Samsung Galaxy Z Flip 3 5G
Positiv
- Frontdisplay Vorschau bei Fotos, ideal für Selfies
- Maße, passt auch in Frauenhosentaschen & leicht mit einer Hand bedienbar
- Display: Hell auch bei Sonnschein und tolle Farben
- gute Lautsprecher
Negativ
- fehlender Klinkenanschluss
- keine Speichererweitung per Karte möglich
Erster Eindruck + Display
Das Besondere am Galaxy Z Flip 3 ist natürlich das außergewöhnliche Design.
Endlich ein Smartphone das auch in Frauenhosentaschen passt. Leider werden ja viel zu häufig Frauenhosen mit Minihosentaschen auf den Markt gebracht, in der ein „normal großes Smartphone“ keinen Halt hat. Hier kommt das Galaxy Z Flip 3 daher, um dem endlich Abhilfe zu schaffen.
Mit etwas Übung schafft man es, das Handy auch mit einer Hand zu öffnen. Aber was ist denn mit der Knickstelle fragt ihr euch? Fällt sie doll auf? Nun ja, ja und nein. Wenn man das Smartphone neu hat, so sieht man sie ständig und man spürt sie auch deutlich mit dem Finger. Dies ist erst einmal ein neues Gefühl, aber weder schlecht noch gut. Nach schon kurzer Zeit habe ich die Falte nicht mehr wahrgenommen, aber bei Betrachtung gerade von Fotos hat sich ein kleiner 3D-Effekt am Knick eingestellt, der mir irgendwie gefällt. Auch gefällt es mir tatsächlich, dass man den Knick spürt, ein haptisches Feedback wo die Mitte des Displays ist sozusagen.
Die Verarbeitung an dieser Stelle macht einen wertigen Eindruck. Ich hatte nie das Gefühl, das Smartphone ist instabil oder das es auseinanderbricht.
Ist die Technologie ausbaufähig? Definitiv! Da sich das Auge und der Finger aber nach kurzer Zeit (1-2 Tage) daran gewöhnen und er bei höherer Helligkeit so gut wie nicht zu sehen ist, hat sie eine gute Berechtigung jetzt schon auf dem Markt zu sein. Mich fasziniert es auch, dass sich Touchdisplays einfach falten lassen. Ich bin gespannt, welche Formen die Smartphones in 5 oder 10 Jahren haben werden.
Das Hauptdisplay gibt Farben gut wieder, ist ausreichend hell auch bei direktem Sonnenlicht und dank der 120Hz Bildwiederholungsrate rucket nichts. Dazu hat das das Smartphone noch ein Frontdisplay, welches so einige Vorteile mit sich bringt.
Samsung hat Stereolautsprecher spendiert, die gut laut sind und einen angenehmen Klang haben.
Der Akku ist zwar im Vergleich mit anderen Smartphones, die gerade auf dem Markt sind, nicht besonders groß, was dem Design zu verschulden ist. Jedoch bin ich ohne Probleme durch den Tag gekommen. Jemand der nicht viele Fotos macht, wenig spielt und die Displayhelligkeit geringhält, muss bestimmt erst nach 2 Tagen laden.
Dank fast-charging lädt das Smartphone schnell und auch die verbleibende Ladezeit wird einem bei Samsung angezeigt.
Schade finde ich, dass keine Speichererweiterung via Speicherkarte möglich ist. Es gibt nur einen Platz und der ist für die SIM-Karte reserviert. Auch fehlt, wie ja leider bei so vielen Smartphones heutzutage, der 3,5 mm Klingenanschluss. In manchen Situationen, gerade wenn die Bluetooth-Kopfhörer leer sind, ist dieses kleine Extra doch sehr praktisch, aber das ist meine Präferenz. Ich kenne auch viele, die diesen Anschluss nie verwenden.
Das Smartphone ist solide verbaut. Ohne eine Schutzhülle ist es sehr rutschig und ich würde auf jeden Fall eine Hülle empfehlen, auch wenn das Display im gefalteten Zustand gut geschützt ist.
Kameras
Auf der Rückseite befinden sich zwei Kameras, eine 12 MP Weitwinkel und eine 12 MP Ultra Weitwinkel Kamera, die Frontkamera löst mit 10 MP auf.
Hier kommt einem das Frontdisplay zugute. Wir alle haben ja schon oft bemerkt, das Selfies, die mit der Frontkamera aufgenommen wurden, meist eine schlechtere Qualität aufweisen, also Fotos, die mit der Ruckkamera aufgenommen wurden. Hier ist es aber oft ein hin- und her probieren den richtigen Bildausschnitt zu wählen. Durch das kleine Frontdisplay kann man nun endlich sehen was auch dem Foto (oder auch Video) zu sehen ist. Endlich! Es ist toll, auch wenn das Display recht klein ist, und nicht den gesamten Bildausschnitt wiedergibt. Ich liebe dieses Feature.
Gut mitgedacht hat Samsung auch im Videomodus. Hier ist auf dem Frontdisplay ein roter Punkt zu sehen und wenn das Video gestartet ist, so wird die Zeit angezeigt. Sehr hilfreich.
Die Fotos werden meist ordentlich. Die Bildschärfe und Farben sind toll. Einzig allein der Fokus braucht einige Zeit um zu fokussieren. In Videos hat der Objektverfolgunsmechnaismus vom Fokus nicht immer gut funktioniert. Oft wurde ein Objekt oder eine Person nach schon ein paar Sekunden wieder unscharf. Aber gute Fotos und Videos sind nicht nur vom Gerät abhängig sondern auch von Fotografen, da muss ich mir selbst an die Nase fassen, dass es manchmal nicht so optimal funktioniert hat.
Dass sich das Smartphone Klappen lässt, ist ideal zum Hinstellen für Fotos mit Selbstauslöser.
Der UHD Videomodus ist bombe, so eine großartige Qualität. Gefällt mir super. Natürlich fressen solche Videos Speicher und Akku, wodurch das Smartphone schnell heiß wird. Aber das Resultat lässt sich sehen.
Mir ist aufgefallen, dass das Smartphone sehr heiß wird, wenn ich in der Natur bei Sonnenschein (nicht unbedingt direkt) Fotos gemacht habe. Schon nach 2-3 Minuten hatte ich das Gefühl, dass ich dem Smartphone eine Pause gönnen muss, da es sonst überhitzt. Es war auch unangenehm zu halten, so heiß wurde es.
Die unterschiedlichen Kameramodi, wie den Portraitmodus und die Zeitlupenfuntkion für Videos gefallen mir am besten. Die Weitwinkel sind wirklich toll. Endlich muss man sich nicht mehr ewig weit von dem Motiv entfernen, um alles auf ein Foto zu bekommen. Super!
Fazit
Ich mag das Galaxy Z Flip 3. Mir gefällt die Klappfunktion super, gerade auch beim Fotografieren und Verstauen. Die Kameras sind toll, auch wenn es sicherlich noch bessere gibt. Am Display habe ich nichts auszusetzten und auch der Knick stört mich gar nicht. Der Akku hält bei mir einen Tag durch und Speicher ist genügend vorhanden. Der Preis ist natürlich noch recht hoch, aber das ist bei relativ neuen Technologien ja fast immer so. Jemandem der ein „normal großes Display“ sucht, aber nicht viel Platz zum Verstauen des Smartphones hat, würde ich das Galaxy Z Flip 3 wirklich wärmstens ans Herz legen. Hier finde ich es die bessere Option als ein Smartphone mit einem kleinen Display, dass sich nicht falten lässt.
Samsung Galaxy Watch 3
Positiv
- tolle Verarbeitung, sehr robust
- einfache Bedienung (touch + Knöpfe)
- Lünette (liebt man nach dem ersten Nutzen)
- Display: sehr hell und farbintensiv
- Individualisierungsmöglichkeiten
Negativ
- Akkulaufzeit, schwierig über den Tag zu kommen
- lange Ladezeit
- Reaktionszeit: das Touchdisplay reagiert manchmal erst beim zweiten Tippen und die Werte auf dem Display (beispielsweise Gelaufene Zeit, Puls, Akku) benötigt eine Sekunde, um sich zu aktualisieren
Design + Verarbeitung + Watchfaces
Die Galaxy Watch 3 fühlt sich wertig und sehr haltbar an. Die Knöpfe lassen sich gut drücken und die Lünette reagiert super schnell, nur das Touchdisplay reagiert manchmal mit einer leichten Verzögerung.
Obwohl die Uhr recht schwer ist, trägt sie sich sehr angenehm und was mir besonders gut gefällt: Sie hinterlässt fast keinen Abdruck am Arm, wie so viele anderen Uhren durch den Sensor. Das Lederarmband ist angenehm und praktisch sind die zwei Schlaufen. So rutscht das Armband nicht so schnell aus einer Schlaufe raus und bleibt irgendwo hängen.
Die Armbandgröße M/L ist für nicht sehr kräftige Arme zu lang, sodass die Uhr nicht gut anliegt und hin- und her rutscht (mein Handgelenksumfang liegt unter 15cm). Hier hätte Samsung ruhig noch ein paar Löcher mehr im Armband spendieren können, wie es so viele andere Hersteller tun. Dies wäre auch eine gute Belüftungsmethode gewesen.
Kratzer sieht man bisher noch keine auf der Uhr und das Armband hat auch noch keine Abnutzungserscheinungen.
Es gibt einiges an Watchfaces die auch zum Teil angepasst werden können. Das gefällt mir sehr gut.
Für was habe ich die Uhr genutzt?
Um meine Workouts (indoor und outdoor) zu überwachen, meinen Schlaf aufzuzeichnen, Musik beim Joggen zu steuern (play, stopp), meine Schritte und verbrauchten Kalorien am Tag zu tracken, mich morgens wecken zu lassen, beim Kochen einen Timer zu haben (sehr praktisch) und meinen Plus zu überwachen.
Eigentlich hatte ich auch vor, mich über die Uhr auf neuen Strecken leiten zu lassen (über Google Maps), aber dies hat nicht so gut funktioniert, wie ich es mir erhofft hatte. Die App Navigation zeigt zu beginn noch an, wo man abbiegen muss, aber die Verbindung zum Handy war schnell unterbrochen und ich wusste nicht mehr, wo ich abbiegen musste. Dies wird bei der Watch 4 vermutlich besser funktionieren, dank des anderen Betriebssystems.
Akku
Der Akku hat unter meinen Testbedingungen nicht mal 24 Stunden durchgehalten. Ich habe einiges von der Uhr abverlangt, jedoch auch schon von anderen Smartwatches und die haben länger durchgehalten. Die automatische Helligkeitsanpassung war eingestellt, GPS habe ich täglich ein bis drei Mal in den Fitnessmodi genutzt, Benachrichtigen waren die meiste Zeit ausgeschaltet und meine Herzfrequenz wurde kontinuierlich getrackt.
Nach einen 1,5-stündigen Indoor-Workout ohne GPS waren schon 22% verloren gegangen.
Zudem dauert das Laden von unter 10% auf 100% über 2 Stunden. Mir ist das zu lange. Ich kann die Uhr effektiv nicht mal 22 Stunden tragen, wenn ich 2x laden muss, sogar noch weniger. Für mich sollte eine Smartwatch wenigstens 24 Stunden schaffen, wenigsten 1,5 bis 2 Tage. Wenn ich die Benachrichtigungen angestellt hätte, die Displayhelligkeit erhöht, Musik über die Uhr gehört hätte und das always-on Display genutzt hätte, dann hätte ich die Uhr wahrscheinlich gleich unterwegs an eine Powerbank hängen müssen. Schade, da die Uhr mir sonst gut gefallen hat.
Schlaf
Am allerersten Abend, an dem ich die Uhr getragen habe, habe ich bei einer Freundin Switch für ein paar Stunden auf dem Sofa gespielt, danach bin ich für 30 min mit dem Rad nachhause geradelt. Die Watch 3 hatte in der Zeit das Konsolenspielen als Schlaf erkannt und als solches aufgezeichnet. Zugegeben, ich habe außer meiner Finger nicht sehr viel bewegt in der Zeit, aber ich bin schon ein paar Mal aufgestanden und habe mich bewegt. Das die Uhr „Sofa-Zeit“ als Schlaf aufnimmt, war kein bemerkenswerter Einstieg in die Trackinggenauigkeit der Uhr.
Ich muss aber sagen, dass sie sich nach ein paar Tagen deutlich verbessert hat. Einschlaf- und Aufwachzeit waren relativ genau und auch die Schlafphasen konnte man erkennen. Es wurde auch nicht wieder eine Schlafphase erkannt, die keine war. Alles in allem bin ich zufrieden mit dem Schlaftracking, es ist zu gebrauchen, aber es gibt Smartwatches auf dem Markt, die den Schlaf genauer tracken können. Wer „nur“ ungefähr sehen möchte, wie lange er geschlafen hat und nicht viel wert auf die unterschiedlichen Schlafphase legt, der ist mit der Watch 3 gut bedient.
Workouts
Es gibt viele Modi, von denen man auswählen kann, so auch Eistanz, Frisbee und Schnorcheln. Auch gibt es Modi für unterschiedliche Übungen wie Situps, Unterarmstütz und Kreuzheben. Bei manchen Sportarten hätte ich mir mehr Unterscheidungsmöglichkeiten gewünscht, so kann man z.B. „Tanzen“ auswählen, ob dies nur Ballett, Steppen oder Hip-Hop ist kann man der Uhr nicht sagen.
Bei den Outdoor-Modi wird die Route via GPS getrackt. Dies funktionierte bei meinen Trainingseinheiten recht ordentlich.
Unglaublich nervig fand ich, dass das Audiofeedback automatisch eingestellt ist. So wurde ich auf meiner ersten Radtour jeden Kilometer von der Uhr informiert, wie schnell ich den letzten Kilometer hinter mich gebracht habe, mit welcher Geschwindigkeit ich fahre und wie hoch mein Puls ist. Ich habe ewig gebraucht, um in den Einstellungen zu finden, wo ich das abstelle. Gerade an Ampeln war es unangenehm, dass die Uhr an meinem Handgelenk förmlich meine Daten allen Umstehende mitteilte. Auch nervt das die Uhr an jeder roten Ampel fragt, ob das Training vorbei ist, auch wenn man im „Gehen“-Modus ist. Selbst wenn ich nur für 1 Sekunde stehen bleibe, hält sie sofort an und das ist nicht übertrieben. Die Uhr fragt nicht nur ob das Training beendet werden soll, sie zählt in der Zeit auch nicht weiter. So hat ein eigentlich 2 Stunden Spaziergang laut der Uhr nur 1:45 Stunden gedauert. Das mag in bestimmten Situationen praktisch sein, ich fand es eher irritierend. So habe ich für Strecken viel weniger Zeit benötigt als sonst, weil Ampelphasen nicht eingerechnet wurden. Wenn man also schauen möchte, wie lange man für eine Strecke benötigt, ist es kontraproduktiv, da man in Realität mehr Zeit einplanen muss.
Die Zusammenfassung vom jeweiligen Trainingsmodus bekommt man auf der Uhr recht detailliert angezeigt und kann natürlich alles ganz genau in der App überprüfen.
Bis auf die Akkulaufzeit gibt es hier nicht viel zu meckern.
Fazit
Ich liebe das Display, die einfache Bedienung über die Lünette, die Verarbeitung, der Tragekomfort (hinterlässt wenig Abdruck am Handgelenk), die vielen und vielseitigen Funktionen und die vielen Trainingsmodi.
Was mich stört die ist sehr kurze Akkulaufzeit, die viel zu lange Ladedauer übers induktive Laden und die etwas träge Reaktions- bzw. Anzeigezeit.
Neutral fällt das Schlaftracking aus, dies war mal gut und mal weniger genau.
Die Uhr ist von der Verarbeitung für den Sport gemacht und sie sieht schick aus. Jemand der weniger GPS nutzt, muss die Uhr wahrscheinlich nur 1x pro Tag laden.
Wer eine Smartwatch mit vielen Funktionen, Anpassungsmöglichkeiten und einer einfachen Bedienung sucht, ist bei der Galaxy Watch 3 an der richtigen Adresse. Wer sie viel nutzen möchte, um sein Training aufzuzeichnen, dem würde ich von der Uhr abraten.
Alles in allem hat mir die Watch 3 doch recht gut gefallen und ich vermisse jetzt schon die Steuerung über die Lünette.