Erster Eindruck & Einrichten & Lostesten
Wertig fühlt sie sich an, die Apple Watch. Das Band ist aus Plastik, aber trotzdem angenehm und wäre es meine eigene, es gäbe ja genügend andere Armbänder zur Auswahl. Die Uhr an sich trägt sich gut, sie hat eine angenehme Größe und ist nur etwas dicker als meine normale Swatch. Vom Tragekomfort her kann sie schon mal Punkte sammeln - und in der Box ist sogar ein Ersatz-Band. Das iPhone 6s Plus ist im ersten Moment etwas groß in der Hand, aber wie sich nach ein paar Tagen zeigt, gewöhnt man sich da schnell dran. Das größere Display ist bei einigen Apps sogar sehr von Vorteil und beim Videos kucken sowieso. Sonst überzeugt es mit der super einfachen, von Apple gewohnten Bedienung - auch in Kombination mit der Watch. Ich muss keine Bedienungsanleitung lesen und nichts googlen, nach 5 Minuten ist die Watch mit dem iPhone gekoppelt und nach weiteren 5 sind meine Apps eingerichtet und alles ist startbereit, vieles davon geht einfach automatisch. Wenn man möchte kann man die "Faces" der Watch auch nach seinem Geschmack auf der App einrichten - also z.B. Workouts mit Starbucks Kaffee tauschen oder sich das Wetter einblenden lassen oder myTaxi als Shortcut haben. Ich habe mich übrigens für das Wetter entschieden!
---
Erster Test - Ein langer Sonntagsspaziergang
An meinem ersten vollen Tag mit der Watch bin ich einmal 14km quer durch Berlin gelaufen. Was ich sofort mochte war, dass ich gesehen habe, wie lange ich schon aktiv bin und wieviele Kalorien ich verbrauche. Da ich momentan (mal wieder...) versuche, etwas abzunehmen, finde ich das einen schönen Ansporn. Das tägliche Ziel ist total machbar und Bewegung tut ja immer gut! Das als Kreis veranschaulicht zu sehen motiviert, weil man ihn ja schließen möchte
Auf dem Weg bekam ich Notifications neuer WhatsApp Nachrichten und konnte sie auf der Watch lesen, musste also mein Handy nicht rausholen. Ich habe ein paar Fotos gemacht und konnte sehen, wenn meine Freunde sie auf Instagram geliked haben.
Die iPhone Kamera kann hier übrigens auch Punkte sammeln. Die von meinem iPhone 7 ist schon noch mal einen Tick besser, aber wem es nicht auf das neueste Model ankommt, der kommt mit dem iPhone 6 Plus super aus und spart inzwischen auch noch etwas Geld.
Dass ein kleiner Hügel in einem Park doch anstrengend ist, zeigt mir der Hertfrequenzmesser der Watch - der, soweit ich das beurteilen kann - zumindest für den Alltagsgebrauch akkurat genug ist!
Auch nett - man sieht nicht nur den aktiven Kalorienverbrauch, sondern auch den, während man sich nicht anstrengt - also nur sitzt oder steht. Das ist mehr, als man denkt! Als ich mich für einen Kaffee kurz hinsetze checke ich auf der Watch eben, on ich Mails bekommen habe und entdecke die ASOS App, aber zum Shoppen ist dieses Display nun wirklich zu klein. Das ist aber auch okay, dafür gibt's ja das iPhone. Ich browse ein wenig, dann laufe ich weiter.
Als ich am anderen Ende von Berlin stehe und nach Hause möchte, tippe ich kurz auf die BVG-App, wo mir die nächsten Haltestellen mit Abfahrtszeiten angezeigt werden. Das iPhone bleibt in der Tasche, ich wechsle kurz auf der App den Song und fahre mit dem Bus zurück nach Hause.
Batterie der Watch Ende Tag 1: 75%. Das iPhone lade ich über Nacht wieder auf.
Zweiter Test - Mit dem Rad zur Arbeit
Am nächsten Tag geht's morgens mit dem Rad zur Arbeit - ich weiß zwar ungefähr, wie lange ich brauche und wie weit es ist, aber Geschwindigkeit und Kalorienverbrauch zu sehen motiviert schon nochmal mehr.
Auf Arbeit bin ich weniger vom auf's Handy kucken abgelenkt, da mir ein schneller Blick auf die Watch sagt, welche Notification da gerade das Handy zum Vibrieren gebracht hat. Sonst nutze ich sie vor allem als normale Uhr und bin dankbar, dass sie mich jede Stunde erinnert, mal aufzustehen. Das vergesse ich sonst tatsächlich ziemlich oft.
Der Anstieg zurück zu mir nach Hause bringt mein Herz wieder ordentlich zum Schlagen und am Ende des Tages sind alle Kreise geschlossen. So kann's doch weitergehen.
Zuhause spiele ich noch ein wenig am Design rum, probiere andere Watch Faces und probiere noch ein paar Apps aus. Wenn es Apple Pay gäbe, hach, das wär toll, aber so teste ich bei Starbucks noch eben den Wallet und fühl mich gleichzeitig ein wenig seltsam, aber auch ein klein wenig cool
Batterie der Watch Ende Tag 2: 44%.
Zwischenfazit nach Woche 2 - ja, die Kombi macht Spaß
Vom iPhone musste mich niemand mehr überzeugen. Das kann einfach was und ist so einfach zu bedienen, da gab es in zwei Wochen Nutzung erstmal keine Überraschungen. An die Größe hatte ich mich super schnell gewöhnt und würde in Zukunft vielleicht tatsächlich zu einer Plus-Version greifen.
Was mich schon nach zwei Wochen überraschte, war, wie viel Sinn doch eine Watch auch im Alltag macht. Ich war in den beiden Wochen öfter aufgestanden, hatte mich mehr bewegt und das vielleicht auch ein wenig bewusster. Nachdem ich einige, auf der App ziemlich sinnlose Apps gelöscht hatte, nutze ich eigentlich vor allem noch so ein Dutzend Apps, diese aber so gut wie täglich. Eine, um meine Radstrecken zu tracken. Das Wetter, Starbucks, Mail, WhatsApp - was man eben so braucht.
Durchschnittlich hält der Akku der Watch übrigens immer noch gute 3 Tage.
---
Allgemein
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit der Watch ist gut. Sie reichte bei mir bei normaler bis häufiger Benutzung zirka 3,5 Tage. Das iPhone lädt man am Besten jede Nacht wieder auf, aber das kennt man jaKamera
Die Kamera des iPhone 6 Plus kann sich wirklich sehen lassen. Wie gesagt - mein iPhone 7 ist nochmal besser und vom 8 oder X wollen wir gar nicht anfangen, aber für den alltäglichen Gebrauch reicht die Kamera mehr als aus - die Fotos sind toll (hier bearbeitet mit einer meiner Lieblingsapps, VSCO).Auch nachts macht die Kamera durchaus was her - und mit diversen Apps lässt sich hier auch nochmal einiges rausholen.
Display
Sowohl das Display der Watch als auch das des iPhones sind klar, haben lebendige Farben und sind für ihren jeweiligen Verwendungszweck ausreichend groß. Trotz leichter Wurstfingrigkeit meinerseits habe ich mich auch auf dem kleinen Watch-Display nie verdrückt und konnte alles problemlos bedienen.Sontiges
Spritzwassergeschützt sind die beiden Geräte, sodass ein paar Wassertropfen beim Händewaschen oder im Regen den Geräten nichts anhaben können.Mit Prozessoren kenne ich mich zu wenig aus, um eine richtig qualifizierte Aussage machen zu können, aber keine App brachte eines der Geräte an seine Grenzen. Auch viele gleichzeitig geöffnete Apps waren kein Problem.
Fazit
Ich dachte, eine Watch lohnt sich nicht. Doch das tut sie. Wem ein Fitbit vielleicht zu langweilig ist und wer eh ein iPhone besitzt, der macht mit der Watch eine gute Wahl. Welches Modell es denn nun wird hängt dann von den eigenen Ansprüchen ab. Die Series 2, welche ich testen durfte, war für mich mehr als ausreichend.
Das iPhone muss man eigentlich gar nicht mehr anpreisen. Ich würde mich auch in Zukunft immer wieder für eines entscheiden, da am Ende der Preis doch irgendwo gerechtfertigt ist, wenn man mal runterrechnet, wie oft man es in der Hand hat und nutzt. Das iPhone 6 Plus wirkt dabei alles andere als veraltet. Wer allerdings sicher gehen will, dass es auch in 2 oder 3 Jahren noch iOS-Updates gibt, greift vielleicht lieber gleich zu einem neueren Modell. Wem das egal ist und wer einfach nur ein zuverlässiges Smartphone braucht, der liegt beim iPhone 6 Plus richtig.