Knapp 1 Jahr nachdem ich zusammen mit
Design & Gehäuse
Erhalten habe ich die deutsche Version des Samsung Galaxy S22 Ultra 5G, also mit Exynos Prozessor, in der Farbe "Burgundy", einem sehr angenehmen Weinrot. Sowohl die Rückseite als auch der Rahmen sind dabei im selben Farbton gehalten, der Rahmen glänzend, die Rückseite milchig matt. Fingerabdrücke haben auf der Rückseite wenig Chancen, das finde ich super. Das gesamte Design des S22 Ultra wurde an das der Note-Reihe angepasst, wodurch das Gerät oben und unten kantig flach und zu den Seiten hin abgerundet ist. Ein wirklicher Handschmeichler ist das Gerät aus meiner persönlichen Sicht daher nicht. Die Seiten sind extrem rutschig, wodurch es z.B. auch nicht leicht ist das Gerät von einem Tisch aufzuheben.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger hat sich die Anordnung der Kameras auf der Rückseite nicht groß verändert. Jedoch sitzen sie nun einzeln auf dem Gehäuse und nicht mehr in einem großen Kamerabump. Das macht optisch durchaus was her, lässt das Gerät schlanker erscheinen, ist aber auch ein wahnsinniger Staubfänger und schwer zu reinigen. Da die einzelnen Linsen doch recht stark hervorstehen liegt das Gerät nicht eben auf dem Tisch und kippelt extrem. Nicht nur zum Schutz, sondern auch aufgrund ganz praktischer Gründe empfehle ich dringend eine Hülle zu verwenden.
Um den Rundgang um das Gehäuse abzurunden sei noch gesagt, dass alles hochwertig verarbeitet ist, nichts wackelt oder knarzt und die Tasten haben einen guten Druckpunkt.
Neu hinzugekommen in der S-Reihe ist nun der S-Pen, der sich im Gehäuse verstecken und laden lässt. Auf den Stift an sich kommen wir später noch einmal zurück.
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Innere Werte & Software
Im Inneren werkelt der Samsung Exynos 2200 Octa-Core-Prozessor unterstützt von min. 8 GB RAM. Auch bei der S22-Reihe gibt es wieder eine Variante mit dem Snapdragon 8 Gen 1 Prozessor von Qualcomm. Ich behaupte an dieser Stelle einfach mal, dass Ottonormalverbraucher keinen Unterschied bemerken wird. Viele Quellen haben davon berichtet, dass im speziellen das S22 Ultra diverse Performance-Probleme hat, was ich bei meinem Testgerät so glücklicherweise nicht bestätigen konnte. Inzwischen gab es aber auch einige Firmware-Updates, die entsprechende Probleme gelöst haben könnten.
Ich konnte beobachten, dass das Gerät schnell deutlich spürbar warm wird, so z.B. beim Installieren von Updates oder auch bei Nutzung der Kamera.
Auf der Vorderseite hat Samsung ein 6,8 Zoll großes OLED Display verbaut, dass mal wieder die Messlatte hoch ansetzt. Mit einer Auflösung von max. 3088x1440 Pixel (WQHD+) und durch die adaptive Bildwiederholrate zwischen 10 und 120 Hertz stellt das Gerät alle Inhalte nicht zur scharf, sondern auch flüssig dar. Das Besondere am Display des Samsung Galaxy S22 Ultra ist, dass es bei direkter Sonneneinstrahlung besonders hell wird und damit weiter ablesbar bleibt.
Unter dem Display im unteren Bereich hat Samsung wieder einen Fingerabdruckscanner mit Ultraschalltechnologie verbaut. Dieser hat während der gesamten Zeit zuverlässig, wenn auch nicht so zügig wie bei anderen Geräten, funktioniert.
Was den Akku angeht bewegen wir uns hier im gesunden Mittelfeld. Ich bin bei normaler Nutzung gut über den Tag gekommen, hätte aber spätestens am nächsten Morgen laden müssen. Apropos laden, wie auch schon im vergangenen Jahr liegt dem Gerät kein Netzteil bei. Lediglich ein USB-C auf USB-C Kabel findet man vor. Wer bereits ein Netzteil mit USB-C Anschluss zu Hause hat, prima.
Ausgeliefert wird das S22 Ultra mit Android 12 und der hauseigenen Oberfläche OneUI 4.1. Mir persönlich sofort aufgefallen ist, dass Samsung eigener E-Mail-Client nicht mehr vorinstalliert ist und stattdessen Microsoft Outlook beworben wird. Ich mag Samsung Email und habe dieses über den Galaxy Store nachinstallieren können.
Kommen wir zum Abschluss dieser Rubrik nochmal auf den S-Pen zu sprechen, der nun mit dem Gerät ausgeliefert wird. Im Großen und Ganzen sind seit dem Note 20 keine neuen Funktionen hinzu gekommen. Unter der Haube wurde natürlich stetig verbessert. Interessant ist die Möglichkeit auf dem gesperrten Display schnell eine Notiz zu kritzeln. Auch diverse Steuerungsfunktionen erweisen sich im Alltag manchmal als hilfreich aber letztendlich ist das für mich persönlich alles Spielerei. Die meiste Zeit bleibt der S-Pen im Gehäuse und wurde nur für den Test wirklich genutzt. Auch ein wirkliches Schreibgefühl kommt nicht auf, dazu ist das Display zu klein. Auf einem Tablet würde ich das gern nochmal testen. Wirklich lieb gemeint aber schlecht umgesetzt ist der Versuch das Gefühl akustisch zu untermalen. Während des Schreibens in der Samsung Notes App spielt das Gerät das Geräusch eines schreibenden Stifts ab, tut dies aber monoton gleich bleibend, egal wie schnell ich den Stift bewege oder wie stark ich aufdrücke.
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Kamera
Natürlich schauen wir uns auch diesmal wieder die Kamera an. Ich hatte das Gerät während des gesamten Testzeitraums als Daily Driver immer dabei und mache in alltäglichen Situationen Aufnahmen im Automatikmodus. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Leistung. Auch wenn das Kamerasystem mich nicht vollkommen vom Hocker reißt, liefert es konstant gute Ergebnisse. Tagsüber bei idealen Lichtverhältnissen sind Bilder und Videos hervorragend. Auch in der Nacht lassen sich gute Aufnahmen machen, auch wenn ich sie überwiegend zu gelbstichig finde. Der Zoom macht bis 30fach brauchbare Bilder. Alles darüber hinaus tut weh und ich frage mich warum man dieses Potenzial nicht anders nutzt. Auch die Frontkamera liefert sehr gute Bilder und kann sich echt sehen lassen. Nun lassen wir aber einfach mal Bilder sprechen:
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Zoom Beispiel
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Fazit
Die Startschwierigkeiten, die das Gerät am Anfang hatte hinterlassen einen faden Beigeschmack und lassen vermuten, dass das Gerät unfertig auf den Markt gebracht wurde. Die Verarbeitung, das Display, die Performance, die Kamera, alles auf hohem Niveau. Preislich bewegen wir uns bei dem S22 Ultra inzwischen aber in Bereichen jenseits von Gut und Böse. Mir persönlich sind die gebotenen Extras den Preis nicht wert.