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Mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra hat Samsung etwas gänzlich neues versucht. Das Maximum an Hardware für das Maximum an Erlebnis. Egal ob 120 Hz, eine 108 MP Quad Kamera oder einen 5000 mAh starken Akku. Auf dem Papier hatte das Gerät quasi alles. Dennoch trog der Schein und viele Stempelten das S20 Ultra als unausgereift ab. Nun, über 1 Jahr später habe ich mir das Samsung Galaxy S20 Ultra nochmal genauer angeguckt und versucht herauszufinden, ob es Samsung gelungen ist durch Software einige der Schwächen zu beheben.

Design

Das Samsung Galaxy S20 Ultra ist groß. Und auch wenn das mittlerweile jedem bekannt sein dürfte, wollte ich es dennoch erwähnen. Mit Abmessungen von 166,9 x 76 x 8,8 mm und einem Gewicht von 222 Gramm gehört es zu den größten und schwersten Flaggschiff Smartphones der letzten Jahre. Und auch wenn der Trend immer mehr in Richtung größer werdenden Smartphones geht, sollte man das S20 Ultra vor dem Kauf definitiv einmal in der Hand gehabt haben. Leider sind die Farben auch nicht Matt gehalten und gerade das von mir getestete schwarze Modell zieht Fingerabdrücke an nichts anderes. Ich würde hier definitiv zum weißen Modell raten. Abgesehen davon hat mir das Design aber sehr gut gefallen. Es ist super verarbeitet, die Tasten sind gut zu erreich und haben gute Druckpunkte und durch die abgerundete Rückseite lässt es sich angenehm greifen. Auffallend ist natürlich das große Kameraelement auf der Rückseite. 

Die schwarze Farbe zieht Fingerabdrücke magisch an

Display

Das Samsung Galaxy S20 Ultra war das erste bei uns erhältliche Samsung Smartphone mit einem 120 Hz OLED Display. Dadurch wirkt die ganze Bedienung noch ein ganzes Stück flüssiger. Auch kann das Display was Helligkeit, Farben und Blickwinkel angeht vollends überzeugen. Leider ist es aber nicht möglich, 120 Hz und die QHD+ Auflösung simultan zu nutzen, weshalb man sich zwischen 1080p und 120 Hz, sowie 1440p und 60 Hz entscheiden muss. Mir ist diese Entscheidung leicht gefallen, auch wenn man definitiv einen Schärfeunterschied feststellen kann. Abgesehen davon ist es aber wirklich ein hervorragendes Panel. 

 

Performance

Im Samsung Galaxy S20 Ultra schlummert der hauseigene Exynos 990. Dieser ist im vergangenen Jahr ziemlich in Kritik geraten. Doch eins kann ich sagen, die Performance war nicht der Grund dafür. Auch in 2021 meistert der SoC alle Herausforderungen ohne große Probleme und sorgt für ein angenehmes Bedienerlebnis. Leider wurde das Gerät bei intensiver Nutzung relativ schnell warm. Bei alltäglicher Nutzung hielt sich die Wärmeentwicklung glücklicherweise noch einigermaßen in Grenzen.  

 

Kamera

Ein Grund für das Ultra im Namen und der auf dem Papier größte Unterschied im Vergleich zu den kleinen Brüdern ist die Kamera. Nachdem man Jahrelang auf den gleichen 12MP Sensor gesetzt hatte, war es Zeit eine neue Ära der Smartphone Fotografie einzuleiten. Dies ist leider nur bedingt geglückt. Doch beginnen wir ganz vorne, bei der Hardware. Statt üblichen 12 Megapixeln, welche auf im Galaxy S20 und S20+ zum Einsatz kamen, setzte man im Ultra auf einen 108 Megapixelsensor mit optischer Stabilisierung. Mit eine Größe von  1/1.33" war er zum damaligen Zeitpunkt einer der Größten überhaupt in einem Smartphone und ist selbst für heutige Verhältnisse noch sehr groß. Neben dem Hauptsensor verbaut Samsung noch eine 12 Megapixel Ultraweitwinkel Kamera, einen Time of Flight Sensor, sowie eine 48 Megapixel Zoom Kamera, die einen 4 Fach optischen Zoom bietet. Dieser Sensor soll übrigens auch im Google Pixel 6 Pro zum Einsatz kommen. Doch gerade bei der Smartphone Fotografie ist gute Hardware lange nicht mehr der entscheidende Faktor. 

Bei Tag macht das S20 Ultra helle, detailreiche Bilder mit gutem Dynamikumfang. Samsung typisch ist die Farbwiedergabe ziemlich kräftig und intensiv. Gerade was Details betrifft ist man mit der 108 MP Kamera natürlich super aufgestellt. Standardmäßig werden Bilder aber mit 12 MP geschossen. Ein Problem von so großen Sensoren ist immer der geringe Schärfebereich. So kommt es gerade bei Detailaufnahmen oft vor, dass kleine Bereiche des Objektes nicht mehr im Fokus liegen. 

Die 48 Megapixel Zoomkamera hat mir richtig gut gefallen. Diese bietet einen 4x optischen und 10x Hybrid Zoom. Maximal ist 100x möglich, was Samsung auch auf das Gerät aufgedruckt hat. Durch die hohe Auflösung ist es möglich auch bei einer Brennweite, die über die 103mm hinausgehen gut Details einzufangen. 

Auch der Ultraweitwinkel macht in meinen Augen solide Aufnahmen. Das Sichtfeld ist mit 120˚ in meinen Augen ausreichend weit. Klar, ein Mi11 Ultra beispielsweise zeigt, dass noch mehr geht, ein Oppo Find X3 Pro, dass da aber auch weniger geht. Auch wenn letzteres qualitativ nochmal eine Stufe besser ist. 

Leider habe ich das Gefühl, dass Samsung das volle Potential des Sensors nicht ausgenutzt hat. Denn abgesehen vom Zoom gibt es quasi kaum einen Unterschied zum deutlich günstigeren Galaxy S20. Im Gegenteil, gerade beim Autofokus hat dieses sogar die Nase vorn. 

 

Akku

Als ich den Exynos 990 angesprochen habe, sagte ich dass die Performance nicht das Problem des Chips sei. Diese liegt ganz klar in der Effizienz. Denn trotz 5000 mAh kam ich mit dem S20 Ultra gerade so durch einen Tag. Maximal 5 Stunden Screen on Time sind in Kombination mit dieser Kapazität einfach viel zu wenig. Grund für die schlechte Akkulaufzeit ist die Bereits angesprochene Effizienz. Gerade der Stand By Verbrauch deutlich höher als bei der Konkurrenz. So ist es nicht selten vorgekommen, dass ich in der Nacht 20-30% des Akkus verloren habe. Für ein Unternehmen, dass seit Jahren an der Spitze der Smartphone Verkäufe ist, ein schlechter Scherz. Immerhin wird ein Netzteil mitgeliefert. 

 

Lautsprecher & Vibrationsmotor

Wie für ein Flaggschiff üblich kommt auch das S20 Ultra mit Stereo Lautsprechern daher. Diese werden laut und klingen voll, ohne dabei zu übersteuern. Hier spielt das S20 Ultra vorne mit. An ein Xiaomi Mi11, Huawei Mate 40 Pro oder iPhone 13 Pro kommt man aber nicht ganz ran. 

Neutral bewerten möchte ich allerdings den Vibrationsmotor. Dieser reiht sich für mich persönlich im Mittelfeld ein. 

 

Fazit

Das Samsung Galaxy S20 Ultra ist das perfekte Beispiel dafür, dass gute Hardware nicht alles ist. Denn rein auf dem Datenblatt liest es sich wie ein hervorragendes Smartphone. Leider scheint Samsung dabei vergessen zu haben, auch die Software auf das Hardwarepaket anzupassen. Ich habe das Galaxy S20 Ultra bereits vor einem Jahr getestet und hatte gehofft, dass sich in diesem Jahr durch Softwareupdates was getan hat. Das war wohl nichts. Mit einem aktuellen Marktpreis, welcher dem des S21 Ultra sehr ähnlich ist fällt es mir schwer, dass S20 Ultra weiter zu empfehlen. Nicht weil es schlecht ist, sondern weil die Konkurrenz auch für weniger Geld ein ausgereifteres Produkt abliefert. 

 

Ich bedanke mich recht herzlich für die Bereitstellung des Testgerätes und wünsche euch allen noch einen angenehmen Tag

Hi @J4COB.MP4 super Bericht, dankeschön :blush:

Wirklich schade, dass der eigentlich große Akku mit 5000 mAh doch nicht lang hält. Das merke ich am kleinen Bruder, dem S20, auch immer. Aber dafür kann die Kamera dann wieder punkten.

Mal schauen, was Samsung da noch so macht. Wir sind gespannt.

Viele Grüße, Ines.


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