörern finde ich es sehr interessant, dass du die Gesten nicht genutzt hast bzw. nicht so gern mochtest. Ihc persönlich nutze so etwas immer gern. So unterschiedlich kann es sein und daher finde ich solche Test immer super. 😊

Nutzt du generell auch Over Ear Kopfhörer?

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Nutzt du generell auch Over Ear Kopfhörer?

Ja, ich nutze auch Over Ear Kopfhörer (die erste Generation der MX-1000 von Sony und ein Gaming-Headset von beyerdynamic). Allerdings nutze ich in letzter Zeit meistens AirPods Pro. In-Ear-Kopfhörer sind ja auch so eine Sache die man entweder hasst oder liebt und ich war schon immer ein Fan von In-Ears.

@saykopath wieder ein cooler Testbericht von dir, vielen lieben Dank dafür. 😊

Die Sony Kopfhörer WH-1000XM3 liegen aktuell neben mir, ich verbinde diese dann noch mit dem Dragonfly Red von AudioQuest und nutze die Kombi dann am PC. Für mich persönlich gibt es nichts besseres, egal welche Musikrichtung ich damit höre, diese Kombination haut mich einfach immer wieder aus den Latschen. Meinst du wir sollten in Zukunft die neuen Sony WH-1000XM5 auch als Testgerät bei uns aufnehmen? Die XM4 hatten ja nur ganz leichte Veränderungen zum Vorgänger, bei den XM5 könnte sich ein Upgrade jedoch wohl wieder lohnen.

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Danke 😁

 

Meinst du wir sollten in Zukunft die neuen Sony WH-1000XM5 auch als Testgerät bei uns aufnehmen? Die XM4 hatten ja nur ganz leichte Veränderungen zum Vorgänger, bei den XM5 könnte sich ein Upgrade jedoch wohl wieder lohnen.

Absolut, die neue Generation ist ja quasi das erste neue Modell wenn man so will. Und im Vergleich zu den Vorgängern nicht unbedingt nur eine Verbesserung, wenn man verschiedene Berichte so liest.

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